"Bleib" ist ein aufwühlender, skurriler aber auch faszinierender Roman. Adeline Dieudonné erzählt die Geschichte von S. und M. Eine Frau mit ihrem Geliebten, der bei einem heimlichen Treffen stirbt. Von Trauer und Schock überwältigt und unfähig in gehen zulassen, fährt sie mit ihm durch die Berglandschaft. Unaufgeregt und schon fast banal berichtet S. der Frau ihres Geliebten M. in zwei Briefen, wie ihr Mann gestorben ist und was S. zu dem gemacht hat, wer sie heute ist. Die Autorin beschreibt schonungslos das Leben einer Frau, die sich Männern immer untergeordnet gefühlt hat. Die denkt, ohne einen Mann nicht richtig leben zu können. S. erzählt in ihren Briefen viel von ihrer Vergangenheit und findet oft klare Worte für die Zustände auf der Welt und in der Gesellschaft. Durch M. habe sie erst zu sich selbst gefunden, eben weil sie nicht fest zusammen waren. Sie hat ihn so sehr geliebt, das sie ihn nicht gehen lassen konnte. Dieser Roman ist mir unter die Haut und ans Herz gegangen. Ich habe viel geweint, aber auf ab und zu gelacht. Einfach weil manche Passagen so skurril und merkwürdig waren. Aber hier geht es um so viel mehr als nur um die Liebe oder den Tod. Es geht ebenso um Trauerbeweltigung, darum mehr zu sein als eine Mutter oder Ehefrau. Darum den Kreislauf von Generationen zu durchbrechen. Darum sein Leben in die Hand zu nehmen. Aber doch auch um Liebe. Wahrhaftige und und lebensbejahende Liebe, die mir Seite um Seite das Herz gebrochen hat. Mit "Bleib" hat die Autorin einen Roman geschaffen, der unvergesslich und meisterhaft ist und der noch lange nachhalt und in meinem Kopf rumspuken wird. Einfach weil ich sehr viel in diesem Buch gefühlt habe und es mich überwältigt hat. Unbedingt lesen!
Schwierig
Schwierig auf mehrere Weise. Trauer beschäftigt uns alle irgendwann und loslassen ist nie einfach. Das Thema ist natürlich sehr traurig aber es ist auch schwierig nachzuvollziehen wie sie damit umgeht. Mit den ersten zwei Dritteln habe ich mich besonders schwer getan. der Schreibstil hat mich nicht angesprochen und gefesselt. Gegen Ende hab ich mich besser damit arrangieren können. Zudem fällt mir das Ende schwer. Mir fehlt, dass ich Camilles Seite nicht kenne. Nicht weiß was sie denkt und fühlt und ob sie bescheid wusste.
Hab noch nie so ein makabres Buch gelesen. Das war auf eine ganz andere Art abgründig aber SO. GUT. Sehr beeindruckend, mit Sicherheit aber auch polarisierend. Eine sehr feinfühlige Geschichte einer Frau, die endlich lernt, selbstbestimmt zu leben und dabei die Liebe ihres Lebens verliert. Mich hat’s sehr berührt. Und der Schreibstil ist einfach großartig!

Stark angefangen und stark nachgelassen! (Achtung Spoiler!!)
Idee gut, Umsetzung eher mau… Das Buch hat meine Erwartungen leider nicht getroffen. Die Handlung an sich hatte Potenzial aber ich hätte mir eine andere Erzählweise gewünscht…, dass das Buch im Grunde aus 2 Briefen besteht UND diese wiederum in Kapitel unterteilt wurden war einfach maximal verwirrend. Schade! Ich wollte es mögen! SPOILER Bis etwa 70% war es noch spannend und dann wurde es irgendwie..übernatürlich? Die Feuerhexe, der Schutzbann um die Hütte den man nur durchdringen kann, wenn man sich irgendwelchen gruseligen Ereignissen/Ängsten stellt? Weiß nicht…
Ausnahmezustand nach dem Tod eines geliebten Menschen

Bizarr trifft es zu 100%
Seit seinem Erscheinen schlich ich um dieses Buch herum. Dass es nun von einer Bibleothekarin empfohlen wurde, hat mich schließlich zugreifen lassen. Ich musste mich schon sehr auf die Erzählerin und ihre gewagte Entscheidung, den Geliebten nicht gehen zu lassen, einlassen. Kein vorschnelles Urteil, erst einmal einfach nur lesen und mitfühlen, was sie zu diesem Handeln bewegt. Und da liefert sie tatsächlich einiges an Gründen. Sie erklärt sich. Ich versuche zu verstehen. Es ist ein hoch emotionales Thema, den Tod zu begreifen. Gleichzeitig ergreift sie mit M. ein letztes Mal die Flucht. Sie flieht vor der Welt und all den gesellschaftlichen Grenzen und Gesetzen. Der Gedanke der Autorin, einen Menschen festzuhalten und nicht gehen zu lassen bewegt zutiefst. Jedoch fand ich die letzten knapp 50 Seiten schon ziemlich happig bis bizarr. Darüber kann die großartige Playlist an Songs zum Buch prima hinweg trösten.
