
Buch mit viel Potenzial
Auf das Buch hier bin ich aufmerksam geworden durch eine Rezension von eines anderen Bookstagramers, der sehr positiv überrascht von dem Buch war. Diese Begeisterung kann ich leider nicht komplett teilen. Was richtig gut ist, ist hier definitiv die Story. Von der Idee, dass eine Journalistin ihren eigenen Fall "aufklären" muss bin ich wirklich begeistert. Das klingt richtig spannend und in dieser Richtung habe ich bislang noch nichts ähnliches gelesen. Natürlich ist dabei klar, dass sie die ganze Zeit weiß wer es war und was damals passiert ist, da das aber bereits ziemlich früh mitgeteilt wurde, hat mir da aber schon ziemlich viel Spannung genommen. Es war dann nochmal spannend, wie sie sich versteckt hat und als sich dann alles zuspitzt, wie sie aus der Sache wieder herauskommt. Trotzdem hat mir da dann etwas der anfänglichen Spannung gefehlt. Rachel als Charakter mochte ich grundsätzlich ganz gern, konnte aber ihren extremen Widerwillen sich jemandem, gerade ihrem Partner oder ihrer besten Freundin anzuvertrauen, nicht ganz nachvollziehen. Klar hat sie viel dafür getan, aber sie brauchte definitiv Hilfe und es hätte evtl anders geendet, wenn sie früher etwas gesagt hätte, auch wenn ihre Angst unter dem Gesichtspunkt, dass es vor einigen jahren mal einen schlimmen Vorfall bei ihr gab zumindest verständlich ist. Der Schreibstil war auch richtig gut, ich wurde sehr schnell von ihm eingenommen. Insgesamt ist es für mich ein ganz guter Thriller, der leider ein bisschen ungenutztes Potenzial hat und dadurch, nach einem so starken Start im Laufe der Story leider Spannung verliert.