Super interessantes Gedankenexperiment!
Ein Buch in dem die Grenzen von Richtig und Falsch verwischen
Zu Beginn muss ich sagen, dass dies mein erstes Hörbuch war und ich dieses Medium zunächst gewöhnungsbedürftig fand und überhaupt einige Zeit brauchte mich daran zu gewöhnen. Die Story selber fand ich wahnsinnig interessant, teilweise aber auch sehr brutal. Zwar auch auf eine körperliche Art, aber insbesondere auf der emotionalen Ebene. Zum Teil und insbesondere auch am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mich in den Zeiten zurechtzufinden und auch die Personen zuordnen zu können, dass kann aber auch ein Nebeneffekt des Hörbuchs gewesen sein. Den Schreibstil bzw. vielmehr den Wortlaut fand ich sehr gut, es war nicht allzu schwer der Geschichte zu folgen und nach den anfänglichen Schwierigkeiten, konnte ich mich sogar richtig in die Geschichte hineinversetzen. Auch die Art und Weise wie es Christina Dalcher schafft die Sätze miteinander zu verbinden, mit einem Satz anzufangen, dann vermeintlich abzuschweifen und dann wieder die Kurve dahin zurückzubekommen, und dem Ganzen Absatz plötzlich einen ganz anderen Sinn zu geben, habe ich so bei noch keiner*keinem anderen Autor*in erlebt. Die wechselnden Perspektiven zwischen der Anwältin und dem Tatverdächtigen fand ich absolut sinnvoll, auch insbesondere im Hinblick auf das Ende. Von Vornherein fand ich es zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass der Tatverdächtige tatsächlich schuldig gewesen sein sollte, was aber nicht die Spannung nahm, wie sich die Geschichte in dem Fall für Justine, die Anwältin entwickeln sollte. Das Buch beleuchtet einige wichtige und interessante Punkte und Blickwinkel, wann und ob das offensichtlich Falsche zu tun, wirklich noch falsch ist, und wie weit man bereit ist, dafür zu gehen das richtige zu tun um sich selbst oder andere zu schützen. Auch die Geschichte von Ian und Justine fand ich sehr interessant und mochte ich irgendwie sehr, hier fand ich es sogar etwas schade nicht noch etwas mehr über die Umstände von Ians Tod erfahren zu haben. Das Ende war mir dann leider auch etwas zu offen, aber es soll ja Menschen geben, die offene Ende mögen 🙈😅. Um speziell auf das Hörbuch einzugehen: ich fand die Stimmen sehr angenehm, teilweise waren mir die Stimmen von Katja Körber etwas zu piepsig, aber dennoch hat es eine ganz gute Vorstellung von den Charakteren gegeben, auch wenn Justine in meiner Vorstellung eher um die 30 war, als wie beschrieben bereits Mitte 40. Auch die eher trockene und nüchterne Stimme von Philipp Oehme fand ich sehr gut passend ausgewählt.
Ein ungewöhnliches Buch zu einem wichtigen Thema. Auch wenn manche Stellen nur schwer auszuhalten sind: unbedingt lesen.
