Der Apfelbaum
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Christian Berkel, 1957 in West-Berlin geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Er war an zahlreichen europäischen Filmproduktionen sowie an Hollywood-Blockbustern beteiligt und wurde u.a. mit dem Bambi, der Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Viele Jahre stand er in der ZDF-Serie »Der Kriminalist« vor der Kamera. Er lebt mit seiner Frau Andrea Sawatzki und den beiden Söhnen in Berlin. Sein Debütroman »Der Apfelbaum« wurde ein Bestseller.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Christian Berkel hat einen Roman über seine Familie geschrieben. Eine Annährung an die Lebens- und Liebesgeschichte seiner so ungleichen Eltern. Otto arbeitet sich aus dem rauen Leben der Berliner Arbeiterklasse nach oben, nachdem er Sala beim Einbruch in ihr Haus kennen und lieben gelernt hat. Sala hingegen ist in einem großbürgerlichen Haushalt bei ihrem liebevollen und exzentrischen Vater aufgewachsen. Von ihrer jüdischen Mutter war sie schon früh als Kind verlassen worden. Otto wird Arzt und sie planen eine gemeinsame Zukunft. Unter den Nationalsozialisten wird das Paar jedoch getrennt. Sala wird als Halbjüdin verfolgt und so begleiten wir sie auf ihrer Flucht durch die Kriegswirren über Frankreich und Spanien nach Argentinien. Otto wird als Arzt an die Ostfront geschickt und gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Die Passagen die seine Verzweiflung und seinen Überlebenswillen dort beschreiben finde ich wahnsinnig stark! Erst eine Dekade später werden sie sich in Berlin wieder sehen. Berkel hat Ahnenforschung betrieben, hat viel recherchiert und der Mutter Geschichten entlockt bevor die Demenz sie auslöschte. Daraus hat er eine Geschichte voller Hoffnung, Verzweiflung, innerer Zerrissenheit und Liebe gewebt, die so spannend erzählt ist, dass ich hier nur eine große Leseempfehlung aussprechen kann! 👏🏼📚💛
Der Schauspieler Christian Berkel erzählt hier die Geschichte seiner Eltern, die sich 1932 im Alter von 13 und 17 Jahren in Berlin kennenlernen. Sein Vater hat sich aus der Arbeiterklasse hochgearbeitet, seine Mutter ist Halbjüdin aus einem Künstlerhaushalt. Der Krieg reißt sie auseinander, so dass sie sich über ein Jahrzehnt nicht sehen. Ich hatte etwas Probleme in die Geschichte hineinzukommen, am Anfang fand ich das Buch tatsächlich etwas banal, aber die Geschichte von Berkels Mutter, die überall auf der Welt nach Heimat suchte und sich nirgendwo willkommen fühlte, hat mich am Ende sehr berührt.
Sehr gut geschrieben. Spannend. Berührend.
❤️🕊🇩🇪 Ein sehr wichtiges Buch - Familien- und gleichzeitig deutsche Geschichte, die niemals vergessen werden darf. Im Laufe des Buches waren es sehr viele Namen und Personen, sodass ich gegen Ende - auch aufgrund der Rückblenden - fast den Überblick verloren hätte. Trotz allem sehr gut geschrieben, manchmal nachdenklich, manchmal poetisch, manchmal schonungslos. Klare Leseempfehlung 👍 Zitat: "Du willst ein Mentor sein? Dass ich nicht lache. ... Ja, ein Brocken vielleicht, der irgendwann aus seiner Umlaufbahn stürzt und alles in seinem Umfeld zerstört, aber nichts, was irgendjemandem auch nur das kleinste Licht auf seinem Weg sein könnte. Einfach nur ein Feuerball, der verbrannte Erde hinterlässt." Zitat: "Sie hatte das Leben gegen den Krieg getauscht, ihr Fühlen, Denken und Handeln seinen Gesetzen unterworfen. Sie hatte nicht geahnt, wie viele Schattierungen die Farbe Schwarz unter dem Hakenkreuz bereithielt."
Äußerst interessant, spannend und voller Gefühl erzählt. Eine meist wahre, historische unter die Haut gehende Familiengeschichte. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits.