„Bleib“ von Adeline Dieudonné – Ein radikales Abschiednehmen Adeline Dieudonné zieht uns mit Bleib in eine Erzählwelt, die zugleich düster, zärtlich und verstörend ist. Eine Frau verliert ihren Geliebten – doch statt sich den Konventionen von Trauer und Abschied zu beugen, bleibt sie einfach. Bei ihm, mit ihm, über den Tod hinaus. Was folgt, ist ein schonungsloser Monolog voller Wut, Sehnsucht und Befreiung – ein radikaler Akt des Festhaltens und zugleich des Loslassens. Der Roman ist vieles: eine Totenklage, ein feministischer Befreiungsschlag, eine bitterkomische Dekonstruktion der Liebe. Dieudonné schreibt mit einer Intensität, die schmerzt, und mit einer Lakonie, die entwaffnet. Die Erzählerin spricht nicht nur zu ihrem toten Geliebten, sondern auch zu dessen Ehefrau – und damit auch zu einem gesellschaftlichen Bild von Weiblichkeit, das Frauen in die Rolle der Rivalinnen drängt. Was bedeutet es, zu lieben? Was bleibt von uns, wenn die Liebe endet? Bleib gibt darauf keine einfachen Antworten, sondern lotet die Extreme der Existenz aus – voller literarischer Kraft, radikal und unvergesslich.
Habe das Buch nur gelesen, weil es eine Freundin gelesen hat und jedes Mal, wenn sie davon erzählt hat, hab ich einfach nur gelacht. Die Story von diesem Buch fand ich so absurd, dass ich es selbst lesen musste und überraschenderweise hat es mir mehr gefallen, als ich zuerst gedacht habe. Neben den absurden und leicht verstörenden Stellen, werden auch ernstere Themen angesprochen, was das Buch tiefgründiger macht, als es vielleicht aussieht. Wer nach einem schnellen und kurzen read sucht, dem kann ich das Buch nur empfehlen :)
Erinnerungen entfalten sich im Licht der Gegenwart.
"Bleib" von Adeline Dieudonné ist ein Roman, der eine ungewöhnliche und makabre Geschichte erzählt. Die Protagonistin verbringt ein Wochenende mit ihrem Geliebten M. in einem abgelegenen Chalet, doch plötzlich stirbt M. an einem Herzinfarkt. Die Erzählerin bleibt in ihrer Trauer bei seinem Körper, fährt mit ihm durch die Berge und schreibt Briefe an seine Ehefrau. Positives: - Dieudonné schafft es, eine düstere und skurrile Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser in ihren Bann zieht. - Der Roman bietet einen tiefen Einblick in die Psyche der Protagonistin und ihre Vergangenheit, was die emotionale Tiefe der Geschichte verstärkt. Negatives: - Die Handlung weist einige Längen auf und verliert dadurch an Spannung: - Die feministische Gesellschaftskritik, die in Dieudonnés früheren Werken oft präsent ist, kommt hier nur sehr sparsam zum Einsatz. - Einige Leser könnten die makabren und morbiden Elemente als geschmacklos empfinden. Insgesamt ist "Bleib" ein Roman, der zwar interessante Ansätze und eine ungewöhnliche Erzählweise bietet, aber nicht vollständig überzeugt. Die Geschichte wirkt stellenweise unausgegoren und widersprüchlich, was den Lesegenuss mindert.
Zu Beginn brauchte ich einige Zeit um mich auf die Geschichte einzulassen, aber dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Ich wollte unbedingt erfahren was sie mit der Leiche macht, warum sie ihn nicht loslassen kann. Der Schreibstil war oft poetisch, wenn die Protagonistin von ihren Gedanken 'schrieb', manchmal etwas ausschweifend. Und man braucht starke Nerven für die Beschreibung ihrer Affäre, denn er ist tot und die Verwesung setzt ein, die Liebe der Protagonistin ist jedoch stärker.
Posttraumatische Psychose oder eben Zeitverschwendung
Dieser Roman war für mich reine Zeitverschwendung. Ich konnte keine Verbindung zur Protagonistin aufbauen, vielleicht aber auch durch die Erzählform. Für mich unbegreiflich, wie dieser Roman positive Bewertungen erhält. Mich konnte er zu keiner Zeit berühren, geschweige denn richtig abholen. Pluspunkte gibt’s fürs Cover, das war’s aber auch..
Anfangs war ich recht angetan von der Geschichte, aber irgendwie wurde es mir etwas zu unverständlich und morbide. Man kann das Verhalten der Protagonistin beim besten Willen nicht nachvollziehen. Daher nur drei Sterne.
Makabere und gleichzeitig feinfühlig zarte Liebes-/Lebensbeichte - sprachlich und in der Zeichnung der Figuren sehr beeindruckend aber sicher polarisierend!
