Der Vorleser
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman ›Selbs Justiz‹ erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman ›Der Vorleser‹, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das späte Leben‹ (2023).
Beiträge
Re-Read eines literarischen Meisterwerkes nach fast 30 Jahren
Sie ist älter als er, aufbrausend, geheimnisvoll und von Anfang an ist er fasziniert von ihr. Nach gemeinsamen Liebesstunden liest er ihr vor und irgendwann verliebt er sich. Dann verschwindet Hanna von einem Tag auf den anderen. Jahre später erst sieht er sie wieder - auf der Anklagebank … ‚Der Vorleser‘ habe ich ca. ein Jahr nach seinem Erscheinen mit 20 gelesen und es war natürlich ein Gegenstand intensiver Diskussion in meinem bibliothekarischen Umfeld. Einige Jahre später dann die Verfilmung mit einer unnachahmlichen Kate Winslet, merkwürdigerweise weit weniger moralisch als cineastisch diskutiert - vielleicht weil diese hervorragende Schauspielerin einen anderen Blick auf Hanna Schmitz erlaubte, wer weiß? Nun bin ich fast 50, mein 16jähriger Sohn brachte das Buch als Schullektüre nach Hause und wie könnte ich diese Gelegenheit entgehen lassen? Ein Re-Read musste her. Ich war sehr gespannt, welchen Blick ich heute auf diesen Roman und seine moralischen Fragestellungen haben würde. Zuerst: Der Michael aus Teil 1 kommt nun etwas besser weg als vor 30 Jahren. Damals war er mir einfach nur unsympathisch, ich fand ihn unreif und eingebildet. Heute sehe ich ihn tatsächlich mit einem etwas mütterlicheren Blick, er wirkte fast liebens- und beschützenswert auf mich - was nun aber vermutlich nicht sehr überraschend ist. Der restliche Michael aus Teil 2 und 3 allerdings - er nervt mich immer noch. Für mich ist das einfach ein larmoyanter Jammerlappen der nur ja keine Position beziehen will und sich sehr in der Rolle des Opfers gefällt. Aber ehrlich - es geht ja eigentlich auch nicht um ihn, sondern um Hanna. Sie lässt mich immer noch zwiegespalten zurück. Sie ist Täterin - selbstverständlich ist sie das, in mehrfacher Hinsicht. Aber ist sie auch ein Opfer? Wieviel tragen die Umstände zu ihrer Schuld bei, damit sie bei uns, der Leserschaft, abbitte leisten darf? Genug? Zu wenig? ‚Der Vorleser‘ ist kein ‚schönes‘ Buch. Es ist unbequem. Es kratzt. Es lässt sich nicht brav in ein moralisches Regal einsortieren. Und das macht es so wichtig – und, ja, auch so literarisch bedeutsam. Es ist nicht moralinsauer, nicht schablonenhaft – sondern voller Grautöne, voller Ambivalenz, voller Fragen, die sich nicht auflösen lassen. Und genau das braucht Literatur. Sie darf den Leser nicht immer nur bestätigen – sie darf und soll auch fordern.
Unangenehm interessant
Eine „Beziehung“ die es so nicht geben dürfte und ein erwachsen werden in Abhängigkeit. Gepaart mit einer Vergangenheit, in der Juden ums überleben kämpften und einer Zukunft, in der Menschen dafür bestraft werden. Die Geschichte und den Werdegang eines Menschen durch gewisse Ereignisse mitzuerleben, war unangenehm und trotzdem unfassbar interessant und wie ich finde, wichtig. Es brachte mich zum nachdenken. Sehr kurze Kapitel. Dünnes Buch. Und trotzdem ein Buch mit sehr viel Gewicht.
Interessante Geschichte mit traurigem Ende
Dieses Buch zu lesen hat viel Zeit und Konzentration erfordert, da ich den Sprachgebrauch und die Schreibweise in dieser Form nicht gewohnt bin. Ich musste einige Sätze mehrmals lesen, bis ich sie verstand, da sie teilweise sehr verschachtelt sind. Die Geschichte von Michael Berger und Hanna Schmitz hat mich sehr gefesselt. Während ich ihre Beziehung zu Anfang etwas unangenehm empfand, fand ich den Prozess und den späteren Verlauf umso spannender. Die Wendung am Ende des Buches hat mich doch etwas mitgenommen und mir sind ein wenig die Tränen geflossen. 4/5⭐️

