Dalee

Dalee

Hardcover
4.114

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Beschreibung

Ein Junge, ein Elefant, eine Reise über das Meer. Dennis Gastmann erzählt von lebenslanger Freundschaft, von einem Neuanfang am Rande der Welt und von Dalee, einem alternden Elefanten, der allmählich sein Gedächtnis verliert. Ein Elefant vergisst nie, sagt man. Aber was, wenn doch?

Es ist ein großes Wagnis. Ein Dampfer mit einer ganzen Elefantenherde im Bauch sticht in Kalkutta in See und nimmt Kurs auf die Andamaneninseln. An Bord sind auch der junge Bellini, seine Familie und ihr Arbeitselefant, Dalee. Indien ist unabhängig geworden, und die Familie lässt alles hinter sich, um auf dem fernen Archipel ein neues Leben zu beginnen. Keiner ahnt, was sie dort erwartet: undurchdringlicher Dschungel, ehemalige Häftlinge eines Kolonialgefängnisses und ein märchenhaft reicher Unternehmer, der nicht hält, was er verspricht. Mittendrin soll Bellini das altehrwürdige Handwerk des Mahuts, des Elefantenführers, erlernen. Der Große Graue ist sein engster Gefährte, der Junge reitet auf dem Rücken des Elefanten sogar durchs Meer. Doch Dalee wird mit dem Alter sonderbar, launenhaft und gefährlich. Er scheint das Gedächtnis zu verlieren.

Opulent und bildreich erzählt Dennis Gastmann von einem Neuanfang im Unbekannten, von lebenslanger Freundschaft und vom Abschiednehmen. Ein großer Roman, ein außergewöhnliches Abenteuer, inspiriert von einer wahren Geschichte.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
416
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Dennis Gastmann, geboren 1978 in Osnabrück, hat alle Kontinente bereist – als Schriftsteller, Filmemacher und «Guerilla-Korrespondent» der ARD-Auslandsmagazine. Er reiste «Mit 80.000 Fragen um die Welt» (2011), begegnete Heiligen und Hexern, Asketen und Oligarchen, und wanderte zu Fuß über die Alpen, um seine Sünden zu büßen («Gang nach Canossa», 2012). Seine Reportagen wurden mehrfach preisgekrönt und dreimal für den Grimme-Preis nominiert. Für den «Atlas der unentdeckten Länder» (2016) besuchte er die letzten unbekannten Orte der Erde, für «Der vorletzte Samurai» (2018) erkundete er Japan. Zuletzt erschien «Dalee», sein erster Roman. Dennis Gastmann lebt in Hamburg und arbeitet in der ganzen Welt.

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
70%
19%
45%
0%
29%
7%
58%
73%
67%
66%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
71%
67%
45%
33%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam100%
Mittel0%
Variabel0%

Schreibstil

Einfach0%
Komplex100%
Mittel0%
Poetisch (100%)Außergewöhnlich (100%)

Beiträge

6
Alle
5

'Dalee' nimmt uns mit in die Kindheit von "Bellini", ein indischer Junge, der seinen Eltern, seinem Bruder und dem Elefanten seines Vaters dem Versprechen von einem Neuanfang auf den Adamaneninseln folgt. Er soll ein Mahut werden, ein Elefantenführer, wie alle Männer seiner Familie in den letzten 4000 Jahren. Aber der Neuanfang ist schwer und der Elefant vielleicht einfach nicht mehr jung genug. Mit einer tragenden, poetischen Schreibweise, die mit vielen Metaphern angereichert wurde, erzählt uns Dennis Gastmann aus Sicht des Jungen "Bellini" dessen Kindheit auf den Adamaneninseln. Er verleiht dem ganzen ein traum- oder auch märchengleiches Gefühl, auch wenn die sich langsam entwickelnde Geschichte und ihre Geschehnisse für die Beteiligten oftmals alles andere als märchenhaft waren. Der Einstieg erfolgt sehr sanft mit einer Erinnerung aus der Kindheit, umwoben von ersten Eindrücken der Familie, des Landes und der Kultur, aber auch von Elefanten und dem Tier der Familie im Besonderen. Die Geschichte der Familie aus Kalkutta wird hautnah und berührend erzählt, die Hoffnung auf einen Neuanfang auf den Andamaneninseln, aber auch der Verlust der Heimat und der Familie, die zurückgelassen werden muss. Es ist ein sehr hartes Leben in der Mitte des 20. Jahrhunderts, die Mahuts werden immer weniger benötigt, aber "Bellinis" Familie lebt davon. Der Autor schafft es dieses harte und teilweise grausame Leben aus träumenden Kinderaugen darzustellen. Eine Kindheit voller Staunen, Wunder und Urvertrauen. Das macht den Kontrast aber manchmal fast noch schwerer zu ertragen. Für mich wurde ein starkes Band zu dem Jungen, dem Elefanten und seiner Familie geknüpft. Es macht fassungslos und ist traurig, fast schon schmerzhaft mitzuerleben, wie das bekannte Leben durch den industriellen Fortschritt, aber auch durch die Gier des "Weißen Mannes" eklatant zum Schlechteren gewendet wird. Die Geschichte vermittelte mir tiefgründig, nah und emotional wie sich die Bindung zwischen Junge und Elefant knüpft und festigt. Aber auch zur Familie und zum Leben und dem Fortgang auf der Insel, wird große Anteilnahme geweckt. Ich habe sehr viele unbekannte Eindrücke aus unbekannten Blickwinkeln erleben dürfen und habe mich selbst fast gefühlt wie ein Kind, das Neues erfährt. Inspiriert von wahren Ereignissen, bin ich dankbar für die Erfahrung, die mir der Roman verschafft hat und die tiefberührende Geschichte, an der er mich teilhaben ließ. Ich kann ihn nur jedem empfehlen, der offen dafür ist, eine vergangene Zeit aus Sicht einer (zumindest mir) relativ fremden Kultur gefühlvoll mitzuerleben. Das Rezensionsexemplar zu #Dalee gab es wieder von #NetGalleyDE, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Rowohlt Verlag. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

