Das Fräulein muss sterben
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Christine Grän schrieb in den 70er-Jahren für den Bonner General Anzeiger, um danach in Botswana und Hongkong, Frankfurt, Bonn und München als Journalistin und Autorin zu arbeiten. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, unter anderem die Anna Marx-Krimis. Sie lebt heute in ihrer Geburtsstadt Graz.
Beiträge
Dieser historische Krimi ist noch viel mehr als ein Krimi. Es ist ein Gesellschaftsroman voller Eindrücke der 70er Jahre der Bundesrepublik Deutschland, während des kalten Krieges, während der Ära Willy Brandts und während des Beginns der Emanzipation. Im Mittelpunkt steht Clara Frings, Kommissarin der Bonner Polizei, verheiratet, Mutter. Sie arbeitet in Vollzeit, sehr zum Leidwesen ihres Mannes, dem das gar nicht passt. Er besteht darauf, dass sie weniger arbeitet, und mehr Hausfrau und Mutter ist. Er will ein zweites Kind, einen Sohn. Sie nicht. Das weiß er aber nicht. Er darf das nicht wissen. Die zwei Autorinnen haben das Leben der 70er sehr gut beschrieben. Man bekommt beim Lesen einen starken Eindruck davon, wie das damalige Leben als Frau gewesen ist. Der tägliche Kampf zwischen Selbstbestimmung und 'Ehefrau als Eigentum'. Auch bei der Arbeit muss Clara kämpfen. Sie ist Kommissarin, die einzige Frau in einer von Männern dominierten Polizeiwelt. Darf sich nur um die unwichtigere Arbeit kümmern, wird nicht ernst genommen... Dann stirbt die Journalistin Nelie Hendriks, Verdacht auf Selbstmord oder Unfall. Daher wird Clara ausgesendet. Sie glaubt jedoch nicht an Selbstmord oder Unfall, doch niemand glaubt ihr. Der Kriminalfall ist an sich sehr spannend, vor allem die politischen Themen, die immer mehr Einfluss auf diesen Fall nehmen, sind besonders interessant. Im Laufe der Geschichte werden auch immer wieder Themen eingestreut und angerissen, die damals tatsächlich so geschehen sind. Wem diese nicht bekannt sind und beim Lesen einem der Kontext fehlt, der kann hinten im Buch in der Chronik der Ereignisse nachschlagen, wo die einzelnen Punkte noch einmal beschrieben werden. Ich mag die Vermischung zwischen Krimi und Gesellschaftsroman, jedoch spielt die Ermittlung irgendwann nur eine untergeordnete Rolle, bis es dann wieder mehr Fahrt aufnimmt, weil dies durch äußere Zufälle oder Ereignisse geschieht. Zwischenzeitlich wurde ein anderer Fall mit eingestreut, der sich ähnlich wie der Tod von Nelie abspielte, was für mich aber eher wie ein Fremdkörper wirkte. Wer einen reinen Krimi erwartet, für den ist das vielleicht nichts. Für alle anderen ist ein Blick auf jeden Fall wert. 4 von 5 / 8 von 10 🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️

Genial!
Krimi, Gesellschaftsroman, Politik, Liebe, Freundschaft, Geschichte. Das Buch ist der Hammer.
Gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Krimi
Der Kriminalroman "Das Fräulein muss sterben" ist am 2. Dezember 2024 im Droemer Taschenbuchverlag erschienen. Der Krimi spielt Anfang der 70er Jahre und beginnt an dem Abend, als am gleichen Tag Rainer Barzel mit seinem Misstrauensvotum gegen Willy Brandt gescheitert ist, Nelie Hendriks, eine Journalistin, feiert dieses Ereignis mit Gästen aus Politik, Journalisten und weiteren zum Teil undurchsichtigen Personen. Am Ende des Abends stürzt sie über die Balkonbrüstung aus dem sechsten Stock. War es ein Unfall? War es Selbstmord oder gar Mord? Zur gleichen Zeit wird Kommissarin Clara Frings wieder einmal von ihrem Mann Hajo gemaßregelt, weil sie nur ihren Beruf lebt und sich seiner Meinung nach nicht genug für die Familie aufopfert. Er findet ihre Berufstätigkeit überflüssig. Dabei wird sie im Beruf nur für Banalitäten eingesetzt. Sie dagegen würde sich viel lieber um die Fälle kümmern, in denen es nicht nur um Mundraub oder Diebstahl geht. Bis sie in die Ermittlungen im Fall Hendriks einbezogen wird. Das Cover passt gut zum Thema Anfang der 70er, Es zeigt eine Frau, die mehr vom Leben erwartet. Warum auch immer hat sie mich ein wenig an Jackie Kennedy erinnert. