Das eiserne Herz des Charlie Berg
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sebastian Stuertz, geboren 1974 und aufgewachsen am Steinhuder Meer, war jahrelang Musiker mit überschaubarem Erfolg, bevor er sich dem Schreiben widmete. Er animiert Grafiken für Film und TV und arbeitet als Dozent für Motion Design. Seit Beginn des Jahrtausends lebt er mit seiner Familie in Hamburg. Sein Debütroman von 2020, »Das eiserne Herz des Charlie Berg«, wurde mit dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet und war Finalist beim Klaus-Michael Kühne-Preis. 2021 erschien die Audio-Miniserie »Ruslan aus Marzahn«, nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis.
Beiträge
Gut, aber auch schlecht.
Teilweise spannende Geschichte, guter Schreibstil - aber auch ekelhafte explizite Sexszenen, dieses Buch will "zu viel" sein.
Einfach nur gut oder insinniger Schwachsinn?
Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieses Buch gefallen hat... Irgendwie spannend, daß man doch weiter/ bis zum Ende liest, stellenweise aber langatmig und doch zäh... Es war definitiv anders aIs alles was ich bisher gelesen habe... Das Kapitel 3"Ficken" hätte man in meinen Augen restlos streichen können und auch der Koitus mit einem Pferd hätte nicht sein müssen... Ich bin echt hin-und hergerissen, was ich von diesemBuch halten soll🥲😍🤢😱😤-alle diese Gefühle hatte ich während des Lesens...
„Das eiserne Herz des Charlie Berg“ von Sebastian Stuertz Darum geht es: Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die feine Nase eines Hundes. Das einzige, was ihn seine Eltern gelehrt haben: Zwei Künstler sollten nie Kinder bekommen! Es sind die frühen 90er, Charlie will ausziehen, nicht mehr der Depp der Familie sein, der alles zusammenhält, während Mutter am Theater die Welt verstört und Vater wochenlang bekifft im Aufnahmestudio sitzt. Die Zivistelle im Leuchtturm ist zum Greifen nah – da läuft alles aus dem Ruder: Auf der Jagd mit Opa trifft ein Schuss nicht nur den Hirsch, sondern auch Opa. Und Charlies heimliche große Liebe Mayra, seine Videobrieffreundin aus Mexiko? Hat nichts Besseres zu tun, als den Ganoven Ramón zu heiraten… Die Geschichte ist absurd – vom Anfang bis Ende. Die Geschehnisse und Personen sind so ungewöhnlich und unwahrscheinlich, dass ich ständig nur den Kopf schütteln musste. Zudem wohnt in diesem Roman ein ganz eigener Humor, der einen trotz der bizarren Situationen lachen lässt. Und dass selbst, wenn die Situation eigentlich sehr ernst ist – wie gleich zu Beginn des Buches: Charlie ist mit seinem Opa auf Jagd und gemeinsam wollen sie einen Hirsch erlegen. Kurz bevor Charlie seine Waffe abfeuern kann, sprich der Hirsch in seinen Kopf: „Wer mich tötet, wird ebenfalls sterben“ Charlie zielt daneben. Doch durch eine Anreihung von Geschehnissen sind am Ende nicht nur der Hirsch tot, sondern auch der Opa und ein Wilderer. Jetzt steht Charlie da und hat keine Ahnung, wie er diesem Chaos Herr werden soll. Er versucht es mit einer Mischung aus Lügen und Wahrheit – und so entstehen immer weiter skurrile Situationen. Als seine Brieffreundin aus Mexiko überraschend auftaucht ist das Chaos perfekt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, doch wären mir ein paar Seiten weniger lieber gewesen. Viele der Situationen und Erzählungen waren so ausführlich – mir viel zu ausführlich. Dennoch ist das Buch mal was völlig anderes und sehr zu empfehlen – gerade wenn mal auf etwas seltsame und skurrile Erzählungen steht. Von mir gibt es: 4 von 5 Sterne *Unbezahlte Reklame*