Eine wirklich interessante Geschichte die ein heikles Thema (Liebesbeziehung zwischen einer älteren Frau und einem Minderjährigem) anspricht und wo es auch um Antialphabetismus und die Nachwirkungen der NS-Zeit geht. Mir hat das Buch gut gefallen und ich werde mir auf jeden Fall auch den Film anschauen. :)
Ein Muss für jeden. Poetisch, fesselnd, spannend und Traurig.
Ich habe an dem Buch alles geliebt. Es war nicht nur romantisch und spannend, sondern sehr nachdenklich und informativ geschrieben wurden. Ich konnte mich von dem Buch garnicht erst wegreißen. Den Schreibstil des Buches finde ich passend für die Handlung. Durch viele Faktoren wurde man als Leser zum nachdenken animiert, was durchaus der Fall bei mir war. Vor allem die Liebesbeziehung von einem 15 jährige und einer 36 jährigen, haben mich bei vielen Sachen nochmal zum nachdenken gebracht. Auch wie sehr Hanna ihn eigentlich manipuliert hat, hat mich nicht uninteressiert gelassen. Aber nicht nur das verwerfliche an ihrer Liebesbeziehung lässt einen über die Geschichte nachdenken, sondern auch die Fragen die sich der Protagonist stellt (und die offen geblieben sind) stellt man sich selbst und versinkt noch tiefer in dem Buch. Aber nicht nur die Geschichte von Hanna ist spannend ,sondern auch die Geschichte von Margus. Die Tatsache das er kaum seine Familie und später kaum seine Tochter erwähnt hat, hat viel über seine Kindheit ausgesagt, da er durch sein Vater selbst nie Liebe kennenlernen durfte. Egal welchen Teil des Buches ich gelesen habe, ich war so tief in dem Buch drinnen, das ich mich kaum lösen konnte. Das Ende war echt traurig gewesen und auch wenn ich persönlich im echtem Leben einiges anders gemacht hätte und für manches kein Verständnis hatte, so hat mir die Idee für das Ende trotzdem gut gefallen, auch wenn es nicht das war was ich mir erhofft hatte. 5 Sterne

Interessante Geschichte!
Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängender Vergangenheit. ISBN:978-3-2570-7066-8
Ein Wechselbad der … Gefühle, Genres?
Ich habe das Buch damals als Schullektüre lesen (müssen). Diesmal habe ich es freiwillig getan und es war eine gute Entscheidung. Ich kann nicht genau sagen, was mich an dem Buch fasziniert. Die Sprache ist an manchen Stellen schwierig und ich musste mir Zeit nehmen - in der Regel wurde das aber mit einer sehr bildlichen Vorstellung belohnt. Das Thema des Buches ist ein sehr ernstes, gerade in der heutigen Zeit. Die Frage nach Schuld, Scham und Erinnerung werden immer wieder aufgeworfen. Was mir persönlich aufgefallen ist, ist der mehr oder wenige plötzliche Umschwung von Liebesroman zu Geschichts- und Gerichtsdokumentation. Man merkt, wie die Stimmung immer ernster und auch trauriger wird. Insgesamt ein tolles Buch, auch wenn es stellenweise, für meine vielleicht noch etwas ungeübten oder zu eiligen Augen, etwas schwer zu lesen ist.

„Weil Glück nur stimmt, wenn es ewig hält?“
WOW! Bernhard Schlink hat in seinem Roman „Der Vorleser“ so viele Emotionen in mir geweckt, wie lange kein Autor zuvor. Er erzählt hier auf hoch brisante Art und Weise eine Geschichte, über die Verantwortung des Lebens und dessen Eigenschaft der Entgültigkeit. Die Figur der Hanna, zeigt dem Leser den Spiegel vor, welcher im laufe des Romans anfängt über samtliche Taten der eigenen Vergangenheit nachzudenken und diese zu reflektieren. Schlink benutzt die Emotion der Scham, welche wohl zu den unangemsten Regungen der menschlichen Psyche zählt, um darauf aufmerksam zu machen, dass jede Tat eine Konsequenz hat. Egal in welche Richtung. In diesem Roman ist diese Richtung maximal tragisch. Die gleichwohl kriminelle, sowie in allermaßen toxische Beziehung der beiden Protagonisten wird perfekt erläutert und gibt passgenau Einblicke in den Kopf eines spätpubertären Jungen in der prägensten Zeit seines Lebens. Schlink schreibt hier in einem Stil, welcher dem Leser den Eindruck vermittelt, eine Geschichte vorgelesen zu bekommen. Für mich ist dieses Buch eine absolute Pflichlektüre für jeden der sich als belesen und selbstgefunden bezeichnen möchte.

