Das Mädchen im Strom
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sabine Bode, Jahrgang 1947, begann als Redakteurin beim »Kölner Stadt-Anzeiger«. Seit 1978 arbeitet sie freiberuflich als Journalistin und Buchautorin und lebt in Köln.Sie ist eine renommierte Expertin auf dem Gebiet seelischer Kriegsfolgen.Ihre Sachbücher »Die vergessene Generation«, »Kriegsenkel«, »Nachkriegskinder« und »Kriegsspuren« sind Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Beiträge
Dies ist die Geschichte einer jungen Frau, die 1920 in Mainz zur Welt kam und die das “Pech” hatte, die Tochter eines jüdischen Schuhhändler zu sein. Gudrun ist eine lebenslustige und mutige junge Frau, die durch den Fluss schwimmt, um sich an den Schleppkähnen hoch zu ziehen und sich zu sonnen. Natürlich bekommt sie für solche Eskapaden Ärger. Das macht ihr aber nichts und sie lässt sich bald andere Dummheiten einfallen. Als Hitler an die Macht kommt und Deutschland seine Juden einsperrt und vertreibt, flüchtet Gudrun, nachdem sie mehrere Haftstrafen verbüßt hat und sich mit der SS auseinander setze, nach Shanghai. Das Buch erzählt Gudruns Lebensgeschichte, die immer wieder “glückliche Fügungen” nahm. Gudrun scheint immer an die richtigen Menschen zu geraten zu sein. Stets war einer dabei, der das Mädchen durch Widrigkeiten schiebt und es ihr verhältnismäßig leicht macht. Nicht, daß es wirklich leicht war! Denn auch sie macht die Erfahrung, in einem Gefängnis zu sitzen oder in den Elendsvierteln von Shanghai. Was ich gut fand: Etwas über das Leben der Geflüchteten zu erfahren. Wie es Ihnen in den fremden Ländern, zwischen all den abweisenden Einwohnern, erging. Welche Erfahrungen die Menschen auf der Flucht vor den Nazis machten und welches Elend sie erlebten.. Außerdem gefiel mir, dass Gudrun eine beste Freundin hatte, die etwas mehr “Glück” hatte und nach Amerika ausgewandert ist. Die beiden Frauen schrieben sich über die gesamte Zeit ihres Lebens Briefe, die wir mitlesen durften. Was mir an dem Buch nicht gefallen hat: Wie die Geschichte erzählt wird. Irgendwie liest es sich wie eine Zusammenfassung, weniger als ein Roman. Ich fand die Story gut, aber die Umsetzung doch sehr abgehackt und ruppig. Irgendwie unrund. Gespräche der Protagonisten lesen sich, wie mitgeschnitten und wahllos zusammengesetzt. Manchmal wusste ich nicht, welche Figur gerade diesen einen Satz gesagt hatte und versuchte es mir zusammen zu reimen. Das störte den Lesefluss doch sehr. Fast emotionslos wird die Geschichte herunter gerattert, als blieben Gudruns Gefühle völlig auf der Strecke, als wäre Gudrun eine dumme Pute, die einfach nur Glück hatte. Schade, mit ein wenig mehr Gefühl, wäre es ein gutes Buch geworden. Am Ende, auf den letzten Seiten, durfte man dann endlich einen Blick in das Gefühlsleben der Protagonistin wagen. Erst auf den letzten 50 Seiten, habe ich mich mit dem Schreibstil angefreundet. Dann freundete ich mich mit dem Charakter der Hauptdarstellerin an und verstand die ruppige Art, in der Sabine Bode, die Autorin, das Buch verfasst hat. Nach dem Klappentext habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und war dann etwas ernüchtert, als ich dieses Buch las. Sabine Bode hat schon einige Bücher über seelischen Kriegsfolgen geschrieben. Ihre Bücher waren allesamt Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Sabine Bode erzählt in „Das Mädchen im Strom“ die Lebensgeschichte von Gudrun Samuel, einer Mainzer Jüdin. Die Geschichte beginnt mit der Beschreibung von Gudruns bürgerlichem Leben als junge Frau in Mainz vor der Machtübernahme durch Hitler, wendet sich dann ihrer Fluchtgeschichte zu und zeigt anschließend Gudruns Leben in der Nachkriegszeit. Das Buch erzählt die Geschichte von Schicksalen jüdischer Flüchtlinge zu Ende, anstatt mit Kriegsende aufzuhören. Bode zeigt eindrucksvoll auf, wie Flucht Menschen heimatlos macht und wie die persönlichen Schicksale das Leben der Protagonisten beeinflusst haben – selbst dann, wenn der Horror und die Angst der Verfolgung aufhörten. Ich fand zudem Gudruns Exilgeschichte in Shanghai interessant. Die Verhältnisse der Flüchtlinge in Shanghai und deren persönliche Beobachtung des Weltkrieges im Asien-Pazifik-Raum sind im Buch gut geschildert. Bis ich vor einigen Jahren das erste Mal das erst 2012 eröffnete, jüdische Flüchtlingsmuseum in Shanghai besucht hatte, war mir nicht bewusst, dass es in China eine signifikante jüdische Exilgemeinde gab. Bodes Schreibstil ist neutral, beschreibend – teilweise dokumentarisch. An vielen Stellen bettet sie zudem Briefe ein. Aus meiner Sicht trifft die Autorin damit den Ton, der der zu Gudrun und ihrer Lebensgeschichte passt.
