Das Fest von Lucy Fricke
Ein Buch über Freundschaften, die sich verlieren, Verluste im allgemeinen und das Verzeihen.
All dies ist prägend für das gegenwärtige Ich.
Jakob, ein einst gefeierter Regisseur wird 50.
Er blickt auf sein bisheriges Leben zurück und sieht nur ein schwarzes Loch.
Seine Karriere ist vorbei, seine letzte Beziehung liegt mehr als 10 Jahre zurück, seine Haare sind ergraut, sein Körper schwächer und sein Kopf ideenlose.
Für ihn also kein Grund zu feiern.
Ellen, seine einzige, langjährige Freundin, ist anderer Meinung, übernimmt die Regie für seinen Geburtstag und lässt ihn rein zufällig einigen Personen seines Lebens begegnen.
Ganz langsam bekommt das Schwarz seiner Gedanken wieder Farbe und die Lebensfreude kehrt zurück.
Jede Begegnung tut ihm gut und der psychische Schmerz wird durch einen physischen Schmerz ausgelöscht.
Am Ende weiß er, dass er dazu gehört und findet in Ellen endlich seine Erfüllung.
Eine richtig schöne, philosophische Geschichte mit positiver Schlussfolgerung.
Am Anfang kam ich nicht richtig in die Story rein, da das erste Kapitel in Ich-Form erzählt wird. Damit habe ich meine persönlichen Probleme.
Die weiteren Kapitel sind geprägt von indirekten Reden. Auch das war komisch für mich.
Aber ganz plötzlich war ich vertraut mit dem Schreibstil und habe dieses Buch dann tatsächlich sehr genossen.
"Je älter wir werden, desto mehr geht es um das, was wir verlieren können, weniger um das, was es zu gewinnen gibt."
Seite 128
Ich habe für das schmale Buch Recht lange gebraucht. Das ist meist ein Zeichen dafür, dass es nicht wirklich bei mir ankommt. Aber vielleicht auch für eine Leseflaute, da mich alle Bücher, die ich zur Zeit gelesen habe, nicht wirklich berühren oder überzeugen.
In dem Buch geht es um eine Person, die Geburtstag hat und an diesem Tag "zufällig" alle wichtigen Menschen aus seiner Vergangenheit trifft inklusive dessen Geschichten.
Er geht quasi nochmal sein Leben ab mit 50 und bekommt vielleicht auch die eine oder andere Erkenntnis dadurch.
Und noch etwas hatte sie ihm beigebracht, etwas, das er später ebenfalls fast wieder verlernt, zumindest nahezu vergessen hatte: dass das Schlechte Platz machte für das Schöne. Was du erlebt hast, wird immer ein Teil von dir sein, hatte sie ihm erklärt, aber wenn er von nun an so viel Schönes erlebe, wie es ihm nur möglich sei, dann müsse das Dunkle und Schwere in seinem Kopf zusammenrücken, um Platz für die neuen Erinnerungen zu schaffen. Er könnte auch eine Therapie beginnen und jahrelang sein Leben ausbuchstabieren, sie aber würde ihm eher Schönheit verordnen, und zwar in rauen Mengen.
Schön. Schöne Idee, schön geschrieben, sogar das Cover ist schön und ich bin irgendwie fast traurig, dass es mich nicht mehr berührt hat.
Bestes Buch zum Verschenken- runde und halbrunde Geburtstage
Köstlich amüsant. Im Buch wird der Protagonist 50 Jahre alt. Wie er den großen Tag verbringt, wen er alles trifft, welche Sünden der liebe Gott erst an diesem Tag bestraft und wie er bestraft wird …Sehr amüsant und trotzdem tiefgründig.
Ab einem gewissen Alter hat wohl jeder x Leute auf seinem Weg, die man aus unterschiedlichen Gründen nicht vergessen kann,
Der Roman von Lucy Fricke dreht sich alles in allem um den Geburtstag des Protagonisten. Der Ehrentag interessiert ihn aber nur wenig. Feiern? Gar keine Lust.
Doch mit viel Arbeit und Mühe, kann er durch alte Bekannte, vergessen geglaubte Freundschaften und nahestehende Personen über den Verlauf des Tages doch „dahin geführt“ werden. Es geht um das Erinnern, Reflexion und vielleicht auch ein wenig um emotionale Verfügbarkeit. Alles initiiert, geplant und strukturiert durch seine Freundin.
