Denn Familie sind wir trotzdem

Denn Familie sind wir trotzdem

Taschenbuch
2.84
VerlustGenerationenromanZusatzmaterialSoldat

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Beschreibung

Eine Geschichte von Müttern und Töchtern, Schuld und Vergebung und der Frage, wie wir zu den Menschen werden, die wir sind.

Mit gerade einmal 19 Jahren reist die junge Deutsche Ina Fux nach Israel. Ihre Arbeit in einem Kibbuz soll Wiedergutmachung ermöglichen, hofft sie. Doch bald muss sie auf schmerzliche Weise verstehen, wie vermessen dieser Wunsch ist: Als sie schwanger wird, kann die Familie ihres jüdischen Geliebten eine Deutsche in ihrer Mitte nicht akzeptieren. Ina kehrt in die Heimat zurück, entschlossen, ihre Tochter allein großzuziehen.
Jahre später beginnt Inas Tochter Floriane, von allen Floh genannt, zu recherchieren, wie es der Familie ihres Vaters zur Zeit der Shoa erging. Ihr Großvater Paul, für den die Verbrechen der Nazis Teil seiner eigenen Geschichte sind, begibt sich dafür mit ihr auf eine bewegende Reise. Zusammen stellen sich Enkelin und Opa den Schatten der Vergangenheit – und finden heraus, was es bedeutet, auch in dunkelsten Zeiten eine Familie zu sein.

Inspiriert von der wahren Familiengeschichte von Heike Duken.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Generationenromane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
320
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Heike Duken, geboren 1966 in München, studierte Psychologie und arbeitet in Nürnberg als Psychotherapeutin in ihrer eigenen Praxis. Ihr erster Roman bei Limes, „Wenn das Leben dir eine Schildkröte schenkt“, wurde mit einem Stipendium des Deutschen Literaturfonds gefördert und von Presse und Lesern hochgelobt. Auch in ihrem nächstem Roman »Denn Familie sind wir trotzdem« zeigt Heike Duken erneut ihr großes Talent, Figuren besonders realistisch und lebensnah zu zeichnen.

Beiträge

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Alle
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• DENN FAMILIE SIND WIR TROTZDEM • Die Autorin Heike Duken arbeitet in diesem Roman einen Teil ihrer Familiengeschichte auf und vermischt diese mit fiktiven Begebenheiten. Habt ihr euch schon mal mit der Frage auseinander gesetzt, welche Rolle/ Positionen eure Vorfahren während der NS-Zeit eingenommen haben? Einiges möchte man mit Sicherheit nicht über die eigene Familiengeschichte wissen, dennoch hat Duken in ihrer Familie herum geforscht, was sie zu diesem Roman inspiriert hat. Im Zentrum steht die Geschichte der Familie Fux: sie beginnt mit zwei Brüdern im Jahr 1925, die bereits als kleine Jungen von der NS-Doktrin maßgeblich beeinflusst werden. Ebenso geht es um Ina Fux und ihre Tochter, die versuchen die Vergangenheit ihrer Eltern, Großeltern aufzuarbeiten bzw. zu verstehen. Das Thema und vor allem die Frage nach der eigenen familiären NS-Geschichte fand ich sehr spannend, sodass ich mich sehr auf den Roman gefreut habe. Da mich der Roman der Autorin “Wenn dir das Leben eine Schildkröte schenkt” bereits emotional und sprachlich so begeistern konnten, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch. Die Erzählungen rund um das Geschwisterpaar Gerd und Paul fand ich sehr spannend, da eindrucksvoll von ihrer Kindheit zwischen Ideologie, Gehorsam und Angst berichtet wurde. Dennoch fehlte es mir hier an Tiefe: ich hätte mir mehr Situationen gewünscht, mehr Informationen über die Arbeit des Onkels und vor allem eine größere Auseinandersetzung mit der eigenen Schuld. Ina und Floh lagen mir als Charaktere leider nicht. Auch hier gab es zu viele Leerstellen für mich, die man hätte gut füllen können. Die Konfrontation mit der eigenen Familiengeschichte ist mir zu kurz geraten. Dieser spannende Plot hätte definitiv mehr Seiten und Kapitel benötigt. Die Idee mit Flohs Tagebuch fand ich gut gewählt, jedoch ließ dies nicht wirklich immer ein Blick in ihr Inneres werfen bzw. war es mir teilweise zu lang.

