„Briefe von Weihnachtsmann” ist eine sehr niedliche Sammlung von Briefen, die Tolkien an seine Kinder schrieb.
Gleichzeitig zeigt sich auch der Schreibstil des Professors. Die Welt des Weihnachtsmannes ist, dafür dass sie nur in einigen Briefen besteht, unglaublich gut ausgearbeitet, die Texte zeigen seine Arbeit als Linguist und Philologe (bspw. ist eine alte Form des Quenya zu finden, ebenso wie verschiedene Schriften, darunter eine, die den Tengwar nicht unähnlich ist), ihn als Zeichenkünstler und seine Fähigkeit, Handlungen lebendig wirken zu lassen, von denen nur von einer Figur berichtet wird (was in „der Herr der Ringe” mit u. A. dem Sturm auf Isengard seinen Höhepunkt findet). Auch ist es interessant zu sehen, wie der Professor Rückbezug auf aktuelle Ereignisse nimmt, beispielsweise die Veröffentlichung des „Hobbit” oder den Beginn des zweiten Weltkrieges. Auch seine naturalistische Haltung ist zu erkennen, beispielsweise in Sätzen wie „Ich kann diese Dinger (Flugzeuge und Automobile) nicht lenken, und mir liegt auch gar nichts daran, sie sind ohnehin zu langsam (vom Gestank ganz zu schweigen). Ebenso ist Tolkiens Selbstironie großartig, beispielsweise, wenn er sich über seinen Beruf („Oxford muss ein ziemlich verrückter Ort sein, wenn Leute über sowas Vorlesungen halten”) oder seine Zeichenfähigkeiten („Zumindest hat der Vater der Buben versucht, Bären zu zeichnen - auch wenn sie nicht besonders gelungen sind.”) lustig macht. Am schönsten ist jedoch der Einblick in das Leben der Tolkiens, die Liebe des Vaters zu seinen Söhnen und seiner Tochter und die jungen Jahre Christopher Tolkiens, gerade mit Blick darauf, was er noch Großes leisten sollte. Ein wunderschönes Buch, das man nur empfehlen kann, besonders für junge Kinder (ca. 4-8).