Zu Anfang wusste ich nicht genau, was ich von der Geschichte halten soll und was mich erwarten wird. Zuerst habe ich gedacht, es wird eine normale und einfache Lebensgeschichte des Protagonisten erzählt. Doch die Geschichte fängt schon sehr interessant und lässt dann eher an einen Kriminalroman erinnern. Im Verlauf der Geschichte vermischen sich auch die beiden Genres. Die Geschichte von Charlie Berg wird herrlich einfach erzählt und man wird nicht geschont auf sprachlicher Ebene und auf der geschichtlichen Ebene. Es gibt ein paar Szenen auf die hätte verzichten können, aber gleichzeitig gehörten sie dazu, weil sie vor allem auch ein Teil der Geschichte über Charlie Berg waren. Was ich am interessantesten und spannendsten fand, war der Geruchssinn von Charlie. Vor allem wie er die einen Geruch, wie ein Parfum zum Beispiel, in seine Einzelteile zerlegen konnte. Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen, besonders seine Beschreibungen, die manchmal vielleicht ein wenig zu detailliert waren. Durch seine Beschreibungen der Kompositionen der Band von Dito, Charlies Vater, möchte ich diese Lieder am liebsten hören. Einfach um zu wissen, wie sie klingen. Zusammengefasst kann ich das Buch aus ganzen Herzen weiterempfehlen. Wer anstößige Szenen und so eine Sprache nicht mag, sollte es sich vielleicht nicht holen. Aber sonst wünsche ich jedem viel Spaß beim Lesen.
Der 19- jährige Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die Nase eines Hundes und schrifstellerischesTalent. Außerdem hat er 2 Künstler als Eltern, einen erschossenen Opa, eine Freundin in Mexiko, die plötzlich vor seiner Tür steht und deren Vater in Thailand im Knast sitzt. Und immer wieder gerät Charlies Herz aus dem Takt. Turbulent, witzig, warmherzig ist dieser Debütroman.
Charlie Berg ist ein ungewöhnlicher Typ. Auf den ersten Seiten bekommt man schon mit Charlies Leben verläuft so ganz anders als das eigene. An diesem Punkt dachte man bereits, kurioser kann es nicht werden - doch es wurde noch unglaublicher. Charlie Berg ist quasi der Normalo in seiner Familie: seine Mutter eine reisende Schauspielerin, seine kleine Schwester eine Artistin die nur durch Filmzitate sich an Gesprächen beteiligt, sein Opa ein alter Nazi und sein Vater ein Marihuana-rauchender Sänger. Die ersten fünfzig Seiten haben mich wirklich sehr verwirrt und ich war fast an dem Punkt angelangt den Roman abzubrechen. Doch für mich gewann der Roman immer mehr an Fahrt. Doch bis jetzt Weißich noch immer nicht, ist es ein Krimi? eine Lebensgeschichte? Coming-of Age? Ich glaube, dass man diesem Roman keinem Genre unterordnen kann. Charlie Berg ist ein wirklich abgedrehter liebenswerter Protagonist, der uns mit in sein Leben und seine Gedankenwelt nimmt. Neben seinem schwachen Herz hat er eine besondere Begabung Gerüche wahrzunehmen und zu schreiben. Mit der Zeit wird einem Charlie immer sympathischer und man fiebert gerade zu mit, denn eins ist gewiss: Charlie gerät in die kuriosesten Situationen hinein. Auf knapp 700 Seiten lassen sich davon einige auffinden. Man weiß wirklich nie, was als nächstes geschieht und kann sich permanent überraschen lassen. "Das eiserne Herz des Charlie Berg" ist ein erstaunliches, unkonventionell und kurioses Buch, welches ich Personen empfehlen kann die ungewöhnliche Literatur mögen.