Gut verpackte Diskussion über die Todesstrafe
Tatsächlich ein ganz anderer Roman, als ich nach dem Buchcover erwartet habe. Hauptthema ist die Todesstrafe und die fehlende Möglichkeit diese umzukehren, wenn sich herausstellt, daß es einen Unschuldigen trifft. Eine ewig mit sich selbst geführte Diskussion von Jussie…. und unerwartete Reaktionen. Jedoch frage ich mich, ob das, was Jussie tut, dann tatsächlich eine vertretbare Lösung ist. Vielleicht wollt ihr das selbst herausfinden. 🤷♀️
“Vita” – Christina Dalcher 👩🏼⚖️ Wie entscheidest du, wenn du mit einem Urteilsspruch dein eigenes Leben aufs Spiel setzt? Die erfolgreiche Anwältin Justine Callaghan hat als Teil der Vita-Bewegung einst die Todesstrafe revolutioniert. Ein einziges Mal hat sie das Todesurteil dennoch verhängen lassen und damit ihr eigenes Leben verpfändet: Sollte sich herausstellen, dass der Verurteilte unschuldig war, muss Justine selbst auf den elektrischen Stuhl. Als ein neuer Beweis auftaucht, sieht sich die alleinerziehende Mutter mit den tödlichen Konsequenzen ihrer einstigen Überzeugungen konfrontiert. Justine begibt sich auf Spurensuche, erst, um ihr eigenes Leben zu retten, und schließlich, um wahres Recht durchzusetzen. Das Buch ist mal etwas ganz anderes und ich weiß gar nicht so genau, welchem Genre ich es zuordnen würde. Zum einen hat das Buch etwas sehr Nachdenkliches und wirft viele ethische Fragen in den Raum, die sich rund um die Todesstrafe drehen. Es werden immer wieder neue Faktoren mit eingebracht, die einen das Szenario der Todesstrafe in der Handlung immer wieder überdenken und neu einordnen lassen, was für mich sehr spannend war. Zum anderen bekommt das Buch zum Ende hin doch noch eine sehr starke Thriller-Wendung und glänzt mit Plottwists, die ich so nicht habe kommen sehen. Das Buch endet viel rasanter als ich es erwartet hätte. Dennoch war mir das Ende dann etwas zu rasant da und endete auch sehr abrupt. Auch dieses Buch hätte für meinen Geschmack noch mehr Seiten und ein eindeutiges Ende haben dürfen. 4/5✨ – zwischen Moral und Gesetz #vita #christinadalcher #harpercollins #roman #bookstagram #sub #bücher #books #bookish #lesen #reading #buchliebe #bookworm #bookblog #geschichtensammeln #leseempfehlung #lesenmachtglücklich #ilovereading
Ein dystopischer Thriller über ein Gesetz, das Staatsanwälte bei Fehlurteilen zur Verantwortung zieht. Entscheidet man anders, wenn man infolge eines Urteilspruchs sein eigenes Leben verlieren kann? Christina Dalcher durchleuchtet diese Thematik. Sie polarisiert, sie legt die Fakten dar, urteilt nicht, zeigt aber die vielfältigen Nuancen zwischen schwarz und weiß deutlich auf. Man setzt sich mit den Hintergründen der Todesstrafe und den damit einhergehenden Schuldgefühlen auseinander. Ein Buch zum Nachdenken mit Nachhall.
Idee top, Umsetzung lässt zu wünschen übrig 🫠
Ich hab mir eine spannende Story vorgestellt, am Ende hat mich das Buch einfach nur aufgeregt. Man kann die Handlungen der Charaktere nicht wirklich nachvollziehen. Es fällt ihr sehr leicht, alles über Bord zu werfen, wofür sie zuvor noch einstand. Zudem hat mich das ganze Buch über aufgeregt, dass ein Sinn des Remedies Act ja auch sein soll, dass man sehr vorsichtig mit seinen Urteilen über Menschen und sich nicht allzu schnell sicher sein soll, wie jemand eigentlich ist und sich verhält. Dass es keine Wiedergutmachung für manche falsche Entscheidungen gibt. Das kontakariert die Autorin, indem sie einen Antagonisten schafft, der eindimensional durch und durch „böse“ ist. Hätte eine gute Story sein können, hat mich aber leider sehr enttäuscht 😕
Wow! Dieses Buch lässt mich sprachlos zurück. Es gibt sie noch, die Bücher, die Erwartungen um Längen übertreffen können. Ein absolut packender Roman mit einem Thema, das die Gemüter erhitzt. Sehr fesselnd, sehr bedrückend, mit Wendungen, die man nicht erwarten kann. Der Schreibstil war toll und die Autorin hat die Geschichte sehr spannend rübergebracht. Eine Geschichte die nachhallt und den Leser nachdenklich zurücklässt - was nicht zuletzt mit dem offenen Ende zusammenhängt, was mir so übrigens sehr gut gefallen hat. Dieses Buch wird mir lange im Gedächtnis bleiben und ich werde mir auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin anschauen.
4 Sterne = sehr gut, würde ich weiter empfehlen Geschichten, die ethisch-moralische Themen behandeln und damit zum Nachdenken anregen, haben bei immer immer schon mal eine gute Voraussetzung gemocht zu werden, und so war es auch hier. Ich fand die Idee sehr spannend, die Geschichte war interessant und fesselnd, hat mich gut unterhalten und definitiv zum Grübeln gebracht. Für 5 Sterne hat es bei mir aufgrund des Schreibstils und des Geschichtenaufbaus nicht gereicht. Ich persönlich habe den Schreibstil als etwas wirr wahrgenommen und mir waren es oft zu viele Namen zu durcheinander eingeworfen bzw. es schien so, als würde die Autorin sich irgendwie verzetteln, sodass ich manchmal ein paar Orientierungsschwierigkeiten hatte. Trotzdem eine Leseempfehlung für alle, die sich mit dem Thema Todesstrafe und den damit verbundenen Fragestellungen auseinandersetzen möchten.
