Artemis
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Jazz auf dem Mond
Jazz Bashara lebt auf dem Mond verdient sich ihren Unterhalt insbesondere als Schmugglerin und kriegt einen Sabotage-Auftrag, der ihr eine Menge Motten (Geld) einbringen soll. Das finden aber nicht alle gut und plötzlich gibt's die erste Leiche, ein Haufen Ärger und ne Menge Schwerkraft-Akrobatik. Typischer Mond-Stress halt. Eine unterhaltsame, flotte Geschichte mit interessanten wissenschaftlichen Erklärungen und einer guten Portion Humor. Das Mond-Setting wirkt authentisch, weist nette Details auf und es macht Spaß, mit der gewitzten Jazz und ihrem Freundeskreis in die Fettnäpfchen zu treten und die Probleme zu lösen.
Ein wenig schwierig die ganzen technischen Dinge zu verstehen, trotzdem war es spannend und hat mich gut unterhalten.
Die Sprecherin hat es super rüber gebracht. Jazz und alle anderen Charaktere haben hier von ihr leben eingehaucht bekommen. Musste aber erst Hermine Granger aus dem Kopf bekommen. Ich mag die Story. Ich mag Jazz und auch Slobova, keine Ahnung ob er so geschrieben wird, aber er ist Genial. Hätte schon gerne gewusst wie es mit den beiden im allgemeinen weitergeht. Jazz macht Fehler, aber diese bügelt sie auch alle wieder aus. Selbst welche die sie früher gemacht hatte. Sie zeigt nach und nach ihr weiches Herz.
Die Sprecherin hat es super rüber gebracht. Jazz und alle anderen Charaktere haben hier von ihr leben eingehaucht bekommen. Musste aber erst Hermine Granger aus dem Kopf bekommen. Ich mag die Story. Ich mag Jazz und auch Slobova, keine Ahnung ob er so geschrieben wird, aber er ist Genial. Hätte schon gerne gewusst wie es mit den beiden im allgemeinen weitergeht. Jazz macht Fehler, aber diese bügelt sie auch alle wieder aus. Selbst welche die sie früher gemacht hatte. Sie zeigt nach und nach ihr weiches Herz.
Spannende Geschichte.
Andy Weirs Bücher überzeugen mich immer wieder durch die interessanten wissenschaftlichen Aspekte. Muss man mögen, aber mir gefällt es. Die Geschichte hätte noch etwas mehr Tiefe haben können.
Kommt an "The Martian" leider gar nicht ran 😔
Vom Mars zum Mond. Mit seinem Debütroman und Bestseller „Der Marsianer“ hat Andy Weir große Wellen geschlagen und schließlich auch mein Herz erobern können. Es ist also kaum verwunderlich, dass meine Erwartungen an seinen neuesten Roman „Artemis“ hoch waren. Mark Watneys Geschichte strotzt vor Originalität. Statt einen Kampfs ums Überleben zu beobachten, taucht der Leser diesmal in ein gefährliches Macht- und Intrigenspiel in einer auf dem Mond errichteten Stadt ein. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Roman es mir nicht schwergemacht hätte. Die Geschichte beginnt wirklich langsam und der Leser verbringt erst einmal viel Zeit mit der Protagonistin Jazz, um ihren Alltag und ihre Eigenheiten kennenzulernen. Im Grunde nimmt der Klappentext bereits die Hälfte der Handlung vorweg. Dennoch passiert wirklich viel. Das ändert allerdings nichts daran, dass der Plot leider an vielen Stellen vorhersehbar und im Grunde nichts Neues ist. Das einzig neue Element ist der Mond als Setting. Dadurch hat es der Autor schwer, den Leser bei der Stange zu halten, schafft es aber durch die intensive Involvierung des Settings als maßgebliches Element der Geschichte. Dieses wirkt sehr realistisch, ist liebevoll ausgearbeitet worden und die vielen technischen Details unterstützen die authentische Wirkung. Ich persönlich fand die vielen technischen Aspekte auch gut eingebracht, so dass auch eine Laie gut mitkommt und sich nicht durch seitenweise chemische Erläuterungen und derlei kämpfen muss. Wie gesagt, die Handlung an und für sich ist als Rahmen nichts Neues und die Schwäche des Romans liegt leider auch darin, dass