Das usbekische Heldenepos Alpomish
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Beschreibung
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Vorweg: Die 4 Sterne haben ich aus der Perspektive eines Wissenschaftlers gegeben. Aus der Perspektive eines Freizeitlesers, der vornehmlich am Epos selbst interessiert ist, würde ich nur 3 Sterne geben. Der Epos an sich ist klasse! Spannend, witzig und sehr unterhaltsam. Die Erzählung wechselt zwischen Vers- und Prosastil hin und her, was die Handlung auflockert und flotter macht. Aufgefallen ist mir (bzw. ist mir nicht), dass es keine, oder nur sehr vage, festgelegte Redewendungen zu geben scheint, wie sie in anderen Mythen, Epen und traditionellen Epen vorkommen. Nun zur Edition des Herrn Reichl: Die Einführung ist sehr schön. Der Herausgeber gibt einen Überblick über Gattung, Motive und sonstige Hintergründe des Epos, der auch für den Laien gut verständlich ist. Ein Hinweis: Bei der in der Einführung enthaltenen Inhaltsangabe handelt es sich nicht um eine Zusammenfassung der übersetzten Variante des Epos, sondern der Variante, die als der "Standard" angesehen wird. Sie ist aber trotzdem sehr hilfreich, um sich später im Text zurechtzufinden und für den Vergleich mit anderen Varianten. Als etwas sinnlos empfinde ich hingegen den "Anhang zur Einführung", der eine zusammengefasste Übersetzung des Werks eines usbekischen Wissenschaftlers darstellte. In ihr sind Informationen zu mehreren usbekischen Varianten des Epos, nach ihren Sängern geordnet, zusammengetragen. Was für einen Forscher vielleicht interessant ist (auch wenn der vermutlich einfach das Originalwerk lesen könnte), fand ich als Freizeitleser eher öde. Eine nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden geordnete Gegenüberstellung der verschiedenen Varianten hätte mich mehr interessiert. So muss man etwas blättern, um ähnliche Versionen gegenüber zustellen (außerdem erscheint eine Information, dass man über einen bestimmten Sänger nichts weiß und über seine Variante noch weniger, doch als ziemlich müssig). Für diesen Teil gibt es leider kein Glossar und so bleiben viele Begriffe unklar, eine Übersicht über die Verbindungen zwischen den Sängern wäre schön gewesen. Zum usbekischen Originaltext kann ich leider nichts sagen, da ich kein Usbekisch kann und mich auch nicht einlesen konnte. Anzumerken ist hier jedoch, dass der Herausgaber (nach usbekischem Vorbild) die Sprache der ursprünglichen Aufzeichnung an die usbekische Standardsprache angepasst hat. Diese Anpassungen werden in der Einführung ausführlich erläutert und mögen auch ihre Berechtigung haben - für einen Linguisten sind solche Veränderungen aber natürlich sehr schade. Die Übersetzung liest sich sehr gut, unklare Übersetzungen sind sehr schön erläutert (z. B. Herleitungen aus verwandten Sprachen). Für unübersetzte Wörter und Namen gibt es ein Glossar (Pluspunkte gibt es dafür, dass die glossierten Wörter mit einem * versehen sind!). Was jedoch nicht gut gelungen ist, sind sonstige Anmerkungen: von diesen ist meiner Meinung nach deutlich mehr nötig, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Teilweise waren Motive und Taten der Figuren für mich nicht nachvollziehbar, hier hätte ich mir Hilfestellungen vom Herausgeber gewünscht. Des Weiteren wechseln in den Versabschnitten oft die Sprecher, ohne dass der Herausgeber darauf hinweisen würde. Manchmal war nur schwer herzuleiten, wer denn da gerade spricht. Abschließend noch etwas zu Lesereihenfolge. Ich empfehle folgende: - Einführung (Wer sich nicht spoilern möchte, lässt die Zusammenfassung der Handlung weg.) - (Originaltext) - Übersetzung - (Zusammenfassung aus der Einführung) - Anhang zu Einführung (Da die komparative Darstellung nur interessant ist, wenn man mit der Handlung gut vertraut ist, empfiehlt es sich, die Übersetzung vorher zu lesen.)