"Der Apfelbaum" ist mit Abstand das beste Buch, welches ich dieses Jahr gelesen habe und somit eine absolute Lese-Empfehlung. Christian Berkel verbindet die deutsche Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Geschichte seiner Familie. Es gelingt dem Autor seine Geschichte so detailiert auszuschmücken und die Liebe zwischen Sala und Otto mit so viel Extravaganz, Charakter und Leidenschaft auszuschmücken, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen will. Ich freue mich schon sehr darauf, mit "Ada" die Fortsetzung dieser Geschichte zu lesen und bin zudem sehr gespannt, mit welchen Büchern uns der Autor in den kommenden Jahren noch überraschen wird.
Äußerst Mühsam
[a:Christian Berkel|436420|Christian Berkel|https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png] zeigt dem Leser einen ganz privaten Einblick in seine Familiengeschichte. Über Jahrzehnte hinweg begleitet man seinen Vater Otto und seine Mutter Sala, sowie deren Eltern in dem Versuch, die krisenreiche Zeit zu überstehen. Für meinen Geschmack ein sehr guter Roman, kurzweiliger Schreibstil, aber dennoch mit inhaltlicher Substanz. In anderen Rezensionen wird immer wieder beklagt, dass die Gräueltaten der NS-Zeit zu kurz gekommen seien, was an Geschichtsrevisionismus grenze, doch diese Meinung kann ich nicht teilen. Es ist schlicht nicht die Aufgabe einer teils fiktiven Familienbiographie, sich ihren Peinigern zu widmen, sondern es geht um die Vorfahren, die ihr Leben durch die Geschichte navigieren mussten. Außerdem würde ich nicht erwarten, dass man die tiefsten Traumata der Familie im kleinsten Detail publizieren möchte. Schade fand ich es jedoch, dass der Klappentext selbst eigentlich den gesamten Verlauf der Geschichte und sogar sein Ende bereits vorwegnimmt. Triggerwarnungen, die das Buch haben sollte: Tod, Suizid, Fehlgeburt, Antisemitismus, Xenophobie, Homophobie, Hunger, Missbrauch in Kindheit, Glücksspielsucht.
Kurzmeinung Genre: Historisch, biografischer Roman Handlung: Der Autor erzählt die Biografie seiner Eltern in Romanform und füllt seine Wissenslücken mit Fiktion. Die Geschichte und somit das Leben seiner Eltern sind nicht unbedingt durchschnittlich: Deutschland, Frankreich, Argentinien, Russland, jüdisch, katholisch, anarchistisch, alleinerziehend, unverheiratet, Krieg, Lager… Berkel erzählt von Sala und Otto, eine Liebe in Etappen, die sehr oft auf die Probe gestellt wurde. Charaktere: Viele Menschen kommen in diesem Roman vor. Fast zu viele, die man sich merken muss. Drei Generationen einer Familie und viele weitere, die ihren Weg begleitet oder sie gestreift hatten. Iza – Sala – Ada, Otto – Anna – Otto – Erna – Inge – Karl unvm. Es fiel mir schwer mich in die Figuren einzufinden. Seltsam fremd und distanziert hab ich sie empfunden. Außer ganz zu Beginn die ganz junge Sala und den junge Otto. Zu ihnen konnte ich einen Draht finden. Doch dies hielt nur kurze Zeit an. Spannung: Ich empfand das Buch als sehr aufregend. Ich war sehr gespannt zu erfahren, was der Grund für die “Entführung” war, was die Protagonistin alles erleben würde, welche Geheimnisse sich noch auftun könnten. Die beschriebene Lebensart und -einstellung der “Wahren Menschen” fand ich absolut faszinierend. Sprache & Schreibstil: Sprachlich, mit auch viel berliner Dialekt, was mir sehr gut gefallen hat. Doch der Auf und der Schreibstil empfand ich als nicht so einfach. Der Roman ist a-chronologisch erzählt, da es aber über den Kapiteln keine Jahreszahlen gibt, dauerte es immer sehr lange, bis ich völlig verstand, wer da grade wo erzählt und zu welcher Zeit. Im Laufe des Buches hat mich dies zunehmend gestört. Wir reisen mit den Protagonisten in viele verschiedene Städte und begnen vielen weiteren Charakteren. Es wäre hilfreich gewesen, dem Leser bzw. Hörer eine Hilfestellung durch Namen und Zeiten an die Hand zu geben. Dieser zu häufige und sprunghafte Kapitelwechsel störte meinen Lese- bzw. Hörfluss. Zu oft musste ich mich in neue Situationen einhören. Kaum war ich drinnen, war es schon wieder zu Ende und etwas Neues begann. Manche