Der Bademeister ohne Himmel

Der Bademeister ohne Himmel

Hardcover
4.3695

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Beschreibung

«Es gibt Bücher, die lange nachhallen. Dieses ist so eines. Steht auf meiner persönlichen Bestsellerliste jetzt ganz oben.» (Christine Westermann)


Linda ist fünfzehn und würde am liebsten vor ein Auto laufen. Doch noch halten zwei Menschen sie davon ab: ihr einziger Freund Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht. Und Hubert, sechsundachtzig Jahre alt, ein Bademeister im Ruhestand, der seine Wohnung kaum mehr verlässt, Karotten toastet und auf seine Frau wartet, die vor sieben Jahren verstorben ist. Dreimal wöchentlich verbringt Linda den Nachmittag bei Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, die mit durchaus eigenwilligen Mitteln ihren Beruf ausübt. Feinfühlig und spielerisch begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, den alten Bademeister im Leben zu halten. Bis das Schicksal ihre Pläne durchkreuzt …

Petra Pellini erzählt mit Wärme und Humor vom Erwachsenwerden und Vergessen und von einer einzigartigen Freundschaft.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
320
Preis
23.70 €

Autorenbeschreibung

Petra Pellini, geboren 1970 in Vorarlberg, lebt und arbeitet in Bregenz. Sie war lange in der Pflege demenzkranker Menschen tätig. Für einen Auszug aus ihrem Roman «Der Bademeister ohne Himmel» wurde sie 2021 mit dem Vorarlberger Literaturpreis ausgezeichnet.

Merkmale

6 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
60%
62%
7%
N/A
24%
N/A
67%
75%
29%
70%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
85%
83%
63%
62%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell17%
Langsam17%
Mittel67%
Variabel0%

Schreibstil

Einfach50%
Komplex0%
Mittel50%
Bildhaft (67%)Minimalistisch (33%)Außergewöhnlich (17%)

Beiträge

212
Alle
4.5

Berührend.

Die Kombination des leichten Schreibstils durch die Sichtweise des Teenies Linda und dem Schicksal und Leben des an Demenz erkrankten Hubert hat mich wirklich tief berührt. Linda hat mich mit ihren Ansichten oft zum Schmunzeln gebracht und trotzdem war so wunderschöne Messages in dem ganzen Buch versteckt. Auch die polnische Pflegerin Ewa hat dem ganzen noch das gewisse Etwas gegeben. Habs wirklich geliebt und das Buch hat mir super viel gegeben. Auch wenn ich mit dem Ende gerechnet hab, hat es mich noch ein paar Tränchen gekostet.

3

Vom Gehen und Dableiben

Ein ruhiges, fast zurückhaltendes Hörbuch über das Sterben – und das Leben davor. Im Zentrum steht Linda, die selbstbestimmt aus dem Leben gehen möchte, und Hubert, der sie auf diesem Weg begleitet, still, zuverlässig und mit einem ganz eigenen Blick auf die Welt. Es geht um Nähe, um Abschied und um die Frage, wie viel Würde wir anderen im Sterben zugestehen – und wie viel wir selbst aushalten können. Ich war nie ganz in der Geschichte, vielleicht weil sie in so verhaltenem Ton erzählt wird. Aber gerade das macht ihren Reiz aus. Das Ende hat mich dann unerwartet getroffen, still und direkt. Huberts Tod erinnerte mich an die letzten Tage mit meiner Oma – an dieses stille Ausharren, das Auflösen von Alltag in etwas ganz Existenzielles. Ein unaufgeregtes Buch über große Fragen. Vielleicht nicht mit voller Wucht, aber mit einem leisen Echo.

5

"Ich werde vor ein Auto laufen. Die Menschen werden sich um mich scharen und mit weit aufgerissenen Augen auf meine blutenden Wunden starren." "Aus mir soll etwas werden, dabei interessiert niemanden, wer ich bin." "Mama schaut fern. Jürgen ist gegangen. Nachdem wir ihm erklärt haben, dass bei uns keine alkoholisierten Männer übernachten, hat er sich ein Taxi genommen. Wir haben richtiggehend zusammengehalten. "Das sind wir uns schuldig, wegen früher" hat Mama gesagt." "Für ein paar Augenblicke kommt es mir vor, als wäre all das verloren Geglaubte nur versteckt gewesen. Als wäre Hubert einfach ein alter Herr mit Hund, und Demenz eine weit entfernte Insel im Pazifik." Mich hat dieser Roman ganz schnell gehabt. Herrlich ausgearbeitete Charaktere. Linda, die eigentlich nicht mehr leben möchte, die aber trotzdem einen selbstverständlichen Umgang mit dem ehemaligen Bademeister und an Demenz erkrankten Hubert pflegt. Sie findet Zugang zu ihm, indem sie ganz intuitives Handeln zulässt. Kevin, ihr bester Freund, der hochintelligent ist und sich Gedanken um die Zukunft der Erde macht. Ewa, die polnische Pflegerin von Hubert, die gute Seele, die auf der Suche nach ihrer "zweiten Hälfte" ist. Sehr gefühlvoll auf eine ehrliche und absolut unkitschige Art, poetisch, tiefgründig, manchmal auch traurig und trotzdem unterhaltsam geschrieben. Ich mochte den Schreibstil ab der ersten Seite. ⭐ Auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir ⭐

