Der Pakt der Frauen

Der Pakt der Frauen

Hardcover
4.318

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Beschreibung

Zwei Frauen, zwei Leben – und eine Geschichte, die Mut macht

Wien 1976. Die junge Dozentin Katharina Adler sorgt bei den männlichen Kollegen regelmäßig für Schnappatmung. Selbstbewusst trägt sie knalligen Lippenstift und verbotenerweise im Hörsaal Hosen. Außerdem hat sie sich kein geringeres Ziel gesetzt, als die Geschichtswissenschaft zu revolutionieren. Dafür widmet sie sich Büchern, die von Frauen geschrieben wurden, speziell Kochbüchern. Als ihr dabei eine Rezeptsammlung aus der Feder ihrer Mutter Jule unterkommt, erkennt Katharina, dass sie erst die Geheimnisse ihrer eigenen Familie aufdecken muss, bevor sie die Welt verändern kann. Gemeinsam reisen sie und Jule nach Schlesien, an Katharinas Geburtsort. Dort lernt sie, dass es nichts Stärkeres gibt als Frauen, die zusammenhalten.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
352
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Als studierte Historikerin liebt Julia Kröhn es, große Geschichten zu erzählen und dabei tief in die Vergangenheit von Orten und Menschen einzutauchen. Dabei lässt sie sich von ihrer Faszination für berührende Geschichten und beeindruckende Persönlichkeiten leiten. »Der Pakt der Frauen« ist dabei etwas ganz Besonderes: Hier verarbeitet sie Teile ihrer eigenen Familienbiografie. Bei Heyne sind bisher außerdem die Romane »Die Farbe des Nordwinds« und »Das Lied des Waldes« unter dem Pseudonym Klara Jahn erschienen. Die gebürtige Österreicherin und Mutter einer Tochter lebt seit 2001 in Frankfurt am Main.

Beiträge

5
Alle
5

Leseempfehlung für alle, die gern historische Romane lesen. Hervorragend recherchiert von der Autorin, die Historikerin ist und die Geschichte ihrer Mutter und Großmutter aufgeschrieben hat. Die 1940er Jahre: Jule geht mit ihrem Mann nach Hirschberg in Niederschlesien, wo er als Flugzeugmechaniker arbeitet . Als sie herausfindet, wie schlecht die Zwangsarbeiterinnen im Lager behandelt werden, wo sie hart arbeiten müssen und kaum was zu essen bekommen, hilft sie freiwillig in der Küche aus und schmuggelt Essen ins Lager. Allmählich fassen die Frauen Vertrauen und verraten ihr Rezepte ihrer Lieblingsgerichte, die Jule nachkocht . Sie schreibt die Rezepte auf und erstellt ein Kochbuch mit polnischen, tschechischen, ukrainischen, ungarischen Gerichten. Im Januar 1945 beginnt die Flucht in den Westen, Jule bekommt ein Baby, sie will nicht fliehen, da sie Angst um die Frauen hat, die im Lager zurück bleiben. 1976: Katharina ist Dozentin an der Universität in Wien. Als sie das von ihrer Mutter erstellte Kochbuch findet, fällt ihr auf, dass ihre Mutter nie mit ihr über ihre Zeit in Schlesien gesprochen hatte. Mutter und Tochter fahren nach Hirschberg, das mittlerweile im kommunistischen Polen liegt und Jelenia Góra heißt. Der Roman hat mir sehr gut gefallen, in den Kapiteln wird abwechselnd Katharinas und Jules Geschichten erzählt, beide fand ich spannend und berührend. Es war interessant zu erfahren, welch wichtige Rolle Niederschlesien im 2. Weltkrieg für die deutsche Rüstungsindustrie gespielt hatte. Die Kernaussage ist die Bedeutung von gegenseitiger Unterstützung und Solidarität- gemeinsam können Frauen viel mehr als alleine erreichen.

5

Tolles Buch mit historischem Hintergrund und einer wichtigen Aussage: women support women!

