Das Licht ist hier viel heller
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Beiträge
Ein Roman, der berührt und nachdenklich stimmt
Der Schreibstil von Mareike Fallwickl spricht mir sehr zu. Das Thema rund um sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch wird so real dargestellt, dass trotz des schweren Themas die Geschichte flüssig verläuft und zusätzlich doch so schön - manchmal klar und manchmal abstrakt - formuliert war. Auf der einen Seite ist da der selbstverliebte Wenger. Der ehemals gefeierte Schriftsteller ist nach einer persönlichen Krise arbeitslos und lässt sich gehen, seine Frau hat ihn verlassen (was natürlich nicht seine Schuld war), seine Kinder hassen ihn (was natürlich nicht seine Schuld ist) und niemand will noch seine Bücher kaufen (was natürlich auch nicht seine Schuld ist). Als er eines Tages Briefe von einer fremden Frau erhält, die nicht für ihn bestimmt sind, Briefe; die voll mit Wut, Schmerz, Liebe und Hass beladen sind, weiß er auf einmal worüber er schreiben will. Dabei ist ihm jedes Mittel recht - über Plagiate oder Ideenraub denkt er gar nicht nach, auch sind seine abwertende Einstellung und Äußerungen gegenüber Frauen äußerst fragwürdig und sexistisch. Auf der anderen Seite ist da seine 17-jährige Tochter Zoey. Rebelisch, eher Einzelgängerin und künstlerisch sehr begabt und seit Jahren verliebt in einen Jungen, der sie nicht sieht. Und auch sie hat die Briefe in der Wohnung ihres Vaters heimlich gelesen und ist von den Inhalten erschüttert - denn sie hat ähnliches erlebt, wie die fremde Frau. Doch auch Zoey lernt zu kämpfen und lässt sich nicht kleinkriegen. Und dann sind da noch die Briefe, welche trotz des entsetzlichen Geschehens mit so viel Liebe, Traurigkeit, Hoffnung und letztendlich mit so viel Mut enden, dass sie mich stellenweise zu Tränen gerührt haben.
Die Geschichte wird in unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Warum die Kapitel im Countdown geschrieben sind hat sich mir nicht erschlossen, denn das Geschehen wird normal vorwärts mit mannigfaltigen Rückblicken erzählt. Im übrigen empfand ich die Schreibweise nichtgut strukturiert. Auch wenn ein wichtiges Thema behandelt wird, muss mir der Roman nicht unbedingt gefallen. Nach " Dunkelgrün fast schwarz" bin ich leicht enttäuscht.
Schmerz, Wut, Liebe, aber auch Hoffnung
Mein zweites Buch von Fallwickl - nach „Die Wut die bleibt“ hatte ich hohe Erwartungen, die mit „Das Licht ist viel heller hier“ leider nicht in vollem Umfang erfüllt wurden. Mareike Fallwickl schreibt über eine entzweite Familie und über die Emanzipation eines junges Mädchen. Fallwickl hat auch in diesem Buch ihren schöner Schreibstil genutzt um die interessanten Beziehungen der Protagonisten zueinander authentisch darzustellen. Die Story wird aus mehreren Perspektiven erzählt und liest sich flüssig weg. Manchmal hatte ich Probleme zu erkennen, bei welcher Person ich nun bin. Das hat sich in der Regel jedoch schnell herausgestellt, weil die Sprache jeweils an die Protagonisten angepasst ist. Zwischen den Perspektivwechseln kommen die Briefe, mit denen ich anfangs nichts anfangen konnte. Ich hoffte, dass sie mehr Raum im Buch einnehmen werden, vordergründig ist jedoch erst einmal die zerrüttelte Familie und deren Beziehungen zueinander. Beim Lesen war ich erschrocken, aber auch enttäuscht. Insbesondere hat mich die Mutter wütend gemacht. Wie kann man als Mutter so blind und selbstsüchtig sein? Wie kann man eigene Kinder ignorieren oder die für sich selbst vorteilhaften Zwecken benutzen wollen? Die Tochter Zoey erschien mir zunächst arrogant und sehr selbstbewusst. Zoey liest heimlich dieselben Briefe wie ihr Vater und spürt denselben Schmerz und dieselbe Wut wie die geheimnisvolle Verfasserin. Ihre Gefühle, Ängste, Wünsche und Liebe sind realistisch dargestellt und haben mich dann als Leserin doch berührt. So manches mal wollte ich sie einfach nur in den Arm nehmen. Besonders ihre Liebe und Beschützerinstinkt gegenüber ihrem Bruder sind ergreifend. Der Leser erhält ein Buch voll mit Schmerz, Wut, Liebe und auch Hoffnung.
