Der innere Kompaß

Der innere Kompaß

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Beschreibung

Radikal, rebellisch, eigensinnig – Hermann Hesse war zeitlebens ein unbestechlicher Geist, der überlebte Konventionen und anmaßende Autoritäten keineswegs hinnahm, sondern sie anhand eigener Erfahrungen auf ihre aktuelle Tauglichkeit hin überprüfte. In seinen Werken, die seit 1970 eine weltweite Renaissance erfahren und ihn zum meistgelesenen deutschsprachigen Autor des 20. Jahrhunderts gemacht haben, gibt es kaum eine lebenswichtige Frage, die man nicht auf zukunftsorientierte Weise thematisiert findet. 1971 hat Volker Michels, der Herausgeber der Werke Hesses, damit begonnen, u.d.T. »Lektüre für Minuten« die wichtigsten Aussagen des Dichters ausfindig zu machen. Nun, nach Abschluß der ersten Gesamtausgabe in 20 Bänden und Erschließung der ersten Hälfte von Hesses mehr als 35 000 Antworten auf Leserzuschriften, ist es möglich geworden, vollständiger als je zuvor Hesses konstruktives Weltbild in annähernd 1500 Kernaussagen zusammenzufassen. Die sechs Themenbände überliefern die gedankliche Substanz seines bisher erschlossenen Werkes und belegen einmal mehr die zeitlose Aktualität dieses Dichters.

Haupt-Genre
Biografien
Sub-Genre
Weitere Themen
Format
E-Book
Seitenzahl
112
Preis
8.99 €

Autorenbeschreibung

Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in Montagnola bei Lugano. Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin. Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.

Beiträge

1
Alle
5

Nichts war, nichts wird sein; alles ist

In „Der innere Kompass“ finden sich Gedanken aus seinen Briefen und Werken. So schrieb Hesse in einem Brief: „Das, was immer war, bleibe und gilt weiter, und es ist ein besserer Kompaß und Maßstab als die Tagesparolen.“ Wie richtig er 1939 mit diesen Worten lag. Die meisten Texte in diesem Buch wurden gar vor mehr als hundert Jahren verfasst, doch berühren sie mein Herz, weil sie sich so zeitlos anfühlen, als ob mir ein geschätzter Freund die heutige Welt mit klarem Blick und Vernunft erklärt. Hier ein paar Beispiele. „Es gilt nicht, die Wand wegzuschaffen, sondern die Tür zu finden.“ Aus »Freunde«, 1907/08. Ich frage mich, ob man das mit den aktuellen Brandmauern auch so sehen könnte? Oder ein längeres Zitat: „Natürlich haben beide recht ... Optimisten und Pessimisten. Nur halte ich erstere für gefährlicher, denn ich kann ihr heftiges Zufriedensein und sattes Lachen nicht sehen, ohne mich an jenes Jahr 1914 zu erinnern und an jenen angeblich so gesunden Optimismus, mit welchem damals ganze Völker alles herrlich und entzückend fanden und jeden Pessimisten an die Wand zu stellen drohten, der daran erinnerte, daß Kriege eigentlich ziemlich gefährliche und gewaltsame Unternehmungen seien und daß es vielleicht auch betrüblich enden könnte. Nun, die Pessimisten wurden teils ausgelacht, teils an die Wand gestellt, und die Optimisten feierten die große Zeit, jubelten und siegten jahrelang, bis sie sich und ihr ganzes Volk gründlich müde gejubelt und müde gesiegt hatten und plötzlich zusammenbrachen, und nun von den einstigen Pessimisten getröstet und zum Weiterleben ermuntert werden mußten. Ich kann jene Erfahrung nie ganz vergessen. (…) Aus »Gegensätze«, 1928“ Irgendwie scheint mir die gleiche Kriegslüsternheit von Optimisten unseren heutigen Zeitgeist verführt zu haben. Auch ich bin wohl ein warnender Pessimist. Ich hoffe, dass wir Hesse neu entdecken und hoffentlich in rund hundert Jahren etwas gelernt haben. Das Buch stimmt zwar nachdenklich, doch es ermutigt auch auf die innere Stimme zu hören, an sich selbst zu wachsen und sich selbst zu finden. Wie könnte ich den Beitrag besser abschliessen, als mit seinen Worten. „Jeder von uns ist nur ein Mensch, ein Versuch, ein Unterwegs. Er soll aber dorthin unterwegs sein, wo das Vollkommene ist, er soll ins Zentrum streben, nicht an die Peripherie.“ Aus »Das Glasperlenspiel, 1931-1942

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