Auf Reisen in deutschen Städten und Landschaften des 19. Jahrhunderts

„Reisen heißt leben, da wird das Leben reich und munter.“ So lautet ein Credo des dänischen Dichters Hans Christian Andersen, der damit all denen aus dem Herzen spricht, die in diesem „reisesüchtigen“ 19. Jahrhundert unterwegs sind – und darüber schreiben. Ihre hier versammelten Texte führen in die Vielfalt deutscher Landschaften, vom geschäftigen Bodensee zu den einsamen Stränden Rügens, vom malerischen Rheintal zum sagenumwobenen Riesengebirge. Menschen kommen zu Wort, die aus unterschiedlichen Beweggründen das Land bereisen: Adlige, die im alten Stil unterwegs sind, Damen, die sich reisend emanzipieren, Schriftsteller, die ihre Reiseleidenschaft zur Profession gemacht haben, sowie Fremde, die dem Lockruf deutscher Romantik gefolgt sind. Vom märchenhaft Verklärenden bis zum skeptisch Ironischen führt ihnen ihr jeweiliges Temperament die Feder und lässt den Leser auf lebendige Weise an ihren Unternehmungen teilhaben. Ihre Berichte und Schilderungen geben über das Touristische hinaus Einblicke in die Lebensumstände und Wandlungen des Jahrhunderts. Sie führen in eine Welt, die durch den unaufhaltsamen Fortschritt noch nicht unter die Räder gekommen ist. Ergänzung finden diese Texte in Betrachtungen zeitgenössischer Kunstwerke, die das Thema des Reisens in seinen kulturgeschichtlichen Zusammenhängen auf ganz eigene Weise anschaulich werden lassen.