sie sehr konstruiert wirkt, wenn auch trotzdem interessant und spannend. Aber beim Lesen hat man immer dieses Gefühl, dass alles sich perfekt ineinanderfügt und das kann gutgehen und begeistern, aber hier stört es eher. Das Weltall als Schauplatz hat im Grunde auch die größten Anteile der Spannung erzeugt. Anfängliche Probleme hatte ich vor allem mit der Protagonistin Jazz. Ich will nicht unbedingt sagen, dass sie Mark Watney in weiblich ist, aber sie ist genauso eine Sprücheklopferin, sehr intelligent und sie ist einfach extrem burschikos geraten. Da bleibt der Vergleich nicht aus. Leider ist sie auch überhaupt nicht mein Fall. Ein typischer Fall von Genie, die ihr Potenzial vergeudet. Sie ist unnahbar und an manchen Stellen konnte ich ihre Entscheidungen nur schwer nachvollziehen. Trotzdem wird sie über die Zeit hinweg sympathischer und war durchaus erträglich. Sie wird nur leider sehr radikal dargestellt, gerade wenn man sie in Kontrast zu ihrem Vater setzt. Beide sind gebürtige Saudi-Arabier und während Jazz‘ Vater das auch auslebt und gläubiger Moslem ist, ist Jazz nicht nur kriminell, sondern trinkt auch und holt sich ständig Männer ins Bett. Das wird zudem immer wieder betont. Generell findet sich hier eine sehr stereotype Zeichnung der Charaktere. Die Beziehung zwischen den Charakteren ist allerdings gelungen ausgearbeitet, auch wenn der Autor (oder vielleicht auch nur die Protagonistin) an manchen Stellen übertreibt. Trotzdem konnte ich einige Charaktere, vor allem den Wissenschaftler Svoboda, ins Herz schließen. Watney gelingt es aber trotz aller der Stereotype, von der typischen Charakterisierung schwuler Charaktere abzuweichen, was ich wiederum sehr positiv und vor allem erfrischend fand. Sehr beeindruckend ist die Intelligenz der Protagonisten, die aber auch nicht aufgesetzt wirkt – außer vielleicht bei Jazz, was bei ihr allerdings auch daran liegt, dass sie so herausragend begabt ist und es nicht nutzt. Weirs Schreibstil hat mir auch hier wieder gut gefallen. Gerade auch seine humorvolle Art zu schreiben wirkt sehr anziehend. Die Konstruktion der Handlung scheint leider deutlich durch, aber stellt nur einen geringen Abbruch zum Unterhaltungsfaktor dar. Die Erklärungen zu diversen Informationen, wie z.B. zum Schweißen auf dem Mond, sind zwar manchmal etwas tief in die Materie gehend, aber dennoch verständlich. Man hat als Leser das Gefühl, etwas dazuzulernen. Jazz Bashara ist als Ich-Erzählerin – wie man bei ihrem Charakter bereits vermuten kann – nicht nur nicht auf den Kopf, sondern auch nicht auf den Mund gefallen. Es kommt also durchaus auch mal zu Flüchen und derlei. Für mich ist dieser Roman wie eine Medaille mit zwei Seiten. Einerseits habe ich es genossen, andererseits hat es mich aber an einigen Stellen genervt oder nicht wirklich mitreißen können, was gerade auch am etwas zähen Mittelteil lag. Man muss mit Jazz umgehen können und die wenig innovative Handlung tolerieren, dann ist der Roman durchaus unterhaltend und man kann viel Spaß damit haben. Gerade die Nebencharaktere sind an vielen Stellen eine schöne Bereicherung für die Geschichte und Weltall-Freunde dürften trotz allem begeistert sein. Denn auf Artemis wird es Dank Jazz ziemlich brenzlig. Fazit: „Artemis“ ist ein Roman, den man lesen kann, aber nicht zwingend muss. Die Geschichte ist rund, die Charaktere passen ins Bild und der Spannungsfaden steigt vor allem am Ende rasant an. Mark Watney-Fans sollten allerdings ihre Erwartungen runterschrauben, denn mit Weirs Debütroman kann das Buch nicht mithalten. Es ist aber nicht nur eine vergnügliche Unterhaltung, sondern wieder gespickt mit wissenschaftlichen Informationen. Inhalt: 3/5 Charaktere: 4/5 Lesespaß: 3/5 Schreibstil: 4/5