Leben oder Tod
Justine ist Anwältin und führte einst das umstrittene „Vita“-Gesetz ein. Wird hier ein unrechtmäßiges Todesurteil ausgesprochen, so darf auch das Leben der Ankläger*in genommen werden. Die Geschichte selbst ist ein recht spannendes Gedankenexperiment. Würde ich jemand zum Tode verurteilen egal wie sicher ihr mir bin, falls mein eigenes Leben damit später auch in Gefahr ist, wenn ich mich geirrt habe? Leider hatte das Buch gefühlt ein paar Längen und nicht ganz nachvollziehbare Stränge für mich, daher bleibt es ein wenig hinter seinem vollen Potential zurück. Bleibt aber immer noch ein wichtiges Plädoyer gegen die Todesstrafe.
Empfehlenswert
Endlich mal wieder ein richtig guter Thriller der anderen Art. Die Handlung ist hochspannend und emotional. Unter welchen Umständen verdient ein Mensch die Todesstrafe? Und wer trägt die Verantwortung dafür ein solches Urteil zu fällen? Wie sichert sich eine Gesellschaft gegen Justizirrtümer ab? Wie würdest du handeln?
Kontroverses Thema ganz gut verpackt
Das Thema in Christina Dalchers Roman VITA ist die Todesstrafe, deren Konsequenzen (vor allem bei Fehlurteilen) und die Frage, ob sie überhaupt eine Berechtigung hat. Hierzu lesen wir aus zwei Perspektiven: Der Häftling und zum Tode Verurteilte, der seine Geschichte in Form seiner Gedanken aus der Todeszelle heraus erzählt und die Richterin Justine, die entgegen ihres Schwures und ihrer Ablehnung der Todesstrafe das verhängnisvolle Urteil gesprochen hat. Christina Dalcher gelingt es ziemlich gut die verschiedensten Gründe und Gedanken darzustellen, die dazu führen, dass Menschen solch ein unwiderbringliches Strafmaß fordern. Die Gegenseite - die Befürworter - bekommen hingegen nur ein einziges Argument (eben die Unwiderbringlichkeit) zugestanden, hier hätte man sicher mit ein wenig Fantasie weiter mehr oder weniger gute Gründe finden können wobei dieser naheliegendste natürlich auch der schwerwiegendste ist. Die Gedanken und Geschichte des Verurteilten waren wirklich spannend und lesen sich schnell weg - man will einfach mehr erfahren über den Hintergrund und was geschehen ist. Justines Sicht ist objektiv betrachtet eher chaotisch und man muss sich schon mit viel Fantasie versuchen in sie, ihr Leben und ihre Gedanken hineinzuversetzen, was nicht einfach ist. Das Buch bietet auf jeden Fall Grundlage für tolle Gespräche oder auch einfach nur um sich selbst eigene Gedanken über dieses Thema zu machen - es ist kein Highlight, aber manchmal ist auch guter Durchschnitt gut genug.

