China, wer bist du?
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Simone Harre, 1971 in Freiburg geboren, lebt als zweifache Mutter und prämierte Autorin in Brühl. Als sie 2014 zum ersten Mal nach China reist, erkennt sie, dass sie alles, was sie zuvor über die Volksrepublik gedacht hat, revidieren muss. Sie geht auf die Suche nach dem »wahren« China. Fünf Jahre lang spricht sie mit Chinesen aller Schichten, mit Millionären, Taxifahrern, Künstlern und Außenseitern, und bekommt einen tiefen und seltenen Einblick in das Leben der Menschen hinter der kommunistisch-kapitalistischen Kulisse.
Beiträge
China, wer bist du?
von Simone Harre
In dem Buch “China, wer bist du?” stellt Simone Harre die chinesische Gesellschaft vor, indem sie 5 Jahre lang regelmäßig nach China reiste und die unterschiedlichsten Menschen interviewte. Dabei kommen sowohl Millionäre, als auch Bauern zu Wort, sowie junge und alte Menschen. Es ist sehr schön zu sehen, dass China nicht nur als aufstrebende Wirtschaftsmacht behandelt wird. Häufig wird China als ein großes Kollektiv betrachtet und mit der Regierung gleichgesetzt, wodurch häufig die Gesellschaft vernachlässigt wird. In einem so großen Land leben nämlich viele verschiedene Menschen und in diesem Buch erzählen 54 Menschen, was für sie “Glück” bedeutet. Ich bin total begeistert, dass die Autorin so viel Zeit in dieses Projekt investiert hat, um uns einen Einblick in das Leben von so vielen unterschiedlichen Menschen zu gewähren. Besonders gut finde ich die Vorstellung der Menschen in wenigen Sätzen am Anfang jedes Porträts, bevor sie von den Gesprächen mit ihnen erzählt. Weniger gut gefällt mir die Bewertung von dem Erzählten. Beispielsweise schreibt die Autorin, dass sie die Tochter von Wang Mingliang bemitleidet, weil sie nicht beachtet wird. Es wäre toll gewesen, wenn erklärt worden wäre, dass die Bevorzugung von Söhnen auf den Konfuzianismus beruht. Es wurde auch geschrieben, dass die Frau nicht würdig behandelt worden wäre. Da hätte ich gerne Beispiele gelesen, inwiefern nicht würdig? In dem Interview mit Xiu Fangzhou, einem chinesischen Millionär, legt die Simone Harre offen dar, dass sie gegenüber chinesischen Millionäre gewisse Vorurteile hat. Das fand ich sehr sympathisch, denn ganz ehrlich, haben wir nicht alle Vorurteile? Erst gegen Ende des Buches wird auf die Kolonialgeschichte von Qingdao eingegangen, obwohl die Stadt bereits am Anfang des Buchs vorkam, da hätte ich es besser gefunden, wenn man das vorgezogen hätte. Meine liebsten Porträts sind die von Zhang Zhuqin, einer Kinderheimgründerin in Peking, und Herr Yang, ein Professor in Peking. Sie ist eine außergewöhnliche Frau, die sich für Kinder einsetzt, die keine Familie mehr haben, die der Staat nicht will und auch sonst niemand. Denn ihre Eltern sind Verbrecher und China wird der Spruch “Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm” sehr ernst genommen. Frau Zhang sucht den Medienkontakt, um Spenden zu sammeln und die Presse fotografiert fleißig, wenn es mal wieder eine Aufführung mit den Kindern stattfindet. Herr Yang setzt sich für verwahrloste und vergessene Kinder in Peking ein. Allerdings jenseits jeglicher medialer Aufmerksamkeit, denn für ihn steht die Würde des Menschen an erster Stelle. Deshalb würde er die Kinder niemals ablichten lassen. Zwei Menschen, die sich für das gleiche Einsetzen, aber unterschiedlich an die Sache herangehen. Meine größte Kritik sind einige Tippfehler und fehlende Anmerkungen oder Erklärungen für bspw. “Ganbei” oder die Fünf-Elementen-Lehre, und eine Angabe zum Alter der Menschen und wann das Interview stattgefunden hat, hätte ich gut gefunden, da China so ein schnelllebiges Land ist. Außerdem hätte ich sehr gerne gelesen, was die Menschen in das Reisetagebuch der Autorin geschrieben haben, das sie kurz erwähnte hatte. Ansonsten empfehle ich das Buch allen, die sich für die chinesischen Gesellschaft interessieren und mehr über die Menschen in China lesen möchten.
