Beiträge zu Mehrwertdiensten für die betriebliche Beschaffung von kleinen und mittleren Unternehmen auf neutralen Elektronischen Business-to-Business-Marktplätzen, insbesondere zur Integration von Anwendungssystemen der Teilnehmer

Hohe Dynamik und verwirrende Begriffsvielfalt erschweren den Blick auf das sog. E-Business und seine Ausprägungen, wie etwa E-Procurement. In diesem Umfeld sind Elektronische Marktplätze als Analoga zu den seit jeher erfolgreichen physischen Marktplätzen erschienen, um u.a. eine neue Art der Ökonomie, die Internetökonomie umzusetzen, doch viele Versprechungen blieben bis heute unerfüllt. Abzuwarten bleibt, was „web bzw. new economy 2.0“ hierzu beizutragen vermögen. Die Arbeit war im Bayerischen Forschungsverbund Wirtschaftsinformatik (FORWIN) von 2002 bis 2005 als Kernprojekt mit dem Titel „Kopplung von Elektronischen Marktplätzen und betrieblicher Standardsoftware“ (KOELMA) beheimatet. Ein Unternehmen konnte als Praxispartner für das Forschungsvorhaben gewonnen werden. Die Betrachtungen bleiben auf das Umfeld Business-to-Business (B2B) beschränkt und fokussieren v.a. internet-basierte neutrale, horizontale, offene B2B-Marktplätze. Relevante Zielgruppen sind SOHO (Small Office Home Office), Kleinstunternehmen sowie KMU. Eine Besonderheit dieser Konstellation ist, dass sowohl beim Betreiber (in diesem Fall ein Infomediär) als auch bei den Teilnehmern nur sehr eingeschränkte Ressourcen vorhanden sind. Nach einem Überblick liefert Kapitel 2 relevante Grundlagen im Kontext E-Business, E-Procurement und Elektronische Marktplätze. Ein morphologischer Kasten strukturiert das Forschungsfeld, weiterhin werden die Besonderheiten neutraler Marktplätze und ihrer Zielgruppe SOHO/KMU untersucht. Kapitel 3 identifiziert den Forschungsbedarf im abgegrenzten Problembereich auf Basis der Analyse von Studien, einschlägiger Literatur und Beobachtungen aus der Praxis. Kapitel 4 untersucht Verständnis, Ansatzpunkte und Determinanten von Mehrwertdiensten. Anhand einer eigenen Klassifikation wird eine Vielzahl von potenziellen Diensten auf (neutralen) Marktplätzen vorgestellt. Kapitel 5 widmet sich ausführlich den Determinanten einer Anwendungssystemintegration auf Marktplätzen. Danach wird eine von der einschlägigen Literatur beachtete Strukturierung der Integration vorgestellt. Es folgen Ausführungen zu Integrationsproduktgattungen und zu Praxisbeispielen erfolgreicher Kopplungen aus verschiedenen Bereichen. Kapitel 6 beschreibt zwei im Projekt KOELMA entwickelte Prototypen. Kapitel 7 stellt ausführlich den Praxispartner und sein Integrationsszenario dar. Die Arbeit endet in Kapitel 8 mit einer Zusammenschau der erarbeiteten Ergebnisse, mit Schlussfolgerungen hierzu und mit einem Ausblick.