alias Grace
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, gehört zu den bedeutendsten Autorinnen unserer Zeit. Ihr »Report der Magd« wurde für inzwischen mehrere Generationen zum Kultbuch. Zudem stellt sie immer wieder ihr waches politisches Gespür unter Beweis, ihre Hellhörigkeit für gefährliche Entwicklungen und Strömungen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Man Booker Prize, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Pen-Pinter-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Margaret Atwood lebt in Toronto. Auf Deutsch erschien zuletzt ihr Lyrikband »Innigst«.
Beiträge
Anspruchsvolle und gesellschaftskritische "Kriminalliteratur" mit sensiblen Charakter- und Situationszeichnungen basierend auf einer wahren Begebenheit. Ein Hörgenuss.
"Denn wenn die Welt einen gut behandelt, Sir, beginnt man irgendwann zu glauben, daß man es verdient hat." S. 231. Als Grace Marks 1843 16-jährig festgenommen wird, wirft man ihr vor, gemeinsam mit dem Knecht James McDermott den eigenen Hausherren und das Hausmädchen ermordet und ausgeraubt zu haben. Während McDermott für die Tat gehängt wurde, wurde Graces Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Sie behauptet weiterhin, nichts mit der Tat zu tun gehabt und von McDermott gezwungen worden zu sein. Doch stimmt das? Ist sie Opfer, Komplizin oder gar manipulative Initiatorin? 16 Jahre später sitzt Grace immernoch im Gefängnis. Sie hat sich einen positiven Ruf erarbeitet und darf für die Frau des Gefängnisdirektors Hausarbeiten erledigen. Der Psychologe Dr. Simon Jordan hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Geheimnissen um die Hintergründe der Tat auf den Zahn zu fühlen. Er möchte Grace dazu bringen, die ganze Wahrheit preiszugeben und endlich aufzuklären, was in der Nacht der Morde wirklich geschah... "Ein Gefängnis sperrt nicht nur seine Insassen ein, es sperrt auch alle anderen aus. Graces stärkstes Gefängnis ist eins, das sie um sich selbst errichtet hat." S. 486. Meisterhaft lässt Atwood in diesem, auf wahren Begebenheiten basierenden Roman, die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge, Realität und Fantasie verschwimmen. Graces Zeuginnenenschaft und Erzählweise sind unzuverlässig und undurchschaubar. Gleichzeitig ist Dr. Jones kein Psychologe, der sich aus heutiger Perspektive durch Kompetenz hervortut. Nicht nur seine Arbeitsweise, auch sein Charakter erschien uns in der Leserunde immer wieder mehr als fragwürdig. Die Art und Weise, wie Grace im Leben und im Gefängnis (vor allem aufgrund ihres Geschlechts) behandelt wird, wie sie Überlebensstrategien entwickelt, ist beeindruckend beschrieben und hat uns alle in den Bann gezogen. Ein herausragendes Buch, das dem "Report der Magd" in nichts nachsteht.

Das Buch ist sehr mitreißend geschrieben, man möchte unbedingt die Wahrheit erfahren. Aber mit der Zeit merkt man, dass es gar nicht darum geht die wirkliche, tatsächliche Wahrheit herauszufinden, sondern das Buch wirft eher die Frage auf ob es eine solche absolute Wahrheit überhaupt gibt und wie Wahrheit auch von Machtstrukturen zum Beispiel zwischen Geschlechtern und verschiedenen Klassen beeinflusst wird. Das Buch bleibt die ganze Zeit über sehr ambivalent, das macht es zwar spannend und gibt die Möglichkeit Dinge zu hinterfragen und genauer hinzusehen, allerdings bekommt man auch viele Fragen, die man sich stellt nicht beantwortet. Der Schreibstil ist sehr detailliert und zieht den Leser immer mehr in die Geschichte hinein. Die ganze Story ist sehr gut recherchiert und man erfährt viel über die damalige Zeit.

Wieder einmal hat mich ein Buch von Margaret Atwood völlig in seinen Bann gezogen. Eindrucksvoll verwebt sie historische Fakten mit ihrer eigenen Vorstellung und baut eine fantastische Spannung auf. Großartig!!
Tolle Atmosphäre!
Sehr schöne Geschichte, fühlt sich an, wie ein Klassiker, spannend und atmosphärisch, Ende aber etwas enttäuschend und teilweise seltsam abrupt, kann man aber in sofern nicht ändern, als dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, hat trotzdem viel Spaß gemacht zu lesen!