Ich muss gestehen, dass ich über die schlechten Rezensionen schon sehr erschrocken bin. Denn ich fand dieses Buch (besser gesagt das Hörbuch) sehr gut. Im Deutschen wird das Buch gelesen von Gabrielle Pietermann. Jeder sollte diese Stimme kennen, da sie der Hermine ihre Stimme im Deutschen leiht und auch für andere Promis, wie Emilia Clarke in GoT die Synchronsprecherin gibt. Also eine allseits bekannte Stimme, die ich persönlich als sehr angenehm empfinde. Der Leserythmus ist angenehm, nicht zu hektisch oder irgendwie einschläfernd, sondern sehr fesselnd. Außerdem stört kein unangenehmes Geschmatze den Lesefluss, wie bei anderen. Nun zur Story: Andy Weir beginnt seine Geschichte wunderbar langsam, aber auch fesselnd, wie ich es mag. Zwar wird man zu Beginn mit einer ziemlich actionreichen Szene ins kalte Wasser geworfen, aber danach geht es etwas langsamer zu und man wird mit der Stadt auf dem Mond erstmal vertraut gemacht. Der Aufbau, die Geschichte und der Hintergrund von Artemis wird wunderbar erklärt, die Gesellschaft, das Gesetz und die Ethik ebenso. Dabei schweift Weir manchmal etwas ab und unterbricht den aktuellen Handlungsstrang immer, dies dauert aber nur ein paar Minuten und stört daher den Flow nicht wirklich. Man merkt zudem, dass Weir sich wirklich mit der Materie auseinander gesetzt hat und auch versucht, seinen physikalisch nicht so ganz talentierten Lesern die Wissenschaft hinter Artemis und dem Mond näher zu bringen. Das gelingt auch mit viel Humor, wie ich finde sehr gut! Der dicke Minuspunkt in der Story ist für mich das Ende. Ich fand es sehr plötzlich und es lässt wahnsinnig viele Fragen.offen, leider habe ich mir etwas mehr erhofft. Aber wie finde ich denn nun unsere Protagonistin? Jazz Bashari ist eine junge Schmugglerin von gerade mal 26 Jahren und hat ein Ziel im Leben: Reich sein. Nichts ungewöhnliches. Allerdings, wer glaubt auf der Erde wäre das schon schwer, der wäre von Artemis geschockt. Denn auch wenn es als das Paradies auf dem Mond erscheint, Artemis bringt wie jeder Ort seine Probleme mit und vom Tellerwäscher zum Millionär wird man dort nicht. Besonders, wenn man wie Jazz harte ehrliche Arbeit scheut. Dazu muss man sagen, Jazz ist nicht auf den Kopf gefallen! Da ihr Vater Schweißer auf dem Mond ist, hat sie jede Menge Wissen in Sachen Physik von ihm gelernt. Auch handwerklich ist sie nicht unbegabt. Dennoch versucht sie ihr Glück lieber in illegalen Geschäften, da dort die Chance höher ist, schnell Geld zu machen. Schmuggeln ist daher die erste Wahl. Jazz ist daher eher eine Kleinkriminelle, die wenig mit den großen Dingen zu tun hat. Was sich aber durch ihre “Geschäftsbeziehungen“ zum Milliardär Trond schnell änder, der sie für einen Job mal eben zur Millionärin machen will. Wer sagt da schon Nein? Unsere Hauptprotagonistin hat neben ihrer kleinkriminellen Ader aber auch andere Probleme. So ist sie charakterlich nicht sonderlich einfach. Ein lockeres Mundwerk gepaart mit einer leicht besserwisserischen Ader, eine ordentliche Prise Arschloch und noch ein Fingerhut voll schwarzen Humor. Kurz, entweder man hasst sie oder man liebt sie. Ich mochte sie vom Charakter her extrem, da sie mal ein schöner Kontrast zu den ganzen unfähigen Prinzessinen in Romantasy ist. Leider bekommt man von den anderen Charakteren nicht so viel mit. Hier und da werden kurze Infos eingestreut, aber mir dennoch zu wenig. Aber das würde wohl den Rahmen sprengen! Mein Fazit: Ein wirklich tolles Hörbuch von Andy Weir mit einer Protagonistin, die mir wirklich ans Herz gewachsen ist, gerade wegen ihrem schrägen Humor, der manchmal etwas unter der Gürtellinie war.
Ganz interessante Idee mit der Mondkolonie, aber relativ technisch und die Hauptcharakterin war mir nicht so sympathisch.