Grundsätzlich vielleicht etwas einseitig und sehr auf diesen einen Mann fokussiert, um den sich an diesem Tag die Welt zu drehen scheint, insgesamt aber ein schönes, harmonisches und kurzweiliges Hörbuch, welches uns eine längere Autofahrt versüßt hat.
Eine kurzweilige und warmherzige Erzählung. Das Revuepassieren lassen der Vergangenheit stimmt einen beim Lesen sich selbst gegenüber milde. Die Lieber der Autorin zu ihren Figuren spürt man auf jeder Seite. Macht Spaß und berührt ohne Kitsch!
Die Geschichte war eine gute Idee, die Umsetzung hat mich leider überhaupt nicht gepackt. Vielleicht hab aber auch nur ich die Geschichte überhaupt nicht verstanden…?
Die Geschichte liest sich angenehm und ohne große Anstrengung. Für Leser, die eine unkomplizierte Lektüre für zwischendurch suchen, ist dieses Buch sicher gut geeignet.
"Das Fest" - Lucy Fricke (17in2025)
"Als ich fünfzig wurde, [...], habe ich keine Richtung mehr gekannt. Da, wo ich war, wollte ich nicht bleiben, aber wo ich stattdessen hinwollte, ist mir auch nicht klar gewesen."
Jakob wird 50 und hat absolut keine Lust zu feiern. Wieso auch...lieber mistet er seine wohnung aus, alle Erinnerungen, nur ein Haufen Ballast. Irgendwie ist sein Leben auch nicht mehr das was es war. wenn er Glück hat, liegen noch gut 20 Jahre vor ihm.
Ellen hingegen, seine jahrelange Begleitung / beste Freundin sieht das anders, sie denkt, dass es noch 20 wunderbare Sommer sein können und will mit Jakob feiern.
Sie plant einen Geburtstag, der anders sind. Für Jakob scheint es wie Zufall oder Schicksal zu sein, dass er an diesem Tag alle wichtigen Personen seines Lebens wieder trifft. Alle hat er über Jahre nicht gesehen.
Sein Exfrau Inken, sein bester Freund Georg, seine Erzieherin Anne und seine Kindergartenliebe Neela.. am Ende wird es das Fest seines Lebens.
Eine schöne, skurrile und witzige Geschichte. Mit jeder Begegnung erfährt Jakob zwar mehr körperlichen Schmerz, aber dafür erlebt nochmal im "Benjamin Button" Effekt sein ganzes Leben.
Schöne Geschichte für zwischendurch.
“Das Fest” ist eine leichte und zugleich melancholische Geschichte über ein Leben, über Weggefährten und einen ganz besonderen Tag. Der Schreibstil war ganz wundervoll und das ganze Buch hat mich einfach berührt.
Blöderweise wurde ich bei einer Reado-Rezi gespoilert, deswegen kann ich das Buch jetzt schlecht bewerten. Die Überraschung war für mich leider einfach weg und nun kann ich nicht einschätzen ob ichs besser gefunden hätte wenn ichs nicht gewusst hätte. So wars nur ein hm.
Liest sich schnell weg, es bleibt aber auch nichts hängen. Die Geschichte wirkte teilweise arg konstruiert, den Figuren fehlt Tiefgang. Alles zu vorhersehbar, zu offensichtlich, wie es enden wird. Noch dazu sprachlich wenig interessant. Nett für einen Nachmittag, aber nichts, was ich irgendwem empfehlen würde.
Als Hörbuch genossen. Am Anfang nicht so spannend und inspirierend. Das Ende kommt dann doch etwas überraschend.
So spielt (vielleicht) das Leben. Macht dann ja doch Mut.
Ein Buch über vermeintlich verpasste Chancen - Aber es ist nie zu spät!
Jakob will seinen 50. Geburtstag eigentlich nicht feiern. Was hat er schon erreicht? Keine Familie, keine Frau, kein Job und seit seiner Jugend in Berlin- Kreuzberg.