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In diesem Roman arbeitet die Autorin wohl über mehrere Generationen die Geschichte ihrer eigenen Familie auf. Ich mag ihren Schreibstil, fand auch gut, dass sie die Gedanken des jüngsten Familienmitgliedes Floh über Tagebucheinträge (im Stil von Briefen an ihren unbekannten Vater) eingebunden hat. Aber trotzdem blieb mir in diesem Buch vieles zu oberflächlich, einiges wurde kurz angerissen und dann wieder fallengelassen - das Buch war für die Menge an Geschichten, die erzählt werden sollten, und Figuren, die eingebunden werden sollten, einfach zu kurz. Ich werde auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen, um ein runderes Bild zu bekommen.

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Gestaltung: Das Cover finde ich unfassbar schön! Die Farben sind perfekt ausgewählt worden. Buchdeckel und Bucheinschlag harmonieren farblich ebenfalls sehr gut miteinander. Ein schönes Buch, das mein Bücherregal bereichert. Inhalt und Schreibstil: In diesem Buch arbeitet die Autorin ihre eigene Familiengeschichte auf. Es wurde aus verschiedenen Blickwinkeln einzelner Familienmitglieder geschrieben, was sich sehr gewinnbringend auswirkte. Dass sich der Schreibstil innerhalb der einzelnen Charaktere an die Figuren angepasst hat, empfand ich als sehr authentisch. Über den Inhalt möchte ich nicht so viel verraten, denn man taucht sehr gut in dieses Buch ein und es ist spannend selbst herauszufinden, in welchem Verhältnis die Charaktere stehen, was sie erleben und inwiefern der eigene Lebensweg durchaus auch Konsequenzen für andere Familienmitglieder hat. Der Aufbau ist geschickt konstruiert und durch den fesselnden Schreibstil ist es manchmal schwer gewesen, das Buch aus der Hand zu legen. Charaktere: Die Charaktere sind facettenreich und gut ausgearbeitet. Über Jane hätte ich zu gern mehr erfahren. Pauls Figur mochte ich auch. Er ist sehr authentisch, hat eine furchtbare, erschreckende und traurige Vergangenheit. Dennoch ist er sehr reflektiert und hat sich mehrmals in seinem Leben verändert. Negative Kritik: Anfangs war Florianes Figur sehr süß und es war schon fast herzzerreißend, wie sie in ihr Tagebuch geschrieben hat. Der Schreibstil hat sich hier jedoch nicht an ihr jugendliches Alter angepasst, wie ich fand. Das störte mich. Ehrlich gesagt auch ihre Geschichte im jugendlichen Alter. Das war authentisch, mir aber auf Dauer zu ausführlich und zu nervig, nicht wirklich greifbar. Im Endeffekt machte ihr Lebensweg zwar Sinn und stellte eine wichtige Verbindung zu einem Familienmitglied (in moderner Weise) her, dennoch ziehe ich deswegen einen Stern ab. Anhang: Schön fand ich, dass Heike Duken uns an ihrer Geschichte, abseits ihres fiktiv/realistischen Romans, hat teilhaben lassen, indem sie einige Fotos ihrer Vorfahren gezeigt hat. Zudem hat sie ihre Beweggründe sowie ihre Familiengeschichte erläutert hat. Ein Interview über ihr Buch ist auch dabei. Fazit: Ich kann dieses Buch empfehlen. Es war spannend, wie unterschiedlich die Charaktere waren und doch wieder gleich. Eine Geschichte aus dem Leben!

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