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Vorweg: Die 4 Sterne haben ich aus der Perspektive eines Wissenschaftlers gegeben. Aus der Perspektive eines Freizeitlesers, der vornehmlich am Epos selbst interessiert ist, würde ich nur 3 Sterne geben. Der Epos an sich ist klasse! Spannend, witzig und sehr unterhaltsam. Die Erzählung wechselt zwischen Vers- und Prosastil hin und her, was die Handlung auflockert und flotter macht. Aufgefallen ist mir (bzw. ist mir nicht), dass es keine, oder nur sehr vage, festgelegte Redewendungen zu geben scheint, wie sie in anderen Mythen, Epen und traditionellen Epen vorkommen. Nun zur Edition des Herrn Reichl: Die Einführung ist sehr schön. Der Herausgeber gibt einen Überblick über Gattung, Motive und sonstige Hintergründe des Epos, der auch für den Laien gut verständlich ist. Ein Hinweis: Bei der in der Einführung enthaltenen Inhaltsangabe handelt es sich nicht um eine Zusammenfassung der übersetzten Variante des Epos, sondern der Variante, die als der "Standard" angesehen wird. Sie ist aber trotzdem sehr hilfreich, um sich später im Text zurechtzufinden und für den Vergleich mit anderen Varianten. Als etwas sinnlos empfinde ich hingegen den "Anhang zur Einführung", der eine zusammengefasste Übersetzung des Werks eines usbekischen Wissenschaftlers darstellte. In ihr sind Informationen zu mehreren usbekischen Varianten des Epos, nach ihren Sängern geordnet, zusammengetragen. Was für einen Forscher vielleicht interessant ist (auch wenn der vermutlich einfach das Originalwerk lesen könnte), fand ich als Freizeitleser eher öde. Eine nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden geordnete Gegenüberstellung der verschiedenen Varianten hätte mich mehr interessiert. So muss man etwas blättern, um ähnliche Versionen gegenüber zustellen (außerdem erscheint eine Information, dass man über einen bestimmten Sänger nichts weiß und über seine Variante noch weniger, doch als ziemlich müssig). Für diesen Teil gibt es leider kein Glossar und so bleiben viele Begriffe unklar, eine Übersicht über die Verbindungen zwischen den Sängern wäre schön gewesen. Zum usbekischen Originaltext kann ich leider nichts sagen, da ich kein Usbekisch kann und mich auch nicht einlesen konnte. Anzumerken ist hier jedoch, dass der Herausgaber (nach usbekischem Vorbild) die Sprache der ursprünglichen Aufzeichnung an die usbekische Standardsprache angepasst hat. Diese Anpassungen werden in der Einführung ausführlich erläutert und mögen auch ihre Berechtigung haben - für einen Linguisten sind solche Veränderungen aber natürlich sehr schade. Die Übersetzung liest sich sehr gut, unklare Übersetzungen sind sehr schön erläutert (z. B. Herleitungen aus verwandten Sprachen). Für unübersetzte Wörter und Namen gibt es ein Glossar (Pluspunkte gibt es dafür, dass die glossierten Wörter mit einem * versehen sind!). Was jedoch nicht gut gelungen ist, sind sonstige Anmerkungen: von diesen ist meiner Meinung nach deutlich mehr nötig, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Teilweise waren Motive und Taten der Figuren für mich nicht nachvollziehbar, hier hätte ich mir Hilfestellungen vom Herausgeber gewünscht. Des Weiteren wechseln in den Versabschnitten oft die Sprecher, ohne dass der Herausgeber darauf hinweisen würde. Manchmal war nur schwer herzuleiten, wer denn da gerade spricht. Abschließend noch etwas zu Lesereihenfolge. Ich empfehle folgende: - Einführung (Wer sich nicht spoilern möchte, lässt die Zusammenfassung der Handlung weg.) - (Originaltext) - Übersetzung - (Zusammenfassung aus der Einführung) - Anhang zu Einführung (Da die komparative Darstellung nur interessant ist, wenn man mit der Handlung gut vertraut ist, empfiehlt es sich, die Übersetzung vorher zu lesen.)