Über die Liebe und die Vergänglichkeit
Wie das wohl ist, wenn jemand stirbt, den Mann man aus tiefstem Herzen liebt? Ist dann die Liebe weg? Vergangen? Genauso wie der Körper vergeht? Oder ist sie noch da wie die Erinnerung, die ewig bleibt? M. und seine Geliebte verbringen mal wieder ein Wochenende in den Bergen, in einem kleinen Chalet. M. Stirbt beim morgendlichen Baden im See. Seine Geliebte ist außer sich vor Schmerz und Trauer. Sie kann sich nicht von ihm trennen, möchte nicht, dass man ihn ihr wegnimmt. Und so behält sie es für sich. Sie bleibt bei ihm, und er bleibt bei ihr und sie schreibt ihre gemeinsame Geschichte in Briefe an seine Frau. Über der Handlung hängt ein Grauschleier. Die Geliebte will nicht, dass die Beziehung endet, nicht über den Tod hinaus. Wir sind dabei, wie sie versucht sich jede Zelle und jede Pore von M. einzuprägen. Nach und nach merken wir, dass es hier nicht um eine Affärehandelt, sondern dass die Beziehung für beide existenziell war. Der moralische Kompass wird weg gelegt, ein Urteil über Liebende nicht gefällt. Das Ausmaß, das ihre Trauer annimmt, ist sicherlich unangemessen, aber irgendwie auch nachvollziehbar. In fein gewebten Sätzen erzählt sie seiner Frau, wie sehr sie ihn geliebt hat, ohne dass sie ihr seine Liebe nimmt. Es gibt keine Eifersucht und keine Dramen, kein Leid und keine Besitzansprüche. Sie betont mehrfach, dass die von ihr selbst gewählte Einsamkeit die Grundlage für die acht Jahre währende Beziehung war. Dieudonné hat eine kontemplative Erzählweise mit einem Spannungsbogen verknüpft der unaufhörlich auf das Ende zusteuert. Unsere ich Erzählerin startet ein paar schräge Aktionen. Man möchte die Protagonistin gleichzeitig trösten, sie anschreien und sich erschöpft neben sie setzen. Die Szenen, in denen wir Zeugen sind, wie sie mit dem Leichnam umgeht, sind voller Zärtlichkeit, auch wenn der Zustand des Körpers immer mehr vergeht. Das hier ist kein Krimi, auch kein Horrortrip, sondern eine Reflexion der Vergänglichkeit des Seins und der Liebe zu dem, was bleibt. Der Roman transportiert intensive Gefühle, die zwischen Empathie und Ablehnung schwanken. In diesem besonderen Falle bin ich sehr froh darüber, dass es noch keine Lektüre gibt, die Gerüche wiedergibt 😉 Dieses Buch hat von Anfang an eine Melodie und so verwundert es auch nicht, dass der passende Soundtrack gleich mitgeliefert wird. Eine große Leseempfehlung für alle, die die Liebe feiern und die Vergänglichkeit akzeptieren
Schwierig zu greifen: sprachlich brillant, inhaltlich nicht so…
**** Worum geht es? **** Eine Frau, ihr Geliebter und die eigentliche Frau. Als der Geliebte stirbt wird der Geliebten bewusst, welche Rolle sie in seinem Leben eigentlich führte und kann nicht loslassen. Sie schläft neben dem toten Körper und nimmt ihn sogar nochmals mit auf Reisen. Erst nach und nach öffnet sie sich ihren eigenen Gefühlen und scheint Stück für Stück Abschied nehmen zu können. **** Mein Eindruck **** Ich gebe dem Buch eine neutrale Bewertung, da es technisch gesehen, sehr gut ist, inhaltlich mich leider nicht mitnehmen konnte. Zunächst zu den positiven Dingen: der Schreibstil der Autorin ist gewieft und angenehm zu verfolgen, mit gewissem Anspruch versehen und akzentuiert an emotionalen Knotenpunkten. Die Geschichte ist authentisch und in dem Maße einmalig. Ein gewisses Interesse löste das Setting und vor allem die Briefe der Geliebten an die Ehefrau aus. Was hat mir nicht so gefallen: die Protagonistin hat bereits zu Beginn eine gewisse Abwehrhaltung in mir ausgelöst. Ich fand das Ganze moralisch nicht richtig, aber das kann man auch mal außen vor lassen in einem Buch, es macht sie aber trotzdem irgendwie nicht sympathisch. Einfach zu egoistisch und jammernd. Die Geschichte selbst entwickelt sich eher willkürlich, das Verhalten der Protagonistin im Verlauf ist und bleibt skurril und trotzdem bleibt die Erzählung eher blass und fade. Ich konnte letztlich, trotz des wirklich tollen Schreibstils, die Protagonistin und die Handlung nicht in Einklang bringen. **** Empfehlung? **** Ich empfehle das Buch vor allem Leser*innen von skurrilen und gewöhnungsbedürftigen Erzählungen, die einem guten Schreibstil viel abgewinnen können.
Ich habe das Buch in einer Nacht durchgelesen weil der Schreibstil der Autorin sehr flüssig zu lesen war und mich irgendwas in diesem Buch total in seinen Bann gezogen hat. 📗 Die ganz großen Gefühle blieben leider aus, aber unterschwellig hörte man doch etwas heraus was mich total berührt hat. Klar, die Vorstellung dass die Protagonistin die Leiche ihres Geliebten durch die Gegend fährt, neben ihr schläft etc. ist mehr als befremdlich, geradzu eklig. 🤢 Und trotzdem war da etwas dass die tiefe Liebe der Beiden aufgezeigt hat … alles mehr als skurril und komisch 😐 Ich gebe dem Buch 3 Sterne ⭐️ weil ich einfach nicht weiß was ich darüber denken und was ich davon halten soll. Ich bin froh dass ich es gelesen habe, nicht mehr und nicht weniger. 💭
Puh, das muss ich erstmal sacken lassen. Es hat mich angegriffen und etwas mit mir gemacht.
Eine Frau, die alle Facetten des frauseins kennengelernt hat und den einzigen Mann in ihrem Leben, der sie wie eine gleichwertige Persönlichkeit behandelt hat, nicht gehen lassen will. Auch als er stirbt.
