Country Place

Country Place

E-Book
3.64
KleinstadtKriegKlassenkonflikteRassentrennung

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Ebenso zeitlos wie »The Street«: Ann Petrys Roman über Idealisierung und Desillusionierung und über menschliche Abgründe. Ein kleiner Ort in Connecticut: Johnnie kommt aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. Die Kleinstadt ist nicht das Idyll, zu dem Johnnie sie in seiner Sehnsucht gemacht hat – ebenso wenig wie Glory die wunderbare Ehefrau ist, die Johnnie in ihr sehen wollte, wie er nach und nach erkennen muss. Johnnie empfindet sich nicht nur als Kriegsveteran, sondern auch als Veteran »des nicht enden wollenden Kampfes zwischen denen, die zu Hause blieben, und denen, die weggingen«. Das Städtchen Lennox ist klatschsüchtig, böswillig und dünkelhaft. Es pflegt seine Verachtung für alles Fremde: das schwarze Dienstmädchen Neola, der portugiesische Gärtner, der jüdische Anwalt und die irischen Katholiken der Stadt gelten als »anders« und nicht dazugehörig. Ann Petry zeigt, was passiert, wenn alle Fassaden bröckeln und ein großer Teil der Einwohner von Lennox sich als menschlich mies, intolerant, reaktionär oder gierig entpuppen. Bis auf wenige Ausnahmen: Johnnie und die alte Mrs. Gramby. Diese beiden ordnen ihr Leben oder das Leben ihrer Mitmenschen neu und besser... »Berechnung, Untreue, Ehebruch, versuchter Mord, plötzlicher Tod und eine Reihe von überraschenden Erbschaften, die die Dinge mehr oder weniger in Ordnung bringen – das sind einige der vorherrschenden Themen, die in Country Place behandelt werden.« Richard Sullivan, New York Times, 1947 Erstmals auf Deutsch. Übersetzt von Pieke Biermann.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
320
Preis
17.99 €

Autorenbeschreibung

Ann Petry (1908-1997) war Journalistin, Pharmazeutin, Lehrerin und Gemeindeaktivistin. Ihre drei Romane, zahlreichen Kurzgeschichten, journalistischen Texte und Kinderbücher beschäftigen sich mit der Frage, was es bedeutet, afroamerikanisch bzw. weiß zu sein, sowie mit Rassismus in all seinen Facetten. The Street war der erste Roman einer afroamerikanischen Frau, der sich über 1,5 Millionen Mal verkaufte.

Beiträge

3
Alle
3

Anders als erwartet und das Lesen fiel mir eher schwer. Trotzdem wichtige Themen.

Country place von Ann Petry / Rezension ❤️ Vielen Dank für das Rezensionsexemplar! Überblick: - stand alone - Nachkriegsgeschichte, 1947, Connecticut, USA Inhalt und Meinung Das Buch war inhaltlich für mich ganz anders als es der Klappentext gesagt hat. Hier erst mal der offizielle Inhalt in meinen eigenen Worten: Johnny kommt aus dem 2. Weltkrieg nach Hause, er sehnt sich sehr nach seinem Heimatstädtchen Lennox in Connecticut sowie nach seiner Frau Glory. Leider ist nichts so, wie er es sich an der Front erträumt hat… Ausgehend davon habe ich einen Roman erwartet, der aus der Sicht eines schwer traumatisierten Soldaten erzählt wird. Habe Dinge wie Depressionen, Ängste und posttraumatische Belastungsstörungen erwartet. War innerlich darauf eingestellt, über grausame Situationen aus dem Krieg zu lesen und mich für Mitgefühl gegenüber Johnny gewappnet. Wirklich nichts davon kam in diesem Roman vor. Lediglich, dass Johnny sich sein Heimkommen anders ausgemalt hat. Das war schon so. Aber die Geschichte wurde von einem allwissenden Erzähler erzählt, der auch ein Bewohner der Stadt ist. Es ging um alle möglichen Leute und um Johnny irgendwie nur am Rande. Der Schreibstil von Ann Petry hatte durchaus Sogwirkung auf mich und die etwas andere Geschichte war nicht uninteressant. Wir begegnen nicht perfekten Menschen und am Ende schließt sich der Kreis gewissermaßen. Es hätte aber auch einfach zu einer anderen Zeit spielen können, habe die Gefühlslage der Nachkriegszeit nicht gespürt und die Charaktere waren alle ausgesprochen unsympathisch. Frauenfeindlichkeit und Rassismus kommen reichlich vor, jedoch mit Absicht, denn Ann Petry ist eine afroamerikanische Frau, die aufklärt, wie das so war und ist. Es ist sicherlich lesenswert, aber es war nicht so ganz meine Geschichte. 3/5 ⭐️⭐️⭐️

Anders als erwartet und das Lesen fiel mir eher schwer. Trotzdem wichtige Themen.
4.5

Ein schönes Buch und ein Mega Ende

Der Roman erzählt aus der Sicht mehrerer Protagonisten von deren Problemen und Verachtung für alles Fremde. Petry beschreibt in der immer spannender (Krimi-Teil) werdenden tiefgründigen Geschichte das bedrückende Kleinstadtmilieu im fiktiven Lennox. Der Autorin gelingen präzise, detaillierte Personen- und Ortsbeschreibungen.Gut und Böse bestimmen seit ieher das menschliche Miteinander.

4

• COUNTRY PLACE • Ann Petry wagte mit diesem Buch einen absoluten Tabubruch im Jahr 1947: sie schrieb als afroamerikanische Frau über ein kleines Dorf, in denen bevorzugt nur weiße Menschen leben. Ein wirklich ungewöhnliches Buch und man merkt tatsächlich weder an der Thematik noch am Schreibstil, dass es aus dem Jahr 1947 stammt. “Country Palace” wurde erstmalig ins Deutsche übersetzt. Die Geschichte spielt in Lennox, einem sehr kleinen verschlafenen Örtchen in Connecticut. Johnnie kommt nach Jahren des Krieges zurück in seine Heimat und bemerkt, dass es doch gar nicht so idyllisch ist, wie in seinen Vorstellungen. Stattdessen bröckelt die Fassade der Kleinstadt gewaltig. Unerwartet hatte “Country Palace” eine unfassbare Sogwirkung auf mich und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Statt eines Idylls erwarten einen menschliche Abgründe. In dieser Kleinstadt kennt jeder jeden. Es wird geredet, getratscht und verurteilt. In der Apotheke oder in dem kleinen Lebensmittelladen werden die neusten Informationen ausgetauscht. Dabei fällt auf, dass eigentlich fast alle Charaktere eine dunkle Seite verbergen und gerne die vermeintliche Wahrheit großzügig auslegen. So gibt es Intrigen, Affären, Komplotte und Rassismus. Die Charaktere sind abwechslungsreich und tiefschichtig. Der Schreibstil ist sehr interessant und gelungen, sodass ich den Roman fast in einem Rutsch gelesen habe. Insbesondere das Nachwort fand ich sehr spannend, da dort die Parallelen zu Ann Petry gezogen und über die Bedeutung als afroamerikanische Frau einen solch, für die Zeit brisanten Roman zu verfassen, informiert wurde.

Beitrag erstellen