Ein wichtiges Buch!
Mein 3. Buch von Mareike Fallwickl und wieder schafft sie es, den Lesenden zu wichtigen Themen die Augen zu öffnen bzw. zum Nachdenken anzuregen. Es wird eine Familiengeschichte beschrieben in der sich Barbara, das Kindermädchen, mehr um Zoey und Spin kümmert als die Eltern. Diese sind mir sich, ihren Karrieren und neuen Liebschaften vollends ausgelastet. Dabei merken sie nicht, welche Bedürfnisse die Kinder haben, welche Gefühle sie umtreiben und was in ihrem Leben passiert. Keine Ahnung vom ersten Liebeskummer der Tochter und einem sexuellen Übergriffe mit dem sich Zoey konfrontiert sieht. Das Buch handelt aber auch von der bedingungslosen Geschwisterliebe, die Hoffnung macht und für mich ein deutlicher Lichtblick in den gestörten Beziehungen war. Vor dieser Familienkulisse verhandelt Fallwickl feministische Themen, Gewalt von Männern gegen Frsuen, aber auch untereinander, Geschlechterrollen, den Druck von Social Media, Schönheitsideale und den gesellschaftlichen Druck immer auf der Welle mitzuschwimmen. Dabei erhält man durch einen Facettenreichtum Einblick in die Sichtweisen der unterschiedlichen Generationen.

Ich verstehe nicht, wie Mareike Fallwickl das macht, aber ich hänge an ihren Worten. Keins zu viel, keins zu wenig. Die Geschichte hat weder einen Plottwist, noch ein Knallerende, aber die 3 Protagonisten sind so fein gezeichnet, so glaubwürdig, so interessant - um nichts auf der Welt will ich darauf verzichten, dieses Buch gelesen zu haben.
Mehrere Erzählperspektiven zu einer Geschichte zu verweben ist ein Markenzeichen von Mareike Fallwickl. In ihrem zweiten Roman setzt sie sich mit dem Thema männlicher Machtmissbrauch aus der Sicht der 17jährigen Zoë, ihrem Vater Maximilian und einer Briefeschreiberin auseinander. Auch in diesem Roman bekommen die eher Stummen, Schüchternen im menschlichen Miteinander eine starke Stimme. Wie schon bei "Dunkelgrün fast schwarz" mit Raffael werde ich aber mit der Passivität und Introvertiertheit von Zoë nicht warm. Ihre beiden Eltern sind mir zu oberflächlich dargestellt, die absolute Ignoranz ihren Kindern gegenüber ist mir zu überzeichnet. Das die Autorin ihre männliche Hauptfigur nicht mag, merkt man von Anfang bis Ende. Das finde ich schade, die Figur hätte ich mir differenzierter gewünscht. Maximilian erinnerte mich in seinem Mackertum an Heinz Strunks Rechtsanwalt Roth aus "Ein Sommer in Niendorf", der aber liebevoller gezeichnet wird. Großartig finde ich an dem Roman die vielen Metaphern und Wortspiele, die mich beim Lesen funkelnd angesprungen und kurzverzaubert haben.