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Krimi. Die flüssige Sprache hat mich sofort in die Geschichte eintauchen lassen. Eine spannende Zeit war es damals, politisch in der damaligen BRD und DDR, immer noch Seilschaften aus der Nazi-Zeit, kalter Krieg, RAF und der Kampf der Frauen um mehr Gleichberechtigung inner- und außerhalb der Ehe. Vergewaltigung in der Ehe war noch kein Thema, der §218 noch lange nicht ausdiskutiert. Frauen hatten sich den damaligen Vorstellungen nach um Mann, Kinder und Küche/Haushalt zu kümmern. Und sie lesen zur Entspannung Simmel, der in den 70ern einen Bestseller nach dem anderen geschrieben hat. All diese Thematiken miteinander in einem Krimi zu verknüpfen, ist den beiden Autorinnen wirklich gut gelungen. Der Roman hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Auch die politischen Ereignisse wurden allgemeinverständlich erklärt. Besonders gefallen hat mir neben dem Roman das Kapitel über die historischen Ereignisse. Für die LeserInnen, die diese Zeit nicht oder nur als Kind miterlebt haben, eine sehr informative Übersicht, die auch Lust auf weitere Recherchen macht. Vielleicht sollten es gerade jetzt auch Menschen aus der älteren Generation lesen. Es war damals nicht alles besser! Und die jüngeren LeserInnen werden feststellen, dass es zur heutigen Zeit viele Überschneidungen gibt. Aus den bereits oben angeführten Punkten und da der Roman aus dem üblichen Schema eines Krimis hervorsticht, gebe ich hier sehr gerne 5 Sterne!
Spannender Politthriller
Eine Zeit der deutschen Geschichte, bei der ich feststellen musste, dass ich sehr wenig darüber Bescheid weiß. Dieser Roman schaffte es, mein Interesse am Thema zu fördern und oft fand ich mich dabei, gewisse Erwähnungen von Persönlichkeiten und Ereignissen nachzurecherchieren, weil sie meine Neugier und oft auch mein Erstaunen geweckt hatten! Gut und packend geschrieben mit gelungener Charakterdarstellung und Ereignisfolge. Sicherlich mit einigen Stereotypen bzw. Klischees der Zeit gespickt, aber diese sind so platziert, dass sie nicht aufdringlich oder gar übertrieben und störend für die Story wirken.
Mehr von Christine Grän
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Christine Grän schrieb in den 70er-Jahren für den Bonner General Anzeiger, um danach in Botswana und Hongkong, Frankfurt, Bonn und München als Journalistin und Autorin zu arbeiten. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, unter anderem die Anna Marx-Krimis. Sie lebt heute in ihrer Geburtsstadt Graz.
Beiträge
Dieser historische Krimi ist noch viel mehr als ein Krimi. Es ist ein Gesellschaftsroman voller Eindrücke der 70er Jahre der Bundesrepublik Deutschland, während des kalten Krieges, während der Ära Willy Brandts und während des Beginns der Emanzipation. Im Mittelpunkt steht Clara Frings, Kommissarin der Bonner Polizei, verheiratet, Mutter. Sie arbeitet in Vollzeit, sehr zum Leidwesen ihres Mannes, dem das gar nicht passt. Er besteht darauf, dass sie weniger arbeitet, und mehr Hausfrau und Mutter ist. Er will ein zweites Kind, einen Sohn. Sie nicht. Das weiß er aber nicht. Er darf das nicht wissen. Die zwei Autorinnen haben das Leben der 70er sehr gut beschrieben. Man bekommt beim Lesen einen starken Eindruck davon, wie das damalige Leben als Frau gewesen ist. Der tägliche Kampf zwischen Selbstbestimmung und 'Ehefrau als Eigentum'. Auch bei der Arbeit muss Clara kämpfen. Sie ist Kommissarin, die einzige Frau in einer von Männern dominierten Polizeiwelt. Darf sich nur um die unwichtigere Arbeit kümmern, wird nicht ernst genommen... Dann stirbt die Journalistin Nelie Hendriks, Verdacht auf Selbstmord oder Unfall. Daher wird Clara ausgesendet. Sie glaubt jedoch nicht an Selbstmord oder Unfall, doch niemand glaubt ihr. Der Kriminalfall ist an sich sehr spannend, vor allem die politischen Themen, die immer mehr Einfluss auf diesen Fall nehmen, sind besonders interessant. Im Laufe der Geschichte werden auch immer wieder Themen eingestreut und angerissen, die damals tatsächlich so geschehen sind. Wem diese nicht bekannt sind und beim Lesen einem der Kontext fehlt, der kann hinten im Buch in der Chronik der Ereignisse nachschlagen, wo die einzelnen Punkte noch einmal beschrieben werden. Ich mag die Vermischung zwischen Krimi und Gesellschaftsroman, jedoch spielt die Ermittlung irgendwann nur eine untergeordnete Rolle, bis es dann wieder mehr Fahrt aufnimmt, weil dies durch äußere Zufälle oder Ereignisse geschieht. Zwischenzeitlich wurde ein anderer Fall mit eingestreut, der sich ähnlich wie der Tod von Nelie abspielte, was für mich aber eher wie ein Fremdkörper wirkte. Wer einen reinen Krimi erwartet, für den ist das vielleicht nichts. Für alle anderen ist ein Blick auf jeden Fall wert. 4 von 5 / 8 von 10 🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️🕵️♂️

Genial!