Tolle Autorin, die es versteht mit ihrem Text zu fesseln. Worte, die im Gedächtnis bleiben, weil so viele Tabus angesprochen werden. Spannend, traurig, psychotisch aber auf den Punkt gebracht. Hat mir sehr gut gefallen. Highlight!
Gut zu lesen aber …
… die versprochen großen Gefühle haben mir ein wenig gefehlt! Die Geschichte an sich ist natürlich schon sehr irre und verrückt, an und für sich auch vollkommen unvorstellbar. Zumindest für mich! Natürlich kann ich zu 100% nachvollziehen wie schwer ist es, loszulassen ! Aber dennoch, der Tod ist für mich etwas vor dem ich Respekt habe. Und vor einem Toten sowieso. Die Reise die sie noch machen wollte mit ihm und das Begräbnis welches sie ihm widmen wollte kann ich noch nachvollziehen, das M. allerdings schon Verwesungsanzeichen zeigte lies mich bisschen erschaudern. Die Gefühle blieben für mich bisschen auf der Strecke. Das Buch sonst liest sich allerdings sehr gut und ich habe es auch gern gelesen und hab mich gut unterhalten gefühlt. Mit fehlten hier nur die Emotionen !
#urlaubslektüre no.1 #bleib von #adelinedieudonné Ein skurriler Roadtrip einer Frau, die ihren toten Geliebten auf der Rückbank umherschippert. Ist das die richtige Wohlfühl-Literatur für den Sommerurlaub? Nein und trotzdem war diese absonderlich entrückte Geschichte ein wahres Lesevergnügen für mich. Ich mag schonungslose Plots, die herausfordern, sich von all der Mainstream Literatur abheben und einem das Gefühl von einem so noch nie gelesenen Roman vermitteln. In diesem Briefroman erfahren wir die Liebesgeschichte der Erzählerin und ihrem verheirateten Geliebten, die in einem Chalet in den französischen Alpen ein Wochenende verbringen bis zu einem tragischen Ereignis bei dem der Geliebte stirbt. Ausser sich vor Kummer kann sich die Frau nicht von ihrem toten Geliebten trennen und eine schräge Odyssee beginnt. Ja, die Geschichte ist durchgeknallt, abstoßend aber auch sehr zärtlich und humorvoll. Diese Ambivalenz hat mich begeistert! Eine grenzenlos, psychotische Liebe! Eine fulminante Trauerbewältigung, die sich von allen moralischen Vorstellungen entledigt.

BLEIB Adeline Dieudonné Gerade bekam ich einen Brief von ihr. Sie erzählte mir, dass sie die Geliebte meines Mannes, M., sei - ihn liebt - eigentlich liebte, denn er ist tot. Sie waren übers Wochenende gemeinsam im Chalet in den französischen Alpen, hatten sich den Abend zuvor geliebt und Wein getrunken - ohne zu wissen, dass es ihr letztes Mal war. Sie sagte, M. hätte immer gut von mir gesprochen, liebevoll, aber irgendwann hätte sich unsere Beziehung verändert. Jetzt war sie seit acht Jahren an seiner Seite, hatten sich hinter meinem Rücken getroffen, wann immer es passte. Meistens am Nachmittag, selten verbrachten sie eine gemeinsame Nacht. Heute Morgen machte sie ihm Frühstück, spülte die Weingläser von gestern Abend ab, während er im See schwamm und sie nicht wusste, dass sie die letzten Spuren seiner Lippen an dem Weinglas entfernte. Erst dann guckte sie aus dem Fenster und sah seinen leblosen Körper im See treiben, mit dem Gesicht nach unten. Die Geliebte, unsere Protagonistin, kann sich nicht von ihm trennen, wäscht ihn, zieht ihn an und fährt mit ihm ohne ein Ziel vor Augen los - schläft neben ihm, streichelt und liebkost ihn. In Rückblicken erfahren wir, wie sie ihn kennenlernte und wie ihr Leben zuvor verlief. Nebenbei schreibt sie zwei Briefe an seine Frau. Was für eine eigenwillige Liebesgeschichte. Auch wenn alles ein wenig skurril war, konnte mich die Geschichte voll in seinen Bann ziehen. Es war mein erstes Buch der Autorin - angezogen von diesem wunderschönen Cover bin ich ganz unbedarft zu diesem Buch gekommen und wurde nicht enttäuscht. Es ist die Geschichte einer Frau, die Angst vor dem Alleinsein hat und nur durch die Anwesenheit eines Mannes sich als Ganzes fühlt. „Man vergisst immer, Danke zu sagen, man sagt „ich liebe dich“, und glaubt, das genügt.“ (S.244) Von mir gibt es eine Leseempfehlung. 4½/ 5
Wirklich fantastisch durchdacht und geschrieben! Ein krasses Leseerlebnis einer etwas irren Geschichte, die sehr ans Herz geht!