"Ich habe... ich meine... Was hätten Sie denn gemacht?
Unangenehm schön und traurig
Unbehagen über die Beziehung der Protagonist*innen zieht sich durch das ganze Buch. Zusätzlich bereitet die Aufarbeitung der NS-Verbrechen ein mulmiges Gefühl. Die Sprache im Buch ist schön. Ich werde noch etwas Zeit brauchen, in der ich dieses Buch Revue passieren lasse, um meine endgültige Bewertung abzugeben.
Mehr von Bernhard Schlink
AlleÄhnliche Bücher
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman ›Selbs Justiz‹ erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman ›Der Vorleser‹, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das späte Leben‹ (2023).
Beiträge
Re-Read eines literarischen Meisterwerkes nach fast 30 Jahren
Sie ist älter als er, aufbrausend, geheimnisvoll und von Anfang an ist er fasziniert von ihr. Nach gemeinsamen Liebesstunden liest er ihr vor und irgendwann verliebt er sich. Dann verschwindet Hanna von einem Tag auf den anderen. Jahre später erst sieht er sie wieder - auf der Anklagebank … ‚Der Vorleser‘ habe ich ca. ein Jahr nach seinem Erscheinen mit 20 gelesen und es war natürlich ein Gegenstand intensiver Diskussion in meinem bibliothekarischen Umfeld. Einige Jahre später dann die Verfilmung mit einer unnachahmlichen Kate Winslet, merkwürdigerweise weit weniger moralisch als cineastisch diskutiert - vielleicht weil diese hervorragende Schauspielerin einen anderen Blick auf Hanna Schmitz erlaubte, wer weiß? Nun bin ich fast 50, mein 16jähriger Sohn brachte das Buch als Schullektüre nach Hause und wie könnte ich diese Gelegenheit entgehen lassen? Ein Re-Read musste her. Ich war sehr gespannt, welchen Blick ich heute auf diesen Roman und seine moralischen Fragestellungen haben würde. Zuerst: Der Michael aus Teil 1 kommt nun etwas besser weg als vor 30 Jahren. Damals war er mir einfach nur unsympathisch, ich fand ihn unreif und eingebildet. Heute sehe ich ihn tatsächlich mit einem etwas mütterlicheren Blick, er wirkte fast liebens- und beschützenswert auf mich - was nun aber vermutlich nicht sehr überraschend ist. Der restliche Michael aus Teil 2 und 3 allerdings - er nervt mich immer noch. Für mich ist das einfach ein larmoyanter Jammerlappen der nur ja keine Position beziehen will und sich sehr in der Rolle des Opfers gefällt. Aber ehrlich - es geht ja eigentlich auch nicht um ihn, sondern um Hanna. Sie lässt mich immer noch zwiegespalten zurück. Sie ist Täterin - selbstverständlich ist sie das, in mehrfacher Hinsicht. Aber ist sie auch ein Opfer? Wieviel tragen die Umstände zu ihrer Schuld bei, damit sie bei uns, der Leserschaft, abbitte leisten darf? Genug? Zu wenig? ‚Der Vorleser‘ ist kein ‚schönes‘ Buch. Es ist unbequem. Es kratzt. Es lässt sich nicht brav in ein moralisches Regal einsortieren. Und das macht es so wichtig – und, ja, auch so literarisch bedeutsam. Es ist nicht moralinsauer, nicht schablonenhaft – sondern voller Grautöne, voller Ambivalenz, voller Fragen, die sich nicht auflösen lassen. Und genau das braucht Literatur. Sie darf den Leser nicht immer nur bestätigen – sie darf und soll auch fordern.
Unangenehm interessant
Eine „Beziehung“ die es so nicht geben dürfte und ein erwachsen werden in Abhängigkeit. Gepaart mit einer Vergangenheit, in der Juden ums überleben kämpften und einer Zukunft, in der Menschen dafür bestraft werden. Die Geschichte und den Werdegang eines Menschen durch gewisse Ereignisse mitzuerleben, war unangenehm und trotzdem unfassbar interessant und wie ich finde, wichtig. Es brachte mich zum nachdenken. Sehr kurze Kapitel. Dünnes Buch. Und trotzdem ein Buch mit sehr viel Gewicht.
Interessante Geschichte mit traurigem Ende
Dieses Buch zu lesen hat viel Zeit und Konzentration erfordert, da ich den Sprachgebrauch und die Schreibweise in dieser Form nicht gewohnt bin. Ich musste einige Sätze mehrmals lesen, bis ich sie verstand, da sie teilweise sehr verschachtelt sind. Die Geschichte von Michael Berger und Hanna Schmitz hat mich sehr gefesselt. Während ich ihre Beziehung zu Anfang etwas unangenehm empfand, fand ich den Prozess und den späteren Verlauf umso spannender. Die Wendung am Ende des Buches hat mich doch etwas mitgenommen und mir sind ein wenig die Tränen geflossen. 4/5⭐️