Vita von Christina Dalcher erzählt die Geschichte von Justine „Jussi“ Callaghan/Boucher. Jussi ist eine Staatsanwältin und früheres Mitglied der Vita Bewegung. Diese setzt sich dafür ein, dass keine Todesstrafen verhängt werden und sollte diese Strafe dennoch verhängt werden, so wird der entsprechende Staatsanwalt ebenfalls hingerichtet, sollten sich Beweise für die Unschuld des vermeintlichen Täters ergeben. Dieser sogenannte Remedies Act stellt ein großes Problem für Jussi dar, denn im Falle Milford hat sie vor Jahren die Todesstrafe gefordert, die in diesen Tagen vollstreckt wird. Emily, Milfords Frau, nimmt Kontakt mit Jussi auf, denn sie glaubt weiterhin fest an die Unschuld ihres Mannes und hat dafür auch einen Beweis gefunden. Jussi flüchtet sich in weitere Ermittlungen, auch, um sich selbst zu schützen. Der Schreibstil der Autorin ist toll, denn die locker leichte Schreibweise mit den kurzen Sätzen verleitet dazu, dass man weiterlesen möchte. Dennoch fiel mir gerade der Anfang unheimlich schwer, da viele neue Namen auftauchen, wir neben Jussi auch noch Emily und die Vita Bewegung kennenlernen. Für mich persönlich war das etwas zu viel auf einmal. Ich muss auch gestehen das Jussi als Charakter für mich sehr oberflächlich gehalten worden ist, ihre Gedanken und Gefühle wurden kaum thematisiert und es gab keinen Einblick in diese. Darüber hinaus gab es Daniel als weiteren Charakter, der ihren Partner darstellen sollte und ihr in dieser schweren Zeit eine Stütze sein sollte. Da wir aber keine Informationen über ihre Gefühle erhalten, konnte ich diese Beziehung nicht greifen – generell wurde ihr Ex, ein weiterer Mitbegründer von Vita, häufig thematisiert. Das Buch befasste sich abwechselnd mit der aktuellen Situation und einem Rückblick wie sie ihren Ex kennenlernte, als auch wie es zu Vita kam. Dadurch war der Anfang als auch Mittelteil unheimlich zähflüssig, da es mit dem eigentlichen Fall Milford nicht voran ging. Der Klappentext ist hier ebenfalls ein wenig irreführend, da das Buch wohl eher die Wandlung der Justine Boucher beschreibt und weniger die Aufklärung des Falls Milford und die damit verbundene Angst. Der eigentliche Fall Milford war leider dann auch recht früh absehbar und nicht überraschend wohingegen das Ende auf den ersten Blick überraschend, auf den zweiten wiederum nicht, war. Ich hatte von diesem Buch mehr erwartet und es konnte mich leider nicht überzeugen. Dafür wurde hier einfach ein falscher Schwerpunkt gelegt und die Gefühle der Charaktere waren zu oberflächlich. Positiv hingegen hat mich der Schreibstil überzeugt, denn die Autorin kann leicht und fesselnd schreiben, es hat schlichtweg nicht mit dieser Story funktioniert.
„Nieder mit der Justiz, nicht mit Menschen! Die Todesstrafe ist legalisierter Mord! und Wieso morden wir Menschen, die Menschen morden, um zu zeigen, dass Morden falsch ist?“ (Seite 9-10)
Was für eine spannende Thematik und absolut kein einfaches Thema. Wann ist es gerechtfertigt eine Todesstrafe auszusprechen und oder dürfen wir überhaupt entscheiden, jemanden zum Tode zu verurteilen…. Ist es entscheidend, ob ein Baby, ein Kind, ein Teenager, ein Erwachsener oder auch ein Tier bewusst umgebracht wurde, wie schwerwiegend das Urteil dann ausfällt?! Dürfen wir, wenn die Justiz versagt, selber für Gerechtigkeit sorgen… und hilft das unseren Schmerz zu lindern …. ist dann Selbstjustiz gerechtfertigt?! Was ist richtig und was ist falsch … Die Geschichte geht um die erfolgreiche Anwältin Justine, die ein Teil der Vita Bewegung einst die Todesstrafe revolutionierte. Das heisst, sie schickt einen Verurteilten in die Todesstrafe & setzt somit auch ihr eigenes Leben aufs Spiel. Sollte rauskommen, das der Verurteilte unschuldig ist, kommt sie dann selber auch auf den elektrischen Stuhl. Ein einziges Mal hat sie das Todesurteil ausgesprochen….. jedoch erweist sich durch Neue Beweise, das sie evtl. falsch lag …. Dann haben wir noch unseren zu Tode verurteilten Insasse 39384, der auch eine Seite der Geschichte zu erzählen hat…. Wir haben diese zwei Perspektiven von Justine im jetzt und vom Insassen 39384 in der Vergangenheit, die dann schlussendlich uns den Weg zeigen möchten, was wenn man sich irrt oder hat man richtig entschieden… Wir bekommen auch das Private von beiden zu lesen, welche mir persönlich sympathischer waren, als die Hauptprotagonisten…Die Kapitellänge und Schreibstil, haben mir gut gefallen, wobei es kein Buch ist, welche man einfach durchliest, da man sich automatisch viele Gedanken darüber macht….. und auch über die Gedankengänge, der beiden … Kritik am Buch, das Ende war zwar gut gelöst, passt auch zum Buch. Trotz allem ist es ein offenes Ende, welcher jeder für sich selber dazu Gedanken machen muss … ich hätte mir lieber ein definitiven Abschluss gewünscht.
