Der Junge bekommt das Gute zuletzt
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Dirk Stermann, geboren 1965 in Duisburg, lebt seit 1987 in Wien. Er zählt zu den populärsten Kabarettisten und Fernsehmoderatoren Österreichs und ist auch in Deutschland durch Fernseh- und Radioshows sowie durch Bühnenauftritte und Kinofilme weit bekannt. 2016 erschien sein Roman Der Junge bekommt das Gute zuletzt, und NDR Kultur urteilte: «Ein lustiger deutscher Medienstar, der als österreichischer Romancier sehr ernst genommen werden sollte.» 2019 folgte Der Hammer und 2022 Maksym.
Beiträge
"Vielleicht hilft es, eine Familie zu gründen, Claude. Eine eigene Familie. Vergiss sie nicht, aber gib sie auf. So wie sie dich." Traurig und skurril, aber stellenweise mit feinem Humor. Plötzlich steht der 13jährige Claude alleine da. Die Mutter ist Ethnologin, verlässt die Familie wegen einem peruanischem Straßenmusiker und nimmt auch den Bruder mit. Der sexsüchtige Vater, mäßig erfolgreicher Posaunist und Musiklehrer, erlebt mit einer Blockflöten-Spielerin den zweiten Frühling und wird nochmal Vater. Claude ist beiden auf ihrem Selbstverwirklichungstrip im Weg und wird schrittweise aus ihrem Leben ausradiert. Halt, Hilfe und Unterstützung findet er bei dem Serben Dirko und der 14jährigen Minako, seiner großen Liebe. Ein schrecklich trauriges und verstörendes Buch das inhaltlich fassungslos macht, aber sprachlich absolut überzeugt.
„Es ist heute schlecht und wird nun täglich schlechter werden - bis das Schlimmste kommt.“ (Arthur Schopenhauer) Selten gibt es so ergreifende Bücher, bei denen das Lesen mit einer Achterbahnfahrt der Emotionen einhergeht. Aber Dirk Stermann hat es geschafft. Einfach grandios.
Abgefahren, makaber, traurig, bestürzend und ziemlich komisch
Stell dir vor, du bist 13, heißt Claude (wegen #claudedebussy), deine Mutter ist Ethnologin, hat sich in einen peruanischen Straßenmusiker verliebt und sich nun entschieden, mit diesem und ihrem Zweitgeborenen, weil der seine Mutter mehr „braucht“ als der ältere Sohn, zusammenzuleben. Dein Vater kommentiert dies mit: „Jetzt schau nicht wie ein Narr. Deine Mutter hat uns verlassen. So was passiert. Du hast Glück. Stell dir vor, du wärst Jeside im islamischen Staat oder Jesidin. Sei froh, Claude. Ich mein, es gibt Tunten da unten, die haben Angst vor jedem Stein, der in der Wüste liegt. Dass er aufgehoben wird, und schon fliegt er ihnen an den Schädel. Du wohnst in Wien, du bist weiß, du bist jung, du bist Mitteleuropäer. Du könntest eins von einer Million Flüchtlingskinder in einem Flüchtlingslager in Afrika sein, dem eine Millionen Fliegen im Auge sitzt. Oder du könntest eine der eine Millionen fliegen sein, die sich um einen Platz in der Augenflüssigkeit eines Kindes mit allen anderen Kindern streitet.“ Auf sachlicher Ebene, immer nur alles eine Frage der Perspektive eben. ⠀ Die Story erinnert an #tschick, nur schlimmer. Skurril, traurig, komisch, tragisch und makaber. An elterlichen Gemeinheiten kaum zu überbieten. Vor lauter Entrüstung möchte man das Jugendamt kontaktieren. Wer solche (Groß-)Eltern hat, braucht keine Feinde mehr. Und ganz nach dem Motto #schlimmergehtimmer nimmt die Geschichte ihren Lauf. Wenigstens heuchelt da keiner unnötig herum, wenn das tröstlich erscheint. Ganz schön harter Tobak… Trotzdem komisch! Krasser Literaturstart ins neue Jahr 🎉🍾🥂
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Autorenbeschreibung
Dirk Stermann, geboren 1965 in Duisburg, lebt seit 1987 in Wien. Er zählt zu den populärsten Kabarettisten und Fernsehmoderatoren Österreichs und ist auch in Deutschland durch Fernseh- und Radioshows sowie durch Bühnenauftritte und Kinofilme weit bekannt. 2016 erschien sein Roman Der Junge bekommt das Gute zuletzt, und NDR Kultur urteilte: «Ein lustiger deutscher Medienstar, der als österreichischer Romancier sehr ernst genommen werden sollte.» 2019 folgte Der Hammer und 2022 Maksym.