Ich habe mir das Buch im letzten Jahr geholt, nachdem ich die Serie gesehen und sehr genossen habe. Das Buch habe ich nun endlich von meinem SuB befreit und als Hörbuch genossen - und zwar so sehr, ich es auf YouTube als Hörgenuss des Monats Januar vorstellen werde. Historische True Crime Reportage fällt mir da als erstes ein. Historisch, weil es die Protagonistin Grace Marks wirklich gab und die Umstände, die sie ins Gefängnis brachten, tatsächlich so passiert sind. Das Spannende an diesem Buch ist, dass Margaret Atwood zwar viel hinzugesponnen hat, das Ganze jedoch völlig wertfrei vonstatten geht. Es wird den Leser*innen / Hörer*innen überlassen sich ein Urteil darüber zu bilden, was denn nun genau passiert ist. Und das finde ich total beachtlich! Interviews, Briefe, Berichte, Artikel - das alles bringt uns Grace und ihre Geschichte näher. Margaret Atwood hat es in meinen Augen geschafft, dass die Geschichte dadurch nicht fad oder trocken wirkt, sondern sogar noch an Atmosphäre gewinnt. Ich fühle mich ins 10. Jahrhundert zurückversetzt, was auch an der authentischen Sprache liegt, die Atwood hier nutzt. Vielen Dank auch an den / die Übersetzer*in - großartig gemacht! Ich habe das Buch mindestens genauso genossen wie die Serie, die die Atmosphäre tatsächlich wahnsinnig gut aufgegriffen hat. Und nach dem ganzen Buch, nach all den Artikeln, Interviews und nach Grace selbst stellt sich mir noch immer die Frage - wer ist Grace eigentlich? Kein Jahreshighlight, aber ein Highlight!
Alias Grace handelt von einer jungen Frau, die mit 16 wegen Mordes bzw Beihilfe zum Mord zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Psychologe nimmt sich ihrer an und versucht die wahren Geschehnisse dieses Mordes aufzudecken. Der Roman beruht auf einer wahren Geschichte und fesselte mich von Anfang an. Es ist unglaublich spannend die Geschichte hinter dieser Frau kennen zu lernen. Ihr Charakter wird so gut beschrieben, dass ich zum Teil das Gefühl hatte mit ihr befreundet zu sein. Ich mochte die schonungslose Darstellung der Rolle der Frau sowie die Machtverhältnisse in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Die Stimmung hatte bis zum Ende etwas misteriöses, düsteres an sich. Der Schreibstil war dazu sehr stimmig. Alles in allem hat Margaret Atwood hier einfach alles zusammengebracht, was ich mag: true crime, Psychologie, Feminismus, Geschichte und düstere Stimmung.
Mein liebstes Stück aus der Büchersammlung, signiert von 1996. Ein Buch, bei welchem mir der Griff ins Portemonnaie definitiv wert war, nachdem ich es zunächst nur digital gelesen hatte. Es hat mich lange noch zum Nachdenken angeregt, über unsere Gesellschaft, über das Verhältnis zwischen Mann und Frau. Das Ganze geschmückt in schöner Sprache. Ein wahrer Hintergrund, der fiktiv wunderbar ausgearbeitet wurde.

Jane Eyre meets Runa. Eine mysteriöse historische Figur namens grace Marks wird hier in einer fiktiven Geschichte aufgearbeitet unter Berücksichtigung der widersprüchlichen Umstände zu ihrer Beteiligung an einem Doppelmord ihrer Arbeitgeber. Die einzigen Kritikpunkte die ich habe sind, das es etwas zu lang war, da in der Mitte etwas zügiger hätte erzählt werden können und Schlussfolgerungen aus ihren Erzählungen und so, wie sie sich Dinge erklärt, zu einfach strukturiert sind für ihre würdevolle, intelligente und ungebrochene Art. Auch nach Beendigung des Buches bin ich nicht schlauer, aber es hat mir gefallen❤️
Besonders hervorragend fand ich, dass ich als Leser mir oft selbst die Frage stellte, ob Grace nun zu Recht im Gefängnis sitzt oder doch nur ein unschuldiges Mädchen war. Am Ende wurde dies nicht aufgeklärt. Normalerweise stört mich sowas, aber da man die ganze Geschichte lang spekuliert hat, ließ es an der Stelle umso mehr Raum für die eigene Meinung, die man sich währenddessen sowieso schon gebildet hat. Aufschlussreich für mich war an der Stelle das Ende. Da die Serie nicht alles beleuchten konnte, hat das Buch für mich vieles abgerundet. Verbindungen wurden nochmal konkreter herausgearbeitet und der ein oder andere Grund war im Buch zu finden, was in der Serie Fragen aufgeworfen hat.