Seine langjährige beste Freundin Ellen hat sich für ihn einen ganz besonderen Tag überlegt. Menschen, die in seinem Leben bedeutend waren, wichtige Weichen gestellt und liebevolle Erinnerungen wach rufen, werden an diesem besonderen Tag wie zufällig seinen Weg kreuzen. Alle mit einer wichtigen Botschaft oder Erkenntnis, die Jakob erkennen lassen: Es ist noch Zeit, dass Ruder rum zureissen und Träume zu verwirklichen. Am Ende einer jeden Begegnung mir den Menschen seines Lebens muss Jakob eine Blessur hinnehmen. Für mich eine Metapher für die Spuren, die das Leben hinterlässt... wie interpretiert ihr das?
Das Buch ist kurzweilig, kein Highlight, aber ich habe es gerne gelesen.
Ganz kurzweilige Geschichte. Nicht allzu viel Tiefgang, aber auch nicht gänzlich ohne Tiefgang. Sehr gut einfach mal so wegzulesen und sich am Ende gut zu fühlen. Ich hatte beim Lesen oft ein Grinsen im Gesicht.
Ein Mann wird 50, hat aber keinerlei Interesse an einer Feier. Gerade ist einfach alles schwierig, beruflich wie auch privat. Doch seine beste Freundin sieht das anders und hat für ihn einen denkwürdigen Tag geplant.
Dieses Buch ist so positiv, voller Hoffnung, einfach eine schöne Lektüre.
Filmregisseur Jakob glaubt in seinem Leben am Tiefpunkt angekommen zu sein und zwar in allen Bereichen, beruflich, körperlich, sozial und nun ist sein 50. Geburtstag – da gibt es rein gar nichts zu feiern, befindet er. Doch seine langjährige beste Freundin Ellen hat andere Pläne mit den düsteren Stimmungen von einem Jakob in der Midlife-Crisis. Clever von ihr geplant und nicht ohne Hintergedanken, schickt sie Jakob auf eine Reise in seine Vergangenheit, dabei erleidet er viele Blessuren, aber seine Stimmung verbessert sich zusehends.
Ein sowohl amüsanter als auch reflektierender Roman über Fehler und Missverständnisse, aber auch Freundschaften und Verluste, die uns durchs Leben begleiten.
Lucy Fricke hat das gleichzeitig leicht und ernst in einen zunächst wehmütig beginnenden Roman verpackt, der sich zunehmend zu einer Art Fürsprache entwickelt, die Menschen, die uns auf unserem Lebensweg begleiten und beeinflussen, im Herzen zu bewahren und ihnen mit Empathie zu begegnen, aber auch beherzt einen neuen Abschnitt anzugehen.
Wunderbar zu lesen.
Megaschöne Story über die Wichtigkeit von Freundschaft mit ganz viel Lebensfreude
Oh, was für ein wunderschönes Buch war das denn bitte! Lucy Fricke hat es geschafft, mich komplett in den Bann zu ziehen. In „Das Fest“ begleiten wir Jakob, einen ehemaligen Filmregisseur, der an seinem 50. Geburtstag so gar keine Lust auf Feiern hat. Seine Karriere ist im Eimer, die letzte Beziehung liegt Ewigkeiten zurück, und überhaupt fühlt er sich einfach nur wahnsinnig alt und ausgelaugt. Doch seine beste Freundin Ellen sieht das völlig anders und schickt ihn auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit.
Lucy Fricke erzählt mit einer Mischung aus Melancholie und Humor von den Höhen und Tiefen des Lebens, von Freundschaften, die uns prägen, und von der Kunst des Verzeihens. Ihre Sprache ist dabei so treffend und einfühlsam, dass man gar nicht anders kann, als mit Jakob mitzufühlen. Ein Buch, das nachdenklich macht und gleichzeitig das Herz wärmt - und ja, vielleicht brauchte ich während des Lesens ein paar Taschentücher, weil ich so viele Gedankengänge absolut nachvollziehen konnte.
„Es war die Euphorie des Anfangs. Nie wieder habe ich mich so gefühlt. Als wären mir danach die Anfänge und die Versprechen ausgegangen. … Er klang wie ein frustrierter Romantiker, und wenn man ehrlich war klangen die Menschen hierzulande mit fünfzig alle so … es seien damals die 90er zu Ende gegangen, eine fantastische Zeit, die man erst jetzt zu schätzen lerne und die spätestens mit 9/11 ihr Ende gefunden habe. Eigentlich … befinde sich die Welt seitdem im Kampf.“
Absolute Leseempfehlung!