Ein Buch, das zum nachdenken anregt
Mich hat zuerst das Cover angesprochen und auch der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Thematik wurde durchaus spannend umgesetzt, auch wenn ich einige Entscheidungen der Protagonistin nicht nachvollziehen konnte. Erzählt wird aus der Sicht von Justine. Aber es gibt auch einen weiteren Erzählerstrang, den eines zum Tote verurteilten Gefängnisinsassen. Die Idee hinter dem Buch fand ich äußerst interessant. Als Staatsanwältin eine Todesstrafe zu fordern ist das eine, aber bist du dir der Schuld des Angeklagten so sicher, dass du dafür dein Leben geben würdest? Mich hat das Buch sehr zum nachdenken angeregt und es wird mir auch noch einige Zeit im Kopf bleiben. Klare Leseempfehlung.

Wie immer hat sich Christina Dalcher kein einfaches Thema rausgesucht. Hierbei handelt sich um ein Gedankenexperiment in Form eines fiktiven Romans, in dem es um die Todesstrafe geht und man davon ausgehen kann, dass es dazu viele Meinungen gibt. Die Protagonistin Justine arbeitet als Staatsanwältin und ist Mitglied einer Bewegung namens VITA gewesen. Diese Bewegung hat dafür gesorgt, dass das Rechtssystem sowie die Todesstrafe nochmals überdacht wurde, sodass man die Todesstrafe nur verhängen kann, wenn man sich zu 100% sicher ist, denn falls die Todesstrafe doch fälschlicherweise verhängt wurde und / oder es zu Beweisen kommt, die die Unschuld des Angeklagten bestärken, muss man dies mit seinem Leben bezahlen. Obwohl Justine eigentlich gegen die Todesstrafe ist, verurteilt sie einen Mann, der ein Kind umgebracht haben soll und dann tauchen plötzlich Beweise für seine Unschuld auf. Ich hatte in diesem Gedankenexperiment so viele Fragen in meinem Kopf: Kann man sich zu 100% sicher sein, dass das Angeklagte schuldig ist? Inwiefern ist die Todesstrafe berechtigt? Sollte man diese einführen bzw. abschaffen? Ist ein Leben gegen ein anderes Leben die richtige Vorgehensweise? Und noch vieles mehr. In dieser Geschichte gibt es kein weiß und schwarz, sondern ist in vielen Grautönen schattiert, sodass es schwierig gewesen ist eine richtige Antwort zu finden für die Allgemeinheit. Für mich ein sehr interessanter und nachdenklicher Roman, den ich wichtig finde, da man sich mit dieser Thematik auch auseinandersetzen sollte, auch wenn es hier keine Todesstrafe gibt. Ich kann es euch empfehlen.
Regt zum Nachdenken an
Bewertung: Highlight Wenn Staatsanwält:innen die Todesstrafe verhängen, sollten sie sich sicher sein. Denn sollte der / die Verurteilte unschuldig getötet worden sein, wird die Todesstrafe ebenso an dem / der jeweiligen Staatsanwältin vollzogen. Justine muss sich nun damit auseinander setzen, dass sie möglicherweise einen Unschuldigen zum Tode verurteilt hat und ihr das selbe Schicksal blüht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es hat zum nachdenken angeregt und vor allem das Ende hat mich sehr begeistert, da es perfekt zur Geschichte passt. Große Empfehlung, wenn auch teilweise nichts für schwache Nerven.

Was wäre wenn......der Staatsanwalt im Falle eines Justizirrtums sein Leben für seine Entscheidung, jemanden die Todesstrafe zu verhängen, geben muss.
Wie gewohnt, eine Geschichte, die zum Nachdenken und vor allem Überdenken anregt. Der stetige Kampf zwischen Gut und Böse und die entscheidende Frage: Wer entscheidet über den Tod und was ist der Preis dafür?

KEINE LEICHTE KOST!