Charlie Berg und ich - das ist eine schwierige Beziehung, man könnte auch sagen: "es ist kompliziert", denn der Roman hat sozusagen zwei Gesichter. Das Buch hat mich mit seiner unglaublich schönen Sprache begeistert und verzaubert. Es gibt so viele sprachliche Bilder, die überraschen, Wortkombinationen und Gefüge, die man nicht erwartet, und die einen staunen lassen. Und das alles wirkt in keiner Weise gekünstelt. Was also die sprachliche Ebene (dies bezieht sich nur auf die Teile 1, 2 & 5) anbelangt, hätte Charlie Berg fünf Sterne mehr als verdient und sogar das Zeug dazu gehabt, eines meiner Lieblingsbücher zu werden. Inhaltlich konnte ich die oben genannten Teile über weite Strecken ebenso genießen. Letztlich ist Charlie Berg für mich in gewisser Weise ein moderner Schelmenroman und allein dieses alte Genre mal auf diese Art anzufassen, ist sehr erfrischend und innovativ. Die Story ist interessant, ungewöhnlich, mitreißend und spannend und beeindruckt durch viele Rückblenden, die virtuos in die Gesamthandlung eingebunden sind. Manchmal fragt man sich schon leicht verblüfft, wie man nun in dieser oder jener Szene gelandet ist, aber die Orientierung verliert man hier (noch) nicht. Auch der letzte Teil des Romans ist (bis auf ein paar Seiten) richtig gut gemacht, da die Ereignisse schlüssig und überzeugend aufgeklärt werden. Die Figuren sind in diesen Teilen eigenwillig, aber nicht zu seltsam, und der Text besitzt das richtige Maß an Verrücktheit. So - und nun zum ABER oder zum zweiten Gesicht: für mich sind dies das Ende von Teil 2 und die Teile 3 & 4. Ich bin absolut kein Freund von derber Sprache, rustikaler Handlung und komplett sinnfreien Aktionen. Und leider, leider passiert genau dies fortgesetzt und gefühlt fast ohne Pause im gesamten Mittelteil des Romans. Hier fühlte sich der Text wie eine American Pie-Mega-Extended-Director's Cut-Version an und hat mir alles an Durchhaltevermögen abverlangt, eigentlich war jede Seite zuviel. Im Grunde geht es hier nur um Sex und sexuelles Coming-of-Age, alles gespickt mit brachialem Humor, überflüssig, sinnfrei und regelrecht abstoßend. Das Ganze trägt dabei in diesen Ausmaßen nicht zur Figurenentwicklung bei - wenn es denn unbedingt hätte sein müssen, wäre es völlig ausreichend gewesen, maximal drei Seiten darauf zu verschwenden, statt 300! Beherrscht wird der Mittelteil von der unsäglichen Figur David, bei der ich schon bei ihrem ersten Auftreten darauf gehofft hatte, dass sie schnellstmöglich wieder verschwindet...Darüber hinaus werden die Rückblenden in diesen Teilen zunehmend verwirrend, sodass man nun manchmal doch ein bisschen verloren in der Chronologie der Storyline zurückgelassen wird. Um hier im Bewertungssystem zu bleiben: Teil 3&4 würden bei mir einen Stern bekommen, aber nur weil null Sterne nicht vergeben werden können... Ich werde den Roman sicher nicht so schnell vergessen und ich würde aufgrund des außergewöhnlichen Sprachgefühls des Autors auch wieder etwas von Sebastian Stuertz lesen, wenn es denn kürzer wäre und ohne Derbheit und Niveauverlust auskäme....Ganz ehrlich: alles, was man in dieser Hinsicht zu Sex sagen kann, ist in Charlie Berg ja auch schon ausgiebig erläutert worden. Das war fürs Leben genug.