2.5

Ich habe das Buch nur bis Seite 184 gelesen. Ich wurde mit dem Stil des Autors nicht warm. Die Beschreibungen waren mir zu langatmig. Nun kann ich allerdings auch mit Tieren, die eine tragende Rolle in einem Roman spielen, nicht viel anfangen. Vielleicht gebe ich in meinem späteren Leben diesem Buch noch mal eine Chance, jetzt geht es zurück an die Bücherei. Allerdings habe ich einiges über Elefanten, und die Andamanen- Inseln gelernt.

5

Eine Perle, die einen mit auf eine Reise nimmt!

Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem man wirklich auf Reisen geht! Eine mir unbekannte Welt! In dem Buch geht es nach Indien. Es ist farbenfroh, „elefantisch“, interessant, fürchterlich (Kolonialisierung) und vieles mehr. Im Lesesessel auf einem Elefanten durch die Straßen reiten , durch den Dschungel ziehen und sogar auf dem Elefantenrücken im Meer schwimmen und das alles gefahrenlos🤩

4.5

Ein indisches Märchen, von einer wahren Geschichte inspiriert.

"Ich war noch ein Junge. Und doch begann ich damals zu begreifen, weshalb wir uns so gleichen, Mensch und Elefant, warum wir beide von solcher Schwermut sind. Es ist nicht nur das große Herz, das in uns schlägt, nicht der Geist, der in uns wohnt, nicht die Gabe zu fühlen und nicht allein der Verstand, der uns denken und verzweifeln lässt. Es ist das Gedächtnis, die Erinnerung, das Sehnen nach fernen, längst vergangenen Tagen. Und je mehr Jahre verglimmen, umso mehr leben wir im Glück erloschener Zeiten." Dennis Gastmanns Roman "Dalee" erzählt die Geschichte eines Jungen und seines Elefanten. Sie erzählt von ihrer lebenslangen Freundschaft, einem Neubeginn und vom Abschiednehmen. Inspiriert wurde Gastmann von einer wahren Geschichte eines der letzten schwimmenden Elefanten der Andamanen. Klappentext: Es ist ein großes Wagnis. Ein Dampfer mit einer ganzen Elefantenherde im Bauch sticht in Kalkutta in See und nimmt Kurs auf die Andamaneninseln. An Bord sind auch der junge Bellini, seine Familie und ihr Arbeitselefant, Dalee. Indien ist unabhängig geworden, und die Familie lässt alles hinter sich, um auf dem fernen Archipel ein neues Leben zu beginnen. Keiner ahnt, was sie dort erwartet: undurchdringlicher Dschungel, ehemalige Häftlinge eines Kolonialgefängnisses und ein märchenhaft reicher Unternehmer, der nicht hält, was er verspricht. Mittendrin soll Bellini das altehrwürdige Handwerk des Mahuts, des Elefantenführers, erlernen. Der Große Graue ist sein engster Gefährte, der Junge reitet auf dem Rücken des Elefanten sogar durchs Meer. Doch Dalee wird mit dem Alter sonderbar, launenhaft und gefährlich. Er scheint das Gedächtnis zu verlieren. Wunderbar märchenhaft und ruhig erzählt Gastmann diese Geschichte aus Sicht des Jungen und seines Blickes auf die Welt. Dabei gewährt er uns einen wirklich atmosphärischen Blick auf die Inseln, bei dem man unweigerlich ins Träumen gerät. Zwar schreitet die Handlung kaum bzw. nur sehr langsam voran, aber das machte mir seltsamerweise bei dieser Geschichte gar nichts aus. Ruhig und gemächlich, wie ein Elefant, wanderte ich von Seite zu Seite und ließ mich einfach nur berieseln. Am Ende wurde es dann sehr emotional, gerade die Verbindung eines Jungen zu seinem "Haustier" ist doch etwas sehr Besonderes und schmerzt ganz besonders, wenn das Tier ein Alter erreicht hat, wo es sich verändert und das Ende abzusehen ist. Insgesamt eine wirklich schöne Geschichte, die ein wenig, wie ein indisches Märchen anmutet. Mir hat die ruhige und bedächtige Erzählweise hierbei sehr gut gefallen, dadurch strahlte die Geschichte eine ebensolche Ruhe, Gelassenheit und Erhabenheit aus, wie es die Elefanten auf mich tun.

