Der letzte Prinz
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Steven Price, geboren 1976 in Victoria, British Columbia, ist ein kanadischer Lyriker und Autor. Seine Veröffentlichungen wurden mehrfach ausgezeichnet. Bisher erschienen zwei Romane von ihm bei Diogenes. Er ist Dozent für Poesie und Literatur und lebt mit seiner Familie in Victoria.
Beiträge
Lange habe ich überlegt, ob ich dieses Buch lesen soll. Irgendwie wurde mir aus der Beschreibung des Verlages nie ganz klar, ob es sich nun um einen Roman oder um ein Sachbuch handelte. Erst, als ein Kunde mir das Buch ans Herz legte, wurde mein Interesse ganz wach. Und ja, der Kunde hatte Recht: wenn man sich für Giuseppe Tomasi di Lampedusa und sein Meisterwerk "Der Leopard" interessiert, kommt man an Prices "Der letzte Prinz" nicht vorbei. Gefühlvoll und tiefgründig lernen wir den Autoren kennen, genauso wie auch das Buch selbst geschrieben ist. Dieser Prinz ist voller Melancholie, die Steven Price in seinem Werk eingefangen hat, um sie uns zu vermitteln. So lernen wir einen Menschen kennen, der ausserhalb Italiens wahrscheinlich kaum noch bekannt ist. "Der letzte Prinz" ist eine grossartige Hommage, eine Verbeugung vor einem verkannten Talent. Tomasi hat sich dies jedoch wahrhaftig verdient, auch wenn er seinen Ruhm nicht mehr erleben durfte. Das Buch ist keine Biographie per se, auch keine Romanbiographie, die ein Leben von Punkt A bis Punkt Z nacherzählt. Eher ist es die Geschichte einer Leidenschaft, eines Entstehens. Der Rest kommt von selbst, weil er einfach dazu gehört. Und so erhalten wir einen tiefen Einblick in diese Seele, die ein so wunderschönes Buch wie "Der Leopard" hervorbringen konnte. Ich danke unserem Stammkunden dafür, dass er mich überzeugt hat, Steven Prices Werk zu lesen; Netgalley und dem Diogenes Verlag dafür, dass sie mir ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt haben, und auch Price dafür, dass er sich die Mühe gemacht hat, das Wesen di Lampedusas in Worte einzufangen und ihn auf diese Weise vielleicht wieder etwas mehr ins Rampenlicht zu rücken. Denn verdient hat er es. Price übrigens auch.
Der letzte seiner Art Guiseppe Tomasi di Lampedusa mag der entsprechenden Leserschaft in Form seines einzigen Romans „Der Leopard“ bereits bekannt sein. Ich hatte bis zur Leserunde zu „Der letzte Prinz“ von Steven Price noch nie das Vergnügen – weder mit Autor noch mit dem Buch. Das hat sich nun gründlich geändert. Denn auch, wenn es dieser fiktionalen Biografie zum Ende hin nicht ganz gelingt, in die „Kings Crown Juwels 2020“ aufgenommen zu werden, so hat Steven Price doch ein feines Buch vorgelegt, dass geneigte Leser:innen in Augenschein nehmen sollten. Guiseppe Tomasi genießt das Leben; als letzter (verarmter) Spross eines sizilianischen Adelsgeschlechts. Vielleicht rührt daher das Bedürfnis, etwas „Bleibendes“ nach seinem Tod zu hinterlassen; bekommt er doch bereits am Anfang des Romans die Diagnose Lungenemphysem. Das hindert ihn allerdings nicht daran, weiter wie ein Schlot zu rauchen… Vor der äußerst stimmungsvollen und bildhaften Kulisse des vergangenen Siziliens fängt Guiseppe Tomasi an, (s)einen Roman, sein im wahrsten Sinne des Wortes „Lebenswerk“ zu schreiben (besagter „Der Leopard“), dessen Veröffentlichung er allerdings nicht mehr erlebt, da er Zeit seines Lebens von den Verlagen abgelehnt wurde; selbst sein Cousin Lucio Piccolo steht der Veröffentlichung kritisch gegenüber. Tomasis Leben lernen die Leser:innen nach und nach in Rückblenden kennen; die Zeitsprünge sind nicht chronologisch, was aber bis auf eine Ausnahme nicht weiter stört; dazu gleich mehr. Dabei werden Schlaglichter auf die Mutter/Sohn-Beziehung sowie auf die Beziehung mit seiner Frau Licy gesetzt. Die größtenteils poetisch anmutende Sprache von Stephen Price passt hervorragend zu der Kulisse von Sizilien und irgendwie habe ich große Lust bekommen, an die Originalschauplätze zu reisen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…*g*. Leider geht dem Roman nach dem unabwendbaren Tod von Guiseppe Tomasi sprichwörtlich die Luft aus. Statt eines vernünftigen Nachworts gibt es einen Zeitsprung von über 40 Jahren in der Handlung, in der der Adoptivsohn von Guiseppe Tomasi zu Wort kommt und in welchem die geneigte Leserschaft erfährt, wie es doch noch zur Veröffentlichung des Romans und der dazugehörigen Verfilmung gekommen ist. Der ganze letzte Abschnitt macht auf mich leider einen gehetzten Eindruck – als wenn der Autor schon vor Ende der vereinbarten Seitenzahl zum Tod von Guiseppe Tomasi gekommen ist und die Restseiten noch füllen musste. Das ist das Einzige, was mich richtig geärgert hat an diesem Roman. Alles in Allem hat mir „Der letzte Prinz“ ganz gut gefallen und trotz des kleinen Wehmut-Tropfens am Ende gebe ich 4* und eine Leseempfehlung. ©kingofmusic
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Steven Price, geboren 1976 in Victoria, British Columbia, ist ein kanadischer Lyriker und Autor. Seine Veröffentlichungen wurden mehrfach ausgezeichnet. Bisher erschienen zwei Romane von ihm bei Diogenes. Er ist Dozent für Poesie und Literatur und lebt mit seiner Familie in Victoria.