Es ist nicht schlecht geschrieben. Die Story ist etwas sehr unglaubwürdig für ein Buch, das realistisch daher kommen will. Aber das ist ja Geschmackssache. Was mich aber richtig gestört hat, waren die durch den gesamten Plot triefende Misogynie und Übersexualisierung einiger Charaktere. Ich verstehe sas Konzept einer „Supernase“, aber wie oft muss man darauf hinweisen, dass man Sperma riecht? Welche 14-jährige geht während ihrer Periode ohne Hose aber im Rock einem 12-jährigen Jungen die Kletterleiter voran? Es gibt zu viele cringe Momente. Einfach nicht mein Fall. Es gibt bessere Bücher. Wer es dennoch lesen will: Trigger Warnung für Suizid, häusliche Gewalt, Vergewaltigung, Sex mit Tieren, Drogenkonsum
Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen, der Autor kann wunderbar erzählen und Bilder im Kopf entstehen lassen. Begeistert hat mich auch der Sprecher, der die Geschichte facettenreich erzählt hat. Aber die Geschichte war mir zu oft einfach ein Stück „zu viel obendrauf“, zu unrealistisch. Ein bisschen weniger „Würze“ hätte mir persönlich besser gefallen Aber wer auf gut geschriebene, witzige und abstruse Geschichten steht, ist hier auf jeden Fall richtig.
Dieses Buch ist für mich ein sehr guter, außergewöhnlicher Coming-of-Age-Roman, der v.a. durch seine liebenswerten und authentischen Protagonisten besticht. Besonders gefallen hat mir die humorvolle, stellenweise auch melancholische Erzählweise, die trotz aller Leichtigkeit nie an Tiefe verliert. Der Autor schafft es, große Themen wie Verlust, Erwachsenwerden, Liebe und Identität anzuschneiden, ohne dabei ins Kitschige oder Überdramatische abzurutschen. Besonders hervorzuheben ist der Mut des Romans zur sprachlichen und inhaltlichen Derbheit: Einige Szenen sind ausgesprochen explizit und sicherlich nicht für jeden leicht zu ertragen – wirken aber niemals beliebig, sondern fügen sich meiner Meinung nach stimmig und konsequent in die Handlung ein. Nicht ganz perfekt: Zwischendurch gibt es einige Längen, in denen die Handlung etwas auf der Stelle tritt – dafür ziehe ich einen halben Stern ab. Insgesamt aber ein sehr lesenswertes Buch, das mich berührt, zum Lachen gebracht und auch nachdenklich gestimmt hat. Es wird mir noch lange in Erinnerung bleiben – genau so, wie ein guter Coming-of-Age-Roman sein sollte.
Mehr von Sebastian Stuertz
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Sebastian Stuertz, geboren 1974 und aufgewachsen am Steinhuder Meer, war jahrelang Musiker mit überschaubarem Erfolg, bevor er sich dem Schreiben widmete. Er animiert Grafiken für Film und TV und arbeitet als Dozent für Motion Design. Seit Beginn des Jahrtausends lebt er mit seiner Familie in Hamburg. Sein Debütroman von 2020, »Das eiserne Herz des Charlie Berg«, wurde mit dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet und war Finalist beim Klaus-Michael Kühne-Preis. 2021 erschien die Audio-Miniserie »Ruslan aus Marzahn«, nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis.
Beiträge
Gut, aber auch schlecht.
Teilweise spannende Geschichte, guter Schreibstil - aber auch ekelhafte explizite Sexszenen, dieses Buch will "zu viel" sein.
Einfach nur gut oder insinniger Schwachsinn?
Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieses Buch gefallen hat... Irgendwie spannend, daß man doch weiter/ bis zum Ende liest, stellenweise aber langatmig und doch zäh... Es war definitiv anders aIs alles was ich bisher gelesen habe... Das Kapitel 3"Ficken" hätte man in meinen Augen restlos streichen können und auch der Koitus mit einem Pferd hätte nicht sein müssen... Ich bin echt hin-und hergerissen, was ich von diesemBuch halten soll🥲😍🤢😱😤-alle diese Gefühle hatte ich während des Lesens...
