„Dunkle Momente“ ist durchgehend spannend, fesselnd und klug erzählt. Ich hätte stundenlang weiterhören können – ein beeindruckendes Buch, das noch lange im Kopf bleibt.
„Dunkle Momente“ von Elisa Hoven hat mich von der ersten bis zur letzten Minute gepackt. Neun echte Fälle, neun Schicksale – jeder einzelne bewegend, überraschend und oft erschütternd. Die Mischung aus juristischer Präzision und menschlicher Tiefe macht dieses Buch so besonders. Gerade weil die einzelnen Kapitel kompakt gehalten sind, eignet sich das Buch hervorragend für zwischendurch – und doch bleibt keines der Themen oberflächlich. Jeder Fall wird klar, verständlich und prägnant erzählt. Ich hatte nie das Gefühl, dass etwas fehlte. Im Gegenteil: Trotz der Kürze war ich bestens informiert, emotional involviert und hin und hergerissen. Denn die Strafverteidigerin Eva handelt teils egoistisch, zu emotional - lässt sich manipulieren und dennoch wirkt sie durch und durch menschlich Zerissen. Besonders eindrücklich war für mich der Blick auf das Spannungsfeld zwischen Moral und Gesetz. Als Verteidigerin stelle ich mir viele dieser Fälle als kaum auszuhalten vor. Denn ich darf mich eigentlich nicht von Gefühlen leiten lassen, sondern darf nur nach dem Gesetz arbeiten und argumentieren. Doch dieser Spagat zwischen Mensch und Verteidiger ist enorm. Hier agieren Menschen und keine Roboter. Gerade deswegen kann ich Evas Handeln gut verstehen. „Dunkle Momente“ ist durchgehend spannend, fesselnd und klug erzählt. Ich hätte stundenlang weiterhören können – ein beeindruckendes Buch, das noch lange im Kopf bleibt.