Alias Grace, ein Buch mit einer mitreißenden Geschichte von einem Dienstmädchen was schuldig, oder doch unschuldig, eines Mordes verurteilt wird. Um 1840 keine Alltäglichkeit, doch leider auch nichts ungewöhnliches. Was den Fall so interessant macht, ist das die Verurteilte gerade mal 16 Jahre alt ist und sie kann sich nicht mehr an die Morde erinnern. Jahre später versucht ein Doktor, er befasst sich mit der Psyche, das Vergessene ihr wieder ins Bewusstsein zu rufen. Von Anfang bis Ende hat mich das Buch gefesselt. Aufmerksam geworden bin ich durch die Serie, mit dem selben Titel, von Netflix. Da diese schon wirklich gut war, konnte ich nicht anders, als das Buch ebenfalls zu lesen. Was mir aufgefallen ist, ist das die Serie sehr stark am Original geblieben ist. Ganze Textpassagen kamen mir bekannt vor und die Stimmung, die das Buch für mich übermittelt hat, wurde in der Serie sehr gut umgesetzt. Besonders spannend fand ich an der Geschichte die Teile, die vom Leben von Grace berichteten. Der Schreibstil änderte sich je nach Erzählweise. Berichtete Grace dem Doktor von ihrer Vergangenheit, schien es fast so, also würde Grace ebenfalls dem Leser ihre Geschichte erzählen. Erhielt man Einblick in das Leben des Doktors, so war es ein allwissender Erzähler. Diese Variation war so gut umgesetzt, dass es bei mir dennoch nicht zur Verwirrung kam. Alles in allem war es ein wirklich gelungenes Buch, welches sogar teilweise auf wahren Begebenheiten beruht. Die Autorin schrieb, dass sie natürlich auf ihre eigene Fiktion zurückgegriffen hat, dass der Fall, die Umstände, die Zeit und der grobe Rahmen allerdings wahr sind. Ich würde dieses Buch definitiv weiter empfehlen. Am Ende habe ich für mich daraus mitgenommen, dass das Glück oft auf Umwege zu einem findet und am Ende jeder das bekommt, was er gesät hat.

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Autorenbeschreibung
Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, gehört zu den bedeutendsten Autorinnen unserer Zeit. Ihr »Report der Magd« wurde für inzwischen mehrere Generationen zum Kultbuch. Zudem stellt sie immer wieder ihr waches politisches Gespür unter Beweis, ihre Hellhörigkeit für gefährliche Entwicklungen und Strömungen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Man Booker Prize, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Pen-Pinter-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Margaret Atwood lebt in Toronto. Auf Deutsch erschien zuletzt ihr Lyrikband »Innigst«.
Beiträge
Anspruchsvolle und gesellschaftskritische "Kriminalliteratur" mit sensiblen Charakter- und Situationszeichnungen basierend auf einer wahren Begebenheit. Ein Hörgenuss.
"Denn wenn die Welt einen gut behandelt, Sir, beginnt man irgendwann zu glauben, daß man es verdient hat." S. 231. Als Grace Marks 1843 16-jährig festgenommen wird, wirft man ihr vor, gemeinsam mit dem Knecht James McDermott den eigenen Hausherren und das Hausmädchen ermordet und ausgeraubt zu haben. Während McDermott für die Tat gehängt wurde, wurde Graces Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Sie behauptet weiterhin, nichts mit der Tat zu tun gehabt und von McDermott gezwungen worden zu sein. Doch stimmt das? Ist sie Opfer, Komplizin oder gar manipulative Initiatorin? 16 Jahre später sitzt Grace immernoch im Gefängnis. Sie hat sich einen positiven Ruf erarbeitet und darf für die Frau des Gefängnisdirektors Hausarbeiten erledigen. Der Psychologe Dr. Simon Jordan hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Geheimnissen um die Hintergründe der Tat auf den Zahn zu fühlen. Er möchte Grace dazu bringen, die ganze Wahrheit preiszugeben und endlich aufzuklären, was in der Nacht der Morde wirklich geschah... "Ein Gefängnis sperrt nicht nur seine Insassen ein, es sperrt auch alle anderen aus. Graces stärkstes Gefängnis ist eins, das sie um sich selbst errichtet hat." S. 486. Meisterhaft lässt Atwood in diesem, auf wahren Begebenheiten basierenden Roman, die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge, Realität und Fantasie verschwimmen. Graces Zeuginnenenschaft und Erzählweise sind unzuverlässig und undurchschaubar. Gleichzeitig ist Dr. Jones kein Psychologe, der sich aus heutiger Perspektive durch Kompetenz hervortut. Nicht nur seine Arbeitsweise, auch sein Charakter erschien uns in der Leserunde immer wieder mehr als fragwürdig. Die Art und Weise, wie Grace im Leben und im Gefängnis (vor allem aufgrund ihres Geschlechts) behandelt wird, wie sie Überlebensstrategien entwickelt, ist beeindruckend beschrieben und hat uns alle in den Bann gezogen. Ein herausragendes Buch, das dem "Report der Magd" in nichts nachsteht.