Krimi, Gesellschaftsroman, Politik, Liebe, Freundschaft, Geschichte. Das Buch ist der Hammer.
Gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Krimi
Der Kriminalroman "Das Fräulein muss sterben" ist am 2. Dezember 2024 im Droemer Taschenbuchverlag erschienen. Der Krimi spielt Anfang der 70er Jahre und beginnt an dem Abend, als am gleichen Tag Rainer Barzel mit seinem Misstrauensvotum gegen Willy Brandt gescheitert ist, Nelie Hendriks, eine Journalistin, feiert dieses Ereignis mit Gästen aus Politik, Journalisten und weiteren zum Teil undurchsichtigen Personen. Am Ende des Abends stürzt sie über die Balkonbrüstung aus dem sechsten Stock. War es ein Unfall? War es Selbstmord oder gar Mord? Zur gleichen Zeit wird Kommissarin Clara Frings wieder einmal von ihrem Mann Hajo gemaßregelt, weil sie nur ihren Beruf lebt und sich seiner Meinung nach nicht genug für die Familie aufopfert. Er findet ihre Berufstätigkeit überflüssig. Dabei wird sie im Beruf nur für Banalitäten eingesetzt. Sie dagegen würde sich viel lieber um die Fälle kümmern, in denen es nicht nur um Mundraub oder Diebstahl geht. Bis sie in die Ermittlungen im Fall Hendriks einbezogen wird. Das Cover passt gut zum Thema Anfang der 70er, Es zeigt eine Frau, die mehr vom Leben erwartet. Warum auch immer hat sie mich ein wenig an Jackie Kennedy erinnert. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Krimi. Die flüssige Sprache hat mich sofort in die Geschichte eintauchen lassen. Eine spannende Zeit war es damals, politisch in der damaligen BRD und DDR, immer noch Seilschaften aus der Nazi-Zeit, kalter Krieg, RAF und der Kampf der Frauen um mehr Gleichberechtigung inner- und außerhalb der Ehe. Vergewaltigung in der Ehe war noch kein Thema, der §218 noch lange nicht ausdiskutiert. Frauen hatten sich den damaligen Vorstellungen nach um Mann, Kinder und Küche/Haushalt zu kümmern. Und sie lesen zur Entspannung Simmel, der in den 70ern einen Bestseller nach dem anderen geschrieben hat. All diese Thematiken miteinander in einem Krimi zu verknüpfen, ist den beiden Autorinnen wirklich gut gelungen. Der Roman hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Auch die politischen Ereignisse wurden allgemeinverständlich erklärt. Besonders gefallen hat mir neben dem Roman das Kapitel über die historischen Ereignisse. Für die LeserInnen, die diese Zeit nicht oder nur als Kind miterlebt haben, eine sehr informative Übersicht, die auch Lust auf weitere Recherchen macht. Vielleicht sollten es gerade jetzt auch Menschen aus der älteren Generation lesen. Es war damals nicht alles besser! Und die jüngeren LeserInnen werden feststellen, dass es zur heutigen Zeit viele Überschneidungen gibt. Aus den bereits oben angeführten Punkten und da der Roman aus dem üblichen Schema eines Krimis hervorsticht, gebe ich hier sehr gerne 5 Sterne!
Spannender Politthriller
Eine Zeit der deutschen Geschichte, bei der ich feststellen musste, dass ich sehr wenig darüber Bescheid weiß. Dieser Roman schaffte es, mein Interesse am Thema zu fördern und oft fand ich mich dabei, gewisse Erwähnungen von Persönlichkeiten und Ereignissen nachzurecherchieren, weil sie meine Neugier und oft auch mein Erstaunen geweckt hatten! Gut und packend geschrieben mit gelungener Charakterdarstellung und Ereignisfolge. Sicherlich mit einigen Stereotypen bzw. Klischees der Zeit gespickt, aber diese sind so platziert, dass sie nicht aufdringlich oder gar übertrieben und störend für die Story wirken.