Ein indisches Märchen, von einer wahren Geschichte inspiriert.
5

Was für ein Zauber

Als ich das Buch im Thalia liegen sah und mir den Klappentext durchgelesen hatte, dachte ich mir "Hm, das könnte eine Geschichte mit Zauber sein". Und was soll ich sagen? Den hat sie. Und wie! Schon auf den ersten Seiten entfaltet diese Geschichte einen ganz besonderen Zauber. Ich wurde hineingezogen, wurde nach Indien entführt. Ich erlebte den tropischen Monsun mit, harrte in der Hütte bei der Familie aus. Sorgte mich um den Elefanten Dalee. Ich stand vor ihm, diesen Großen Grauen, sah und spürte seine Erhabenheit. Der Beweis dass Tiere mehr sind als nur Tiere. Sie sind empfindsame, einfühlsame Wesen mit einem Bewusstsein. Mit einer ganz tollen Zartheit erzählt der Autor hier eine wunderschöne Geschichte die mich tief bewegt und berührt hat. Die so viele Gefühle in mir hervorgebracht hat. Ich lernte etwas über Elefanten, aber auch über Indien. Der Autor erzeugte eine wunderbare, starke Atmosphäre die mich vollkommen entführt hat, die Bilder erzeugt hat und mich mitgenommen hat. Eine zauberhafte, wunderschöne, zarte, sanfte, liebevolle, intensive und starke Geschichte.

3.5

Dennis Gastmanns Roman "Dalee" entführt die Leser auf die Andamaneninseln kurz nach der Unabhängigkeit Indiens. Inspiriert vom letzten schwimmenden Elefanten Rajan, der 2016 verstarb, erzählt das Buch die Geschichte des Jungen Bellini, der in einem abgelegenen Dorf aufwächst und eine besondere Freundschaft zu Dalee, einem sanften Arbeitselefanten, entwickelt. Anfang der 1950er Jahre werden die Andamanen Schauplatz einer Mission von Investoren, die auf den Inseln Tropenholz roden wollen. So begibt sich auch Bellinis Familie auf die schwere Überfahrt, mit Dalee als Arbeitselefanten. Gastmann gelingt es, eine wenig bekannte Episode der indischen Geschichte zu beleuchten. Man spürt die sorgfältig recherchierten Hintergründe und kann sich gut in das Setting reindenken. Die Andamanen, lange Zeit britische Strafkolonie, stehen sinnbildlich für die Zerrissenheit eines Landes, das sich gerade erst aus den Fesseln der Kolonialisierung befreit hat und dennoch fremdbestimmt zu sein scheint. Dieses historische Setting wird in die Abenteuer von Bellini eingeflochten, die Geschichte aus seiner Sicht erzählt. Die kolonialen Strukturen, die fortwährende Ausbeutung der Natur und die Spannungen zwischen Tradition und Moderne schwingen im Hintergrund mit, während der eigentliche Fokus auf Bellinis kindlicher Neugier und seiner tiefen Verbundenheit zu Dalee liegt. Der Roman hat mich stellenweise an eine tropische Variante von Huckleberry Finn erinnert. Die naive Perspektive des Jungen bringt Leichtigkeit in die Erzählung, auch wenn darunter immer wieder gesellschaftskritische Untertöne durchschimmern. Gastmanns Sprache ist bildhaft und sehr detailliert, gerade in der Beschreibung der Umgebung und Natur. Mich hat die dadurch entstehende eher zähe Erzählung stellenweise verloren. Die Mischung aus historischem Kontext, Abenteuer und Coming-of-Age-Geschichte macht das Buch sicherlich zugänglich für Leserinnen und Leser mit unterschiedlichsten Interessen. Man muss sich allerdings auf den zähen Handlungsfluss und die stellenweise ausufernden Beschreibungen einlassen.

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