Eine tolle Familiengeschichte
Louis Vuitton ist ja als Marke an sich schon faszinierend, daher war ich auf diese Story sehr gespannt. Für mich als Fantasyleserin war es mal was ganz anderes. Der Schreibstil ist flüssig, mit vielen Informationen. Schon mit 13 Jahren machte sich Louis auf dem Weg aus seiner Heimat in Richtung Paris. Louis wollte sein Glück machen und seine Geschwister von der bösen Stiefmutter befreien und ebenfalls nach Paris nachholen. Zwei Jahre hat er gebraucht, bis er Paris zu Fuß erreichte. In den ersten Tagen nach seiner Ankunft hat er der Einweihung der Bahn zusehen dürfen und bereits dort grübelte er über die Kisten nach, die für die Kutschen mit gewölbten Deckeln angepasst waren, aber so gar nicht zum Transport mit der Bahn geeignet waren. Beim Suchen nach einer Lehre traf er auf Monsieur Maréchal, der ihn als Lehrburschen zum Kistenmacher und Verpacker aufnahm. Und so wurde der Grundstein zur Marke Louis Vuitton gelegt. Im Buch wird weiter von Louis Familie berichtet. Er holte seine Geschwister aus dem Jura nach. Mit ihnen und später zusammen mit seiner Frau lebten fast alle immer zusammen. Arbeiteten später zusammen als Louis sich entschied sein eigenes Geschäft zu eröffnen. Schnell entwickelte sich das Geschäft und es musste viel Personal eingestellt werden. Louis entwickelte den flachen Koffer zum Reisen mit der Bahn, musste Verrat im Unternehmen erfahren, was ihn letztendlich zur weiteren Entwicklung seiner Koffer anspornte. Es wird weiter von Verlusten erzählt und letztendlich vom Krieg zwischen Frankreich und den Preußen und was dieser für die Familie mit sich bringt. Ich finde Eva Maria Bast erzählt hier eine schöne Geschichte von der Entstehung einer beeindruckenden Marke. Man muss Louis einfach mögen. Ein Mann der an seinem Traum festgehalten hat und viel dafür gearbeitet hat, der Rückschlage erfahren hat, sich aber nicht unterkriegen ließ. Das Buch wirkte auf mich sehr entschleunigend. Im Gegensatz zur rasenden Entwicklung von heute, musste man damals lange Jahre hart arbeiten. Es gab keinen Multiplikator wie das Internet, sondern reine Mundpropaganda. In der damaligen Zeit bis hin zur Kaiserin bekannt zu werden und zu deren engerem Kreis zu gehören, war schon eine Leistung. Alles in allem ist es ein tolles Buch und eine tolle Geschichte. Sehr empfehlenswert.