Boys don’t cry

Boys don’t cry

Taschenbuch
3.98
MännlichkeitSexualitätSei Kein MannGeschlechterbilder

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Beschreibung

Männer weinen nicht. Sollten sie aber, denn sie haben allen Grund dazu: Starre Männlichkeitsbilder beherrschen noch immer die Identifikationsangebote – sei es in Erziehung, Beruf, Werbung oder Mainstream-Medien. Stark, unbesiegbar, wild und immer auf der Gewinnerspur sollen Männer sein, ob sie wollen oder nicht. Jack Urwin hat genug davon. Es reicht ihm nicht, dass der starke Mann heute auch mal weinen oder Elternzeit nehmen darf, sondern er fragt, warum Männer überhaupt stark sein müssen. Warum messen wir Menschen noch immer an Stereotypen, wo es uns ohne doch viel besser ginge? Dieses Buch ist der Beginn einer längst überfälligen Debatte darüber, wie eine positive, moderne Männlichkeit aussehen kann und wie wir dahin gelangen können, sie zu leben. Unter anderem ausgelöst vom frühen Tod seines Vaters hat Jack Urwin 2014 den weltweit viel beachteten Essay »A Stiff Upper Lip Is Killing British Men« im VICE Magazine veröffentlicht, dessen Themen er hier fortführt. Von der Mob-Mentalität, wie sie bei Fußballspielen und in Fight Club zur Schau gestellt wird, bis zu unseren Großvätern, die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrten, ohne je gelernt zu haben, über ihre Gefühle zu sprechen, untersucht Urwin, wie der Mythos der Maskulinität entstanden ist und warum er toxisch, ja tödlich ist. Warum tun wir uns trotzdem so schwer damit, diese fragwürdigen Ideale hinter uns zu lassen? Teils Essay, teils persönliches Manifest, ist »Boys don’t cry« eine witzige und scharfe Auseinandersetzung mit toxischer Maskulinität und ihren Folgen – und ein Plädoyer für einen anderen Umgang miteinander. »Hier ist es endlich, das brillante, persönliche, nicht-einmal-sexistische Buch des Jahrtausends über Männlichkeit und Politik, auf das die Welt gewartet hat.« Laurie Penny
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
232
Preis
20.60 €

Beiträge

2
Alle
5

Aufschlussreich, spannend, leicht und sehr wirksam. Eine wichtige und intensive Auseinandersetzung mit Männlichkeit und Feminismus aus einer "neuen" Perspektive, die so viel Einfluss hat.

3

Männlichkeit im Wandel, zwischen Status Quo und Reflexion

In „Boys Don’t Cry“ beschäftigt sich Jack Urwin mit der Frage, was Männlichkeit heute bedeutet und warum es vielen Männern schwerfällt, über Gefühle zu sprechen. Das Buch versteht sich als Beitrag zur Auseinandersetzung mit toxischer Männlichkeit, emotionaler Unterdrückung und gesellschaftlichen Rollenbildern. Urwin bricht mit dem Bild des emotional entkoppelten Mannes und versucht, einen neuen, verletzlicheren Zugang zur männlichen Identität zu ermöglichen. Dabei greift er viele relevante Themen auf: psychische Gesundheit, familiäre Prägung, Popkultur, Militär und Pornographie. Doch bleibt die Auseinandersetzung oft an der Oberfläche. Anstatt die Ursachen patriarchaler Strukturen zu analysieren, beschreibt Urwin vor allem Symptome und gesellschaftliche Zustände. Was fehlt, ist ein tiefergehender Blick auf die historischen, sozialen und politischen Grundlagen männlicher Sozialisation. Besonders kritisch fällt das Kapitel zum Militär ins Gewicht. Ebenso unsensibel ist der Umgang mit dem Thema Essstörungen, insbesondere in Bezug auf Anorexie, wo stereotype oder bagatellisierende Formulierungen problematisch wirken. Auch wenn das Buch an einigen Stellen eine kritische Haltung gegenüber Pornographie einnimmt, bleibt der ausbeuterische Aspekt gegenüber Frauen* weitgehend unbenannt. Gleichzeitig hat „Boys Don’t Cry“ auch starke Momente: Urwin bezieht Frauen* respektvoll in die Auseinandersetzung mit Männlichkeit ein, ohne sie für männliche Probleme verantwortlich zu machen. Er reflektiert die eigene Rolle und vermeidet es, Männer als bloße Opfer gesellschaftlicher Erwartungen darzustellen. Insgesamt wirkt das Buch an vielen Stellen nicht mehr ganz zeitgemäß, nicht unbedingt inhaltlich, sondern sprachlich und in seiner Tiefe. Mit einer Bewertung von 3/5 ist „Boys Don’t Cry“ ein zugänglicher Einstieg in das Thema Männlichkeit, dem es jedoch an analytischer Schärfe und Sensibilität für komplexe Zusammenhänge fehlt.

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