Das Buch ist sehr mitreißend geschrieben, man möchte unbedingt die Wahrheit erfahren. Aber mit der Zeit merkt man, dass es gar nicht darum geht die wirkliche, tatsächliche Wahrheit herauszufinden, sondern das Buch wirft eher die Frage auf ob es eine solche absolute Wahrheit überhaupt gibt und wie Wahrheit auch von Machtstrukturen zum Beispiel zwischen Geschlechtern und verschiedenen Klassen beeinflusst wird. Das Buch bleibt die ganze Zeit über sehr ambivalent, das macht es zwar spannend und gibt die Möglichkeit Dinge zu hinterfragen und genauer hinzusehen, allerdings bekommt man auch viele Fragen, die man sich stellt nicht beantwortet. Der Schreibstil ist sehr detailliert und zieht den Leser immer mehr in die Geschichte hinein. Die ganze Story ist sehr gut recherchiert und man erfährt viel über die damalige Zeit.

Wieder einmal hat mich ein Buch von Margaret Atwood völlig in seinen Bann gezogen. Eindrucksvoll verwebt sie historische Fakten mit ihrer eigenen Vorstellung und baut eine fantastische Spannung auf. Großartig!!
Tolle Atmosphäre!
Sehr schöne Geschichte, fühlt sich an, wie ein Klassiker, spannend und atmosphärisch, Ende aber etwas enttäuschend und teilweise seltsam abrupt, kann man aber in sofern nicht ändern, als dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, hat trotzdem viel Spaß gemacht zu lesen!
Ich habe mir das Buch im letzten Jahr geholt, nachdem ich die Serie gesehen und sehr genossen habe. Das Buch habe ich nun endlich von meinem SuB befreit und als Hörbuch genossen - und zwar so sehr, ich es auf YouTube als Hörgenuss des Monats Januar vorstellen werde. Historische True Crime Reportage fällt mir da als erstes ein. Historisch, weil es die Protagonistin Grace Marks wirklich gab und die Umstände, die sie ins Gefängnis brachten, tatsächlich so passiert sind. Das Spannende an diesem Buch ist, dass Margaret Atwood zwar viel hinzugesponnen hat, das Ganze jedoch völlig wertfrei vonstatten geht. Es wird den Leser*innen / Hörer*innen überlassen sich ein Urteil darüber zu bilden, was denn nun genau passiert ist. Und das finde ich total beachtlich! Interviews, Briefe, Berichte, Artikel - das alles bringt uns Grace und ihre Geschichte näher. Margaret Atwood hat es in meinen Augen geschafft, dass die Geschichte dadurch nicht fad oder trocken wirkt, sondern sogar noch an Atmosphäre gewinnt. Ich fühle mich ins 10. Jahrhundert zurückversetzt, was auch an der authentischen Sprache liegt, die Atwood hier nutzt. Vielen Dank auch an den / die Übersetzer*in - großartig gemacht! Ich habe das Buch mindestens genauso genossen wie die Serie, die die Atmosphäre tatsächlich wahnsinnig gut aufgegriffen hat. Und nach dem ganzen Buch, nach all den Artikeln, Interviews und nach Grace selbst stellt sich mir noch immer die Frage - wer ist Grace eigentlich? Kein Jahreshighlight, aber ein Highlight!
Alias Grace handelt von einer jungen Frau, die mit 16 wegen Mordes bzw Beihilfe zum Mord zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Psychologe nimmt sich ihrer an und versucht die wahren Geschehnisse dieses Mordes aufzudecken. Der Roman beruht auf einer wahren Geschichte und fesselte mich von Anfang an. Es ist unglaublich spannend die Geschichte hinter dieser Frau kennen zu lernen. Ihr Charakter wird so gut beschrieben, dass ich zum Teil das Gefühl hatte mit ihr befreundet zu sein. Ich mochte die schonungslose Darstellung der Rolle der Frau sowie die Machtverhältnisse in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Die Stimmung hatte bis zum Ende etwas misteriöses, düsteres an sich. Der Schreibstil war dazu sehr stimmig. Alles in allem hat Margaret Atwood hier einfach alles zusammengebracht, was ich mag: true crime, Psychologie, Feminismus, Geschichte und düstere Stimmung.