3.5

Hubert ist dement und wird von einer polnischen Pflegekraft Ewa betreut. Linda wohnt ebenfalls in diesem Haus ( mit ihrer Mutter) , ist 15 Jahre, hat Schwierigkeiten mit Mathe und verbringt Zeit mit Hubert, damit Ewa mal Pause machen kann. Wir lesen aus Lindas Sicht und bekommen ihre Zerrissenheit mit. Sie spielt in ihren Gedanken ihren Tod und dessen Folgen für ihr Umfeld durch, aber erleben auch, wie eng ihre Bindung zu Hubert gelingt. Man merkt, dass die Autorin Erfahrung mit dementen Menschen hat. Die Spiegel zu verhüllen, weil es Unruhe und Verwirrung schafft, war mir unbekannt. Ich wünschte mir eine Pflegekraft, wie Ewa .

3

Bei diesem Buch hatte ich eigentlich mit einem Highlight gerechnet. Leider fand ich es nur mittelmäßig. Es war sehr flüssig zu lesen und trotz dem ernsten Thema Demenz musste ich das ein oder andere mal schmunzeln. Am besten hat mir die polnische Pflegerin Ewa mit ihrem nicht ganz perfekten Deutsch gefallen. 😉 Mein Lieblingsausdruck: gesundkern anstatt kerngesund. 😄 Dieser Ausdruck wird mir definitiv im Gedächtnis bleiben.

4

Linda, ein fünfzehnjähriges Mädchen, ist innerlich zerrissen und denkt darüber nach, sich in den Tod zu stürzen. Sie wird jedoch von ihrem Freund Kevin, der unter der Weltlage leidet, und Hubert, einem 80-jährigen Bademeister im Ruhestand mit fortschreitender Demenz, davon abgehalten. Linda verbringt dreimal wöchentlich Zeit mit Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, und versucht, Hubert mit einfühlsamen und spielerischen Methoden im Leben zu halten. Doch das Schicksal bringt unerwartete Wendungen, die ihre Pläne durcheinanderbringen. Für mich ist dies eine herzerwärmende Geschichte gewesen, die ich gerne gelesen habe, da sie mit amüsanten sowie auch nachdenklichen Momenten geschmückt ist. Auch die Charaktere fand ich gut gezeichnet und haben mich manchmal zum Schmunzeln gebracht. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Charaktere sehr nahe der Realität entspringen und somit sehr authentisch gewesen sind. Die Thematik Demenz ist einerseits stellenweise humorvoll dargestellt, jedoch verliert die Autorin nie den Ernst aus den Augen. Ich fand, dass die Autorin auf eine interessante Art und Weise diese Krankheit dargestellt. Selbstverständlich gab es auch die traurigen Momente in dieser Geschichte, die direkt ins Herz gegangen sind und mich auch berührt haben. Das Ende hat mir tatsächlich überhaupt nicht zugesagt und ich hätte dies auch nicht gebraucht. Insgesamt eine rührende Geschichte mit wichtigen und nachdenklichen Themen , die ich euch empfehlen kann.

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4.5

Eine herzerwärmende Geschichte - Ich lasse mal dahingestellt wie viele 15 jährige so umsichtig, weitsichtig und klug mit Demenzpatienten umgehen und ob das tatsächlich so harmonisch ablaufen kann. Ich mochte Hubert, Ewa und Linda jedenfalls richtig gern.

4.5

Auf der ersten Seite bekommt man schon ein gutes Gespür für den Tonfall dieses Buches: "Es gibt zwei Menschen, die mich von der Sache mit dem Auto abhalten. Kevin und Hubert. Kevin wohnt um die Ecke, ist voll intelligent und Hubert wohnt im dritten Stock und ist voll dement." Linda ist 15, denkt an Suizid und besucht nachmittags Hubert, 86. Um diesen kümmert sich die Pflegerin Ewa aufopferungsvoll. Die Geschichte wird aus Lindas Sicht erzählt und dies geschieht mit einer Nonchalance, die sich gleich ins Herz gräbt. Ein wunderbar herzliches Buch über menschliche Beziehungen und die Kraft und Freude, die wir daraus schöpfen.