„Das eiserne Herz des Charlie Berg“ von Sebastian Stuertz Darum geht es: Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die feine Nase eines Hundes. Das einzige, was ihn seine Eltern gelehrt haben: Zwei Künstler sollten nie Kinder bekommen! Es sind die frühen 90er, Charlie will ausziehen, nicht mehr der Depp der Familie sein, der alles zusammenhält, während Mutter am Theater die Welt verstört und Vater wochenlang bekifft im Aufnahmestudio sitzt. Die Zivistelle im Leuchtturm ist zum Greifen nah – da läuft alles aus dem Ruder: Auf der Jagd mit Opa trifft ein Schuss nicht nur den Hirsch, sondern auch Opa. Und Charlies heimliche große Liebe Mayra, seine Videobrieffreundin aus Mexiko? Hat nichts Besseres zu tun, als den Ganoven Ramón zu heiraten… Die Geschichte ist absurd – vom Anfang bis Ende. Die Geschehnisse und Personen sind so ungewöhnlich und unwahrscheinlich, dass ich ständig nur den Kopf schütteln musste. Zudem wohnt in diesem Roman ein ganz eigener Humor, der einen trotz der bizarren Situationen lachen lässt. Und dass selbst, wenn die Situation eigentlich sehr ernst ist – wie gleich zu Beginn des Buches: Charlie ist mit seinem Opa auf Jagd und gemeinsam wollen sie einen Hirsch erlegen. Kurz bevor Charlie seine Waffe abfeuern kann, sprich der Hirsch in seinen Kopf: „Wer mich tötet, wird ebenfalls sterben“ Charlie zielt daneben. Doch durch eine Anreihung von Geschehnissen sind am Ende nicht nur der Hirsch tot, sondern auch der Opa und ein Wilderer. Jetzt steht Charlie da und hat keine Ahnung, wie er diesem Chaos Herr werden soll. Er versucht es mit einer Mischung aus Lügen und Wahrheit – und so entstehen immer weiter skurrile Situationen. Als seine Brieffreundin aus Mexiko überraschend auftaucht ist das Chaos perfekt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, doch wären mir ein paar Seiten weniger lieber gewesen. Viele der Situationen und Erzählungen waren so ausführlich – mir viel zu ausführlich. Dennoch ist das Buch mal was völlig anderes und sehr zu empfehlen – gerade wenn mal auf etwas seltsame und skurrile Erzählungen steht. Von mir gibt es: 4 von 5 Sterne *Unbezahlte Reklame*
Zu Anfang wusste ich nicht genau, was ich von der Geschichte halten soll und was mich erwarten wird. Zuerst habe ich gedacht, es wird eine normale und einfache Lebensgeschichte des Protagonisten erzählt. Doch die Geschichte fängt schon sehr interessant und lässt dann eher an einen Kriminalroman erinnern. Im Verlauf der Geschichte vermischen sich auch die beiden Genres. Die Geschichte von Charlie Berg wird herrlich einfach erzählt und man wird nicht geschont auf sprachlicher Ebene und auf der geschichtlichen Ebene. Es gibt ein paar Szenen auf die hätte verzichten können, aber gleichzeitig gehörten sie dazu, weil sie vor allem auch ein Teil der Geschichte über Charlie Berg waren. Was ich am interessantesten und spannendsten fand, war der Geruchssinn von Charlie. Vor allem wie er die einen Geruch, wie ein Parfum zum Beispiel, in seine Einzelteile zerlegen konnte. Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen, besonders seine Beschreibungen, die manchmal vielleicht ein wenig zu detailliert waren. Durch seine Beschreibungen der Kompositionen der Band von Dito, Charlies Vater, möchte ich diese Lieder am liebsten hören. Einfach um zu wissen, wie sie klingen. Zusammengefasst kann ich das Buch aus ganzen Herzen weiterempfehlen. Wer anstößige Szenen und so eine Sprache nicht mag, sollte es sich vielleicht nicht holen. Aber sonst wünsche ich jedem viel Spaß beim Lesen.
Der 19- jährige Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die Nase eines Hundes und schrifstellerischesTalent. Außerdem hat er 2 Künstler als Eltern, einen erschossenen Opa, eine Freundin in Mexiko, die plötzlich vor seiner Tür steht und deren Vater in Thailand im Knast sitzt. Und immer wieder gerät Charlies Herz aus dem Takt. Turbulent, witzig, warmherzig ist dieser Debütroman.
