Hat noch ein wenig Luft nach oben - aber Volker Klüpfel spielt hier die Stärken der Kluftinger-Krimis in einem neuen Setting aus. Wer skurrile Charaktere und Krimis mit Humor liebt, ist hier richtig
Klüpfel und Kobr werden ihrem Kommissar Kluftinger ja desöfteren mal untreu. Das neueste Solowerk von Volker Klüpfel spielt aber gekonnt die Stärken der Kluftinger-Krimis in einem neuen Setting aus. Der im Wohnmobil seines Vaters lebende und, im Gegensatz zu seinem Namenspatron, wenig erfolgreiche Schriftsteller Thomas Mann und die Putzhilfe des besagten Vaters, Swetlana, finden ein allein herumirrendes Mädchen. Schnell wird ihnen klar, dass es sich nicht um eine normale Ausreißerin handelt. Tommy und Swetlana ermitteln. Die Charaktere sind wieder völlig kauzig und witzig beschrieben. Vom naiven Tommy, der nach einem Jahr der kompletten Funkstille, immer noch an eine Beziehungspause mit seiner Freundin Michelle glaubt, seinem Vater, einem der jedem locker sitzenden Stützstrumpf im Altenheim wie Casanova persönlich hinterher jagt bis zum Ordnungsamtsmitarbeiter, der dem Wort Blockwart alle Ehre macht... ich liebe diese überzeichneten aber liebenswerten Charaktere und die daraus entstehende Situationskomik. Der Krimiplot hat da eher Teilzeitanteil, aber das passt so. Etwas spannender hätte es für mich sein dürfen, aber insgesamt war es sehr gute, humoristische Krimi-Unterhaltung mit einem cleveren und starken weiblichen Hauptcharakter.