
Konnte mich nicht überzeugen
Der Klappentext klang wirklich total spannend: nordische und griechische Mythologie, Engel und Dämonen. All das ist eigentlich genau mein Ding. Auch optisch ist das Buch wirklich ein Hingucker. Ich wollte dieses Buch wirklich lieben, aber je weiter ich gelesen habe, desto mehr ist meine Begeisterung verpufft. Der Anfang war unglaublich schleppend, und ehrlich gesagt hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass die Geschichte einfach nicht in Fahrt kommt. Die ersten 200 bis 300 Seiten ziehen sich echt wie Kaugummi. Der Schreibstil hat es mir leider auch nicht leichter gemacht. Er ist sehr ausufernd, oft verworren, mit vielen verschachtelten Sätzen und Zeitsprüngen, die mich total rausgebracht haben. Mir hat eine klare Struktur gefehlt. Oft wusste ich gar nicht mehr, wo in der Geschichte ich mich gerade befinde. Mit Marlow, der Hauptfigur, bin ich überhaupt nicht warm geworden. Sie kam mir oft egozentrisch und arrogant vor und war sehr auf sich selbst fixiert. Viele ihrer Entscheidungen waren für mich nicht nachvollziehbar, und sie hat immer wieder dieselben Fehler gemacht, ohne etwas dazuzulernen. Aucv die Nebenfiguren konnten es leider nicht rausreißen. Viele blieben für mich zu blass. Vor allem Fauna ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven. Eine emotionale Bindung zu irgendeinem Charakter aufzubauen, war für mich schlicht unmöglich. Was mich zusätzlich gestört hat: Im Buch werden Pronomen verwendet, die ich nicht einordnen konnte, wie zum Beispiel "sier". Das hat meinen sowieso schon stockenden Lesefluss weiter behindert – zumal diese Begriffe nicht erklärt wurden und aus dem Nichts auftauchten. Am meisten hat mich jedoch die Liebesgeschichte enttäuscht. "Caliban" ist die meiste Zeit über gar nicht präsent, und die Verbindung zwischen den beiden war für mich nicht spürbar. Die Fantasy-Elemente, die eigentlich super interessant hätten sein können – aber leider kamen sie viel zu spät und blieben oberflächlich. Viele Dinge werden zwar angedeutet, aber nicht konsequent weiterentwickelt. Stattdessen verliert sich das Buch in Wiederholungen, Gedankenmonologen und langatmigen Passagen. Das Potenzial das die Story bot, wurde leider nicht genutzt. Ich habe wirklich versucht, dranzubleiben, aber dieses Buch ist einfach nichts für mich. Auf Seite 367 habe ich deshalb abgebrochen. Trotz der tollen Aufmachung kann ich es inhaltlich leider nicht empfehlen.