Die Handlung spielt an einem Tag. Es wird eine Reise durch seine Vergangenheit.
Ein leichter Roman.
Es hat mir wirklich Spaß gemacht und mich sehr gut unterhalten.
Das Buch wird keins sein, das mir lange im Gedächtnis bleibt. Es geht um einen 50 jährigen Mann, der sich mehr oder weniger gezwungen mit seiner Vergangenheit und alten Bekannten auseinandersetzen muss. Die Geschichte ist sehr simpel erzählt und bringt m.M.n auch inhaltlich nicht so viel mit sich. Eher wirkte das Buch auf mich wie ein Buch für "zwischendurch". Ich denke hier wären etwas mehr Seiten gut gewesen, da man inhaltlich mehr in die Tiefe hätte gehen können. Aber das ist natürlich nur meine Ansicht.
Jakobs beste Zeit liegt hinter ihm und so wundert es nicht, dass er mit seinem 50. Geburtstag nichts zu tun haben möchte. Einstmals als Regisseur gefeiert, stagniert seine Karriere nun seit Jahren, körperlich fühlt er sich nicht fit und ohne Motivation kommen auch keine Ideen für neue Projekte. Als seine Freundin Ellen ihn an seinem Geburtstag kurzerhand abholt, geht Jakob widerwillig mit und es kommt zu einer Reise durch seine Vergangenheit. Er trifft Geliebte, Freunde und andere Menschen, die Teil seines früheren Lebens waren und bei jedem Treffen kommt es zu einem kleinen Unfall bis ganz am Ende der große Showdown auf ihn wartet.
Voller Ironie, feiner Emotionen und einer menschlichen Betrachtung für kleine Nuancen im Zwischenmenschlichen nimmt Lucy Fricke uns mit in einen Roadtrip durch Jakobs Leben. Ein leichter Roman über unterschiedliche Lebensphasen, verschiedene Ziele und tiefer Freundschaften. Er erzählt von Liebe und Verletzungen, vom Auseinanderdriften und Zusammenkommen und über allem liegt ein Hauch von Nostalgie.
Jakob hat Geburtstag - nicht irgendeinen, sondern seinen 50. Aber er will ihn nicht feiern, denn dieses Alter ist doch eher eine Katastrophe. Da bekommt er Besuch von seiner langjährigen Freundin Ellen. Und so starten die beiden den Tag mit einem Besuch im Schwimmbad. Danach passiert so einiges, mit dem Jakob nicht gerechnet hat.
"Das Fest" ist mit 144 Seiten ein eher schmales Buch, welches mir aber lange in Erinnerung bleiben wird. Die Autorin schreibt mit Leichtigkeit und Schwermut, mit Tragik und Komik, mit Schmerz und Freude und trifft damit genau den Ton, den das Leben spielt. Dabei sind manche Sätze so wunderbar lebensklug und einfühlsam formuliert, dass man sie auch gerne noch ein zweites Mal liest.
Der 50ste, kein Grund zum Feiern?
So sieht es jedenfalls Jacob. Am besten, man macht erst gar kein Aufsehen um diesen Tag. Feiern, nein danke! Was gäbe es auch zu feiern? Beruflich sind die besten Zeiten längst vorbei, privat erst recht. Es bleiben ihm vielleicht noch 20 (gute?!) Sommer. Seine beste Freundin Ellen will sein Selbstmitleid nicht akzeptieren, bringt eine Flasche Champagner mit und schenkt dem Partyfeind eine Badehose. Dann schickt sie ihn ins Freibad, damit er mal etwas für sich tut.
Diese kleine aber feine Midlife Crisis - Geschichte der Autorin Lucy Fricke dauert nur 2 Stunden und 41 Minuten und sie lohnt sich.
Der Tag, den Jacob am liebsten vergessen möchte, wird eine herzerwärmende Reise in seine Vergangenheit, bei der wir Leser*innen ihn immer besser kennenlernen und Jacob natürlich auch mehr und mehr Spaß hat. Auch wenn man das Ende ein bisschen vorausahnen kann, ist die Geschichte und vor allem die humorvolle Art und Weise wie sie erzählt wird einfach toll.
