Der Knacks

Der Knacks

Hardcover
4.02
BrücheSchuleRichtungswechselTod

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Beschreibung

Roger Willemsen erkennt den „Knacks“ in der Landschaft und unseren Städten, in Armut und Obdachlosigkeit, im 11. September und dem Lager von Guantánamo. Der Knacks ist in der Welt, aber der Knacks ist auch in uns - in unserem Scheitern so sehr wie in unseren vermeintlichen Siegen.
Ausgehend von der sehr persönlichen Erinnerung an den Tod seines Vaters, diagnostiziert Willemsen den Knacks, mit dem wir die Kindheit verlassen, und den, den uns die Liebe zufügt. Der Knacks ereilt Helden und Verlierer, Paare und Einzelgänger, der Knacks ereilt uns, beim Gang durch die Zeit: Wann wurde man nicht, was man hätte sein können? Wie sollten wir all das kennen, was wir haben, bevor wir es verlieren? Sind wir überhaupt noch anwesend in unserem Leben, und warum sitzt selbst im Glück der Knacks?
So betrachtet ist der Knacks weniger der harte Bruch im Leben als der unmerkliche Übergang. Immer und überall geht er vonstatten, in uns und um uns herum: eine Farbveränderung ins Dunkle, ein Abfallen der Temperatur, ein Wechsel von Dur zu Moll. Es kann der Einzug der Enttäuschung sein oder des Alters, der Moment, in dem etwas an sein Ende gelangt und sich am Horizont zum ersten Mal der Tod zeigt. Nicht wie ein Sprung markiert dieser Knacks sein Objekt, sondern wie die Risse in der Oberfläche eines alten Bilds.
Haupt-Genre
Ratgeber & Sachbücher
Sub-Genre
Persönlichkeitsentwicklung
Format
Hardcover
Seitenzahl
304
Preis
19.50 €

Autorenbeschreibung

Roger Willemsen, geboren 1955 in Bonn, gestorben 2016 in Wentorf bei Hamburg, arbeitete zunächst als Dozent, Übersetzer und Korrespondent aus London, ab 1991 auch als Moderator, Regisseur und Produzent fürs Fernsehen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Fernsehpreis und den Adolf-Grimme-Preis in Gold, den Rinke- und den Julius-Campe-Preis, den Prix Pantheon-Sonderpreis, den Deutschen Hörbuchpreis und die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft. Willemsen war Honorarprofessor für Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin, Schirmherr des Afghanischen Frauenvereins und stand mit zahlreichen Soloprogrammen auf der Bühne. Zuletzt erschienen im S. Fischer Verlag seine Bestseller »Der Knacks«, »Die Enden der Welt«, »Momentum«, »Das Hohe Haus« und »Wer wir waren«.Über Roger Willemsens umfangreiches Werk informiert der Band »Der leidenschaftliche Zeitgenosse«, herausgegeben von Insa Wilke. Willemsens künstlerischer Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste, Berlin. Literaturpreise:Rinke-Preis 2009Julius-Campe-Preis 2011Prix Pantheon-Sonderpreis 2012

Beiträge

1
Alle
3

Ich bin zwiegespalten. Zwischen ja und nein, ehrlich gesagt. Das Thema, die prinzipielle Ausführung hat mir eigentlich zugesagt. An viele Stellen habe ich mich verloren. Ich habe Sätze und Abschnitte _gefühlt_. Was mich teilweise herausgeworfen hat, waren die ausschweifenden, nicht beim Einfachen belassen wollenden Sätze. Die unnötig langgezogenen, aber letztlich nur wiederholenden Worte. Das Hochgestochene, das zum Teil irgendwie unangenehm war. Es gab langatmige Passagen, die ich gern übersprungen hätte. Die mir das Gefühl gegeben haben, dass dieses Buch niemals endet. In denen ich den roten Faden mehr als einmal verloren habe und die ich immer und immer wieder lesen musste, um überhaupt zu verstehen, wo jetzt der Zusammenhang steckt. Willemsen donnert tausend Namen in das Buch, als Beispiele für den "Knacks". Mir bekannte und unbekannte, was hierbei aber keine Rolle spielt. Es wirkt einfach erdrückend und oft deplatziert. Wie eine ewige Aneinanderreihung, irgendwie zusammengepackt. Was ich wirklich schade und sehrsehr anstrengend fand. Es ist definitiv eine Lektüre, an der man ewig sitzen kann. Ich habe eine längere Pause einlegen müssen, nun den Rest verdaut. Ich weiß nicht, ob man es überhaupt an einem Stück lesen kann, ohne dabei seinen Kopf zu verlieren. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil mir das Grundkonzept so zugesagt hat und es auch wirklich viele Passagen gab, die ich wirklich gut fand. Ich finde auch seinen Schreibstil gut, sehr gut sogar, aber einfach _zu viel_ an zu vielen Stellen, wenn das Sinn macht. Es ist sehr tiefgründig, auf viele Arten sehr abstrakt. Die Beispiele zur Verdeutlichung waren mal sehr passend, mal weniger, für mein Empfinden. Die Kapitel waren gut gesetzt, haben die Gedankenabschnitte gut eingeteilt. Die Formatierung, die Absätze sehr logisch angeordnet und gesetzt, was auch ein großer Pluspunkt ist, denn ansonsten wäre man wahrscheinlich völlig erschlagen. So hatte man gute Trennlinien. Es war etwas besonderes, was ich so auch noch nicht gelesen habe und zum tieferen Denken anregt. Es ist definitiv keine Zwischendurch-Lektüre und, zumindest was mich an geht, man muss Konzentration mitbringen. Ich hadere mit den Sternen. Es hat viel gutes und viel ... meh. Aber dennoch ist es lesenswert und besonders, finde ich. Deshalb dann doch knappe 3 Sternis.

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