Das ist Alise

Das ist Alise

E-Book
3.812

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Beschreibung

In einem Haus an einem Fjord liegt Signe, eine alte Frau, auf einer Bank und sieht sich selbst als junge Frau durch die Räume gehen. Sie sieht sich am Fenster stehen und auf das Wasser blicken. Sie sieht ihren Mann Asle, den es in seinem kleinen Boot immer wieder auf den Fjord hinauszog, bis er eines Tages nicht zurückkehrte. In dem alten Haus, das erfüllt ist von den Stimmen seiner ehemaligen Bewohner, traumwandelt Signe durch die Vergangenheit und begegnet den vorangegangenen Generationen der Familie – bis zurück zu Asles Ururgroßmutter Alise, die in der Nacht am Ufer ein Feuer hütet. Denn schon damals hatte es einen gegeben, der nie mehr vom Fjord zurückkam.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
120
Preis
11.99 €

Beiträge

11
Alle
5

Ein wunderbarer Jon Fosse. Wenn man sich auf seinen Schreibstil einlässt - ein Genuss. Das Leben und alles was dazugehört in knapp 120 Seiten gepackt. So direkt und schnörkellos.

3

„Gut so, sagt Signe Nur ein bisschen spazieren, sagt Asle Ja, geh du ruhig ein bisschen spazieren, sagt Signe“ Ein innerer Dialog zwischen Mann und Frau. Poetisch und etwas schwer greifbar, diese Sätze ohne Punkt (mit Komma).

3

Literaturnobelpreis-Autor lesen ist manchmal verwirrend

Die Geschichte fängt mit einer Frau an, die darüber siniert allein alt geworden zu sein, weil Ihr Partner vor 30 Jahren bei schlechtem Wetter mit seinem Boot auf den Fjord fuhr und nie zurückkehrte. Die Dialoge zwischen den beiden karg, in der Erinnerung der Frau. Hätte sie etwas ändern können. Ihn zurückhalten? Wer weiß. Irgendwann vermischt sich die Gegenwart mit der Vergangenheit. Sind es Albträume, Erinnerungen oder Gedanken? Keine Ahnung. Die Verwandten haben auch schonmal geliebte Menschenverloren. Kinder sind ertrunken. Der Schmerz der verschiedenen Frauen, die den Verlust erlebten, parallel, obwohl Jahrzehnte dazwischen liegen. Verwirrend.

4

In dieser schmalen Novelle in einem Haus am Fjord geht es um die alternde Signe, deren Mann Asle - den es immer wieder in seinem kleinen Boot auf den Fjord hinauszog - vor über 20 Jahren verschwunden ist. Signe sieht sich selbst in der Gegenwart und Vergangenheit, begegnet in Gedanken aber auch Asles Vorfahren, die seit Generationen in dem Haus leben. Von der Grundidee hat mir dieses Buch gut gefallen, allerdings ist der Stil etwas speziell mit Bandwurmsätzen, die sich über Seiten erstrecken. Das ist sicher auch Geschmackssache, aber ich musste mich erst in den Schreibstil einfinden und mein Fall war er nicht, daher "nur" 4 Sterne.

2

Nichts für mich

Literaturpreisbücher und ich sind halt zwei Welten, die nicht zusammengehören... Sehr extravaganter Schreibstil, fast alles ohne Punkt, nur durch Kommata voneinander getrennt. War für mich extrem schwer zu lesen und macht keine Lust auf mehr. Naja, muss ja auch mal Bücher geben, die ich nicht mag 😏...

4

Eine generationenübergreifende Familiengeschichte, in der sich eine schicksalhafte Tragödie zu wiederholen scheint. Der Novelle liegt ein unverkennbarer Rhythmus und Klang zu Grunde, den man von Jon Fosse kennt.

4

Ganz große Erzählkunst in einem besonderen Schreibstil. Man kann sich dem Sog des Buchs kaum entziehen, auch weil die Sätze aufgrund meist fehlender Punktsetzung ineinander fließen. Durch kleine Abänderungen bekommen die ständigen Wiederholungen innerhalb eines Satzes eine eindringliche Wirkung. Nichts zum "Wegsnacken", der Text braucht und verdient volle Aufmerksamkeit.

5

Jon Fosses Werke sind Weltliteratur. Niemand verschiebt Raum und Zeit so gekonnt, wie Jon Fosse. Die Sprache minimalistisch, aufs Wesentliche reduziert, frei von störenden Satzzeichen - dem Leser zur Interpretion freigegeben. Die Einsamkeit des Menschen während seiner alltäglichen Dramen schildert Fosse so eindrücklich wie kein anderer. „Das ist Alise“ greift die großen Themen Tod, Familie und Herkunft auf einfachste Weise auf. Das Drama liegt zwischen den Zeilen. „Morgen und Abend“ von Fosse erinnert stark an „Das ist Alise“ - nicht nur, weil sich ganze Sätze wiederholen. Ich empfehle beide Lektüren als Einstieg zu Jon Fosse.

5

Signes großer Tag

Rezension folgt.

Signes großer Tag
5

Eine Frau wartet vergeblich auf ihren Mann, Asle, der trotz schlechten Wetters nochmal mit seinem kleinen Boot ins Meer hinausfahren wollte, wie er es immer schon tat. Vor vielen Jahren hat schon einmal eine Frau am Fjord vergeblich auf ihren Mann gewartet: die Ururugroßmutter von Asle. Und so wie sich diese Geschichten dort am Fjord zwangsläufig immer wiederholen, so ist diese Geschichte eine Ansammlung von sich wiederholenden Gedankenketten, Ereignisketten, erinnerten Gesprächen. Mit ganz wenigen Worten und einem Stil, als höre man ein Lied oder ein Gedicht, gelingt es Fosse das Leben und die Gefühle seiner ProtagonistInnen sehr intensiv zu beschreiben. Beeindruckend.

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