Die Todesstrafe ist ein sehr kontroverses Thema und stellt den Dreh- und Angelpunkt dieses dystopischen Thrillers dar. Es liest sich sehr flüssig, jedoch fehlte mir oft das Gefühl der Spannung — manche Stellen zogen sich leider ein wenig. Trotzdem regt es sehr stark zum Nachdenken an. Hin und wieder gab es Stellen, die sehr bedrückend und brutal waren. Ich musste das Buch dann kurz zur Seite legen, um durchzuatmen. Nichts für schwache Nerven …
Interessantes Buch über die Todesstrafe
Ein interessantes Buch über die Todesstrafe und dessen Konsequenzen. Liest sich ziemlich flüssig und die Geschichte ist gut durchdacht. Nicht das spannendste Buch, aber regt einen zum Nachdenken an. Kann es weiterempfehlen 🙏🏽
Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden, der Klappentext hat mich aber sofort angesprochen und interessiert. Leider stimmt der Klappentext aber nicht so richtig mit dem Inhalt des Buches überein (z.B. falsche Personenangaben), das tut dem Leseerlebnis aber keinen Abbruch. Ehrlich gesagt denke ich, dass das Buch nicht Jedermanns Sache ist, denn es ist stellenweise schon sehr harter Tobak. Das fängt bei vielen ethischen Grundsatzfragen an, mit denen sich aber jeder Mensch einmal beschäftigen sollte und hört bei detaillierten Beschreibungen von Todesszenen beim Vollzug der Todesstrafe auf. Mich persönlich hat das Buch aber durchweg gefesselt und viel zum Nachdenken angeregt. Auch den Perspektivenwechsel zwischen dem Insassen des Todestraktes und der Staatsanwältin, die sein Urteil besiegelt hat finde ich gut durchdacht. Auch wenn das Ende sehr offen bleibt, was mich sonst bei Büchern oft stört, passt das genau zu dieser Art von Buch und lässt einen mit vielen Gedanken, die es zu verarbeiten gilt zurück. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen, aber immer darauf hinweisen, dass man mit dem Inhalt umgehen können muss.
Ein bedrückendes Buch, dass definitiv nichts für schwache Nerven ist.
Ein bedrückendes Buch, dass definitiv nichts für schwache Nerven ist. die eine ganz interessante Thematik thematisiert. Wenn ein Anwalt oder Anwältin die Todesstrafe verhängt, wird gleichzeitig das eigene Leven verpfändet. Bedeutet hier im konkreten, wenn es sich herausstellt, dass der Verurteilte unschuldig ist, erhält der Anwalt/Anwältin das gleiche Urteil. Nämlich die Todesstrafe. Alles hat durch die Vita Bewegung seinen Lauf genommen. Wir begleiten Justine, die Teil der Bewegung war, aber auch eben ein Mensch ist. Sie hat hier diese Todesstrafe ausgesprochen und steht vor womöglichen tödlichen Konsequenzen. Finde durch die beiden Perspektiven ist der Verlauf der Geschichte sehr interessant. Finde die einzelnen Charakteren gut herausgearbeitet. Es ist aber keine total überraschend Geschichte, sondern eine konstruierte. Das man auch merkt. Finde es hätte eine oder zwei spannende Wendung oder unvorhersehbare Punkte noch ein i-Tüpfelchen verpasst. Das Buch ist für alle, die solche schwere Thematiken lesen können. Empfehlung von meiner Seite!
Dieses Buch ist ein Erlebnis anderer Art...
Ich hatte Mühe dieses Buch zu lesen, aber nicht weil ich lange brauchte, sonder weil der Inhalt relativ krass aber doch trocken erzählt wird. Die Geschichtsstränge sind gut verständlich, nach und nach fügt es sich zu einem Ganzen. Ich mochte die neue Erfahrung und kann das Buch auch gut weiterempfehlen, aber da es nicht mein normales Genre ist und es mich nicht berührt hat wie manch anderes Buch, gabe ich nur 3.5 Sterne. Dieses Buch beschäftigt sich mit einigen wichtigen Themen, für die es weder Schwarz noch Weiss gibt, sondern alle Farben dazwischen. Allerdings eher die sehr düsteren Farben.
Eine unglaubliche Geschichte, die super fesselnd ist. Aber nichts für schwache Nerven! Trotzdem sehr empfehlenswert für alle, die sich für das Thema Todesstrafe interessieren. Das Buch ist relativ kurz (knapp über 300 Seiten) und kann aufgrund der Spannung super in einem Rutsch gelesen werden.