Ganz genau so - muss ein Buch über einen 50sten Geburtstag sein. Ein melancholischer und doch fröhlicher Rückblick und das in Angriff nehmen des nächsten Abschnitts. Wunderbar erzählt von Lucy Fricke. Eine Leseempfehlung - auch für Jüngere 😉
Wäre ich alleine in einem Buchladen unterwegs gewesen, so hätte ich das Buch „Das Fest“ von Lucy Fricke wahrscheinlich nicht in die Hand genommen. Zum Glück darf ich tolle Buchhändler:innen kennen, von denen ich in regelmäßigen Abständen wahre Schätze als Empfehlung bekomme. So auch dieses knapp 140 Seiten umfassende Werk.
„Eine Zahl habe immer eine Bedeutung, behauptete Jakob jetzt. Jede Zahl ziehe Konsequenzen nach sich. Kontostände, Aktienkurse, Temperaturen, Tarife, Umfragen, Quoten, überall Zahlen, an denen wir uns festklammerten, die unser Leben bestimmten, uns zermürbten. Zu sagen, er sei nur eine Zahl, sei absoluter Unfug, blinde Aufmunterung, was nun wirklich nicht meine Art sei.“ (Seite 13)
Es scheint, als könnte auf 140 Seiten gar nicht so viel passieren und doch ist es eine wilde Fahrt der Emotionen, welche ich als Leser zusammen mit Jakob, dem Hauptprotagonisten, erleben durfte. So viele intensive Momente und so viele Momente des „Über-Sich-Selber-Nachdenken.“
„Wenn Wünsche wahr wurden, das wusste er seitdem, konnte es den Anfang einer Tragödie bedeuten. Andererseits, dachte ich, konnte im Rückblick alles den Anfang einer Tragödie bedeuten. Nur allzu oft im Leben wünschten wir uns, was uns später ruinierte. Häuser, E, Erfolge, wir hatten die nahezu unglaubliche Fähigkeit, an allem zuzerbrechen.“ (Seite 13f.)
„Das Glück war eine einfache, aber bedrohte Angelegenheit. Es hatte den Status eines immateriellen Kulturerbes verdient.“ (Seite 21)
Auch wenn es noch einige Zeit ist, bis zu meinem 50. Geburtstag, so fühle ich mich heute sehr Jakob verbunden; in seinem Handeln, seinem Denken und Erleben.
„Wir sterben alle als Feiglinge, dachte er und richtete seine Wirbelsäule auf. Noch zwanzig Sommer, Jakob!“ (Seite 36)
„Die ständige Angst zu versagen, zu enttäuschen, den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Erfolg, der anhaltende, nicht der überraschende, entsteht überhaupt nur aus der Angst zu scheitern. Das sei nie sein Traum gewesen, sagte er.“ (Seite 53)
„Es seien damals die Neunzigerjahre zu Ende gegangen, eine fantastische Zeit, die man erst jetzt zu schätzen lerne und die spätestens mit 9/11 ihr Ende gefunden habe. […]
Während Sie auf ihrem alten Dach saßen, wurde Jakob klar, dass es nicht nur der bevorstehende Geburtstag gewesen war, der ihm den letzten Rest an Leichtigkeit genommen hatte, sondern die Zeit als solche. Und dass die Generation nach ihnen diese Leichtigkeit vielleicht nie kennen lernen würden. Es erschien wie eine wahrhaft große Erkenntnis, und er legte seine Hand auf Georgs Schulter.“. (Seite 65f.)
„Als ich fünfzig wurde, meinte Anne plötzlich, habe ich keine Richtung mehr gekannt. Da, wo ich war, wollte ich nicht bleiben, aber wo ich stattdessen hinwollte, ist mir auch nicht klar gewesen. Alles schien noch einmal möglich zu sein, gleichzeitig fehlte mir die Energie, auch nur das Kleinste zu ändern. Ein Tiefpunkt, lachte sie, aber zumindest einer mit Potenzial.“ (Seite 90)
„Ein pathetisches Wetter war das, und ich dachte: Je älter wir werden, desto mehr geht es um das, was wir verlieren können, weniger um das, was es zu gewinnen gibt.“ (Seite 125)
Ein 50. Geburtstag - ein Fest vollgepackt mit Komik, Tragik und Sehnsucht
Dieser Roman erzählt von der Mitte des Lebens, was hat man geleistet, was hat man erreicht
Von Verlust, von Abschieden, von Wiedersehen, von Freundschaft. Ohne diese Punkte sind wir nicht das, was wir sind.