5

Als ich von diesem Buch gehört hatte, war es um mich geschehen und irgendwie hatte ich gespürt, das wird eine neue Lieblingsgeschichte. ⁣ ⁣ 𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: Linda ist fünfzehn und würde am liebsten vor ein Auto laufen. Doch noch halten zwei Menschen sie davon ab: ihr einziger Freund Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht. Und Hubert, sechsundachtzig Jahre alt, ein Bademeister im Ruhestand, der seine Wohnung kaum mehr verlässt, Karotten toastet und auf seine Frau wartet, die vor sieben Jahren verstorben ist. Dreimal wöchentlich verbringt Linda den Nachmittag bei Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, die mit durchaus eigenwilligen Mitteln ihren Beruf ausübt. Feinfühlig und spielerisch begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, den alten Bademeister im Leben zu halten. Bis das Schicksal ihre Pläne durchkreuzt … ⁣ 𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣ ⁣ Von Seite eins an, bis zur letzten Seite, habe ich dieses Buch förmlich aufgesogen. Meine Gedanken waren auch außerhalb des Lesens oft bei Linda, dem 15 jährigen Mädchen, mit Suizidgedanken. Es ist aus ihrer Sicht geschrieben. Sie erzählt uns, was sie fühlt, was sie denkt, wie sie empfindet und das auch schonungslos, und dennoch klug. Ihre ironische Seite habe ich an ihr besonders gemocht, wobei es vermutlich eher für mein Wohlgefühl gesorgt hat. Häufig musste ich deswegen lachen, aber gleichzeitig dachte ich, "Oh man, wie traurig ist das eigentlich"? Sehr schnell hat sich dann noch Hubert in mein Herz geschlichen, der 86 jährige, demente Nachbar und Bademeister im Ruhestand. Hier müssen Leser*innen ertragen können, was die Krankheit mit einem macht. Sicherlich spricht das sehr gut beschriebe Krankheitsbild, für die eigene Erfahrung als Pflegekraft der Autorin. Schon oft habe ich Bücher mit dieser Thematik gelesen, aber noch nie habe ich so stark mitgefühlt. Einen großen Teil hat Ewa dazu beigetragen, - Huberts polnische Pflegekraft. Ich wünschte jeder kranke Mensch hat eine Ewa.😭 Und dann haben wir noch Kevin. Lindas einziger Freund. Auch als Nebenrolle hat man das Gefühl, ohne ihn würde ein Teil fehlen, genauso die anderen, wenn auch nicht ganz so sympathischen Charaktere. Von jedem Einzelnen lebt diese berührende Geschichte, dessen Ausgang vermutlich näher an der 7. Brücke ist, als mein Daumen vom Zeigefinger entfernt. Ja, ich habe geweint und gelitten, aber auch gelacht. ⁣ Dieses Buch hat einfach meine höchste Auszeichnung Prädikat Lieblingsbuch verdient und ist findet ebenfalls Platz auf meiner diesjährigen Highlightliste.⁣ Ganz große Liebe, für Linda, Ewa & Hubert. Ihr werdet in meiner Erinnerung bleiben. ♡ ⁣ ⁣ 𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣ ⁣ Prädikat Lieblingsbuch & Jahreshighlight!

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4.5

Ein Buch über das Leben, das Sterben und bedingunslose Freundschaft.

Petra Pellini beschreibt eindrücklich das langsame Verschwinden von Hubert. Er ist an Demenz erkrankt und verliert Schritt für Schritt seine Persönlichkeit. Auf diesem Weg wird er begleitet von Ewa der polnischen Pflegekraft, die 24/7 an seiner Seite ist und sich aufopferungsvoll um ihn kümmert. An ihren freien Nachmittagen, den Bonustagen kümmert sich Linda, die 15-jährige Ich-Erzählerin um Hubert. Zwischen ihnen erwächst eine Freundschaft, die es Linda ermöglicht Hubert all ihre Geheimnisse anzuvertrauen, u.a. das, dass sie nicht mehr Leben möchte und plant vor ein Auto zu laufen. Bei Hubert ist dieses Geheimnis gut aufgehoben. Es ist unumgänglich, dass Hubert sterben wird, aber bis dahin werden Ewa und Linda ihm noch einige schöne Stunden bescheren. Instinktiv findet Linda einen richtigen Umgang mit der zunehmenden Demenzerkrankung von Hubert und findet immer den richtigen Ton und bringt die Geduld mit, die es im Umgan mit diesen Patienten wohl braucht. Im Leben von Linda gibt es sonst noch die Freundschaft zu Kevin, der aber scheinbar nur noch über die Klimakatastrophen dieser Welt nachdenken kann und kein Verständnis für Linda und ihre Sorge um Hubert aufbringen kann. Zudem gibt es die angespannte Beziehung zwischen Linda und ihrer Mutter, die sich im Laufe des Buches verändert. Linda entdeckt, dass sie von ihrer Mutter geliebt wird. Beim Lesen wird sehr schnell deutlich, dass Perta Pellini mit Demenzkranken gearbeitet hat. Dadurch kann man selbst auch Tipps aus der Lektüre ziehen, um einen Umgang mit der Erkrankung zu finden. Sie beschreibt sehr eindrücklich, wie die erkrankten Personen langsam verschwinden und bedient sich dabei einer sehr bildhafte Sprache. Das wird z.B. in diesem Zitat deutlich, dass immer mal wieder in den Text eingestreut wird: Wir gleichzeitig Lebenden sind füreinander von geheimnisvoller Bedeutung

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