Der Junge, der Anne Frank liebte

Der Junge, der Anne Frank liebte

Hardcover
4.52
1945Tagebuch

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Beschreibung

Europa 1945. Der junge Peter van Pels hat als einziger seiner Familie den Holocaust über-lebt. Er wandert nach Amerika aus, wo er ein neues Leben sucht, frei von seiner jüdischen Herkunft. Und tatsächlich scheint ihn das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit offenen Armen zu empfangen: Er verliebt sich in eine junge behütete Frau, heiratet sie, drei Kinder werden geboren. Die Familie ist glücklich. Doch nachdem er das Tagebuch der Anne Frank auf dem Nachttisch seiner Frau findet, erkennt er schmerzhaft, daß er seiner Vergangenheit nicht entrinnen kann. Denn Peter van Pels war im Amsterdamer Exil Annes Jugendfreund. Ihr hatte er im Februar 1944 anvertraut, sich nach dem Krieg neu erfinden zu wollen. Und hier erzählt Ellen Feldman für ihn die Geschichte, die vielleicht so hätte passieren können.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
320
Preis
18.40 €

Beiträge

1
Alle
Der Junge, der Anne Frank liebte

Der Junge, der Anne Frank liebte

von Ellen Feldman

5

Die Geschichte von Peter van Pels, der mit Anne Frank, ihren Familien und dem Zahnarzt Fritz Pfeffer mehr als zwei Jahre im "Hinterhaus" versteckt lebten ehe sie - wahrscheinlich - verraten und deportiert wurden. Laut Autorin ist Peter der Einzige, der Hinterhaus-Bewohner über dessen Verbleib man zunächst nichts genaues wusste. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass er während eines Gewaltmarsches von Auschwitz nach Mauthausen ums Leben kam. Aber was wäre, wenn er überlebt hatte? Wenn er nur seine Identität weitestgehend verleugnet hätte? Genau darum geht es in diesem Buch. Unglücklich gewählt ist dabei vielleicht schon der Titel. Es geht nicht nur und überwiegend um die Liebe Peters zu Anne Frank. Es geht in erster Linie um Peter selbst, wie er versucht mit dem Leben zurecht zu kommen, glaubt, es gelänge ihm und dabei nicht wahrnimmt, was Krieg, Verfolgung, Lager und Identitätskrise mit und aus ihm gemacht haben. Das Buch ist sehr gut geschrieben. Es wird erstaunlich wenig über Anne Frank geschrieben. Sie taucht auf, besonders ihr Tagebuch, aber sie steht nicht wie überall sonst im Vordergrund. Auch die Folgen einer posttraumatischen Störung werden meiner Meinung nach, sehr gut beschrieben und einfühlsam dargestellt. Nachdem ich mich eingelesen hatte, konnte ich das Buch nicht mehr weg legen (Schlaf ist ja sowieso überbewertet). Auf jeden Fall ein neuer Blickwinkel auf die Zeit im und nach dem Versteck im Hinterhaus, sehr lesenswert, aber auch kein sehr einfacher Stoff.

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