Der Junge und das Meer
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tschingis Aitmatow, 1928 in Kirgisien geboren, arbeitete nach der Ausbildung an einem landwirtschaftlichen Institut zunächst in einer Kolchose. Nach ersten Veröffentlichungen zu Beginn der Fünfzigerjahre besuchte er das Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau und wurde Redakteur einer kirgisischen Literaturzeitschrift, später der Zeitschrift Novyj Mir. Mit der Erzählung Dshamilja erlangte er Weltruhm. Tschingis Aitmatow verstarb am 10. Juni 2008 im Alter von 79 Jahren.
Beiträge
In einer finsteren, dunstgeschwängerten Nacht tobte entlang der ganzen Ochotskischen Seeküste, an der ganzen Front von Land und Meer, der uralte, unbändige Kampf der zwei Elemente - das Festland trotzte dem Druck des Meeres, das Meer berannte unermüdlich das Land. (S. 5) Diese stürmische Nacht verbringt Kirisk schlaflos, denn am darauffolgenden Tag soll er zum ersten Mal zur Robbenjagd mitkommen: Ein wichtiger Tag für ihn und die gesamte “Sippe der Fischfrau”, soll deren Fortbestehen doch auch in Zukunft durch die erbeutete Nahrung ihrer geübten Jäger gesichert sein. Doch die Robbenjagd ist kein leichtes Unterfangen. Kirisk wird am nächsten Morgen von Organ, dem Dorfältesten, dem Vater Emraijin und dessen Vetter Mylgun in diese Kunst eingeweiht werden. Als sie mit ihrem Kajak bereits weit auf dem Meer sind und die heimatliche Bucht lange außer Sichtweite, bekommen sie allerdings die Macht des Meeres zu spüren und ein Überlebenskampf beginnt. Der kirgisische Autor Tschingis Aitmatow wirft uns in dieser 160 Seiten kurzen Erzählung direkt in die Urgewalten an der Ostküste Russlands und die Lebenswelt der indigenen Niwchen. Er zeichnet ein Bild der Koexistenz von Mensch und Natur, die sich mal friedvoll und segensreich, mal gewalttätig und grausam gestaltet. Aitmatow gelingt es, die tiefe Verbundenheit der drei Männer und des Jungen zum Meer richtiggehend fühlbar zu machen, aber auch deren Ausgeliefertheit ob der Übermächtigkeit der Natur. Die Protagonisten haben ein tragisches Los und stehen vor Konflikten, die sie innerlich zerreißen. Ich war absolut gefesselt vom spannenden Plot, aber auch von den zutiefst menschlichen Konflikten, die Aitmatow meisterhaft beschreibt, und der immer wieder durchscheinenden Liebe. Der Liebe zur eigenen Sippe, zur Familie und zum Meer. Natürlich sticht der Verweis auf Hemingways “Der alte Mann und das Meer” sofort ins Auge und im direkten Vergleich gibt es sicher zahlreiche Aspekte, die mir bisher nicht auffielen. Nur so viel: Das Motiv der Bewährung und des Ausharrens ist in beiden Erzählungen vordergründig. Während bei Hemingway religiöse Anspielungen ausgemacht werden können, ist es nur folgerichtig, dass es beim indigenen Volk der Niwchen die Natur ist, die sich gottgleich erhebt und den Menschen auf die Probe stellt. Mit leichtem Augenzwinkern verdeutlicht Aitmatow, dass der christliche Gott für dieses abgelegen lebende Volk keine Bedeutung hat: So ein Langer, Rothaariger von [den Kaufleuten] sagte damals, in einem fernen Land habe einmal ein großer Mann gelebt, der sei zu Fuß übers Meer gegangen. Die Niwchen haben ihre eigenen Geschichten und Traditionen, ihren eigenen Entstehungsmythos, ihre eigene Schöpferin. Mich hat Aitmatow mit diesem Buch restlos überzeugt, mehr von ihm lesen zu wollen. Ein grandioser Text mit so viel Tiefe, dass ich sicher gedanklich noch einige Zeit daran zu knabbern habe.
"Der Junge und das Meer" ist ein sehr berührender Roman. Der Junge fährt zusammen mit seinem Vater und zwei weiteren Männern zum ersten Mal raus auf das Meer, um das Handwerk der Robbenjagd zu erlernen. Der Plan entwickelt sich jedoch für alle Beteiligten zum Albtraum. Der Autor Aitmatov schreibt klar und direkt und erzeugt mit seinem poetischen Schreibstil eine gewisse Vertrautheit, die insbesondere den Verlauf der Erzählung umso trauriger macht. Die Geschichte ist eine Parabel auf das Leben an sich; es geht um Demut, Annahme und Mut und demnach um archaische Lebensthemen.