Lücken zwischen den Jahren, die ausgelassen wurden, waren mir zu groß. Eine etwas mehr beieinander erzählte Geschichte hätte mir besser gefallen. Ende: Das Ende kam mir zu promt. Zuvor gab es ein großes und langes hin und her und kaum dass Sala wieder in Berlin angelangt war, war die Geschichte auch schon zu Ende. Hier hätte der Autor noch ein paar Seiten mehr spendieren dürfen. . Hörbuch: Der Autor, der auch als Schauspieler sehr bekannt ist, liest sein Buch selbst ein und ich finde es sehr gelungen! Er spricht den berliner Dialekt einwandfrei und ich konnte mich so richtig in die Ottos Familie einhören, wie sie so eine ganz andere Welt, als die von Salas Familie darstellten. Einzig die Interpretation von der alten Sala, die so langsam ihre Erinnerungen verliert, haben mir nicht gefallen. Sie kam mir zu kühl und zu schnippisch rüber. Das passte so gar nicht zu meiner Vorstellung von ihr. Fazit: Eine sehr interessante Geschichte über Familien, Einsamkeit, das Verlorensein, über Krieg, Verluste, Schmerzen und die Liebe, dessen Umsetzung mir leider nicht so gefallen hat. Sie war mir nicht flüssig genug geschrieben. Ich kann sie mir als Film jedoch sehr gut vorstellen und glaube sogar, dass sie mir als Film besser gefallen würde. Hier spielt wohl der Beruf des Autors auch eine Rolle. Womöglich denkt er als Schauspieler mehr in Filmsequenzen als in Romankapiteln. Als Hörbuch empfehlenswert – sogar mehr als in reiner Textform.
Eine sehr gelungene Mixtur aus erlebter und erdachter Familiengeschichte - vom Autor angenehm nüchtern, dabei durchaus berührend, vertont.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Christian Berkel, 1957 in West-Berlin geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Er war an zahlreichen europäischen Filmproduktionen sowie an Hollywood-Blockbustern beteiligt und wurde u.a. mit dem Bambi, der Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Viele Jahre stand er in der ZDF-Serie »Der Kriminalist« vor der Kamera. Er lebt mit seiner Frau Andrea Sawatzki und den beiden Söhnen in Berlin. Sein Debütroman »Der Apfelbaum« wurde ein Bestseller.
Beiträge
Christian Berkel hat einen Roman über seine Familie geschrieben. Eine Annährung an die Lebens- und Liebesgeschichte seiner so ungleichen Eltern. Otto arbeitet sich aus dem rauen Leben der Berliner Arbeiterklasse nach oben, nachdem er Sala beim Einbruch in ihr Haus kennen und lieben gelernt hat. Sala hingegen ist in einem großbürgerlichen Haushalt bei ihrem liebevollen und exzentrischen Vater aufgewachsen. Von ihrer jüdischen Mutter war sie schon früh als Kind verlassen worden. Otto wird Arzt und sie planen eine gemeinsame Zukunft. Unter den Nationalsozialisten wird das Paar jedoch getrennt. Sala wird als Halbjüdin verfolgt und so begleiten wir sie auf ihrer Flucht durch die Kriegswirren über Frankreich und Spanien nach Argentinien. Otto wird als Arzt an die Ostfront geschickt und gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Die Passagen die seine Verzweiflung und seinen Überlebenswillen dort beschreiben finde ich wahnsinnig stark! Erst eine Dekade später werden sie sich in Berlin wieder sehen. Berkel hat Ahnenforschung betrieben, hat viel recherchiert und der Mutter Geschichten entlockt bevor die Demenz sie auslöschte. Daraus hat er eine Geschichte voller Hoffnung, Verzweiflung, innerer Zerrissenheit und Liebe gewebt, die so spannend erzählt ist, dass ich hier nur eine große Leseempfehlung aussprechen kann! 👏🏼📚💛
Der Schauspieler Christian Berkel erzählt hier die Geschichte seiner Eltern, die sich 1932 im Alter von 13 und 17 Jahren in Berlin kennenlernen. Sein Vater hat sich aus der Arbeiterklasse hochgearbeitet, seine Mutter ist Halbjüdin aus einem Künstlerhaushalt. Der Krieg reißt sie auseinander, so dass sie sich über ein Jahrzehnt nicht sehen. Ich hatte etwas Probleme in die Geschichte hineinzukommen, am Anfang fand ich das Buch tatsächlich etwas banal, aber die Geschichte von Berkels Mutter, die überall auf der Welt nach Heimat suchte und sich nirgendwo willkommen fühlte, hat mich am Ende sehr berührt.