Definitiv eine Leseempfehlung! Wieder so ein wichtiges Thema, dass die Autorin aufgreift. Nicht ganz so heftig wie bei „Die Wut die bleibt“ aber trotzdem sehr gut und treffend geschrieben.
Gelesen hab ich den Roman Anfang des Jahres. Es war mein erstes Buch der Autorin und konnte mich auf ganzer Linie überzeugen, auch wenn es anfangs bisschen so vor sich hinplätschert und mich fast verloren hätte. Aber schauen wir uns erstmal an, worum es geht: Maximilian Wenger, ein ehemals erfolgreicher Bestseller-Autor, mittlerweile eine gescheiterte Existenz, wurde gerade von seiner Frau vor die Tür gesetzt, vegetiert nun in einer kleinen Wohnung vor sich hin und droht immer mehr zu verwahrlosen. In unregelmäßigen Abständen bekommt er Briefe von einer Frau, die eigentlich an seinen Vormieter gerichtet sind, in denen sie von Verrat, sexueller und körperlicher Gewalt, Erpressung und Angst schreibt und welche ihm die Inspiration für seinen neuen Roman liefern. Wengers Tochter Zoey ist 18, versucht sich gerade von ihren Eltern zu lösen, findet den Vater peinlich und die Mutter übergriffig… sie arbeitet heimlich in einem Fotostudio um Geld zu sparen, bis sie eine Erfahrung macht, die ihren Glauben an das Gute über den Haufen wirft. Auch sie liest heimlich die Briefe, die ihr aus dem Herzen zu sprechen scheinen, die ihre Ohnmacht und ihre Wut in Worte fassen. - Fallwickel zeichnet mit ihren Hauptprotagonist*innen Zoey und Wenger zwei Personen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Wenger ist das Abbild eines alten weißen Mannes und mir dadurch von Beginn an absolut unsympathisch. Er denkt, dass die Welt ihm gehört, ist überheblich, frauenfeindlich, sexistisch… ich denke ihr wisst genau was ich meine. Zoey dagegen ist tough, weiß was sie will und nicht will, tritt für Gleichberechtigung und Frauenrechte ein. Zu Anfang liest man viel aus Wengers Perspektive und was soll ich sagen: der Typ hat mich einfach nur aufgeregt und wütend gemacht. Dies war auch der Grund, warum ich es fast abgebrochen hätte, da ich ganz ehrlich kein Buch über einen misogynen Vollidioten lesen wollte. Hier war es lediglich Fallwickels Schreibstil und der Tatsache, dass ich wissen wollte, wie es mit den Briefen weitergeht, zu verdanken, dass ich am Ball geblieben bin. Als Zoey dann immer mehr Anteil an der Geschichte bekommt, entwickelt sich zwischen den beiden Blickwinkeln eine tolle Dynamik, auch wenn sie etwas schwarz-weiß dargestellt wird. Es wird mit den Extremen gespielt, etwas was die Autorin sehr gut kann, ohne dabei in Klischees abzurutschen, denn das gruselige ist, dass es genauso der Realität entsprechen könnte. Hauptthema ist die #metoo Thematik, weibliche Selbstbestimmung, das Recht auf den eigenen Körper, das Ganze wunderbar erzählt aus verschiedenen Perspektiven. Nebenbei fließen auch andere feministische Themen mit ein ohne den Roman zu überladen. Alles in allem eine große Empfehlung, die definitiv Lust auf weitere Werke der Autorin macht.
Nach "Die Wut, die bleibt" ist "Das Licht ist hier viel heller" mein zweiter Roman von Mareike Fallwickl und für mich persönlich ein hervorragender Roman. Wichtige Themen werden uns auf emotionale, kluge Weise und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Autorin schafft es, dass mann die geschriebenen Wörter fühlt. Teilweise hatte ich fast körperliche Schmerzen, weil mich Wenger zum Verzweifeln gebracht hat. Selten habe ich einen so einen unsympathischen Protagonisten erlebt. Aber der Roman braucht diesen egozentrischen, narzisstischen und ekelhaften Typen. Ich finde, dass Mareike Fallwickl ein unfassbar tolles Talent hat, Charaktere in all ihren Facetten zu zeichnen. Das zeigt sich besonders an Zoey. Zoey, eine starke und wütende junge Frau, die ich sehr ins Herz geschlossen habe.