Jakob wird 50 und will auf keinen Fall feiern. Er lebt als arbeitsloser Regisseur depressiv, ideenlos, einsam vor sich hin und glaubt, nie wieder an seine Erfolge anknüpfen zu können oder überhaupt Sinn und Ziel für sein Leben zu finden. Doch er hat die Rechnung ohne Ellen gemacht. Und wie dieser Tag dann für ihn abläuft, wird humorvoll und anschaulich erzählt - manchmal etwas überspitzt, aber das passt zu der Geschichte. Und manchmal erstaunlich tiefsinnig. Und sogar die Liebe kommt nicht zu kurz. Leseempfehlung!
Lucy Fricke schafft es, dass man mit jeder Seite tiefer in das Leben des Protagonisten Jakob und die Verwicklungen seiner Freunde in der Vergangenheit eintauchen kann.
Häufiger als erwartet zaubert das Buch einem ein Lächeln auf die Lippen, wenn es von der Komik des alltäglichen Lebens handelt.
Gute Literatur um sich selbst zu fragen, wie man sein Leben leben möchte und die Freundschaften pflegen.
Respekt auch an die 2. Hauptprotagonistin, Ellen, die es schafft ein Wunderwerk der Freundschaft zu organisieren und choreografieren, eine Freundin wie sie zu haben kann das Glück bedeuten.
Das Buch lässt sich sehr angenehm und leicht lesen, die Zeit vergeht hier wie im Flug.
Zuerst dachte ich: Oh nein. Bitte kein Buch über Männer in der Midlifecrisis. Aber spätestens ab dem 2. Kapitel war ich voll drin.
Lustig, nachdenklich und traurig. Absolut lesenswert.
DAS FEST
Lucy Fricke
Jacob wird 50! „Bloß nicht feiern“, sagt er seiner besten Freundin Ellen. Er fühlt sich alt, glaubt, seine besten Tage längst hinter sich zu haben, zählt die verbleibenden Lebensjahre und würde sich am liebsten direkt im Pflegeheim anmelden.
Doch seine beste Freundin Ellen hat einen anderen Plan: Sie schickt ihn - ausgestattet mit einer neuen, viel zu engen Badehose - ins Freibad. Er solle endlich mal wieder etwas für sich tun. Dort begegnet Jacob seiner Ex-Frau Inken und deren Sohn. Diese zufällige Begegnung hat eine Veränderung zur Folge, die ich euch hier leider nicht verraten kann, ohne zu spoilern.
Im Verlauf des Tages trifft Jacob weitere Personen, die in seiner Vergangenheit wichtige Rollen spielten.
Alle diese Begegnungen tragen dazu bei, dass wir Jacob besser kennenlernen und mehr über seine Kindheit und Jugend erfahren.
Lucy Fricke hat mit Jacobs Geschichte ein ganz besonderes Fest erschaffen. Am besten, ihr lest es selbst!
Ich hatte das Vergnügen, das Hörbuch zu hören, das mit einer Laufzeit von nur 2 Stunden und 41 Minuten sehr kurzweilig ist, und es parallel mit dem Buch zu genießen. Die Stimme von Bettina Hoppe hat mir außerordentlich gut gefallen. Sie passt perfekt zur Geschichte, die zunächst von Jacobs melancholischem und etwas mürrischem Charakter geprägt ist, sich aber im Laufe der Handlung immer mehr aufhellt.
Fazit:
Kurz, knackig und mal etwas ganz anderes – gute Leseunterhaltung!
4/ 5
Optimistische witzige Erzählung von Jakobs 50. Geburtstag - den er eigentlich gar nicht feiern will. Seine besten Freundin organisiert aber einen Tag voller Überraschungen mit vielen wichtigen Wegbegleitern aus seinem Leben und es wird trotz vieler pechvogelähnlichen Szenen Das Fest für Jakob.
„Das Fest“ von Lucy Fricke wurde in 2 Stunden und 41 Minuten von Bettina Hoppe gelesen.
Verlag: Hörbuch Hamburg
Mit dieser bezaubernden Geschichte bringt uns die Autorin das Leben von Jakob, dem arbeitslosen Filmregisseur näher. Seine jahrelange, beste Freundin Ellen plant für Jakob ein ganz besonderes Fest.
