War okay aber habe mir mehr versprochen. Grundsätzlich fand ich die Story wieder sehr schnell erzählt. Auch das zwischen Jack und Elle sich so schnell alles geklärt hat und sie wieder zusammen gekommen sind fand ich schwer nachzuvollziehen. Ungefähr ab der Hälfte vom Buch habe ich mich auch gefragt was jetzt noch kommen mag, da die Geschichte für mich bereits erzählt war. Es war okay und nicht schlecht aber wie oben geschrieben habe ich definitiv mehr erwartet.

Der erste Teil des Buches hat mir gut gefallen – insbesondere Eloras Neuanfang auf Speranza war ein schöner und hoffnungsvoller Einstieg. Im zweiten Teil nimmt die Geschichte an Tempo zu: Elora wird zur Teilnahme an einer Kochshow in Rom eingeladen, was nicht nur eine große Chance für sie darstellt, sondern auch alte Wunden aufreißt. Ihre schwierige Kindheit, die Angst vor einem Wiedersehen mit den missbräuchlichen Eltern und die überraschende Begegnung mit ihrer Jugendliebe Jack sorgen für emotionale Tiefe und Spannung. Trotz des interessanten Settings und der starken Grundkonflikte hatte ich das Gefühl, dass nicht alle erzählerischen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Besonders verwirrend fand ich die Rolle von Isaac: Anfangs als Eloras F+ eingeführt, verschwindet er nach dem ersten Drittel sang- und klanglos aus der Geschichte. Seine Figur scheint keinen wirklichen Beitrag zur Handlung zu leisten, was schade ist – hier wurde Potenzial verschenkt. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft Raven, eine Mitkandidatin, die überraschend leicht an Informationen über Eloras Vergangenheit gelangt und ihre Eltern nach Rom bringt. Diese Wendung wirkte auf mich leider sehr konstruiert und wenig glaubwürdig – wenn Raven so einfach an diese Informationen kam, stellt sich die Frage, warum Eloras Eltern das nicht längst selbst geschafft haben sollten. Auch die plötzliche Scheidung von Jacks Eltern, die im Epilog kurz erwähnt wird, wirkte eher willkürlich als notwendig und fügte der Geschichte im Nachhinein wenig hinzu. Insgesamt war das Buch für mich ein netter Roman für zwischendurch, mit einer spannenden Grundidee und sympathischen Figuren. Leider blieb vieles an der Oberfläche und einige Nebenhandlungen wurden nicht zufriedenstellend aufgelöst. Schade, denn mit etwas mehr Tiefgang und Konsistenz hätte die Geschichte richtig glänzen können.