Wieder ein Fallwickl-Roman der mich überzeugt
Es hat sich so ergeben, dass ich Mareike Fallwickl von neu nach "alt" lese. Erst 'Und alle so still', dann 'Die Wut, die bleibt' und nun also 'Das Licht ist hier viel heller'. Wieder ist es ein eindringliches, gesellschaftliches Portrait. Eine gesellschaftskritische Studie, die klar das Patriarchat aufzeigt. Interessant finde ich die beiden Perspektiven. Einmal aus Sicht des Vaters und aus Sicht der Tochter, die im Laufe des Buches 18 Jahre alt wird. Und es gibt noch eine dritte Perspektive: Briefe einer Frau, an einen uns unbekannten Mann. Fallwickl verknüpft die Schicksale wieder so gekonnt miteinander. Schonungslos erzählt sie die Wahrheiten, die Frauen erleiden und erdulden, aber auch die Wahrheiten der Männer, die daraus Profit schlagen. Ein hartes Buch aber auch eine Geschichte der Befreiung und der späten Erkenntnis. Auch hier wird man kein weichgespültes Happy End vorfinden. Das Buch endet für mich mit einem Kopfschütteln. Nicht weil es an Hoffnung vermissen lässt, das tut es nicht, im Gegenteil. Die junge Tochter sät Hoffnung. Aber der Vater zeigt uns auch mach kurzen Momenten der Reflexion, dass das Patriarchat viel zu tief in ihm verwurzelt ist. Wieder ein Buch, dass ich gern weiterempfehlen werde. Und klar, nun muss ich auch 'Dunkelgrün, fast schwarz' lesen.
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Ein Roman, der berührt und nachdenklich stimmt
Der Schreibstil von Mareike Fallwickl spricht mir sehr zu. Das Thema rund um sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch wird so real dargestellt, dass trotz des schweren Themas die Geschichte flüssig verläuft und zusätzlich doch so schön - manchmal klar und manchmal abstrakt - formuliert war. Auf der einen Seite ist da der selbstverliebte Wenger. Der ehemals gefeierte Schriftsteller ist nach einer persönlichen Krise arbeitslos und lässt sich gehen, seine Frau hat ihn verlassen (was natürlich nicht seine Schuld war), seine Kinder hassen ihn (was natürlich nicht seine Schuld ist) und niemand will noch seine Bücher kaufen (was natürlich auch nicht seine Schuld ist). Als er eines Tages Briefe von einer fremden Frau erhält, die nicht für ihn bestimmt sind, Briefe; die voll mit Wut, Schmerz, Liebe und Hass beladen sind, weiß er auf einmal worüber er schreiben will. Dabei ist ihm jedes Mittel recht - über Plagiate oder Ideenraub denkt er gar nicht nach, auch sind seine abwertende Einstellung und Äußerungen gegenüber Frauen äußerst fragwürdig und sexistisch. Auf der anderen Seite ist da seine 17-jährige Tochter Zoey. Rebelisch, eher Einzelgängerin und künstlerisch sehr begabt und seit Jahren verliebt in einen Jungen, der sie nicht sieht. Und auch sie hat die Briefe in der Wohnung ihres Vaters heimlich gelesen und ist von den Inhalten erschüttert - denn sie hat ähnliches erlebt, wie die fremde Frau. Doch auch Zoey lernt zu kämpfen und lässt sich nicht kleinkriegen. Und dann sind da noch die Briefe, welche trotz des entsetzlichen Geschehens mit so viel Liebe, Traurigkeit, Hoffnung und letztendlich mit so viel Mut enden, dass sie mich stellenweise zu Tränen gerührt haben.