Beiträge
Lange habe ich überlegt, ob ich dieses Buch lesen soll. Irgendwie wurde mir aus der Beschreibung des Verlages nie ganz klar, ob es sich nun um einen Roman oder um ein Sachbuch handelte. Erst, als ein Kunde mir das Buch ans Herz legte, wurde mein Interesse ganz wach. Und ja, der Kunde hatte Recht: wenn man sich für Giuseppe Tomasi di Lampedusa und sein Meisterwerk "Der Leopard" interessiert, kommt man an Prices "Der letzte Prinz" nicht vorbei. Gefühlvoll und tiefgründig lernen wir den Autoren kennen, genauso wie auch das Buch selbst geschrieben ist. Dieser Prinz ist voller Melancholie, die Steven Price in seinem Werk eingefangen hat, um sie uns zu vermitteln. So lernen wir einen Menschen kennen, der ausserhalb Italiens wahrscheinlich kaum noch bekannt ist. "Der letzte Prinz" ist eine grossartige Hommage, eine Verbeugung vor einem verkannten Talent. Tomasi hat sich dies jedoch wahrhaftig verdient, auch wenn er seinen Ruhm nicht mehr erleben durfte. Das Buch ist keine Biographie per se, auch keine Romanbiographie, die ein Leben von Punkt A bis Punkt Z nacherzählt. Eher ist es die Geschichte einer Leidenschaft, eines Entstehens. Der Rest kommt von selbst, weil er einfach dazu gehört. Und so erhalten wir einen tiefen Einblick in diese Seele, die ein so wunderschönes Buch wie "Der Leopard" hervorbringen konnte. Ich danke unserem Stammkunden dafür, dass er mich überzeugt hat, Steven Prices Werk zu lesen; Netgalley und dem Diogenes Verlag dafür, dass sie mir ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt haben, und auch Price dafür, dass er sich die Mühe gemacht hat, das Wesen di Lampedusas in Worte einzufangen und ihn auf diese Weise vielleicht wieder etwas mehr ins Rampenlicht zu rücken. Denn verdient hat er es. Price übrigens auch.
Der letzte seiner Art Guiseppe Tomasi di Lampedusa mag der entsprechenden Leserschaft in Form seines einzigen Romans „Der Leopard“ bereits bekannt sein. Ich hatte bis zur Leserunde zu „Der letzte Prinz“ von Steven Price noch nie das Vergnügen – weder mit Autor noch mit dem Buch. Das hat sich nun gründlich geändert. Denn auch, wenn es dieser fiktionalen Biografie zum Ende hin nicht ganz gelingt, in die „Kings Crown Juwels 2020“ aufgenommen zu werden, so hat Steven Price doch ein feines Buch vorgelegt, dass geneigte Leser:innen in Augenschein nehmen sollten. Guiseppe Tomasi genießt das Leben; als letzter (verarmter) Spross eines sizilianischen Adelsgeschlechts. Vielleicht rührt daher das Bedürfnis, etwas „Bleibendes“ nach seinem Tod zu hinterlassen; bekommt er doch bereits am Anfang des Romans die Diagnose Lungenemphysem. Das hindert ihn allerdings nicht daran, weiter wie ein Schlot zu rauchen… Vor der äußerst stimmungsvollen und bildhaften Kulisse des vergangenen Siziliens fängt Guiseppe Tomasi an, (s)einen Roman, sein im wahrsten Sinne des Wortes „Lebenswerk“ zu schreiben (besagter „Der Leopard“), dessen Veröffentlichung er allerdings nicht mehr erlebt, da er Zeit seines Lebens von den Verlagen abgelehnt wurde; selbst sein Cousin Lucio Piccolo steht der Veröffentlichung kritisch gegenüber. Tomasis Leben lernen die Leser:innen nach und nach in Rückblenden kennen; die Zeitsprünge sind nicht chronologisch, was aber bis auf eine Ausnahme nicht weiter stört; dazu gleich mehr. Dabei werden Schlaglichter auf die Mutter/Sohn-Beziehung sowie auf die Beziehung mit seiner Frau Licy gesetzt. Die größtenteils poetisch anmutende Sprache von Stephen Price passt hervorragend zu der Kulisse von Sizilien und irgendwie habe ich große Lust bekommen, an die Originalschauplätze zu reisen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…*g*. Leider geht dem Roman nach dem unabwendbaren Tod von Guiseppe Tomasi sprichwörtlich die Luft aus. Statt eines vernünftigen Nachworts gibt es einen Zeitsprung von über 40 Jahren in der Handlung, in der der Adoptivsohn von Guiseppe Tomasi zu Wort kommt und in welchem die geneigte Leserschaft erfährt, wie es doch noch zur Veröffentlichung des Romans und der dazugehörigen Verfilmung gekommen ist. Der ganze letzte Abschnitt macht auf mich leider einen gehetzten Eindruck – als wenn der Autor schon vor Ende der vereinbarten Seitenzahl zum Tod von Guiseppe Tomasi gekommen ist und die Restseiten noch füllen musste. Das ist das Einzige, was mich richtig geärgert hat an diesem Roman. Alles in Allem hat mir „Der letzte Prinz“ ganz gut gefallen und trotz des kleinen Wehmut-Tropfens am Ende gebe ich 4* und eine Leseempfehlung. ©kingofmusic