Ungewöhnlich, aber gut! 💫
Eine Frau und ihr Geliebter verbringen ein Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Als er plötzlich stirbt, ist die schöne Zeit vorbei. Doch sie kann nicht loslassen. Erfüllt von Schmerz und tausend anderen Gefühlen, verbringt sie die nächsten Tage mit der Leiche, fast so, als wäre er am Leben. Sie redet mit ihm, fährt mit ihm im Auto spazieren und legt sich neben ihm schlafen. Zudem fängt sie an, Briefe an die Ehefrau ihres Geliebten zu schreiben. Darin erzählt sie von ihrer großen Liebe, dem Leben und wie es für sie weitergeht… Wer sich jetzt denkt, dass das alles etwas makaber klingt, hat den gleichen Gedanken wie ich zu Beginn des Buchs. Doch je mehr man liest, umso mehr Einblick erhält man in die Gedankenwelt der Protagonistin und kann ihr Handeln nachvollziehen. Man muss es ja nicht gutheißen oder selbst so empfinden. Das dachte ich vor allem, als sie die Briefe an die Ehefrau geschrieben hat. Warum macht die das? Das kam mir in den Sinn. Aber klar, wer, wenn nicht die Ehefrau, kann die Gefühle und Emotionen nachvollziehen, den Schmerz teilen? Die leisen Töne, mit denen die Gefühle hier präsentiert wurden, haben mich abgeholt. Alles andere wäre bei der Geschichte auch Fehl am Platz gewesen. Das Buch ist leicht zu lesen, aber nicht ganz so leicht zu verdauen. Es hallt lange nach. Ich habe mich gerne damit beschäftigt. Wer eine gefühlsbeladene, aber keineswegs kitschige Geschichte lesen möchte und sich an makaberen Momenten nicht stört, dem lege ich dieses Buch ans Herz. Übrigens: Mich lassen ja Playlists in Büchern meist kalt, ich habe da meine eigene Musik. Aber die Songs, die die Autorin beim Schreiben gehört hat, sind durchweg genial. Wer das Buch liest, sollte deshalb unbedingt auch mal in die Playlist reinhören, die am Ende des Buchs zu finden ist. - Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten. Meine Meinung ist davon unabhängig. -

Was als romantischer Ausflug in die französischen Alpen beginnt, endet mit der tragischen und zugleich skurrilen Reise einer Frau, die versucht den Verlust ihres Geliebten zu verarbeiten. Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem abgelegenen Chalet. Doch plötzlich, von einem Tag auf den anderen, ist nichts mehr wie zuvor: Der Geliebte ist tot, ein tragischer Unfall. Der Schmerz der Frau ist so allumfassend, so verzehrend, dass sie vollkommen außer sich mit seinem Körper zurückbleibt. Sie schläft bei ihm, redet mit ihm und nimmt ihn schließlich auf eine letzte Reise durch die Berge mit. Auf dieser Reise beginnt sie der Ehrenfrau des Mannes zu schreiben. Schonungslos, ehrlich und nichts beschönigend erzählt sie nicht nur die Geschichte ihrer Liebe, sondern auch ihre eigene - die Geschichte einer Frau, die lernt selbstbestimmt zu leben. So skurril »Bleib« von Adeline Dieudonné auf den ersten Blick zu sein scheint, so humorvoll und tiefgründig ist der Roman zugleich auch. Denn lässt man sich unvoreingenommen auf diese Geschichte ein und blickt über die anfängliche Irritation hinweg, erwartet uns als Leser*innen ein berührender Roman über Liebe, Verlust und das Frausein in der Gesellschaft. Neben der ungewöhnlichen Inszenierung der Handlung hat mich der Schreibstil der Autorin am meisten fasziniert. Dieudonné schafft es gleichzeitig sowohl Nähe als auch Distanz aufzubauen, denn während uns die Erzählerin durch das Schreiben der Briefe Einblicke in ihre tiefsten Gedanken und privatesten Lebenserfahrungen und -entscheidungen gibt, erfahren wir ihren Namen nicht. Bis zum Ende bleibt sie nicht vollständig greifbar, wenngleich man unweigerlich eine Beziehung zu ihr aufbaut. Für mich hat es sich beim Lesen angefühlt als stünde ich einer fremden Frau gegenüber, die ich zwar auf eine intime Art und Weise kenne, die mir gleichzeitig jedoch vollkommen unbekannt ist. Obwohl wir uns die Hände gegenseitig entgegen strecken, unsere Fingerspitzen nur wenige Millimeter voneinander entfernt, berühren wir uns nicht, niemals. Ich bekomme sie nicht zu fassen, ganz egal wie nah ich ihr auch komme, und dennoch weiß ich so vieles über sie. Durch diese Erfahrung war »Bleib« für mich ein besonders faszinierendes Leseerlebnis, das aufgrund seiner einzigartigen, skurrilen und tiefgründigen Geschichte immer noch in mir nachhallt.
Liest sich zum Glück sehr schnell. Bisher das schwächste Buch der Autorin. Fand die anderen alle eigentlich recht gut. Nett zum lesen, mehr aber auch nicht.