Charlie Berg ist ein ungewöhnlicher Typ. Auf den ersten Seiten bekommt man schon mit Charlies Leben verläuft so ganz anders als das eigene. An diesem Punkt dachte man bereits, kurioser kann es nicht werden - doch es wurde noch unglaublicher. Charlie Berg ist quasi der Normalo in seiner Familie: seine Mutter eine reisende Schauspielerin, seine kleine Schwester eine Artistin die nur durch Filmzitate sich an Gesprächen beteiligt, sein Opa ein alter Nazi und sein Vater ein Marihuana-rauchender Sänger. Die ersten fünfzig Seiten haben mich wirklich sehr verwirrt und ich war fast an dem Punkt angelangt den Roman abzubrechen. Doch für mich gewann der Roman immer mehr an Fahrt. Doch bis jetzt Weißich noch immer nicht, ist es ein Krimi? eine Lebensgeschichte? Coming-of Age? Ich glaube, dass man diesem Roman keinem Genre unterordnen kann. Charlie Berg ist ein wirklich abgedrehter liebenswerter Protagonist, der uns mit in sein Leben und seine Gedankenwelt nimmt. Neben seinem schwachen Herz hat er eine besondere Begabung Gerüche wahrzunehmen und zu schreiben. Mit der Zeit wird einem Charlie immer sympathischer und man fiebert gerade zu mit, denn eins ist gewiss: Charlie gerät in die kuriosesten Situationen hinein. Auf knapp 700 Seiten lassen sich davon einige auffinden. Man weiß wirklich nie, was als nächstes geschieht und kann sich permanent überraschen lassen. "Das eiserne Herz des Charlie Berg" ist ein erstaunliches, unkonventionell und kurioses Buch, welches ich Personen empfehlen kann die ungewöhnliche Literatur mögen.
Charlie Berg und ich - das ist eine schwierige Beziehung, man könnte auch sagen: "es ist kompliziert", denn der Roman hat sozusagen zwei Gesichter. Das Buch hat mich mit seiner unglaublich schönen Sprache begeistert und verzaubert. Es gibt so viele sprachliche Bilder, die überraschen, Wortkombinationen und Gefüge, die man nicht erwartet, und die einen staunen lassen. Und das alles wirkt in keiner Weise gekünstelt. Was also die sprachliche Ebene (dies bezieht sich nur auf die Teile 1, 2 & 5) anbelangt, hätte Charlie Berg fünf Sterne mehr als verdient und sogar das Zeug dazu gehabt, eines meiner Lieblingsbücher zu werden. Inhaltlich konnte ich die oben genannten Teile über weite Strecken ebenso genießen. Letztlich ist Charlie Berg für mich in gewisser Weise ein moderner Schelmenroman und allein dieses alte Genre mal auf diese Art anzufassen, ist sehr erfrischend und innovativ. Die Story ist interessant, ungewöhnlich, mitreißend und spannend und beeindruckt durch viele Rückblenden, die virtuos in die Gesamthandlung eingebunden sind. Manchmal fragt man sich schon leicht verblüfft, wie man nun in dieser oder jener Szene gelandet ist, aber die Orientierung verliert man hier (noch) nicht. Auch der letzte Teil des Romans ist (bis auf ein paar Seiten) richtig gut gemacht, da die Ereignisse schlüssig und überzeugend aufgeklärt werden. Die Figuren sind in diesen Teilen eigenwillig, aber nicht zu seltsam, und der Text besitzt das richtige Maß an Verrücktheit. So - und nun zum ABER oder zum zweiten Gesicht: für mich sind dies das Ende von Teil 2 und die Teile 3 & 4. Ich bin absolut kein Freund von derber Sprache, rustikaler Handlung und komplett sinnfreien Aktionen. Und leider, leider passiert genau dies fortgesetzt und gefühlt fast ohne Pause im gesamten Mittelteil des Romans. Hier fühlte sich der Text wie eine American Pie-Mega-Extended-Director's Cut-Version an und hat mir alles an Durchhaltevermögen abverlangt, eigentlich war jede Seite zuviel. Im Grunde geht es hier nur um Sex