Sehr spannendes Buch lässt sich super gut lesen und nur ganz schwer weglegen.
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Jazz auf dem Mond
Jazz Bashara lebt auf dem Mond verdient sich ihren Unterhalt insbesondere als Schmugglerin und kriegt einen Sabotage-Auftrag, der ihr eine Menge Motten (Geld) einbringen soll. Das finden aber nicht alle gut und plötzlich gibt's die erste Leiche, ein Haufen Ärger und ne Menge Schwerkraft-Akrobatik. Typischer Mond-Stress halt. Eine unterhaltsame, flotte Geschichte mit interessanten wissenschaftlichen Erklärungen und einer guten Portion Humor. Das Mond-Setting wirkt authentisch, weist nette Details auf und es macht Spaß, mit der gewitzten Jazz und ihrem Freundeskreis in die Fettnäpfchen zu treten und die Probleme zu lösen.
Ein wenig schwierig die ganzen technischen Dinge zu verstehen, trotzdem war es spannend und hat mich gut unterhalten.
Die Sprecherin hat es super rüber gebracht. Jazz und alle anderen Charaktere haben hier von ihr leben eingehaucht bekommen. Musste aber erst Hermine Granger aus dem Kopf bekommen. Ich mag die Story. Ich mag Jazz und auch Slobova, keine Ahnung ob er so geschrieben wird, aber er ist Genial. Hätte schon gerne gewusst wie es mit den beiden im allgemeinen weitergeht. Jazz macht Fehler, aber diese bügelt sie auch alle wieder aus. Selbst welche die sie früher gemacht hatte. Sie zeigt nach und nach ihr weiches Herz.
Die Sprecherin hat es super rüber gebracht. Jazz und alle anderen Charaktere haben hier von ihr leben eingehaucht bekommen. Musste aber erst Hermine Granger aus dem Kopf bekommen. Ich mag die Story. Ich mag Jazz und auch Slobova, keine Ahnung ob er so geschrieben wird, aber er ist Genial. Hätte schon gerne gewusst wie es mit den beiden im allgemeinen weitergeht. Jazz macht Fehler, aber diese bügelt sie auch alle wieder aus. Selbst welche die sie früher gemacht hatte. Sie zeigt nach und nach ihr weiches Herz.
Spannende Geschichte.
Andy Weirs Bücher überzeugen mich immer wieder durch die interessanten wissenschaftlichen Aspekte. Muss man mögen, aber mir gefällt es. Die Geschichte hätte noch etwas mehr Tiefe haben können.
Kommt an "The Martian" leider gar nicht ran 😔
Vom Mars zum Mond. Mit seinem Debütroman und Bestseller „Der Marsianer“ hat Andy Weir große Wellen geschlagen und schließlich auch mein Herz erobern können. Es ist also kaum verwunderlich, dass meine Erwartungen an seinen neuesten Roman „Artemis“ hoch waren. Mark Watneys Geschichte strotzt vor Originalität. Statt einen Kampfs ums Überleben zu beobachten, taucht der Leser diesmal in ein gefährliches Macht- und Intrigenspiel in einer auf dem Mond errichteten Stadt ein. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Roman es mir nicht schwergemacht hätte. Die Geschichte beginnt wirklich langsam und der Leser verbringt erst einmal viel Zeit mit der Protagonistin Jazz, um ihren Alltag und ihre Eigenheiten kennenzulernen. Im Grunde nimmt der Klappentext bereits die Hälfte der Handlung vorweg. Dennoch passiert wirklich viel. Das ändert allerdings nichts daran, dass der Plot leider an vielen Stellen vorhersehbar und im Grunde nichts Neues ist. Das einzig neue Element ist der Mond als Setting. Dadurch hat es der Autor schwer, den Leser bei der Stange zu halten, schafft es aber durch die intensive Involvierung des Settings als maßgebliches Element der Geschichte. Dieses wirkt sehr realistisch, ist liebevoll ausgearbeitet worden und die vielen technischen Details unterstützen die authentische Wirkung. Ich persönlich fand die vielen technischen Aspekte auch gut eingebracht, so dass auch eine Laie gut mitkommt und sich nicht durch seitenweise chemische Erläuterungen und derlei kämpfen muss. Wie gesagt, die Handlung an und