Bunte Perlen - Erzählungen für junge Leser

Bunte Perlen - Erzählungen für junge Leser

Taschenbuch

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Beschreibung

Warum der Wolf einen bösen und der Bär einen guten Winter hat Die Jungfrau Maria kam einmal an einen Fluß und wollte hinüber. Eine Brücke war aber nicht gebaut, und das Wasser war hübsch tief. Als gerade ein Wolf vorüberging, rief sie ihn zu sich heran und sprach: „Magst du so gut sein und mich über den Fluß tragen?“ Ja, das wollte er schon, sagte der Wolf. Er hatte aber kaum etliche Schritte ins Wasser gemacht, so warf er sie herunter und sprang ans Land. Die Jungfrau Maria ist natürlich nicht ertrunken, das kannst du dir denken. Doch wurde sie ärgerlich und verwünschte den Wolf: „Mit Käuzen und mit Eulen die Nächte heulen, auf Schneefeldern lungern und wochenlang hungern: Das sei dein Los!“ Bald darauf sah sie einen Bären aus dem Wald kommen und bat diesen, dass er sie über den Fluß trage. „Das will ich gern tun“, sagte der Bär. Und er hieß sie aufsitzen und trug sie auch rechtschaffen hinüber. Beim Abschied segnete die Jungfrau Maria den Bären: „Vor Wintersorgen wohlgeborgen, im Schlafe liegen und keinen Hunger kriegen: Das sei dein Los!“ So sagte sie und so geschah es. Seit dieser Zeit friert der Wolf im Winter und treibt sich weit herum Tag und Nacht und wird nicht satt; aber der Bär liegt behaglich in seiner Höhle, merkt nichts von der Kälte und träumt vom Honiglecken und anderen guten Sommerdingen.
Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
171
Preis
35.00 €

Autorenbeschreibung

Michael Bauer wurde am 29.Oktober 1871 in Gössersdorf als einziges Kind von Jakob Bauer und Katharina Sesselmann geboren. Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er fünf Halbgeschwister. Er besuchte die Dorfschule und danach eine dreijährige Lehrerausbildung in Bamberg. Nach kurzer Lehrtätigkeit in der Pfalz gab er den Lehrerberuf auf und begann 1893 an der Universität München Philosophie und Naturwissenschaft zu studieren. In München kam er in engeren Kontakt mit seinem dort lebenden Vetter Johann Bauer und dessen Frau Mathilde. Nach dem Tod seines Vetters 1896 übernahm er die Vormundschaft für dessen Familie und heiratete Mathilde. Die damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen für die Versorgung seiner Familie zwangen ihn das Studium abzubrechen und seine frühere Tätigkeit als Lehrer wieder aufzunehmen. Er zog Anfang 1900 nach Nürnberg um; dort wurde 1902 sein Sohn Bruno geboren. 1914 wurde die Ehe geschieden.