Eine Frau und ihr Geliebter verbringen ein Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Doch plötzlich stirbt er. Völlig verzweifelt bleibt die Frau mit seinem Körper zurück. In den folgenden Tagen kann sie sich nicht von ihm lösen. Sie schläft bei ihm, spricht mit ihm und fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Außerdem beginnt sie, Briefe an seine Ehefrau zu schreiben. In diesen Briefen erzählt sie von ihrer intensiven Liebe und davon, wie sie lernt, ihr Leben selbstbestimmt zu führen. Die Geschichte handelt von zwei Briefen, die an die Frau des verstorbenen Unbekannten geschrieben wurden. Mir hat dieser Ansatz gut gefallen, da er es ermöglicht, die Gedanken, Erinnerungen und Gefühle der Protagonistin auf eine authentische Weise darzustellen. Es wirkte zunächst etwas befremdlich, dass die Briefe an die Ehefrau des Geliebten gerichtet waren, doch im Verlauf der Geschichte ergab dies immer mehr Sinn. Denn wer könnte den Verlust besser nachempfinden als die Ehefrau selbst? Die Protagonistin sucht jedoch keine Absolution durch die Briefe, sondern nutzt sie vielmehr, um ihren eigenen Schmerz zu verarbeiten. Im Verlauf der Geschichte erfahren wir mehr über das Leben der Protagonistin und die Gründe, warum sie überhaupt eine Affäre begonnen hat. Dabei spielt der Feminismus und die Selbstbestimmung der Frau eine große Rolle. Mich hat die Geschichte insgesamt fasziniert, auch wenn sie auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen mag. Die Emotionen kamen jedoch nicht immer ganz bei mir an, da die Verarbeitung des Verlusts stellenweise etwas distanziert wirkte. Außerdem hätte ich gerne erfahren, wie die Ehefrau auf die Briefe reagiert. Trotzdem halte ich dieses Buch für anspruchsvoll und interessant, da es sich von anderen Werken abhebt. Es ist fraglich, ob es für jeden Leser geeignet ist, aber es ist definitiv keine schlechte Geschichte.
Das Buch polarisiert, keine Frage. Und es hallt nach, aber mich hat es nicht abgeholt. Dabei wollte ich es so gern mögen, eine außergewöhnliche Geschichte und ein grandioses Setting. S. verbringt mit ihrem Geliebten ein Wochenende in einem Chalet in den Bergen. Am Morgen findet sie seine Leiche im See. Sie schafft es nicht, sich von ihm zu trennen, er soll bei ihr bleiben, egal ob tot oder lebendig. Ich fand die Story ziemlich makaber und deprimierend, S. kommt mir psychisch gestört vor. Der Schreibstil ist angenehm, die Geschichte äußerst merkwürdig. Wer sich für die Analyse einer kranken Psyche interessiert, wird das Buch vermutlich spannend finden.

Ergreifend und tiefgründig
Der Kurztripp in das Chalet in den französischen Alpen sollte einer Frau und ihrem Geliebten Erholung und eine schöne Zweisamkeit bescheren. Doch als der Liebhaber plötzlich verstirbt, entspinnt sich eine überaus obskure Geschichte. Ich war unheimlich gespannt was mich in diesem Buch erwarten würde. Und ich kann Euch sagen, mich hat eine ergreifende und tiefgründige Geschichte willkommen geheißen. Die Autorin überzeugt immer wieder mit ihrer Wordgewandtheit und tiefsinnigen Sätzen. Das Thema des Buches ist interessant und die Geschichte war für mich immer wieder fesselnd. In einer abgeklärten (Zitat:" Er wollte ein Kind. Ich hatte einen Bauch") und mitreißenden Art wird hier die Geschichte einer Frau erzählt, die sich dem 'System' Frausein unterworfen hatte. Hübsch und vorzeigbar, lieb und nett, keine Meinung haben und vor allem die Klappe halten. Erst mit ihrem Geliebten M. erfährt sie, was es heißt, geliebt zu werden, dafür wie man wirklich ist. Und diese Liebe war für unsere Protagonistin etwas ganz Besonderes. Es ist ergreifend zu verfolgen wie sehr unsere Protagonistin an dieser Liebe festhalten will, auch nach dem Tod von M. und was in ihr vor sich geht. Wie gehen Mensch mit Verlust um. Wie unterschiedlich verarbeiten Menschen den Verlust eines geliebten Menschen. Sicherlich gewollt überspitzt, zeigt sich mir in dieser Geschichte eine so tiefe Liebe zum Partner. Die Person, die unsere Protagonistin endlich ihretwegen liebt. Die sie versteht und annimmt und sie sein lässt, wie sie ist. Uns wird die Geschichte anhand zweier Briefe erzählt, was ich als Stilmittel wieder sehr gemocht habe. Wir erfahren viel über die Vergangenheit unserer Protagonistin, wie sehr diese auch von Selbsthass geprägt wurde. Erst ein Mann würde sie komplettieren, sie erst liebenswert und lebenswert machen. Es gab viele Szenen, die mich sehr nachdenklich zurück gelassen haben. Fennoch gab Begebenheiten im Buch, bei denen ich mich allerdings gefragt habe, ob das machbar ist, bzw. ob es sich so in der Praxis verhält, oder eben nicht. Aber am Ende ist es doch nur eine Geschichte, oder nicht? 😉 Eine große Leseempfehlung von mir.
Es war schwierig eine Sternewertung zu geben.