Er möchte seinen 50. Geburtstag nicht feiern; er ist nun alt, single, arbeitslos.
Pessimistisch und ohne Perspektive steckt Jakob in seinem
Leben fest.
„Was gibt es da zu feiern?“
Und doch plant Ellen einen besonderen Geburtstag, um Jakob auf das lebenswerte Leben hinzuweisen. Sie hat einen Plan und hofft inständig, dass dieser aufgeht.
Zufällige Begegnungen mit Menschen aus seiner Vergangenheit gehen Hand in Hand.
Sein Tag lässt seine Welt langsam wieder anders aussehen und trotz seinem Alter, seinem geschundenen Körper und seiner erfolglosen Zeit, beginnt er diesen Tag zu genießen.
Seine Werte überdenken, seine Vergangenheit anzunehmen und die Menschen zu würdigen, die sein Leben geprägt haben. Dies alles lernt Jakob an diesem besonderen Tag und stellt fest, dass die wahre Konstante in seinem Leben seine beste Freundin Ellen ist.
Ohne sie, wird ihm klar, hätte er diesen Tag niemals erlebt.
Lucy Fricke schafft es, mich als Hörerin in die kurzweilige Geschichte
zu ziehen. Die Verluste und Ängste der Vergangenheit gemeinsam mit Jakob zu meistern.
Auch wenn die Geschichte nicht wirklich realistisch ist, fühlt man als Hörer:in eine Sehnsucht nach solch einem besonderen Tag mit Menschen aus der Vergangenheit, die uns viel bedeuteten.
Freundschaften und Beziehungen zu ihm sehr wichtigen Menschen werden aufgearbeitet, Jakob bereut so manches, auch seine guten Freunde im Leben verloren zu haben. Manchmal durch sein Verschulden, manches Mal durch das Schicksal.
Er freut sich über das Verständnis der Menschen und bittet so manchen um Verzeihung. Nicht alles war gut, wie es war und doch ist es sein Leben.
Die Sprecherin konnte die melancholische Stimmung sehr gut einfangen; ihre besondere Art, diese Geschichte vorzutragen hat mich fasziniert und begeistert.
Die Autorin hat mit diesem Werk ein tiefgründiges Thema über das Leben, die Ängste, Verluste, aber auch Dankbarkeit, Liebe und Hoffnung erschaffen.
Mit ihrer klaren Ausdrucksweise, der authentischen Darstellung des Protagonisten und die starken Worte, um die Emotionen, die Jakobs Lebenskrise widerspiegeln zu beschreiben, zeigt uns die Autorin, wie Leben ist und Leben sein kann.
Ein starkes, berührendes Hörbuch.
Wunderbar geeignet als Geschenk für Menschen zum 50. Geburtstag und für alle, die über die Vergangenheit nachdenken und die Zukunft leben möchten.
"Das Fest" von Lucy Fricke ist eine schöne, kurze Lektüre für Zwischendurch und ich habe ein paar erheiternde und kurzweilige Stunden gehabt.
Der Schreibstil in diesem kurzen Roman ist locker-leicht und trotz der mitunter melancholischen Grundstimmung gibt es immer wieder humorvolle Momente - so wie das Leben eben ist
Für mich ist das Buch ist eine schöne Hommage an die Freundschaft und auf das Leben!
Jakobs 50. Geburtstag steht bevor und eins ist klar, zu feiern gibt es da nichts. Er will einfach seine Ruhe. Nur dass er da die Rechnung ohne seine langjährige beste Freundin Ellen gemacht hat.
Doch sie organisiert nicht etwa eine Überraschungsparty, sonden schickt ihn auf eine Reise durch sein Leben. Und so erlebt er an diesem Tag ganz unerwartete Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die er zum Teil Jahrzehnte nicht gesehen hat. Es geht um Verletzung und Enttäuschung, und gleichzeitig um das Verzeihen und Freundschaft. Und das ganze in wirklich amüsante Anekdoten verpackt.
Es hat mir richtig viel Freude bereitet, an diesem besonderen Tag Mäuschen zu spielen und bei Jakob zu sein. Ich war gerührt und hab gelacht. Lucy Fricke schreibt leicht und einnehmend. Ein wirklich empfehlenswerter Lese-/Hörsnack.