5

Gemeinsam sind wir stark

Worum geht’s? Wien 1976: Katharina Adler arbeitet an der Uni. Ihr Ziel: Eine eigene Professur. Doch da stellen sich viele ihrer männlichen Kollegen dagegen. In ihrer Übung widmet sie sich der Geschichte der Frauen anhand von Kochbüchern. Und hier entdeckt sie eine Rezeptsammlung, deren Autorin keine Unbekannte für sie ist. Meine Meinung: In ihrem historischen Roman „Der Pakt der Frauen“ erzählt Julia Kröhn die Geschichte ihrer eigenen Familie in zwei Erzählsträngen: Einmal im Wien der 1970er Jahre und einmal in Hirschberg in den 1940er Jahren. Dabei hat ihr Schreibstil eine Leichtigkeit und doch zugleich eine Tiefe, dass es einfach eine Freude ist, zu lesen. Man merkt, dass sie über eigene Erlebnisse und Ereignisse berichtet, die ihr selbst nahegehen. In den 1970er Jahren begleiten wir Katharina, die an der Wiener Universität eine Professur anstrebt. Dabei erfahren wir, welchem Gegenwind die Frauen in der damaligen Zeit ausgesetzt waren. Nicht nur Frauen wie Katharina, sondern bereits Frauen, deren Ziel es nicht ist, Mutter und Hausfrau zu werden. Und in den 1940er Jahren sind wir an der Seite von Jule, die im ehemaligen Hirschberg lebt und miterleben muss, wie mit Zwangsarbeiterinnen umgegangen wird. Was mir gut gefällt ist die Stärke, die beiden Frauen innewohnt. Man erkennt klar Mutter und Tochter. Und mir gefällt auch gut, wie die Autorin die Geschichte aufgebaut hat. Beide Erzählstränge nähern sich immer mehr aneinander an und gleichzeitig kommen sich auch Mutter und Tochter immer näher. Dazu die geschichtlichen Fakten, die hier auch einmal eine andere Sicht zeigen. Ich habe noch kaum so viel und direkt über die Zwangsarbeiterinnen in den Fabriken gelesen, wie hier. Und über die 1970er Jahre sowieso kaum etwas. Dabei merkt man auch, dass es die Familiengeschichte der Autorin selbst ist. So lebendig und mitreißend führt sie uns durch die unterschiedlichen Jahrzehnte. Und so nahegehend und emotional sind ihre Worte. Spannend war auch die Reise von Jule und Katharina nach Polen über die Grenzen, die damals ja noch nicht offen waren. Das war für mich auch ein bisschen ein Flashback in meine Jugend und hat mich an vieles wieder erinnert. Ein wirklich wundervoller und intensiver Roman, der zeigt wie man gemeinsam stark ist. In dem die Autorin beweist, dass Zusammenhalt vieles leichter macht. Ein Roman über starke Frauen in der Geschichte, der von Anfang bis Ende auch trotz der erschreckenden Szenen nur toll zu lesen war. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir! Fazit: Julia Kröhn erzählt in „Der Pakt der Frauen“ ihre eigene Familiengeschichte. Und das merkt man. An ihrem Schreibstil und an den Emotionen, die aus ihren Worten hervorkommen. Ob wir Jule in den 1940er Jahren in Hirschberg begleiten, Katharina in den 1970er Jahren in Wien oder auch beide Frauen gemeinsam auf ihrer Reise nach Polen – es ist lebendig und fesselnd. Die Szenen mit den Zwangsarbeiterinnen sind wirklich erschreckend, und umso schöner ist es, den Zusammenhalt zu erfahren, der jede einzelne stärker macht. Und zu sehen, wie Mutter und Tochter sich näherkommen. Dazu noch die geschichtlichen Einblicke in Frauen an der Uni in den 1970er Jahren – einfach ein geniales Buch, das mir viel Freude beim Lesen bereitet hat und in dem ich viele Dinge erfahren habe, die mir nicht oder nur am Rande bewusst waren. 5 Sterne von mir – eine Rezeptsammlung z.B. am Ende wäre noch toll gewesen!

Gemeinsam sind wir stark
4.5

Sehr packend geschrieben

4

Wichtiges Thema: Frauen treten aus dem Schatten der Männer. Katharina, die im Jahr 1976 eine Universitätskarriere anstrebt, ringt neben den Hindernissen, die ihr in den Weg gelegt werden, mit blinden Flecken in der Familienhistorie. Autobiographischer Hintergrund

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