für sich ist als Rahmen nichts Neues und die Schwäche des Romans liegt leider auch darin, dass sie sehr konstruiert wirkt, wenn auch trotzdem interessant und spannend. Aber beim Lesen hat man immer dieses Gefühl, dass alles sich perfekt ineinanderfügt und das kann gutgehen und begeistern, aber hier stört es eher. Das Weltall als Schauplatz hat im Grunde auch die größten Anteile der Spannung erzeugt. Anfängliche Probleme hatte ich vor allem mit der Protagonistin Jazz. Ich will nicht unbedingt sagen, dass sie Mark Watney in weiblich ist, aber sie ist genauso eine Sprücheklopferin, sehr intelligent und sie ist einfach extrem burschikos geraten. Da bleibt der Vergleich nicht aus. Leider ist sie auch überhaupt nicht mein Fall. Ein typischer Fall von Genie, die ihr Potenzial vergeudet. Sie ist unnahbar und an manchen Stellen konnte ich ihre Entscheidungen nur schwer nachvollziehen. Trotzdem wird sie über die Zeit hinweg sympathischer und war durchaus erträglich. Sie wird nur leider sehr radikal dargestellt, gerade wenn man sie in Kontrast zu ihrem Vater setzt. Beide sind gebürtige Saudi-Arabier und während Jazz‘ Vater das auch auslebt und gläubiger Moslem ist, ist Jazz nicht nur kriminell, sondern trinkt auch und holt sich ständig Männer ins Bett. Das wird zudem immer wieder betont. Generell findet sich hier eine sehr stereotype Zeichnung der Charaktere. Die Beziehung zwischen den Charakteren ist allerdings gelungen ausgearbeitet, auch wenn der Autor (oder vielleicht auch nur die Protagonistin) an manchen Stellen übertreibt. Trotzdem konnte ich einige Charaktere, vor allem den Wissenschaftler Svoboda, ins Herz schließen. Watney gelingt es aber trotz aller der Stereotype, von der typischen Charakterisierung schwuler Charaktere abzuweichen, was ich wiederum sehr positiv und vor allem erfrischend fand. Sehr beeindruckend ist die Intelligenz der Protagonisten, die aber auch nicht aufgesetzt wirkt – außer vielleicht bei Jazz, was bei ihr allerdings auch daran liegt, dass sie so herausragend begabt ist und es nicht nutzt. Weirs Schreibstil hat mir auch hier wieder gut gefallen. Gerade auch seine humorvolle Art zu schreiben wirkt sehr anziehend. Die Konstruktion der Handlung scheint leider deutlich durch, aber stellt nur einen geringen Abbruch zum Unterhaltungsfaktor dar. Die Erklärungen zu diversen Informationen, wie z.B. zum Schweißen auf dem Mond, sind zwar manchmal etwas tief in die Materie gehend, aber dennoch verständlich. Man hat als Leser das Gefühl, etwas dazuzulernen. Jazz Bashara ist als Ich-Erzählerin – wie man bei ihrem Charakter bereits vermuten kann – nicht nur nicht auf den Kopf, sondern auch nicht auf den Mund gefallen. Es kommt also durchaus auch mal zu Flüchen und derlei. Für mich ist dieser Roman wie eine Medaille mit zwei Seiten. Einerseits habe ich es genossen, andererseits hat es mich aber an einigen Stellen genervt oder nicht wirklich mitreißen können, was gerade auch am etwas zähen Mittelteil lag. Man muss mit Jazz umgehen können und die wenig innovative Handlung tolerieren, dann ist der Roman durchaus unterhaltend und man kann viel Spaß damit haben. Gerade die Nebencharaktere sind an vielen Stellen eine schöne Bereicherung für die Geschichte und Weltall-Freunde dürften trotz allem begeistert sein. Denn auf Artemis wird es Dank Jazz ziemlich brenzlig. Fazit: „Artemis“ ist ein Roman, den man lesen kann, aber nicht zwingend muss. Die Geschichte ist rund, die Charaktere passen ins Bild und der Spannungsfaden steigt vor allem am Ende rasant an. Mark Watney-Fans sollten allerdings ihre Erwartungen runterschrauben, denn mit Weirs Debütroman kann das Buch nicht mithalten. Es ist aber nicht nur eine vergnügliche Unterhaltung, sondern wieder gespickt mit wissenschaftlichen Informationen. Inhalt: 3/5 Charaktere: 4/5 Lesespaß: 3/5 Schreibstil: 4/5