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Autorenbeschreibung
Sabine Bode, Jahrgang 1947, begann als Redakteurin beim »Kölner Stadt-Anzeiger«. Seit 1978 arbeitet sie freiberuflich als Journalistin und Buchautorin und lebt in Köln.Sie ist eine renommierte Expertin auf dem Gebiet seelischer Kriegsfolgen.Ihre Sachbücher »Die vergessene Generation«, »Kriegsenkel«, »Nachkriegskinder« und »Kriegsspuren« sind Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
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Dies ist die Geschichte einer jungen Frau, die 1920 in Mainz zur Welt kam und die das “Pech” hatte, die Tochter eines jüdischen Schuhhändler zu sein. Gudrun ist eine lebenslustige und mutige junge Frau, die durch den Fluss schwimmt, um sich an den Schleppkähnen hoch zu ziehen und sich zu sonnen. Natürlich bekommt sie für solche Eskapaden Ärger. Das macht ihr aber nichts und sie lässt sich bald andere Dummheiten einfallen. Als Hitler an die Macht kommt und Deutschland seine Juden einsperrt und vertreibt, flüchtet Gudrun, nachdem sie mehrere Haftstrafen verbüßt hat und sich mit der SS auseinander setze, nach Shanghai. Das Buch erzählt Gudruns Lebensgeschichte, die immer wieder “glückliche Fügungen” nahm. Gudrun scheint immer an die richtigen Menschen zu geraten zu sein. Stets war einer dabei, der das Mädchen durch Widrigkeiten schiebt und es ihr verhältnismäßig leicht macht. Nicht, daß es wirklich leicht war! Denn auch sie macht die Erfahrung, in einem Gefängnis zu sitzen oder in den Elendsvierteln von Shanghai. Was ich gut fand: Etwas über das Leben der Geflüchteten zu erfahren. Wie es Ihnen in den fremden Ländern, zwischen all den abweisenden Einwohnern, erging. Welche Erfahrungen die Menschen auf der Flucht vor den Nazis machten und welches Elend sie erlebten.. Außerdem gefiel mir, dass Gudrun eine beste Freundin hatte, die etwas mehr “Glück” hatte und nach Amerika ausgewandert ist. Die beiden Frauen schrieben sich über die gesamte Zeit ihres Lebens Briefe, die wir mitlesen durften. Was mir an dem Buch nicht gefallen hat: Wie die Geschichte erzählt wird. Irgendwie liest es sich wie eine Zusammenfassung, weniger als ein Roman. Ich fand die Story gut, aber die Umsetzung doch sehr abgehackt und ruppig. Irgendwie unrund. Gespräche der Protagonisten lesen sich, wie mitgeschnitten und wahllos zusammengesetzt. Manchmal wusste ich nicht, welche Figur gerade diesen einen Satz gesagt hatte und versuchte es mir zusammen zu reimen. Das störte den Lesefluss doch sehr. Fast emotionslos wird die Geschichte herunter gerattert, als blieben Gudruns Gefühle völlig auf der Strecke, als wäre Gudrun eine dumme Pute, die einfach nur Glück hatte. Schade, mit ein wenig mehr Gefühl, wäre es ein gutes Buch geworden. Am Ende, auf den letzten Seiten, durfte man dann endlich einen Blick in das Gefühlsleben der Protagonistin wagen. Erst auf den letzten 50 Seiten, habe ich mich mit dem Schreibstil angefreundet. Dann freundete ich mich mit dem Charakter der Hauptdarstellerin an und verstand die ruppige Art, in der Sabine Bode, die Autorin, das Buch verfasst hat. Nach dem Klappentext habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und war dann etwas ernüchtert, als ich dieses Buch las. Sabine Bode hat schon einige Bücher über seelischen Kriegsfolgen geschrieben. Ihre Bücher waren allesamt Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Sabine Bode erzählt in „Das Mädchen im Strom“ die Lebensgeschichte von Gudrun Samuel, einer Mainzer Jüdin. Die Geschichte beginnt mit der Beschreibung von Gudruns bürgerlichem Leben als junge Frau in Mainz vor der Machtübernahme durch Hitler, wendet sich dann ihrer Fluchtgeschichte zu und zeigt anschließend Gudruns Leben in der Nachkriegszeit. Das Buch erzählt die Geschichte von Schicksalen jüdischer Flüchtlinge zu Ende, anstatt mit Kriegsende aufzuhören. Bode zeigt eindrucksvoll auf, wie Flucht Menschen heimatlos macht und wie die persönlichen Schicksale das Leben der Protagonisten beeinflusst haben – selbst dann, wenn der Horror und die Angst der Verfolgung aufhörten. Ich fand zudem Gudruns Exilgeschichte in Shanghai interessant. Die Verhältnisse der Flüchtlinge in Shanghai und deren persönliche Beobachtung des Weltkrieges im Asien-Pazifik-Raum sind im Buch gut geschildert. Bis ich vor einigen Jahren das erste Mal das erst 2012 eröffnete, jüdische Flüchtlingsmuseum in Shanghai besucht hatte, war mir nicht bewusst, dass es in China eine signifikante jüdische Exilgemeinde gab. Bodes Schreibstil ist neutral, beschreibend – teilweise dokumentarisch. An vielen Stellen bettet sie zudem Briefe ein. Aus meiner Sicht trifft die Autorin damit den Ton, der der zu Gudrun und ihrer Lebensgeschichte passt.