"Außerdem bleibt da noch die Frage, wie man es wiedergutmachen kann, wenn man sich geirrt hat" Hartes Thema - klasse umgesetzt. Ich musste das Buch immer mal wieder weglegen um über das Geschehen nachzudenken.
"Wenn die Staatsanwälte so sicher sind, dass sie das Leben des Angeklagten fordern, wieso sollten sie dann nicht auch ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen?"

Spannendes Hörbuch über die Konsequenzen der Todesstrafe, das bis ins Detail die Handlung in ihren logischen Folgen seziert und dabei einen starken Sog entwickelt.
Das ist definitiv kein Buch für zwischendurch. Die Todesstrafe ist ein heftiges Thema, bei dem man nie zu einer zufriedenstellenden Lösung oder Antwort kommen kann. Es wird immer zwei Seiten geben. Das Thema wurde hier sehr spannend und gut durchdacht wiedergegeben. Ein packendes Buch, welches zum Nachdenken anregt.
2,5* Christina Dalcher ist für mich leider so eine Art "Königin des verschenkten Potentials". Das habe ich bereits bei "Vox" so empfunden und das war auch hier nicht viel anders. Sie hat so tolle, ans Geniale angrenzende Ideen, und dann macht sie schlussendlich gefühlt kaum was draus. Stattdessen "eiert" die Geschichte über hundert Seiten um sich selbst, um dann weitestgehend wirkungslos in Schall und Rauch aufzugehen. Der Schreibstil hat sich im Vergleich sehr zum Besseren entwickelt, aber inhaltlich fand ich auch "Vita" wieder eher fad'; obwohl die Atmosphäre schon gepasst hat, aber die konnte es dann auch nicht mehr retten.
24.01.2024 "Viele, die leben, verdienen den Tod und viele, die tot sind, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so schnell mit einem Todesurteil bei der Hand." (Gandalf in "Herr der Ringe" )
Ich habe mir eine dystopischere Geschichte vorgestellt. Durch "Vox" hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung, die "Vita" für mich nicht erfüllen konnte. Die beiden Handlungsstränge haben mir gut gefallen, da ich das Hörbuch gehört habe, war musste ich mich schon zeitweise konzentrieren, um Zeitsprünge verfolgen zu können. Da es sich eigentlich mehr um einen Justiz-Thriller handelt, lässt es sich sonst "nebenbei" hören. Dennoch ist die Thematik sehr wichtig und ethisch sehr interessant, nichts für "nebenbei". Die Autorin spielt mit den Ansichten und Positionen und regt zum Nachdenken an, daher gebe ich dem Buch 4 Sterne.
Erschreckendes Gedankenexperiment
Anders als in Deutschland ist in vielen anderen Ländern auch heute noch die Todesstrafe erlaubt. Um den Gedanken was ein Fehlurteil wieder „gut machen könnte“ geht es in diesem Buch. Auch wenn ich in der Mitte kurzzeitig den Faden verloren hatte und es mir etwas durcheinander vorkam, fügte sich am Ende alles und ich muss sagen, dass mich das Buch wohl noch länger zum nachdenken bringen wird.
