Seltsam und anstößig aber interessant
Ich habe bereits zwei Romane von Walter Moers verschlungen, dann kam dieses hier. Ich war ... verwirrt. Und an vielen Stellen abgeneigt. Das Buch hatte eine ungekannte Brutalität und Rohheit die mich erschrocken hat. Lange habe ich nicht verstanden, wie dieses Buch zu dem Rest des Autors passt. Aber ich habe vielleicht den Autor noch garnicht verstanden. Denn - gegen Ende des Buches hin (das ich trotzdem beendete weil eine enorme Kreativität in seinen Erzählungen steckt) ging mir ein glimmerndes Licht auf. Die Geschichten die vorher plump Brutalität zur Schau zu stellen schienen hatten auf einmal eine ganz eindringliche Nachricht. Den Menschen. Zwar handelt das Buch von allerlei Tieren aber die absurde Handlung stößt den Verstand deshalb ins Chaos, da die Tiere nicht NUR tierisch sind!! Wie gewohnt beginnt Walter Moers die kurzen Flabeln in dem er die Tiere stark vermenschlicht. Ihnen menschliches Denken nach unserer Gesellschaftsprägung eingibt, sie dieselbe Niedertracht leben oder genauso kalkuliert handeln. Der Kipppunkt der Geschichten kam dann, wenn diese Tiere plötzlich auch tierisch waren. So zum Beispiel das kleine Eichhoernchen oder das Vogelbaby (keine weiteren Details um nicht zu spoilern). Die rabiate Natur in Mischung mit den Gefühlen die wir den Tieren vorher zuschreiben ist ein Schlag ins Gesicht für unsere Empathie. Am Ende war das Buch eine in lustige Tiere verpackte leichte Gesellschaftskritik. Allerdings bezog Walter Moers nie einen politischen Standpunkt sondern zeichnet in seinen Flabeln Zustände der Welt nach die wir kennen und als höchst ungerecht empfinden. Dennoch würde ich es nicht wieder lesen. Oder es ohne Vorbehalt empgfehlen. Es lies mich etwas gespalten in meiner Meinung zurück und bleibt dennoch durch den Einfallsreichtum des Autoren so intelligent seine so menschlichen Themen in Flabeln zu verpacken bestimmt in meiner Erinnerung! Lesen kann man es. Es spricht nichts dagegen.