Sehr gut geschrieben. Spannend. Berührend.
❤️🕊🇩🇪 Ein sehr wichtiges Buch - Familien- und gleichzeitig deutsche Geschichte, die niemals vergessen werden darf. Im Laufe des Buches waren es sehr viele Namen und Personen, sodass ich gegen Ende - auch aufgrund der Rückblenden - fast den Überblick verloren hätte. Trotz allem sehr gut geschrieben, manchmal nachdenklich, manchmal poetisch, manchmal schonungslos. Klare Leseempfehlung 👍 Zitat: "Du willst ein Mentor sein? Dass ich nicht lache. ... Ja, ein Brocken vielleicht, der irgendwann aus seiner Umlaufbahn stürzt und alles in seinem Umfeld zerstört, aber nichts, was irgendjemandem auch nur das kleinste Licht auf seinem Weg sein könnte. Einfach nur ein Feuerball, der verbrannte Erde hinterlässt." Zitat: "Sie hatte das Leben gegen den Krieg getauscht, ihr Fühlen, Denken und Handeln seinen Gesetzen unterworfen. Sie hatte nicht geahnt, wie viele Schattierungen die Farbe Schwarz unter dem Hakenkreuz bereithielt."
Äußerst interessant, spannend und voller Gefühl erzählt. Eine meist wahre, historische unter die Haut gehende Familiengeschichte. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits.
"Der Apfelbaum" ist mit Abstand das beste Buch, welches ich dieses Jahr gelesen habe und somit eine absolute Lese-Empfehlung. Christian Berkel verbindet die deutsche Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Geschichte seiner Familie. Es gelingt dem Autor seine Geschichte so detailiert auszuschmücken und die Liebe zwischen Sala und Otto mit so viel Extravaganz, Charakter und Leidenschaft auszuschmücken, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen will. Ich freue mich schon sehr darauf, mit "Ada" die Fortsetzung dieser Geschichte zu lesen und bin zudem sehr gespannt, mit welchen Büchern uns der Autor in den kommenden Jahren noch überraschen wird.
Äußerst Mühsam
[a:Christian Berkel|436420|Christian Berkel|https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png] zeigt dem Leser einen ganz privaten Einblick in seine Familiengeschichte. Über Jahrzehnte hinweg begleitet man seinen Vater Otto und seine Mutter Sala, sowie deren Eltern in dem Versuch, die krisenreiche Zeit zu überstehen. Für meinen Geschmack ein sehr guter Roman, kurzweiliger Schreibstil, aber dennoch mit inhaltlicher Substanz. In anderen Rezensionen wird immer wieder beklagt, dass die Gräueltaten der NS-Zeit zu kurz gekommen seien, was an Geschichtsrevisionismus grenze, doch diese Meinung kann ich nicht teilen. Es ist schlicht nicht die Aufgabe einer teils fiktiven Familienbiographie, sich ihren Peinigern zu widmen, sondern es geht um die Vorfahren, die ihr Leben durch die Geschichte navigieren mussten. Außerdem würde ich nicht erwarten, dass man die tiefsten Traumata der Familie im kleinsten Detail publizieren möchte. Schade fand ich es jedoch, dass der Klappentext selbst eigentlich den gesamten Verlauf der Geschichte und sogar sein Ende bereits vorwegnimmt. Triggerwarnungen, die das Buch haben sollte: Tod, Suizid, Fehlgeburt, Antisemitismus, Xenophobie, Homophobie, Hunger, Missbrauch in Kindheit, Glücksspielsucht.