Die Geschichte wird in unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Warum die Kapitel im Countdown geschrieben sind hat sich mir nicht erschlossen, denn das Geschehen wird normal vorwärts mit mannigfaltigen Rückblicken erzählt. Im übrigen empfand ich die Schreibweise nichtgut strukturiert. Auch wenn ein wichtiges Thema behandelt wird, muss mir der Roman nicht unbedingt gefallen. Nach " Dunkelgrün fast schwarz" bin ich leicht enttäuscht.
Schmerz, Wut, Liebe, aber auch Hoffnung
Mein zweites Buch von Fallwickl - nach „Die Wut die bleibt“ hatte ich hohe Erwartungen, die mit „Das Licht ist viel heller hier“ leider nicht in vollem Umfang erfüllt wurden. Mareike Fallwickl schreibt über eine entzweite Familie und über die Emanzipation eines junges Mädchen. Fallwickl hat auch in diesem Buch ihren schöner Schreibstil genutzt um die interessanten Beziehungen der Protagonisten zueinander authentisch darzustellen. Die Story wird aus mehreren Perspektiven erzählt und liest sich flüssig weg. Manchmal hatte ich Probleme zu erkennen, bei welcher Person ich nun bin. Das hat sich in der Regel jedoch schnell herausgestellt, weil die Sprache jeweils an die Protagonisten angepasst ist. Zwischen den Perspektivwechseln kommen die Briefe, mit denen ich anfangs nichts anfangen konnte. Ich hoffte, dass sie mehr Raum im Buch einnehmen werden, vordergründig ist jedoch erst einmal die zerrüttelte Familie und deren Beziehungen zueinander. Beim Lesen war ich erschrocken, aber auch enttäuscht. Insbesondere hat mich die Mutter wütend gemacht. Wie kann man als Mutter so blind und selbstsüchtig sein? Wie kann man eigene Kinder ignorieren oder die für sich selbst vorteilhaften Zwecken benutzen wollen? Die Tochter Zoey erschien mir zunächst arrogant und sehr selbstbewusst. Zoey liest heimlich dieselben Briefe wie ihr Vater und spürt denselben Schmerz und dieselbe Wut wie die geheimnisvolle Verfasserin. Ihre Gefühle, Ängste, Wünsche und Liebe sind realistisch dargestellt und haben mich dann als Leserin doch berührt. So manches mal wollte ich sie einfach nur in den Arm nehmen. Besonders ihre Liebe und Beschützerinstinkt gegenüber ihrem Bruder sind ergreifend. Der Leser erhält ein Buch voll mit Schmerz, Wut, Liebe und auch Hoffnung.
Ein wichtiges Buch!
Mein 3. Buch von Mareike Fallwickl und wieder schafft sie es, den Lesenden zu wichtigen Themen die Augen zu öffnen bzw. zum Nachdenken anzuregen. Es wird eine Familiengeschichte beschrieben in der sich Barbara, das Kindermädchen, mehr um Zoey und Spin kümmert als die Eltern. Diese sind mir sich, ihren Karrieren und neuen Liebschaften vollends ausgelastet. Dabei merken sie nicht, welche Bedürfnisse die Kinder haben, welche Gefühle sie umtreiben und was in ihrem Leben passiert. Keine Ahnung vom ersten Liebeskummer der Tochter und einem sexuellen Übergriffe mit dem sich Zoey konfrontiert sieht. Das Buch handelt aber auch von der bedingungslosen Geschwisterliebe, die Hoffnung macht und für mich ein deutlicher Lichtblick in den gestörten Beziehungen war. Vor dieser Familienkulisse verhandelt Fallwickl feministische Themen, Gewalt von Männern gegen Frsuen, aber auch untereinander, Geschlechterrollen, den Druck von Social Media, Schönheitsideale und den gesellschaftlichen Druck immer auf der Welle mitzuschwimmen. Dabei erhält man durch einen Facettenreichtum Einblick in die Sichtweisen der unterschiedlichen Generationen.

