
Toller Anfang und eine komplexe Story
Die Thematik in dem neuen Buch von Henri Faber hat mich sofort fasziniert. Ist es wirklich möglich, die Gedanken komatöser Patienten zu entschlüsseln? Dies versucht in der Geschichte der Neurologe Theo Linde, der sich beruflich mit dem Locked-in-Syndrom beschäftigt. Im Koma liegt jedoch unser Täter und nur er kann die Aufenthaltsorte der entführten Opfer kennen. An den Schreibstil musste ich mich erst drangewöhnen. Die Handlung war von Anfang an temporeich und ich als Leser flog nur durch die Seiten. Um nicht den Faden zu verlieren, sollte man auf jeden Fall das Buch in wenigen Tagen durchlesen um bei der komplexen aber sehr interessant durchdachten Story dranzubleiben. Erwähnen möchte ich aber die Figur Lukas. Ich fand den Part extrem traurig und erschütternd. Das Leben kann verdammt schön sein und vor allem mit der Lovestory, die hier noch eingebaut wurde. Doch das Leben wie Lukas es seit 11 Jahren ertragen muss, wünscht man niemanden. Auch die Familiengeschichte von Kommissar Maertens fand ich extrem gut aufs Papier gebracht und gleichzeitig erschreckend. Die Suche nach dem Versteck des letzten Opfers und die einzelnen Gedankengänge der Figuren sorgten für eine spannende Atmosphäre. Sehr gut ausgearbeitet und geschrieben fand ich vor allem die ersten 100 Seiten. Was für ein genialer Einstieg. Leider konnte das Buch das hohe Level für mich nicht ganz halten. Es war zwar bis zum Ende zwar nicht schlecht aber auch kein großes Highlight für mich. Die Auflösung habe ich schlussendlich zwar nicht erwartet aber das Ende war mir etwas zu abgedreht, zu viele Ereignisse und hat mich verwirrt zurückgelassen.