Inhalt: Zum ersten Mal fährt der Junge Kirisk aufs Meer hinaus. Er ist jetzt ein Jäger und dafür verantwortlich, dass sein Dorf genug zu essen hat. Kirisk ist unheimlich stolz endlich das Jägerhandwerk lernen zu dürfen. Doch dann kommt der Nebel... Meine Meinung: Aitmatows Werk "Der Junge und das Meer" erinnert grob an Hemingways "Der alte Mann und das Meer". Auch hier werden Menschen mit der Macht der Natur konfrontiert, gehen auf Hoher See verloren und kämpfen um ihr Überleben. Jedoch muss ich gestehen, dass ich Aitmatows Buch eher träge und teilweise recht zäh fand. Ich kam erst am Schluss ein wenig in die Geschichte rein. Obwohl der Autor viele interessante Einzelheiten in sein Werk einflicht, was das Leben im hohen Norden betrifft, sprang der Funke einfach nicht auf mich über. So richtig sagen, woran es lag, kann ich nicht. Vielleicht hatte ich nach der Lektüre von "Der erste Lehrer" zu hohe Erwartungen? Oder dies ist einfach kein Buch für mich. Zum Schluss berührte mich "Der Junge und das Meer" dann doch ein wenig, aber bis dahin war es ein eher langer Weg. Was Kirisk erlebt, nachdem Nebel und Sturm das Bott mit seinen Insassen vom Kurs abgetrieben hat, ist sehr eindrücklich. Vor allem die Vater-Sohn-Beziehung wird von Aitmatow noch kurz, aber sehr klar, beschrieben. Diese Szenen hinterlassen Bilder, die einem im Kopf bleiben werden. Fazit: Trotz des berührenden Endes war das Buch für mich nach ein paar Seiten bereits verloren. Auch jetzt kann ich weder sagen, dass es mir gefallen hat, noch, dass er mir nicht gefallen hat. Bloss, dass ich es gelesen habe. Deshalb fällt die Rezension dazu auch eher kurz aus, weil ich einfach nicht weiss, was ich sonst gross darüber erzählen soll. Schade drum.
Mehr von Tschingis Aitmatow
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Tschingis Aitmatow, 1928 in Kirgisien geboren, arbeitete nach der Ausbildung an einem landwirtschaftlichen Institut zunächst in einer Kolchose. Nach ersten Veröffentlichungen zu Beginn der Fünfzigerjahre besuchte er das Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau und wurde Redakteur einer kirgisischen Literaturzeitschrift, später der Zeitschrift Novyj Mir. Mit der Erzählung Dshamilja erlangte er Weltruhm. Tschingis Aitmatow verstarb am 10. Juni 2008 im Alter von 79 Jahren.
Beiträge
In einer finsteren, dunstgeschwängerten Nacht tobte entlang der ganzen Ochotskischen Seeküste, an der ganzen Front von Land und Meer, der uralte, unbändige Kampf der zwei Elemente - das Festland trotzte dem Druck des Meeres, das Meer berannte unermüdlich das Land. (S. 5) Diese stürmische Nacht verbringt Kirisk schlaflos, denn am darauffolgenden Tag soll er zum ersten Mal zur Robbenjagd mitkommen: Ein wichtiger Tag für ihn und die gesamte “Sippe der Fischfrau”, soll deren Fortbestehen doch auch in Zukunft durch die erbeutete Nahrung ihrer geübten Jäger gesichert sein. Doch die Robbenjagd ist kein leichtes Unterfangen. Kirisk wird am nächsten Morgen von Organ, dem Dorfältesten, dem Vater Emraijin und dessen Vetter Mylgun in diese Kunst eingeweiht werden. Als sie mit ihrem Kajak bereits weit auf dem Meer sind und die heimatliche Bucht lange außer Sichtweite, bekommen sie allerdings die Macht des Meeres zu spüren und ein Überlebenskampf beginnt. Der kirgisische Autor Tschingis Aitmatow wirft uns in dieser 160 Seiten kurzen Erzählung direkt in die Urgewalten an der Ostküste Russlands und die Lebenswelt der indigenen Niwchen. Er zeichnet ein Bild der Koexistenz von Mensch und Natur, die sich mal friedvoll und segensreich, mal gewalttätig und grausam gestaltet. Aitmatow gelingt es, die tiefe Verbundenheit der drei Männer und des Jungen zum Meer richtiggehend fühlbar zu machen, aber auch deren Ausgeliefertheit ob der Übermächtigkeit