Kurzmeinung Genre: Historisch, biografischer Roman Handlung: Der Autor erzählt die Biografie seiner Eltern in Romanform und füllt seine Wissenslücken mit Fiktion. Die Geschichte und somit das Leben seiner Eltern sind nicht unbedingt durchschnittlich: Deutschland, Frankreich, Argentinien, Russland, jüdisch, katholisch, anarchistisch, alleinerziehend, unverheiratet, Krieg, Lager… Berkel erzählt von Sala und Otto, eine Liebe in Etappen, die sehr oft auf die Probe gestellt wurde. Charaktere: Viele Menschen kommen in diesem Roman vor. Fast zu viele, die man sich merken muss. Drei Generationen einer Familie und viele weitere, die ihren Weg begleitet oder sie gestreift hatten. Iza – Sala – Ada, Otto – Anna – Otto – Erna – Inge – Karl unvm. Es fiel mir schwer mich in die Figuren einzufinden. Seltsam fremd und distanziert hab ich sie empfunden. Außer ganz zu Beginn die ganz junge Sala und den junge Otto. Zu ihnen konnte ich einen Draht finden. Doch dies hielt nur kurze Zeit an. Spannung: Ich empfand das Buch als sehr aufregend. Ich war sehr gespannt zu erfahren, was der Grund für die “Entführung” war, was die Protagonistin alles erleben würde, welche Geheimnisse sich noch auftun könnten. Die beschriebene Lebensart und -einstellung der “Wahren Menschen” fand ich absolut faszinierend. Sprache & Schreibstil: Sprachlich, mit auch viel berliner Dialekt, was mir sehr gut gefallen hat. Doch der Auf und der Schreibstil empfand ich als nicht so einfach. Der Roman ist a-chronologisch erzählt, da es aber über den Kapiteln keine Jahreszahlen gibt, dauerte es immer sehr lange, bis ich völlig verstand, wer da grade wo erzählt und zu welcher Zeit. Im Laufe des Buches hat mich dies zunehmend gestört. Wir reisen mit den Protagonisten in viele verschiedene Städte und begnen vielen weiteren Charakteren. Es wäre hilfreich gewesen, dem Leser bzw. Hörer eine Hilfestellung durch Namen und Zeiten an die Hand zu geben. Dieser zu häufige und sprunghafte Kapitelwechsel störte meinen Lese- bzw. Hörfluss. Zu oft musste ich mich in neue Situationen einhören. Kaum war ich drinnen, war es schon wieder zu Ende und etwas Neues begann. Manche Lücken zwischen den Jahren, die ausgelassen wurden, waren mir zu groß. Eine etwas mehr beieinander erzählte Geschichte hätte mir besser gefallen. Ende: Das Ende kam mir zu promt. Zuvor gab es ein großes und langes hin und her und kaum dass Sala wieder in Berlin angelangt war, war die Geschichte auch schon zu Ende. Hier hätte der Autor noch ein paar Seiten mehr spendieren dürfen. . Hörbuch: Der Autor, der auch als Schauspieler sehr bekannt ist, liest sein Buch selbst ein und ich finde es sehr gelungen! Er spricht den berliner Dialekt einwandfrei und ich konnte mich so richtig in die Ottos Familie einhören, wie sie so eine ganz andere Welt, als die von Salas Familie darstellten. Einzig die Interpretation von der alten Sala, die so langsam ihre Erinnerungen verliert, haben mir nicht gefallen. Sie kam mir zu kühl und zu schnippisch rüber. Das passte so gar nicht zu meiner Vorstellung von ihr. Fazit: Eine sehr interessante Geschichte über Familien, Einsamkeit, das Verlorensein, über Krieg, Verluste, Schmerzen und die Liebe, dessen Umsetzung mir leider nicht so gefallen hat. Sie war mir nicht flüssig genug geschrieben. Ich kann sie mir als Film jedoch sehr gut vorstellen und glaube sogar, dass sie mir als Film besser gefallen würde. Hier spielt wohl der Beruf des Autors auch eine Rolle. Womöglich denkt er als Schauspieler mehr in Filmsequenzen als in Romankapiteln. Als Hörbuch empfehlenswert – sogar mehr als in reiner Textform.
Eine sehr gelungene Mixtur aus erlebter und erdachter Familiengeschichte - vom Autor angenehm nüchtern, dabei durchaus berührend, vertont.