Boys don’t cry
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Beiträge
Aufschlussreich, spannend, leicht und sehr wirksam. Eine wichtige und intensive Auseinandersetzung mit Männlichkeit und Feminismus aus einer "neuen" Perspektive, die so viel Einfluss hat.
Männlichkeit im Wandel, zwischen Status Quo und Reflexion
In „Boys Don’t Cry“ beschäftigt sich Jack Urwin mit der Frage, was Männlichkeit heute bedeutet und warum es vielen Männern schwerfällt, über Gefühle zu sprechen. Das Buch versteht sich als Beitrag zur Auseinandersetzung mit toxischer Männlichkeit, emotionaler Unterdrückung und gesellschaftlichen Rollenbildern. Urwin bricht mit dem Bild des emotional entkoppelten Mannes und versucht, einen neuen, verletzlicheren Zugang zur männlichen Identität zu ermöglichen. Dabei greift er viele relevante Themen auf: psychische Gesundheit, familiäre Prägung, Popkultur, Militär und Pornographie. Doch bleibt die Auseinandersetzung oft an der Oberfläche. Anstatt die Ursachen patriarchaler Strukturen zu analysieren, beschreibt Urwin vor allem Symptome und gesellschaftliche Zustände. Was fehlt, ist ein tiefergehender Blick auf die historischen, sozialen und politischen Grundlagen männlicher Sozialisation. Besonders kritisch fällt das Kapitel zum Militär ins Gewicht. Ebenso unsensibel ist der Umgang mit dem Thema Essstörungen, insbesondere in Bezug auf Anorexie, wo stereotype oder bagatellisierende Formulierungen problematisch wirken. Auch wenn das Buch an einigen Stellen eine kritische Haltung gegenüber Pornographie einnimmt, bleibt der ausbeuterische Aspekt gegenüber Frauen* weitgehend unbenannt. Gleichzeitig hat „Boys Don’t Cry“ auch starke Momente: Urwin bezieht Frauen* respektvoll in die Auseinandersetzung mit Männlichkeit ein, ohne sie für männliche Probleme verantwortlich zu machen. Er reflektiert die eigene Rolle und vermeidet es, Männer als bloße Opfer gesellschaftlicher Erwartungen darzustellen. Insgesamt wirkt das Buch an vielen Stellen nicht mehr ganz zeitgemäß, nicht unbedingt inhaltlich, sondern sprachlich und in seiner Tiefe. Mit einer Bewertung von 3/5 ist „Boys Don’t Cry“ ein zugänglicher Einstieg in das Thema Männlichkeit, dem es jedoch an analytischer Schärfe und Sensibilität für komplexe Zusammenhänge fehlt.
Mehr von Jack Urwin
AlleÄhnliche Bücher
AlleBeschreibung
Beiträge
Aufschlussreich, spannend, leicht und sehr wirksam. Eine wichtige und intensive Auseinandersetzung mit Männlichkeit und Feminismus aus einer "neuen" Perspektive, die so viel Einfluss hat.
Männlichkeit im Wandel, zwischen Status Quo und Reflexion
In „Boys Don’t Cry“ beschäftigt sich Jack Urwin mit der Frage, was Männlichkeit heute bedeutet und warum es vielen Männern schwerfällt, über Gefühle zu sprechen. Das Buch versteht sich als Beitrag zur Auseinandersetzung mit toxischer Männlichkeit, emotionaler Unterdrückung und gesellschaftlichen Rollenbildern. Urwin bricht mit dem Bild des emotional entkoppelten Mannes und versucht, einen neuen, verletzlicheren Zugang zur männlichen Identität zu ermöglichen. Dabei greift er viele relevante Themen auf: psychische Gesundheit, familiäre Prägung, Popkultur, Militär und Pornographie. Doch bleibt die Auseinandersetzung oft an der Oberfläche. Anstatt die Ursachen patriarchaler Strukturen zu analysieren, beschreibt Urwin vor allem Symptome und gesellschaftliche Zustände. Was fehlt, ist ein tiefergehender Blick auf die historischen, sozialen und politischen Grundlagen männlicher Sozialisation. Besonders kritisch fällt das Kapitel zum Militär ins Gewicht. Ebenso unsensibel ist der Umgang mit dem Thema Essstörungen, insbesondere in Bezug auf Anorexie, wo stereotype oder bagatellisierende Formulierungen problematisch wirken. Auch wenn das Buch an einigen Stellen eine kritische Haltung gegenüber Pornographie einnimmt, bleibt der ausbeuterische Aspekt gegenüber Frauen* weitgehend unbenannt. Gleichzeitig hat „Boys Don’t Cry“ auch starke Momente: Urwin bezieht Frauen* respektvoll in die Auseinandersetzung mit Männlichkeit ein, ohne sie für männliche Probleme verantwortlich zu machen. Er reflektiert die eigene Rolle und vermeidet es, Männer als bloße Opfer gesellschaftlicher Erwartungen darzustellen. Insgesamt wirkt das Buch an vielen Stellen nicht mehr ganz zeitgemäß, nicht unbedingt inhaltlich, sondern sprachlich und in seiner Tiefe. Mit einer Bewertung von 3/5 ist „Boys Don’t Cry“ ein zugänglicher Einstieg in das Thema Männlichkeit, dem es jedoch an analytischer Schärfe und Sensibilität für komplexe Zusammenhänge fehlt.