Ich verstehe nicht, wie Mareike Fallwickl das macht, aber ich hänge an ihren Worten. Keins zu viel, keins zu wenig. Die Geschichte hat weder einen Plottwist, noch ein Knallerende, aber die 3 Protagonisten sind so fein gezeichnet, so glaubwürdig, so interessant - um nichts auf der Welt will ich darauf verzichten, dieses Buch gelesen zu haben.
Mehrere Erzählperspektiven zu einer Geschichte zu verweben ist ein Markenzeichen von Mareike Fallwickl. In ihrem zweiten Roman setzt sie sich mit dem Thema männlicher Machtmissbrauch aus der Sicht der 17jährigen Zoë, ihrem Vater Maximilian und einer Briefeschreiberin auseinander. Auch in diesem Roman bekommen die eher Stummen, Schüchternen im menschlichen Miteinander eine starke Stimme. Wie schon bei "Dunkelgrün fast schwarz" mit Raffael werde ich aber mit der Passivität und Introvertiertheit von Zoë nicht warm. Ihre beiden Eltern sind mir zu oberflächlich dargestellt, die absolute Ignoranz ihren Kindern gegenüber ist mir zu überzeichnet. Das die Autorin ihre männliche Hauptfigur nicht mag, merkt man von Anfang bis Ende. Das finde ich schade, die Figur hätte ich mir differenzierter gewünscht. Maximilian erinnerte mich in seinem Mackertum an Heinz Strunks Rechtsanwalt Roth aus "Ein Sommer in Niendorf", der aber liebevoller gezeichnet wird. Großartig finde ich an dem Roman die vielen Metaphern und Wortspiele, die mich beim Lesen funkelnd angesprungen und kurzverzaubert haben.

Definitiv eine Leseempfehlung! Wieder so ein wichtiges Thema, dass die Autorin aufgreift. Nicht ganz so heftig wie bei „Die Wut die bleibt“ aber trotzdem sehr gut und treffend geschrieben.
Gelesen hab ich den Roman Anfang des Jahres. Es war mein erstes Buch der Autorin und konnte mich auf ganzer Linie überzeugen, auch wenn es anfangs bisschen so vor sich hinplätschert und mich fast verloren hätte. Aber schauen wir uns erstmal an, worum es geht: Maximilian Wenger, ein ehemals erfolgreicher Bestseller-Autor, mittlerweile eine gescheiterte Existenz, wurde gerade von seiner Frau vor die Tür gesetzt, vegetiert nun in einer kleinen Wohnung vor sich hin und droht immer mehr zu verwahrlosen. In unregelmäßigen Abständen bekommt er Briefe von einer Frau, die eigentlich an seinen Vormieter gerichtet sind, in denen sie von Verrat, sexueller und körperlicher Gewalt, Erpressung und Angst schreibt und welche ihm die Inspiration für seinen neuen Roman liefern. Wengers Tochter Zoey ist 18, versucht sich gerade von ihren Eltern zu lösen, findet den Vater peinlich und die Mutter übergriffig… sie arbeitet heimlich in einem Fotostudio um Geld zu sparen, bis sie eine Erfahrung macht, die ihren Glauben an das Gute über den Haufen wirft. Auch sie liest heimlich die Briefe, die ihr aus dem Herzen zu sprechen scheinen, die ihre Ohnmacht und ihre Wut in Worte fassen. - Fallwickel zeichnet mit ihren Hauptprotagonist*innen Zoey und Wenger zwei Personen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Wenger ist das Abbild eines alten weißen Mannes und mir dadurch von Beginn an absolut unsympathisch. Er denkt, dass die Welt ihm gehört, ist überheblich, frauenfeindlich, sexistisch… ich denke ihr wisst genau was ich meine. Zoey dagegen ist tough, weiß was sie will und nicht will, tritt für Gleichberechtigung und Frauenrechte ein. Zu