der Natur. Die Protagonisten haben ein tragisches Los und stehen vor Konflikten, die sie innerlich zerreißen. Ich war absolut gefesselt vom spannenden Plot, aber auch von den zutiefst menschlichen Konflikten, die Aitmatow meisterhaft beschreibt, und der immer wieder durchscheinenden Liebe. Der Liebe zur eigenen Sippe, zur Familie und zum Meer. Natürlich sticht der Verweis auf Hemingways “Der alte Mann und das Meer” sofort ins Auge und im direkten Vergleich gibt es sicher zahlreiche Aspekte, die mir bisher nicht auffielen. Nur so viel: Das Motiv der Bewährung und des Ausharrens ist in beiden Erzählungen vordergründig. Während bei Hemingway religiöse Anspielungen ausgemacht werden können, ist es nur folgerichtig, dass es beim indigenen Volk der Niwchen die Natur ist, die sich gottgleich erhebt und den Menschen auf die Probe stellt. Mit leichtem Augenzwinkern verdeutlicht Aitmatow, dass der christliche Gott für dieses abgelegen lebende Volk keine Bedeutung hat: So ein Langer, Rothaariger von [den Kaufleuten] sagte damals, in einem fernen Land habe einmal ein großer Mann gelebt, der sei zu Fuß übers Meer gegangen. Die Niwchen haben ihre eigenen Geschichten und Traditionen, ihren eigenen Entstehungsmythos, ihre eigene Schöpferin. Mich hat Aitmatow mit diesem Buch restlos überzeugt, mehr von ihm lesen zu wollen. Ein grandioser Text mit so viel Tiefe, dass ich sicher gedanklich noch einige Zeit daran zu knabbern habe.
"Der Junge und das Meer" ist ein sehr berührender Roman. Der Junge fährt zusammen mit seinem Vater und zwei weiteren Männern zum ersten Mal raus auf das Meer, um das Handwerk der Robbenjagd zu erlernen. Der Plan entwickelt sich jedoch für alle Beteiligten zum Albtraum. Der Autor Aitmatov schreibt klar und direkt und erzeugt mit seinem poetischen Schreibstil eine gewisse Vertrautheit, die insbesondere den Verlauf der Erzählung umso trauriger macht. Die Geschichte ist eine Parabel auf das Leben an sich; es geht um Demut, Annahme und Mut und demnach um archaische Lebensthemen.
Inhalt: Zum ersten Mal fährt der Junge Kirisk aufs Meer hinaus. Er ist jetzt ein Jäger und dafür verantwortlich, dass sein Dorf genug zu essen hat. Kirisk ist unheimlich stolz endlich das Jägerhandwerk lernen zu dürfen. Doch dann kommt der Nebel... Meine Meinung: Aitmatows Werk "Der Junge und das Meer" erinnert grob an Hemingways "Der alte Mann und das Meer". Auch hier werden Menschen mit der Macht der Natur konfrontiert, gehen auf Hoher See verloren und kämpfen um ihr Überleben. Jedoch muss ich gestehen, dass ich Aitmatows Buch eher träge und teilweise recht zäh fand. Ich kam erst am Schluss ein wenig in die Geschichte rein. Obwohl der Autor viele interessante Einzelheiten in sein Werk einflicht, was das Leben im hohen Norden betrifft, sprang der Funke einfach nicht auf mich über. So richtig sagen, woran es lag, kann ich nicht. Vielleicht hatte ich nach der Lektüre von "Der erste Lehrer" zu hohe Erwartungen? Oder dies ist einfach kein Buch für mich. Zum Schluss berührte mich "Der Junge und das Meer" dann doch ein wenig, aber bis dahin war es ein eher langer Weg. Was Kirisk erlebt, nachdem Nebel und Sturm das Bott mit seinen Insassen vom Kurs abgetrieben hat, ist sehr eindrücklich. Vor allem die Vater-Sohn-Beziehung wird von Aitmatow noch kurz, aber sehr klar, beschrieben. Diese Szenen hinterlassen Bilder, die einem im Kopf bleiben werden. Fazit: Trotz des berührenden Endes war das Buch für mich nach ein paar Seiten bereits verloren. Auch jetzt kann ich weder sagen, dass es mir gefallen hat, noch, dass er mir nicht gefallen hat. Bloss, dass ich es gelesen habe. Deshalb fällt die Rezension dazu auch eher kurz aus, weil ich einfach nicht weiss, was ich sonst gross darüber erzählen soll. Schade drum.