AHAWAH. Das vergessene Haus

AHAWAH. Das vergessene Haus

Taschenbuch
4.01
AntisemitismusJüdische GeschichteBiografieNationalsozialismus

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Beschreibung

Ein Haus und seine Menschen. AHAWAH heißt Liebe. AHAWAH stand bis in die dreißiger Jahre über der Tür eines Hauses in der Berliner Auguststraße. Damals war es ein jüdisches Kinderheim mit außergewöhnlichem sozialem und pädagogischem Anliegen. Dann wurde es Sammelstelle für den Abtransport jüdischer Menschen in die Konzentrationslager. Später schien es keine Vergangenheit mehr zu haben. Regina Scheer rekonstruiert die bewegende Biographie des Hauses, das für jüdische Kultur und jüdische Schicksale steht und für Berliner Leben im 20. Jahrhundert. Von der Autorin der Bestseller „Machandel“ und „Gott wohnt im Wedding“. "Regina Scheer fand viele Lebensläufe und teilte sie mit. Sie schrieb ein Buch zur Geschichte und gleichzeitig ein Buch über Regina Scheer." Vera Friedländer, Die Weltbühne. Erweiterte Neuausgabe
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Geschichte & Archäologie
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
320
Preis
16.50 €

Autorenbeschreibung

Regina Scheer, geboren 1950 in Berlin, 1968 bis 1973 Studium der Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1972 bis 1976 war sie Redakteurin der Studentenzeitung "Forum", von 1980 bis 1990 Redakteurin der Literaturzeitschrift "Temperamente". Sie arbeitet freiberuflich als Publizistin, Historikerin und Herausgeberin. Regina Scheer lebt in Berlin. Regina Scheer veröffentlichte mehrere Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte und hat 2014 ihren ersten Roman „Machandel“ vorgelegt, für den sie den Mara-Cassens-Preis sowie den Ver.di-Literaturpreis Berlin Brandenburg 2017 erhielt. Zuletzt erschien „Gott wohnt im Wedding“. Im Aufbau Taschenbuch ist von ihr lieferbar: „AHAWAH. Das vergessene Haus. Spurensuche in der Berliner Auguststraße“.

Beiträge

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Berliner Geschichte ist ein wahres Faszinosum für mich, da war es gar nicht verwunderlich, dass mir nach den beiden Romanen Reginas Scheers auch ihr 1992 erschienenes Sachbuch "AHAWAH" in die Hände fiel. Die "Auguststraße" in Berlin ist für mich keine unbekannte Ecke und trotz allem war dieses Sachbuch sehr erhellend. Wohne aktuell selber in einem Viertel, das einst zu großen Teilen jüdisch bewohnt und geprägt war und das durch diverse Tafeln/Stolpersteine, etc. daran erinnert. Die komprimierte Geschichte, die sich aus der Spurensuche der Autorin ergibt, war für mich äußerst spannend. Die Entwicklung der jüdischen Gemeinde ab 1700 in Berlin folgen wir bis in die Gegenwart (70er/80er Jahre), in denen die Autorin unzählige Menschen befragt, teils ehemalige Bewohner:innen, Arbeiter:innen, Krankenpfleger:innen und Nachbar:innen. Der Beginn des Buches ist etwas - nun ja - zäh?! Erstmal bekommt man etwas mehr Lebensgeschichte der Autorin und sieht ihr eher beim Scheitern ihres Vorhabens zu. Aber nach und nach findet sie die richtigen Gesprächspartner:innen, kann in Archive gehen und hat vor allem die Zeit (nach 1. Kind & Scheidung), um sich dem Thema ausführlicher zu widmen. Ab Seite 125 geht es dann konzentrierter um die AHAWAH und ab da begann ich viel intensiver und begeisterter zu lesen als zuvor. Da wurden immer mehr Geschichten offenbar, es gab chronologisch viele Ereignisse aufgearbeitet und das persönliche Befinden der Autorin trat mehr in den Hintergrund. Das letzte Drittel des Buches widmet sich dann Einzelschicksalen, da gibt sie entweder längere Interviews wieder oder erzählt selbst Geschichten, die sie aus verschiedenen Akten/Quellen zusammengesammelt hat. Nicht unspannend jedenfalls! Für mich definitiv der Anreiz, einmal wieder in der Auguststraße vorbeizugehen und Ausschau zu halten. :) Das Buch geht jetzt in sein 30. Jahr. Seitdem hat sich doch einiges getan in Berlin, in der Auguststraße im besonderen. Und auch die Erinnerungskultur Berlins/Deutschlands schläft ja nicht ein. Wenn man die Themen ihrer Romane mochte, wird man, denke ich, auch mit "AHAWAH" nicht unglücklich werden. ;) (3.5-4.0 / 5.0)

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