Beiträge
"Vielleicht hilft es, eine Familie zu gründen, Claude. Eine eigene Familie. Vergiss sie nicht, aber gib sie auf. So wie sie dich." Traurig und skurril, aber stellenweise mit feinem Humor. Plötzlich steht der 13jährige Claude alleine da. Die Mutter ist Ethnologin, verlässt die Familie wegen einem peruanischem Straßenmusiker und nimmt auch den Bruder mit. Der sexsüchtige Vater, mäßig erfolgreicher Posaunist und Musiklehrer, erlebt mit einer Blockflöten-Spielerin den zweiten Frühling und wird nochmal Vater. Claude ist beiden auf ihrem Selbstverwirklichungstrip im Weg und wird schrittweise aus ihrem Leben ausradiert. Halt, Hilfe und Unterstützung findet er bei dem Serben Dirko und der 14jährigen Minako, seiner großen Liebe. Ein schrecklich trauriges und verstörendes Buch das inhaltlich fassungslos macht, aber sprachlich absolut überzeugt.
„Es ist heute schlecht und wird nun täglich schlechter werden - bis das Schlimmste kommt.“ (Arthur Schopenhauer) Selten gibt es so ergreifende Bücher, bei denen das Lesen mit einer Achterbahnfahrt der Emotionen einhergeht. Aber Dirk Stermann hat es geschafft. Einfach grandios.
Abgefahren, makaber, traurig, bestürzend und ziemlich komisch
Stell dir vor, du bist 13, heißt Claude (wegen #claudedebussy), deine Mutter ist Ethnologin, hat sich in einen peruanischen Straßenmusiker verliebt und sich nun entschieden, mit diesem und ihrem Zweitgeborenen, weil der seine Mutter mehr „braucht“ als der ältere Sohn, zusammenzuleben. Dein Vater kommentiert dies mit: „Jetzt schau nicht wie ein Narr. Deine Mutter hat uns verlassen. So was passiert. Du hast Glück. Stell dir vor, du wärst Jeside im islamischen Staat oder Jesidin. Sei froh, Claude. Ich mein, es gibt Tunten da unten, die haben Angst vor jedem Stein, der in der Wüste liegt. Dass er aufgehoben wird, und schon fliegt er ihnen an den Schädel. Du wohnst in Wien, du bist weiß, du bist jung, du bist Mitteleuropäer. Du könntest eins von einer Million Flüchtlingskinder in einem Flüchtlingslager in Afrika sein, dem eine Millionen Fliegen im Auge sitzt. Oder du könntest eine der eine Millionen fliegen sein, die sich um einen Platz in der Augenflüssigkeit eines Kindes mit allen anderen Kindern streitet.“ Auf sachlicher Ebene, immer nur alles eine Frage der Perspektive eben. ⠀ Die Story erinnert an #tschick, nur schlimmer. Skurril, traurig, komisch, tragisch und makaber. An elterlichen Gemeinheiten kaum zu überbieten. Vor lauter Entrüstung möchte man das Jugendamt kontaktieren. Wer solche (Groß-)Eltern hat, braucht keine Feinde mehr. Und ganz nach dem Motto #schlimmergehtimmer nimmt die Geschichte ihren Lauf. Wenigstens heuchelt da keiner unnötig herum, wenn das tröstlich erscheint. Ganz schön harter Tobak… Trotzdem komisch! Krasser Literaturstart ins neue Jahr 🎉🍾🥂