Eine wirklich interessante Geschichte die ein heikles Thema (Liebesbeziehung zwischen einer älteren Frau und einem Minderjährigem) anspricht und wo es auch um Antialphabetismus und die Nachwirkungen der NS-Zeit geht. Mir hat das Buch gut gefallen und ich werde mir auf jeden Fall auch den Film anschauen. :)
Ein Muss für jeden. Poetisch, fesselnd, spannend und Traurig.
Ich habe an dem Buch alles geliebt. Es war nicht nur romantisch und spannend, sondern sehr nachdenklich und informativ geschrieben wurden. Ich konnte mich von dem Buch garnicht erst wegreißen. Den Schreibstil des Buches finde ich passend für die Handlung. Durch viele Faktoren wurde man als Leser zum nachdenken animiert, was durchaus der Fall bei mir war. Vor allem die Liebesbeziehung von einem 15 jährige und einer 36 jährigen, haben mich bei vielen Sachen nochmal zum nachdenken gebracht. Auch wie sehr Hanna ihn eigentlich manipuliert hat, hat mich nicht uninteressiert gelassen. Aber nicht nur das verwerfliche an ihrer Liebesbeziehung lässt einen über die Geschichte nachdenken, sondern auch die Fragen die sich der Protagonist stellt (und die offen geblieben sind) stellt man sich selbst und versinkt noch tiefer in dem Buch. Aber nicht nur die Geschichte von Hanna ist spannend ,sondern auch die Geschichte von Margus. Die Tatsache das er kaum seine Familie und später kaum seine Tochter erwähnt hat, hat viel über seine Kindheit ausgesagt, da er durch sein Vater selbst nie Liebe kennenlernen durfte. Egal welchen Teil des Buches ich gelesen habe, ich war so tief in dem Buch drinnen, das ich mich kaum lösen konnte. Das Ende war echt traurig gewesen und auch wenn ich persönlich im echtem Leben einiges anders gemacht hätte und für manches kein Verständnis hatte, so hat mir die Idee für das Ende trotzdem gut gefallen, auch wenn es nicht das war was ich mir erhofft hatte. 5 Sterne

Interessante Geschichte!
Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängender Vergangenheit. ISBN:978-3-2570-7066-8
Ein Wechselbad der … Gefühle, Genres?
Ich habe das Buch damals als Schullektüre lesen (müssen). Diesmal habe ich es freiwillig getan und es war eine gute Entscheidung. Ich kann nicht genau sagen, was mich an dem Buch fasziniert. Die Sprache ist an manchen Stellen schwierig und ich musste mir Zeit nehmen - in der Regel wurde das aber mit einer sehr bildlichen Vorstellung belohnt. Das Thema des Buches ist ein sehr ernstes, gerade in der heutigen Zeit. Die Frage nach Schuld, Scham und Erinnerung werden immer wieder aufgeworfen. Was mir persönlich aufgefallen ist, ist der mehr oder wenige plötzliche Umschwung von Liebesroman zu Geschichts- und Gerichtsdokumentation. Man merkt, wie die Stimmung immer ernster und auch trauriger wird. Insgesamt ein tolles Buch, auch wenn es stellenweise, für meine vielleicht noch etwas ungeübten oder zu eiligen Augen, etwas schwer zu lesen ist.

„Weil Glück nur stimmt, wenn es ewig hält?“
WOW! Bernhard Schlink hat in seinem Roman „Der Vorleser“ so viele Emotionen in mir geweckt, wie lange kein Autor zuvor. Er erzählt hier auf hoch brisante Art und Weise eine Geschichte, über die Verantwortung des Lebens und dessen Eigenschaft der Entgültigkeit. Die Figur der Hanna, zeigt dem Leser den Spiegel vor, welcher im laufe des Romans anfängt über samtliche Taten der eigenen Vergangenheit nachzudenken und diese zu reflektieren. Schlink benutzt die Emotion der Scham, welche wohl zu den unangemsten Regungen der menschlichen Psyche zählt, um darauf aufmerksam zu machen, dass jede Tat eine Konsequenz hat. Egal in welche Richtung. In diesem Roman ist diese Richtung maximal tragisch. Die gleichwohl kriminelle, sowie in allermaßen toxische Beziehung der beiden Protagonisten wird perfekt erläutert und gibt passgenau Einblicke in den Kopf eines spätpubertären Jungen in der prägensten Zeit seines Lebens. Schlink schreibt hier in einem Stil, welcher dem Leser den Eindruck vermittelt, eine Geschichte vorgelesen zu bekommen. Für mich ist dieses Buch eine absolute Pflichlektüre für jeden der sich als belesen und selbstgefunden bezeichnen möchte.

"Ich habe... ich meine... Was hätten Sie denn gemacht?
Unangenehm schön und traurig
Unbehagen über die Beziehung der Protagonist*innen zieht sich durch das ganze Buch. Zusätzlich bereitet die Aufarbeitung der NS-Verbrechen ein mulmiges Gefühl. Die Sprache im Buch ist schön. Ich werde noch etwas Zeit brauchen, in der ich dieses Buch Revue passieren lasse, um meine endgültige Bewertung abzugeben.