und sexuelles Coming-of-Age, alles gespickt mit brachialem Humor, überflüssig, sinnfrei und regelrecht abstoßend. Das Ganze trägt dabei in diesen Ausmaßen nicht zur Figurenentwicklung bei - wenn es denn unbedingt hätte sein müssen, wäre es völlig ausreichend gewesen, maximal drei Seiten darauf zu verschwenden, statt 300! Beherrscht wird der Mittelteil von der unsäglichen Figur David, bei der ich schon bei ihrem ersten Auftreten darauf gehofft hatte, dass sie schnellstmöglich wieder verschwindet...Darüber hinaus werden die Rückblenden in diesen Teilen zunehmend verwirrend, sodass man nun manchmal doch ein bisschen verloren in der Chronologie der Storyline zurückgelassen wird. Um hier im Bewertungssystem zu bleiben: Teil 3&4 würden bei mir einen Stern bekommen, aber nur weil null Sterne nicht vergeben werden können... Ich werde den Roman sicher nicht so schnell vergessen und ich würde aufgrund des außergewöhnlichen Sprachgefühls des Autors auch wieder etwas von Sebastian Stuertz lesen, wenn es denn kürzer wäre und ohne Derbheit und Niveauverlust auskäme....Ganz ehrlich: alles, was man in dieser Hinsicht zu Sex sagen kann, ist in Charlie Berg ja auch schon ausgiebig erläutert worden. Das war fürs Leben genug.
Es ist nicht schlecht geschrieben. Die Story ist etwas sehr unglaubwürdig für ein Buch, das realistisch daher kommen will. Aber das ist ja Geschmackssache. Was mich aber richtig gestört hat, waren die durch den gesamten Plot triefende Misogynie und Übersexualisierung einiger Charaktere. Ich verstehe sas Konzept einer „Supernase“, aber wie oft muss man darauf hinweisen, dass man Sperma riecht? Welche 14-jährige geht während ihrer Periode ohne Hose aber im Rock einem 12-jährigen Jungen die Kletterleiter voran? Es gibt zu viele cringe Momente. Einfach nicht mein Fall. Es gibt bessere Bücher. Wer es dennoch lesen will: Trigger Warnung für Suizid, häusliche Gewalt, Vergewaltigung, Sex mit Tieren, Drogenkonsum
Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen, der Autor kann wunderbar erzählen und Bilder im Kopf entstehen lassen. Begeistert hat mich auch der Sprecher, der die Geschichte facettenreich erzählt hat. Aber die Geschichte war mir zu oft einfach ein Stück „zu viel obendrauf“, zu unrealistisch. Ein bisschen weniger „Würze“ hätte mir persönlich besser gefallen Aber wer auf gut geschriebene, witzige und abstruse Geschichten steht, ist hier auf jeden Fall richtig.
Dieses Buch ist für mich ein sehr guter, außergewöhnlicher Coming-of-Age-Roman, der v.a. durch seine liebenswerten und authentischen Protagonisten besticht. Besonders gefallen hat mir die humorvolle, stellenweise auch melancholische Erzählweise, die trotz aller Leichtigkeit nie an Tiefe verliert. Der Autor schafft es, große Themen wie Verlust, Erwachsenwerden, Liebe und Identität anzuschneiden, ohne dabei ins Kitschige oder Überdramatische abzurutschen. Besonders hervorzuheben ist der Mut des Romans zur sprachlichen und inhaltlichen Derbheit: Einige Szenen sind ausgesprochen explizit und sicherlich nicht für jeden leicht zu ertragen – wirken aber niemals beliebig, sondern fügen sich meiner Meinung nach stimmig und konsequent in die Handlung ein. Nicht ganz perfekt: Zwischendurch gibt es einige Längen, in denen die Handlung etwas auf der Stelle tritt – dafür ziehe ich einen halben Stern ab. Insgesamt aber ein sehr lesenswertes Buch, das mich berührt, zum Lachen gebracht und auch nachdenklich gestimmt hat. Es wird mir noch lange in Erinnerung bleiben – genau so, wie ein guter Coming-of-Age-Roman sein sollte.