Ich muss gestehen, dass ich über die schlechten Rezensionen schon sehr erschrocken bin. Denn ich fand dieses Buch (besser gesagt das Hörbuch) sehr gut. Im Deutschen wird das Buch gelesen von Gabrielle Pietermann. Jeder sollte diese Stimme kennen, da sie der Hermine ihre Stimme im Deutschen leiht und auch für andere Promis, wie Emilia Clarke in GoT die Synchronsprecherin gibt. Also eine allseits bekannte Stimme, die ich persönlich als sehr angenehm empfinde. Der Leserythmus ist angenehm, nicht zu hektisch oder irgendwie einschläfernd, sondern sehr fesselnd. Außerdem stört kein unangenehmes Geschmatze den Lesefluss, wie bei anderen. Nun zur Story: Andy Weir beginnt seine Geschichte wunderbar langsam, aber auch fesselnd, wie ich es mag. Zwar wird man zu Beginn mit einer ziemlich actionreichen Szene ins kalte Wasser geworfen, aber danach geht es etwas langsamer zu und man wird mit der Stadt auf dem Mond erstmal vertraut gemacht. Der Aufbau, die Geschichte und der Hintergrund von Artemis wird wunderbar erklärt, die Gesellschaft, das Gesetz und die Ethik ebenso. Dabei schweift Weir manchmal etwas ab und unterbricht den aktuellen Handlungsstrang immer, dies dauert aber nur ein paar Minuten und stört daher den Flow nicht wirklich. Man merkt zudem, dass Weir sich wirklich mit der Materie auseinander gesetzt hat und auch versucht, seinen physikalisch nicht so ganz talentierten Lesern die Wissenschaft hinter Artemis und dem Mond näher zu bringen. Das gelingt auch mit viel Humor, wie ich finde sehr gut! Der dicke Minuspunkt in der Story ist für mich das Ende. Ich fand es sehr plötzlich und es lässt wahnsinnig viele Fragen.offen, leider habe ich mir etwas mehr erhofft. Aber wie finde ich denn nun unsere Protagonistin? Jazz Bashari ist eine junge Schmugglerin von gerade mal 26 Jahren und hat ein Ziel im Leben: Reich sein. Nichts ungewöhnliches. Allerdings, wer glaubt auf der Erde wäre das schon schwer, der wäre von Artemis geschockt. Denn auch wenn es als das Paradies auf dem Mond erscheint, Artemis bringt wie jeder Ort seine Probleme mit und vom Tellerwäscher zum Millionär wird man dort nicht. Besonders, wenn man wie Jazz harte ehrliche Arbeit scheut. Dazu muss man sagen, Jazz ist nicht auf den Kopf gefallen! Da ihr Vater Schweißer auf dem Mond ist, hat sie jede Menge Wissen in Sachen Physik von ihm gelernt. Auch handwerklich ist sie nicht unbegabt. Dennoch versucht sie ihr Glück lieber in illegalen Geschäften, da dort die Chance höher ist, schnell Geld zu machen. Schmuggeln ist daher die erste Wahl. Jazz ist daher eher eine Kleinkriminelle, die wenig mit den großen Dingen zu tun hat. Was sich aber durch ihre “Geschäftsbeziehungen“ zum Milliardär Trond schnell änder, der sie für einen Job mal eben zur Millionärin machen will. Wer sagt da schon Nein? Unsere Hauptprotagonistin hat neben ihrer kleinkriminellen Ader aber auch andere Probleme. So ist sie charakterlich nicht sonderlich einfach. Ein lockeres Mundwerk gepaart mit einer leicht besserwisserischen Ader, eine ordentliche Prise Arschloch und noch ein Fingerhut voll schwarzen Humor. Kurz, entweder man hasst sie oder man liebt sie. Ich mochte sie vom Charakter her extrem, da sie mal ein schöner Kontrast zu den ganzen unfähigen Prinzessinen in Romantasy ist. Leider bekommt man von den anderen Charakteren nicht so viel mit. Hier und da werden kurze Infos eingestreut, aber mir dennoch zu wenig. Aber das würde wohl den Rahmen sprengen! Mein Fazit: Ein wirklich tolles Hörbuch von Andy Weir mit einer Protagonistin, die mir wirklich ans Herz gewachsen ist, gerade wegen ihrem schrägen Humor, der manchmal etwas unter der Gürtellinie war.