„Neben Levi kann mir das echte Leben nichts anhaben“ Teil 2 der „Hardest Part-“Reihe im Schatten von Teil 1
Im zweiten Teil der Hardest Part-Reihe steht Zelal im Mittelpunkt, die Mitbewohnerin von Talhah aus Band 1. Zelal studiert Lehramt im Master und beginnt ein neues Semester, das mit einer überraschenden Wendung verbunden ist: Für ihre Tätigkeit als studentische Hilfskraft wird sie einem neuen Dozenten zugeteilt – Levi Jakab. Es entwickelt sich eine Teacher x Student-Geschichte, bei der das Thema der „verbotenen Liebe“ eine zentrale Rolle spielt. Obwohl die Beziehung nicht verboten im strafrechtlichen Sinne ist, ist sie doch umstritten und birgt das Risiko, entdeckt zu werden. Die Frage bleibt: Wer deckt am Ende die Liebelei auf? Zelal ist eine empathische und liebenswürdige Hauptfigur, die ich ins Herz geschlossen habe. Dennoch fand ich, dass die Themen, die sie beschäftigen, manchmal etwas zu überladen wirkten und nicht wirklich in die Tiefe verfolgt wurden. Kurzzeitig wird auch ihre Familie näher beleuchtet, doch auch hier bleiben die Erzählungen eher vage, ohne konkrete Einblicke in ihre Kindheit oder Jugend. Ebenso geht die Autorin mit den anderen Themen aus der Triggerwarnung eher oberflächlich um, weshalb ich die Warnung am Ende des Buches für mich persönlich nicht ganz nachvollziehen konnte. Die Geschichte wird überwiegend aus Zelals Sicht erzählt, während Levi nur in wenigen Kapiteln zu Wort kommt. Dadurch wirkt Levi für mich etwas distanziert und weniger nahbar. Außerdem zieht sich die Mitte des Buches ziemlich in die Länge, erst die letzten 60 Seiten bringen wieder Spannung und Dramatik in die Handlung. Leider kommt das Ganze viel zu spät, und das Ende wirkt abrupt und etwas hastig abgehandelt. Insgesamt kommt Teil 2 der Reihe nicht an den ersten Teil heran. Die Autorin hat ihren Schwerpunkt geändert und ich persönlich mochte die Einzigartigkeit sowie die Thematik aus Teil 1 viel lieber. Daher gebe ich „Trusting was the hardest Part“ drei Sterne und würde es nicht weiterempfehlen.