
Eine etwas andere Lovestory
Ich bin beim Shoppen durch Zufall auf "Anaphase" gestoßen und die Optik hat schließlich zum Kauf überzeugt. Nachdem ich auf der Leipziger Buchmesse die Autorin kurz kennenlernen durfte, war ich auf das Buch umso gespannter. Erwartet habe ich eine Dystopie mit einer Lovestory am Rand, wie in den meisten Werken. Da lag ich etwas daneben. Die Liebesgeschichte zwischen Aoife und Lazarus steht im Zentrum der Handlung, die Dystopie liefert lediglich das Setting. Dadurch kommt für meinen Geschmack das World Building etwas zu kurz. Dafür sind die Figuren sehr bildhaft und nahbar, ihre Beweggründe und Handlungen sind nachvollziehbar dargestellt. Die Nähe zu den Charakteren macht auch den Großteil der Spannung aus, ich wollte immer wissen, wie es mit den Beteiligten weitergeht. Die Erzählperspektive war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, da die Schilderungen des Erzählers flüssig zwischen den Gedanken und dem Erleben der einzelnen Figuren wechselt. In Szenen mit mehreren Charakteren war es teilweise schwer nachvollziehbar, wessen Eindrücke gerade geschildert werden. Insgesamt ein spannendes und gut geschriebenes Buch, das ich gerne gelesen habe und mich jetzt auf Teil 2 freue.