Nope. Echt nicht.
Bonnie & Clyde goes pervert. Bei 53% werfe ich das Handtuch. Das Character Building ist für den Arsch, bei ihm erschließt es sich noch, bei ihr hingegen ergibt nichts mehr einen Sinn, da die Autorin vor lauter Porn vergessen hat, ihren "Breaking Point" auszuarbeiten. Der schimmert zwar durch, es wird aber nicht deutlich, wie aus der braven Kirchgängerin ein durchgeknallter Psycho wird. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Phrasen und Klischees. Alter! Wenn du so viele Probleme mit deinem Nacken hast, dann geh zum Arzt, ich kann mir deinen "rollenden und knackenden Nacken" nicht mehr antun. Und hast du dir die Eier entzündet oder warum musst du ständig breitbeinig irgendwo sitzen? Die Story Line passt trotz über 500 Seiten auf einen Notizzettel, der sich dezent und sehr verworren zwischen jede Menge Spice-Szenen kuschelt. Der Spice hat's dafür in sich (und nimmt gefühlt 90% des Buches ein). Hier wird fröhlich alles durchgekaspert, was man im BDSM-Bereich finden kann und darüber hinaus. Briony wird daher auch nicht müde zu erwähnen, wie toxisch ihre Beziehung eigentlich ist. Quasi in jeder Szene. Ja, Hase, wir haben es schon nach dem dritten Mal kapiert. Wir können nämlich lesen, was ihr da betreibt. Da das alles aber überaus einvernehmlich ist (nur eben vollkommen krank), bezweifle ich die Toxizität eurer Beziehung. Hier wird im Beichtstuhl gemordet und gevögelt (zeitgleich) und es fließt in den Sex-Szenen mehr Blut (primär seins) als in so manchem Slasher. (Ist der Mann nicht irgendwann mal leergelaufen?) Dass die negativen Bewertungen des Buches mehrheitlich nur bemängeln, keinen Farbschnitt bekommen zu haben, sagt vermutlich mehr über die Lesenden als über das Buch aus. Ich geb das Buch jetzt zurück. Ich hab keine Lust auf weitere 250 Seiten kreativen "Wie kann ich die prüde und gottesfürchtige US-Bevölkerung schockieren?"-BS der Autorin.