Anfang liest man viel aus Wengers Perspektive und was soll ich sagen: der Typ hat mich einfach nur aufgeregt und wütend gemacht. Dies war auch der Grund, warum ich es fast abgebrochen hätte, da ich ganz ehrlich kein Buch über einen misogynen Vollidioten lesen wollte. Hier war es lediglich Fallwickels Schreibstil und der Tatsache, dass ich wissen wollte, wie es mit den Briefen weitergeht, zu verdanken, dass ich am Ball geblieben bin. Als Zoey dann immer mehr Anteil an der Geschichte bekommt, entwickelt sich zwischen den beiden Blickwinkeln eine tolle Dynamik, auch wenn sie etwas schwarz-weiß dargestellt wird. Es wird mit den Extremen gespielt, etwas was die Autorin sehr gut kann, ohne dabei in Klischees abzurutschen, denn das gruselige ist, dass es genauso der Realität entsprechen könnte. Hauptthema ist die #metoo Thematik, weibliche Selbstbestimmung, das Recht auf den eigenen Körper, das Ganze wunderbar erzählt aus verschiedenen Perspektiven. Nebenbei fließen auch andere feministische Themen mit ein ohne den Roman zu überladen. Alles in allem eine große Empfehlung, die definitiv Lust auf weitere Werke der Autorin macht.
Nach "Die Wut, die bleibt" ist "Das Licht ist hier viel heller" mein zweiter Roman von Mareike Fallwickl und für mich persönlich ein hervorragender Roman. Wichtige Themen werden uns auf emotionale, kluge Weise und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Autorin schafft es, dass mann die geschriebenen Wörter fühlt. Teilweise hatte ich fast körperliche Schmerzen, weil mich Wenger zum Verzweifeln gebracht hat. Selten habe ich einen so einen unsympathischen Protagonisten erlebt. Aber der Roman braucht diesen egozentrischen, narzisstischen und ekelhaften Typen. Ich finde, dass Mareike Fallwickl ein unfassbar tolles Talent hat, Charaktere in all ihren Facetten zu zeichnen. Das zeigt sich besonders an Zoey. Zoey, eine starke und wütende junge Frau, die ich sehr ins Herz geschlossen habe.
Wieder ein Fallwickl-Roman der mich überzeugt
Es hat sich so ergeben, dass ich Mareike Fallwickl von neu nach "alt" lese. Erst 'Und alle so still', dann 'Die Wut, die bleibt' und nun also 'Das Licht ist hier viel heller'. Wieder ist es ein eindringliches, gesellschaftliches Portrait. Eine gesellschaftskritische Studie, die klar das Patriarchat aufzeigt. Interessant finde ich die beiden Perspektiven. Einmal aus Sicht des Vaters und aus Sicht der Tochter, die im Laufe des Buches 18 Jahre alt wird. Und es gibt noch eine dritte Perspektive: Briefe einer Frau, an einen uns unbekannten Mann. Fallwickl verknüpft die Schicksale wieder so gekonnt miteinander. Schonungslos erzählt sie die Wahrheiten, die Frauen erleiden und erdulden, aber auch die Wahrheiten der Männer, die daraus Profit schlagen. Ein hartes Buch aber auch eine Geschichte der Befreiung und der späten Erkenntnis. Auch hier wird man kein weichgespültes Happy End vorfinden. Das Buch endet für mich mit einem Kopfschütteln. Nicht weil es an Hoffnung vermissen lässt, das tut es nicht, im Gegenteil. Die junge Tochter sät Hoffnung. Aber der Vater zeigt uns auch mach kurzen Momenten der Reflexion, dass das Patriarchat viel zu tief in ihm verwurzelt ist. Wieder ein Buch, dass ich gern weiterempfehlen werde. Und klar, nun muss ich auch 'Dunkelgrün, fast schwarz' lesen.