Das neue Dortmund nach 50 Jahren

Das neue Dortmund nach 50 Jahren - 25 Architekturbeispiele 25 bemerkenswerte Bauten stellt Kaja Fischer in ihrem Buch "Das neue Dortmund nach 50 Jahren" vor. Es sind Bauten des ersten Nachkriegsjahrzehnts, deren Qualitäten - Einfachheit und Schlichtheit, die Ökonomie der Mittel und eine hohe Detailkultur - noch heute unübersehbar sind. Der handliche Band spannt den Bogen von repräsentativen Gebäuden bis zu den großen Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit. Interviews mit damals in Dortmund aktiven Architekten runden die Bestandsaufnahme ab. Mehr als 80 Fotografien aus der Entstehungszeit zeugen von der einstigen "Aura" der Bauten. Wen das Erscheinungsbild Dortmunds interessiert, dem sei dieses Buch zur Lektüre empfohlen. Ein überraschend hoher Prozentsatz der herausragenden Architekturleistungen Dortmunds entstand in der Zeit des Neubeginns nach dem Zweiten Weltkrieg: In einer fiktiven Liste der 30 besten Dortmunder Bauten stammen wohl vier von fünf aus den 50er Jahren. Eine Generation nach ihrer Entstehung sind viele dieser Bauten in ihrem Bestand gefährdet oder bereits verlorengegangen (wie das 1996 gesprengte Haus der Bibliotheken). 25 besonders bemerkenswerte Bauten stellt Kaja Fischer, die von 1992 bis 1999 Architektur an der Fakultät für Bauwesen der Universität Dortmund studiert hat und am dortigen Lehrstuhl für Denkmalpflege und Bauforschung tätig war, in ihrem soeben erschienenen Buch über "Das neue Dortmund nach 50 Jahren" vor. Es handelt sich um typische Vertreter des ersten Nachkriegsjahrzehnts, deren Qualitäten - Einfachheit und Schlichtheit, die Ökonomie der Mittel und eine hohe Detailkultur - noch heute sofort ins Auge fallen. Der handliche Band, gedruckt mit Unterstützung der Stadtsparkasse Dortmund und des Bundes Deutscher Architekten, spannt den Bogen von repräsentativen öffentlichen Gebäuden wie Stadthaus und Gesundheitshaus über Verwaltungsgebäude wie VEW-Zentrale und Landeszentralbank, Kirchen, Cafés und Industriearchitektur bis zu den großen Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit (MSA- und Hansmann-Siedlung). Interviews mit damals in Dortmund aktiven Architekten (Ulrich Gastreich, Mechtild Gastreich-Moritz und Walter Höltje) schließen die Bestandsaufnahme ab. Mehr als 80 zeitgenössische Fotografien zeugen von der einstigen "Aura" der Bauten, dem formalen Ehrgeiz und ihrer Eleganz, die nicht selten (wie beim Westfalenhaus) durch unglückliche Umbaumaßnahmen oder gut gemeinte "Standardverbesserungen" in den letzten Jahrzehnten an Qualität verloren gegangen sind. Zahlreiche Pläne und Grundrisse ergänzen Text und Bild und machen den Band auch für das Architektur-Fachpublikum lesenswert. Wer sich für Dortmunds (Bau-)Geschichte interessiert, wird in "Das neue Dortmund" viele aufschlussreiche Rückblicke finden. Der Band dokumentiert auch die fachliche und öffentliche Diskussion über Ziele und planerische Visionen der Wiederaufbauzeit. Eine spannende Lektüre für alle, die sich ein Bild davon machen möchten, wie das heutige Stadtbild Dortmunds entstanden ist.