Da dieses Buch etwas zwischen genial und flüssiger Schreibstil aber auch absurd und beklemmend war, fand ich das Bewerten ziemlich schwierig. Schlussendlich hätte es alles sein können zwischen 1.5 bis 4.5 Sternen. Die Länge des Buches war gut für eine solche Art der Erzählung, das Buch besteht sozusagen "nur" aus zwei Briefen. Wenn man Bücher mag, die nicht der Norm entsprechen, und mit dem Thema Tod klarkommt, kann man es lesen. :)

Puuuuuh…
Was war das bitte? Ich muss gestehen, dass ich mich direkt in das Cover verliebt habe und auch die Geschichte klang gar nicht mal so verkehrt. Und diese ist in ihren Ansätzen auch wirklich gut, doch leider stimmt alles andere nicht. Alles, was mir bei diesem Buch versprochen wurde, habe ich vermisst. Emotionale Wucht? Nee, ich habe hier leider keine Emotionen gespürt, obwohl es so viele Momente gab, in denen sie wichtig gewesen wären. Der Stil war mir einfach viel zu nüchtern. Humor? Wo? Eine selbstbestimmte Frau? Für mich auch absolut nicht. Denn auch wenn hier viel über die Vergangenheit reflektiert wird, so empfand ich das Buch zu keiner Zeit feministisch oder zeigte eine emanzipierte Frau, sondern vielmehr ist die Erzählung geprägt von Abhängigkeit und Wahnsinn. Und genau dieser Wahnsinn lässt das Buch so skurril, so verrückt wirken – aber leider fehlte mir da am Ende noch etwas, um das Geschehene abzurunden. Weiter war das Buch über weite Strecken einfach abartig. Traubewältigung hin oder her, aber mit einer verwesenden Leiche durch die Gegen fahren, das ist einfach irre, da hat die Erklärung in einem Nebensatz am Ende auch nicht geholfen, zumal das Geschriebene teilweise wirklich zu ekelhaft und dadurch unrealistisch war. Die Briefform: sprunghaft, aber konsequent und authentisch. Was soll ich sagen? Absolut kein Buch für mich, langweilig, emotionalos, sprunghaft und für mich leider überhaupt nicht das, was versprochen wurde.
Eine leise Geschichte mit viel Potential, die mich aber leider emotional nicht richtig packen konnte.
Großartiges Buch
Tolle Atmosphäre, sprachlich wunderschön, bedrückend und schön zugleich.
Das war irgendwie skurril, an die Geschichte bin ich mit anderen Erwartungen herangegangen. Nichtsdestotrotz konnte man es schnell lesen.
Konnte keine richtige Verbindung aufbauen
Im Großen und Ganzen ist das Buch gut geschrieben. Ich mag den Schreibstil der Autorin, aber ich konnte weder zu M. noch zu der Protagonistin eine Verbindung aufbauen. Das Thema des Buches ist tragisch, aber es hat mich nicht tief berührt. Würde ich vermutlich nicht noch mal lesen.
Loslassen
•Buchrezi• 😶🌫️ Zum Inhalt: M. liegt im See, er ist tot. Das sieht die Frau sofort, die mit M. ein paar Tage im Chalet in den Bergen verbringen wollte. Sie zieht ihn raus, bringt ihn ins Haus, wäscht ihn… und beginnt Briefe an die Ehefrau von M. zu schreiben. Beginnt darin ihr Leben Revue passieren zu lassen und möchte erklären, welche Rolle M. in ihrem Leben hatte. Und M., der bleibt an ihrer Seite, sie kann nicht loslassen, möchte ihn behalten. Legt sich nachts zu ihm ins Bett, nimmt ihn mit ins Auto, fährt mit ihm davon. Weiß, dass wenn der Tod von M. bekannt wird, sie loslassen muss, aber das kann sie nicht. Er ist ihre große Liebe… die Angst alleine zurückzubleiben ist zu groß, zu schwer zu ertragen. Und da sie „nur“ die Affaire für M. gewesen ist, ist jetzt vielleicht endlich der Zeitpunkt gekommen, ihn ganz für sich allein zu haben? Mein Fazit: Worauf lässt man sich ein, wenn man zu diesem Buch greift? Zu Beginn hatte ich noch den leisen Verdacht, dass es sich um eine Geschichte handelt, die in die Richtung des independent Films „Swiss Army Man“ mit Daniel Radcliffe geht. Skurril, erschreckend, aber auch humorvoll. Die Grundidee, einen längeren Zeitraum mit einer Leiche zu verbringen, ist die selbe, doch das Buch ist alles andere als humorvoll. Erschreckend plastisch wird hier beschrieben, wie es ist, nicht loslassen zu können und die Tage an der Seite des Menschen zu verbringen, den man so sehr liebt, aber der eben tot ist. Doch geht es nur darum? Nein, ganz bestimmt nicht! Es geht um so viel mehr, um tiefe Emotionen von der Frau, die dem/der Leser*in anonym bleibt. Ihre Situation und ihre Gedanken sind schmerzhaft, emotional und nur schwer zu ertragen. Die meiste Zeit verbringen wir in ihrer Vergangenheit, ihre Beziehung zu Männern und warum ihr das Alleinsein so schwer fällt. Lasst euch auf die Geschichte ein, wenn ihr bereit dazu seit und wenn ihr keine Probleme mit sehr plastischen Beschreibungen habt… denn auch der Prozess, den der tote M. durchmacht, wird hier sehr deutlich beschrieben. Kaum ein Buchtitel passt zu einem Buch besser, als dieser hier. Von mir gibt es ⭐️⭐️⭐️ von fünf ⭐️n!
Erzählstil nicht ganz so meins. Thema klang gut, aber für mich nicht gut umgesetzt. Mir fehlte da einfach was.
Eine Frau die durch einen ungewöhnlichen Roadtrip mit ihrem toten Verlobten, erkennt wie sehr die gewachsen ist und das es ihr zum ersten Mal gelingt, allein zu sein. Nochmal bräuchte ich so eine Story nicht, aber an manchen Stellen traf die Geschichte einen Wunden Punkt.

