
Ein erschütterndes, mutiges Buch, das nicht romantisiert, sondern schonungslos aufklärt.
Dieses Buch hat mich auf eine Art erschüttert, wie ich es selten erlebt habe. Caprice Academy – Tödliches Verlangen ist kein gewöhnlicher Dark Romance Psychothriller. Es ist eine seelische Reise durch Abgründe, die sich nicht nur zwischen den Zeilen, sondern mitten im Herzen auftun. Connor, der sensible Tänzer mit inneren Narben, kämpft mit Schuld, Verlangen, Identitätszweifeln – und einer fatalen Anziehung zu Ginger, einer Figur so facettenreich wie verstörend. Ihre Beziehung ist toxisch, gefährlich – und gleichzeitig tragisch echt. Jede Szene zwischen ihnen ist aufgeladen mit Spannung, Schmerz und dem verzweifelten Wunsch nach Nähe, der immer wieder in Selbstzerstörung mündet. Kerim schreibt roh, direkt und emotional entwaffnend. Die Sprache ist brutal ehrlich und lässt einen keine Sekunde lang vergessen, dass es hier um mehr geht als eine Liebesgeschichte: Es geht um Trauma, um psychische Abgründe und um das Überleben in einer Welt, in der selbst das Tanzen – Connors einziger Halt – irgendwann zur Folter werden kann. Das Buch tut weh. Aber genau deshalb ist es wichtig. Es zeigt, wie tief emotionale Manipulation gehen kann, wie sehr Liebe und Abhängigkeit ineinander übergehen – und wie schwer es ist, sich aus solchen Verstrickungen zu lösen. Fazit: Ein erschütterndes, mutiges Buch, das nicht romantisiert, sondern schonungslos aufklärt – und einen lange nicht loslässt. Caprice Academy hinterlässt Narben. Aber manchmal müssen wir spüren, was weh tut, um zu verstehen, was heilen muss.