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Autorenbeschreibung
Simone Harre, 1971 in Freiburg geboren, lebt als zweifache Mutter und prämierte Autorin in Brühl. Als sie 2014 zum ersten Mal nach China reist, erkennt sie, dass sie alles, was sie zuvor über die Volksrepublik gedacht hat, revidieren muss. Sie geht auf die Suche nach dem »wahren« China. Fünf Jahre lang spricht sie mit Chinesen aller Schichten, mit Millionären, Taxifahrern, Künstlern und Außenseitern, und bekommt einen tiefen und seltenen Einblick in das Leben der Menschen hinter der kommunistisch-kapitalistischen Kulisse.
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China, wer bist du?
von Simone Harre
In dem Buch “China, wer bist du?” stellt Simone Harre die chinesische Gesellschaft vor, indem sie 5 Jahre lang regelmäßig nach China reiste und die unterschiedlichsten Menschen interviewte. Dabei kommen sowohl Millionäre, als auch Bauern zu Wort, sowie junge und alte Menschen. Es ist sehr schön zu sehen, dass China nicht nur als aufstrebende Wirtschaftsmacht behandelt wird. Häufig wird China als ein großes Kollektiv betrachtet und mit der Regierung gleichgesetzt, wodurch häufig die Gesellschaft vernachlässigt wird. In einem so großen Land leben nämlich viele verschiedene Menschen und in diesem Buch erzählen 54 Menschen, was für sie “Glück” bedeutet. Ich bin total begeistert, dass die Autorin so viel Zeit in dieses Projekt investiert hat, um uns einen Einblick in das Leben von so vielen unterschiedlichen Menschen zu gewähren. Besonders gut finde ich die Vorstellung der Menschen in wenigen Sätzen am Anfang jedes Porträts, bevor sie von den Gesprächen mit ihnen erzählt. Weniger gut gefällt mir die Bewertung von dem Erzählten. Beispielsweise schreibt die Autorin, dass sie die Tochter von Wang Mingliang bemitleidet, weil sie nicht beachtet wird. Es wäre toll gewesen, wenn erklärt worden wäre, dass die Bevorzugung von Söhnen auf den Konfuzianismus beruht. Es wurde auch geschrieben, dass die Frau nicht würdig behandelt worden wäre. Da hätte ich gerne Beispiele gelesen, inwiefern nicht würdig? In dem Interview mit Xiu Fangzhou, einem chinesischen Millionär, legt die Simone Harre offen dar, dass sie gegenüber chinesischen Millionäre gewisse Vorurteile hat. Das fand ich sehr sympathisch, denn ganz ehrlich, haben wir nicht alle Vorurteile? Erst gegen Ende des Buches wird auf die Kolonialgeschichte von Qingdao eingegangen, obwohl die Stadt bereits am Anfang des Buchs vorkam, da hätte ich es besser gefunden, wenn man das vorgezogen hätte. Meine liebsten Porträts sind die von Zhang Zhuqin, einer Kinderheimgründerin in Peking, und Herr Yang, ein Professor in Peking. Sie ist eine außergewöhnliche Frau, die sich für Kinder einsetzt, die keine Familie mehr haben, die der Staat nicht will und auch sonst niemand. Denn ihre Eltern sind Verbrecher und China wird der Spruch “Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm” sehr ernst genommen. Frau Zhang sucht den Medienkontakt, um Spenden zu sammeln und die Presse fotografiert fleißig, wenn es mal wieder eine Aufführung mit den Kindern stattfindet. Herr Yang setzt sich für verwahrloste und vergessene Kinder in Peking ein. Allerdings jenseits jeglicher medialer Aufmerksamkeit, denn für ihn steht die Würde des Menschen an erster Stelle. Deshalb würde er die Kinder niemals ablichten lassen. Zwei Menschen, die sich für das gleiche Einsetzen, aber unterschiedlich an die Sache herangehen. Meine größte Kritik sind einige Tippfehler und fehlende Anmerkungen oder Erklärungen für bspw. “Ganbei” oder die Fünf-Elementen-Lehre, und eine Angabe zum Alter der Menschen und wann das Interview stattgefunden hat, hätte ich gut gefunden, da China so ein schnelllebiges Land ist. Außerdem hätte ich sehr gerne gelesen, was die Menschen in das Reisetagebuch der Autorin geschrieben haben, das sie kurz erwähnte hatte. Ansonsten empfehle ich das Buch allen, die sich für die chinesischen Gesellschaft interessieren und mehr über die Menschen in China lesen möchten.