Da will man einfach nur ein entspanntes Wochenende in den Alpen genießen und zack biste tot. Als ob das nicht noch schlimm genug wäre, raubt man dir auch noch deine letzte Ruhe. Hm, irgendwie blöd gelaufen für M. Aber jetzt mal beiseite mit dem ganzen Quatsch. „Bleib“ behandelt ein Thema, das sicherlich als sehr harte Kost betitelt werden darf. Dementsprechend ging ich auch in das Buch rein. Nur waren meine Vorstellungen und die bittere Realität, doch sehr verschieden. Ich dachte, das wird irgendein kranker abgefahrener Shit. Aber Pustekuchen, in Wirklichkeit ist es eine traurige Story rund um die Namenlose und noch lebendige Partnerin M´s handelt. Es wird die Vergangenheit von ihr aufgearbeitet, es werden Briefe verschickt, es wird ein verwesender Leichnam durch die Gegend gefahren. Die Story konnte mich kaum abholen und zog sich für mich und sicherlich auch den falschen Erwartungen geschuldet einfach nur in die Länge. Geschrieben war das ganze dann auch eher schleppend und verwirrend. Irgendwann fügt sich alles zusammen, aber ich hatte da so meine Mühe wirklich dranzubleiben und mich auf das ganze einzulassen. Ich kann zu 100 % nachvollziehen, wenn das Leute berührt und diese Art von Storys genau das richtig ist. Für mich war es jedoch nichts. Aber hey, das Cover finde ich nice!
Ein sehr melancholisches, ruhiges Buch was sicher auf viel Diskussion bietet. Eine Geschichte über das Leben, den Tod, das Lieben und das Verlieren, darüber das sich leben manchmal mehr wie kämpfen anfühlt und wir doch am Ende allein sind. Eine Erinnerung daran mehr Leben in unseren Alltag zu bringen um uns nicht selbst zu verlieren. Außergewöhnlich.
Außergewöhnlich und vor allem ab der zweiten Hälfte konnte es mich emotional noch so berühren. Krasse Thematiken werden hier angesprochen!
Gekauft. Gelesen und geliebt. In dieser Geschichte verfolgen wir unsere namenlose Erzählerin, wie auch Protagonistin über eine Spanne von ein paar Tagen. Sie findet ihren Freund M. tod im See auf und macht dann was, was sie hier auch versucht bildhaft darzustellen. Sie bleibt bei ihm und kümmert sich um die Leiche. Immer wieder springt sie in ihren Gedanken zu Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit und dadurch auch zu krassen Themen. Der Schreibstil in der Übersetzung aus dem französischen von Sina de Malafosse fand ich unglaublich gut. Finde man muss sich ein bisschen draufeinlassen, auch wenn es nicht ganz der normalen logischen Vorgehensweise ist. "Leicht zu tragen und stark zu spüren".
📌 "Liebesbeziehungen wandeln sich, da bin ich sicher, aber sterbendes Begehren ist sterbendes Begehren. Punkt." - S. 27 Große Erwartungen hatte ich an "Bleib". Der Klappentext klang so vielversprechend, das Cover war so stimmig und "Das wirkliche Leben" selbiger Autorin hat mir einst sehr gut gefallen. Zum Inhalt: Eine Frau verweilt mit der Leiche ihres plötzlich verstorbenen Geliebten; kann und möchte sich nicht von ihm trennen. Sie erklärt sich und ihr Leben in Briefen an seine Ehefrau. Meine Meinung: Leider war die namenlose Protagonistin (für mich) keine Sympathieträgerin. Ihre Intentionen, den Leichnam zu behalten, um noch Zeit mit ihm zu verbringen waren für mich nicht nachvollziehbar und wurden es auch nicht durch die Schilderung ihrer Lebensgeschichte. Die Namenlosigkeit der Protagonistin und ihres Geliebten, fand ich übrigens in Bezug auf die Tragik der Handlung, die doch zumindest im Ansatz rührend und bewegend hätte sein müssen nüchtern, distanziert und unangemessen. In meinen persönlichen Erwartungen, die ich anhand des Klappentextes an diese Geschichte hatte, ging es um die Beziehung der Erzählerin zu ihrem verstorbenen Geliebten, um das Zwischenmenschliche, Persönliche, Besondere zwischen den Beiden. Das was plötzlich fehlt und Trauer und Einsamkeit verursacht. Ich dachte, ich bekomme ein Buch über Trauerarbeit bzw. Trauerverarbeitung. Gelesen habe ich eine Geschichte über eine Frau, die irgendwie sinnbefreit die immer weiter verwesende Leiche ihres Geliebten auf dem Rücksitz ihres Autos transportiert. Das war inhaltlich leider am Ende kein Buch für mich, auch wenn ich den Schreibstil von Adeline Dieudonné sehr mag.
Was für eine intensive Geschichte. Es geht um Tod, Trauer, Verlust und doch steckt so viel Leben auf jeder Seite. Beim lesen spürt man die Einsamkeit der namenlosen Erzählerin und ist doch in trauter Zweisamkeit mit ihr verbunden. Beinahe intim. Einsam aber nicht allein, Leere gefüllt mit Leben inmitten des Verlustes. Man kann diese Geschichte nicht in Worte fassen, man muss sie erleben.