Brigitte Edition / Fluchtstücke

Brigitte Edition / Fluchtstücke

Hardcover
4.03
DichterForscherFreundschaftZweiter Weltkrieg

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Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
364
Preis
10.30 €

Beiträge

1
Alle
4

Fluchtstücke besteht aus zwei Teilen, die lose miteinander verknüpft sind. Zunächst geht es um Jakob, einen siebenjährigen polnischen Juden, der sich während des zweiten Weltkriegs in einer im Sumpf versunkenen Stadt versteckt. Seine Eltern und seine Schwester Bella waren zuvor von den Nazis ermordet worden. Athos, ein Geologe, der die Stadt erforscht, findet Jakob und schmuggelt ihn zu sich nach Hause nach Griechenland. Dort versteckt er den Jungen und lehrt ihn alles über Geographie, Geschichte, Geologie etc. lehrt. Nach dem Krieg gehen beide nach Toronto, wo Jakob als Übersetzer und Dichter arbeitet. Im zweiten Teil wird von Ben, dem Sohn zweier Holocaustüberlebender berichtet. Ben ist von Jakobs Gedichten fasziniert und macht sich am Ende der Geschichte auf nach Griechenland, um mehr über Jakobs Vergangenheit zu erfahren. Sprachlich und inhaltlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich fand die Perspektiven sehr spannend: Da ist zum einen Jakobs Trauma, er kann auch nach Jahren den Tod seiner Eltern und besonders den seiner Schwester Bella nicht verarbeiten. Er klammert sich verzweifelt an die Hoffnung, dass sie noch leben könne. Bei Ben ist es das Trauma seiner Eltern. Welche Ausmaße dieses annimmt erkennt man, als ihr Haus durch ein Hochwasser weggespült zu werden droht. Ein Nachbar warnt sie und rät ihnen dringend ihr Haus sofort zu verlassen. Sie ignorieren die Warnung aber, da ihre Verschleppung ins KZ vor vielen Jahren auch durch ein Hämmern an der Tür und dieselbe Aufforderung begann. Was meinen Lesefluss allerdings massiv gestört hat, war genau diese Unterteilung in zwei Teile: Der Klappentext erwähnt mit keinem Wort den zweiten Teil. Dieser ist aber ebenfalls in der ersten Person und im genau gleichen Stil geschrieben. Daher habe ich erst nach mehreren Seiten verwundert festgestellt, dass der Erzähler nun ein anderer ist. Dies fand ich äußerst verwirrend, auch wenn ich die Erzählweise durchaus nachvollziehen kann: hierdurch werden die Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Erzählern sehr viel deutlicher.

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