Das geheime Leben des Laszlo Graf Dracula

Gutes Vampirbuch ohne Vampire

Das Buch geht sehr langsam voran. Es ist sehr charakterfokussiert, dass man es sogar schon als tragische Charakterstudie moralischen Verfalls bezeichnen kann. László ist zu Beginn sehr von seinen anerzogenen Regeln gehemmt und bemerkt nun in Paris, fernab der Heimat, dass das Leben dort anders läuft. Der tabulose Lothar nimmt ihn mit in ein Bordell und ab da ging es mit seiner Moral Seite um Seite abwärts. Die Geschichte wird in Form eines Tagebuchs erzählt. Im ersten Drittel wusste ich überhaupt nicht, wo das Buch mit mir hin will. Ich brauchte eine Weile - wie eine Aufwärmphase, bis ich wirklich reinkam, aber dann fand ich das Buch wirklich gelungen. Die meisten Charaktere sind ziemlich unsympathisch, aber trotzdem interessant. Erwarte aber keine übernatürlichen Vorkommnisse, Vampire werden hier nur als Gerücht erwähnt. László ist allerdings alles andere als ein lieber Mensch und aus irgendeinem Grund liebe ich es, Bücher aus solchen Perspektiven zu lesen 😈 Das Ende kam mir ein wenig zu abrupt, auch wenn das gewollt war. Da wurde, wie ich finde, etwas Potential verschenkt. Ansonsten super 🥰