Es steht Horror drauf-Es ist auch Horror drin!
Dies war mein erster Roman dieser Art und obwohl ich gelesen habe,das es nichts für schwache Nerven ist,hab ich mir nichts gross darunter vorgestellt. Wie eine Chipstüte auf der scharf draufsteht,man sie aufreisst,sich genüsslich in den Mund stopft und dabei nur ein fader nichtssagender Paprikageschmack aufkommt. Nunja,wie falsch ich doch lag! Wir verfolgen Jess und Nick(aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist) wie sie sich nach all dem Kummer und den schlimmen Dingen durch eine grosse Menge an Pillen das Leben nehmen. Statt der gewünschten ewigen Ruhe wachen sie aber an einem dunklen Ort auf,der von Brutalität und Ekel nur so strotzt.Genannt:Die schwarze Farm! Das schlimmste jedoch,sie sind getrennt worden,jeder an einer anderen Stelle dieses weitläufigen Ortes aufgewacht ohne zu wissen wo der jeweilig andere gelandet ist. Nie,wirklich NIE hätte ich mit dieser Brutalität,ekelerregenden Taten und Dingen gerechnet,die da plötzlich auf mich eindonnerten. Ich war aus Schock und Verwirrung,nicht wissend wie ich das alles in so kurzer Zeit verdauen sollte,praktisch wie gelähmt,gleichzeitig fühlte ich mich aber von den Buchstaben auf den Seiten so angezogen,das es schier unmöglich wirkte,mit dem lesen aufzuhören. Ich bin nichtmal sicher ob ich hier wirklich die Charaktere bewerten kann,vor allem Nick.Einfach weil ich so einige Dinge ihm wirklich verübelt habe und ihn dafür gehasst habe aber gleichzeitig auch so gut verstehen konnte,warum er so handelte. Den ewigen inneren Disput den er mit sich führte,wie sein eigentliches Wesen nach und nach an die Oberfläche geriet und der Prozess,des akzeptierens eintrat war unglaublich interessant. Dabei fand ich es auch so unglaublich realistisch denn ich bin der festen Meinung das jeder Mensch solche dunklen Gedanken in sich trägt,mal mehr mal weniger ausgeprägt. Während dem Versuch Jess zu finden,erleben wir,wie Nick über sich hinauswächst,was er alles bereit ist zu tun um seinen Fehler glatt zu bügeln. Dabei wurde es wirklich NIE langweilig,absolut nie. Ich persönlich kann jetzt nicht behaupten das es den gleichen Effekt wie ein Thriller hatte,der thrill blieb bei mir auf der strecke aber das ist vokommen egal. Witherow hat einen sehr einnehmenden,spannenden Schreibstil der mich ein wenig vor seinem Hirn gruseln lässt. WER kommt auf SOLCHE ideen? Heillige Mutter Theresa,ich weiss nicht ob ich es grandios oder beängstigend finde😅 Bis zu diesem Buch hab ich mir keinerlei Gedanken gemacht ob es für Selbstmörder eine Zwischenstation gibt,danke dafür Herr Witherow😂 Jetzt hat man also nicht nur Angst vor dem Leben,dem Tod,nein sogar auch noch sich selbst umzubringen😅 Es zeigt einem so deutlich auf das das Leben vlt nicht immer rosig ist,man schlimme Dinge erfährt aber es durchaus schlimmer geht.Ohne eigenen Willen,ohne Freiheit,Ruhe,Dinge die man mag oder gerne tut. Dieses Buch ist eine einzige Schwärze die einen tief im Herzen berührt,wobei umklammern eher das richtige Wort ist. Es macht etwas mit einem,mit den Gedanken die man hat und wirft das ein oder andere durcheinander. Es bleibt im Kopf und ich bin fest von überzeugt das jeder der dieses Buch gelesen hat,es nie vergessen wird. Ich kann es absolut empfehlen aber auch wirklich NUR wenn man sich wirklich sicher ist,das man das abkann.Wer also nun denkt "Ach ich hab Scream gesehen und das ging" FINGER WEG!Das hier ist erheblich härter. Warum nur 4,5 Sterne?Einige Sachen schienen mir zu unlogisch,andere kleine Dinge wirkten zu konstruiert und ich persönlich mochte es auch nicht,an Personen herangeführt zu werden,mit ihnen zu fiebern/leiden aber letztlich im Dunkeln stehen gelassen zu werden,was mit ihnen passierte. Wie man aber sieht sind das nur sehr wenige Kritikpunkte die auch nicht viel Abzug nach sich zogen. Ja doch,das Buch hat mich überzeugt,dem Festa-Verlag noch eine weitere Chance zu geben :)