Mein liebstes Stück aus der Büchersammlung, signiert von 1996. Ein Buch, bei welchem mir der Griff ins Portemonnaie definitiv wert war, nachdem ich es zunächst nur digital gelesen hatte. Es hat mich lange noch zum Nachdenken angeregt, über unsere Gesellschaft, über das Verhältnis zwischen Mann und Frau. Das Ganze geschmückt in schöner Sprache. Ein wahrer Hintergrund, der fiktiv wunderbar ausgearbeitet wurde.

Jane Eyre meets Runa. Eine mysteriöse historische Figur namens grace Marks wird hier in einer fiktiven Geschichte aufgearbeitet unter Berücksichtigung der widersprüchlichen Umstände zu ihrer Beteiligung an einem Doppelmord ihrer Arbeitgeber. Die einzigen Kritikpunkte die ich habe sind, das es etwas zu lang war, da in der Mitte etwas zügiger hätte erzählt werden können und Schlussfolgerungen aus ihren Erzählungen und so, wie sie sich Dinge erklärt, zu einfach strukturiert sind für ihre würdevolle, intelligente und ungebrochene Art. Auch nach Beendigung des Buches bin ich nicht schlauer, aber es hat mir gefallen❤️
Besonders hervorragend fand ich, dass ich als Leser mir oft selbst die Frage stellte, ob Grace nun zu Recht im Gefängnis sitzt oder doch nur ein unschuldiges Mädchen war. Am Ende wurde dies nicht aufgeklärt. Normalerweise stört mich sowas, aber da man die ganze Geschichte lang spekuliert hat, ließ es an der Stelle umso mehr Raum für die eigene Meinung, die man sich währenddessen sowieso schon gebildet hat. Aufschlussreich für mich war an der Stelle das Ende. Da die Serie nicht alles beleuchten konnte, hat das Buch für mich vieles abgerundet. Verbindungen wurden nochmal konkreter herausgearbeitet und der ein oder andere Grund war im Buch zu finden, was in der Serie Fragen aufgeworfen hat.
Alias Grace, ein Buch mit einer mitreißenden Geschichte von einem Dienstmädchen was schuldig, oder doch unschuldig, eines Mordes verurteilt wird. Um 1840 keine Alltäglichkeit, doch leider auch nichts ungewöhnliches. Was den Fall so interessant macht, ist das die Verurteilte gerade mal 16 Jahre alt ist und sie kann sich nicht mehr an die Morde erinnern. Jahre später versucht ein Doktor, er befasst sich mit der Psyche, das Vergessene ihr wieder ins Bewusstsein zu rufen. Von Anfang bis Ende hat mich das Buch gefesselt. Aufmerksam geworden bin ich durch die Serie, mit dem selben Titel, von Netflix. Da diese schon wirklich gut war, konnte ich nicht anders, als das Buch ebenfalls zu lesen. Was mir aufgefallen ist, ist das die Serie sehr stark am Original geblieben ist. Ganze Textpassagen kamen mir bekannt vor und die Stimmung, die das Buch für mich übermittelt hat, wurde in der Serie sehr gut umgesetzt. Besonders spannend fand ich an der Geschichte die Teile, die vom Leben von Grace berichteten. Der Schreibstil änderte sich je nach Erzählweise. Berichtete Grace dem Doktor von ihrer Vergangenheit, schien es fast so, also würde Grace ebenfalls dem Leser ihre Geschichte erzählen. Erhielt man Einblick in das Leben des Doktors, so war es ein allwissender Erzähler. Diese Variation war so gut umgesetzt, dass es bei mir dennoch nicht zur Verwirrung kam. Alles in allem war es ein wirklich gelungenes Buch, welches sogar teilweise auf wahren Begebenheiten beruht. Die Autorin schrieb, dass sie natürlich auf ihre eigene Fiktion zurückgegriffen hat, dass der Fall, die Umstände, die Zeit und der grobe Rahmen allerdings wahr sind. Ich würde dieses Buch definitiv weiter empfehlen. Am Ende habe ich für mich daraus mitgenommen, dass das Glück oft auf Umwege zu einem findet und am Ende jeder das bekommt, was er gesät hat.