Eine sehr interessantes, dystopisches Hörbuch
Ich durfte das Hörbuch "Vita" von Christina Dalcher bereits im letzten Jahr hören, welches im Harper Audio Verlag erschien ist und eingelesen wurde von Katja Körper sowie von Philipp Oehme. Ich fand die Story an sich eine schwere Kost. Also nichts für zart besaitete Personen. Sie ist aber auch sehr interessant und spannend gemacht. Es geht hier in dieser Geschichte um die Staatsanwältin Justine Callaghan, die sich alleinerziehend durchkämpfen muss. Sie war einst Anführerin einer Bewegung namens VITA, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das Rechtssystem und die Todesstrafe zu überdenken. Zu der Zeit wurden nämlich gern auch ohne tiefgründige Beweise Todesstrafen verhängt. Justine hat dazu beigetragen, dass dieses System überarbeitet wurde und der Staatsanwalt sich dermaßen sicher sein muss, dass der Beschuldigte auch wirklich schuldig im Sinne der Anklage ist, bevor er die Todesstrafe verhängt. Sollten sich im Nachhinein Gegenbeweise ergeben, muss der Staatsanwalt dafür sein Leben geben. Justine ist absolut gegen die Todesstrafe, nur ein einziges Mal in ihrer Karriere hat sie diese selbst einem Beschuldigten auferlegt. Zu dieser Zeit trauerte sie gerade um ihren Ehemann. Da verurteilte sie den angeklagten Jake Milford zur Todesstrafe. Und nun bekommt sie einen Brief von dessen Witwe, dass es Beweise für seine Unschuld gibt. Bei Justine überschlagen sich die Ereignisse. Sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen, und gleichzeitig ihr eigenes Leben für sich und ihren kleinen Sohn zu retten. Zum Glück ist dieser Thriller eine utopische Geschichte. Ich mag mir garnicht vorstellen, wie es wäre, wenn es real wäre. Die Story wird zwischendurch unterbrochen davon, dass eine männliche Person aus der Todeszelle über dem Ablauf seiner letzten Tage erzählt. Es wird immer deutlicher, dass es sich hierbei um Jake Milford handelt. Die beiden Sprecher haben einmal durch Frau Körber den Part von Justine eingesprochen und Herr Oehme hat den Part von dem Insassen Milford eingesprochen. Das hat dem Hörbuch sehr gut getan und es hat mir auch sehr gut gefallen, mit wie viel Feingefühl diese Story eingesprochen wurde. Insgesamt hat mir dieses Hörbuch gut gefallen und ich sage Danke, dass ich es hören durfte. #unbezahltewerbung #rezensionsexemplar
Anwältin Justine Callaghan gehörte einst zu einer Bewegung, die das Rechtssystem beträchtlich umkrempelte – verhängt man die Todesstrafe, so bürgt man mit seinem eigenen Leben für die Schuld des Verurteilten. Sollte sich irgendwann durch neue Beweise oder Fakten herausstellen, dass ein Unschuldiger in der Todeszelle landete, dann heißt es Auge um Auge, Zahn um Zahn. Justine hat die Todesstrafe nur ein Mal verhängt und war sich absolout sicher über die Rechtmäßigkeit. Doch nun taucht ein neuer Beweis auf, der den ganzen Fall in einem anderen Licht erscheinen lässt und Justine muss sich mit den daraus resultierenden Folgen auseinandersetzen. Um ihre eigene Haut zu retten, begibt sie sich auf Spurensuche und will auf eigene Faust Licht ins Dunkel bringen. Ich erinnere mich noch gut an den ersten Roman, den ich von Christina Dalcher gelesen habe. “Vox” (Rezension) hat mich damals von seiner Grundidee her total angesprochen, jedoch fand ich die Umsetzung und auch den Schreibstil nicht so gelungen. Trotzdem ist es eines jener Bücher, die mir auch nach einigen Jahren noch im Gedächtnis geblieben sind. Auch bei “Vita” hat sich die Autorin wieder an einer Dytopie versucht. Der Klappentext macht neugierig und hält ein Thema bereit, über das ich so noch nicht gelesen habe. Das große Thema der Todesstrafe und deren Umsetzung wird sehr ausführlich im Buch besprochen. Im Verlauf wird auch auf die Gründung der Vita-Bewegung eingegangen und wie deren Agieren heutzutage aussieht. Zunächst hat man nur häppchenweise Informationen bekommen, doch durch Rückblicke wurde es mit der Zeit klarer. Unsere Hauptprotagonistin geht im Buch durch einige Hochs und Tiefs. Nicht immer fand ich ihr Handeln logisch, aber in Anbetracht der Situation hat die Protagonistin wohl auch nicht immer den klarsten Gedanken fassen können. Die Schreibweise der Autorin empfand ich dieses Mal als sehr viel angenehmer und ich konnte sehr flüssig und schnell in die Geschichte eintauchen. Im Laufe der Handlung offenbaren sich Dinge, die man anhand des Klappnetextes niemals hätte erahnen können, so dass die Geschichte bis zum Schluss spannend blieb. Insgesamt empfand ich “Vita” als eine sehr interessante und innovative Geschichte, die spannend geschrieben war und den Leser bei Laune gehalten hat. Ich bin gespannt in welche dystopische Welt uns die Autorin als nächstes entführen wird.

🄲🄷🅁🄸🅂🅃🄸🄽🄰 🄳🄰🄻🄲🄷🄴🅁 - 🅅🄸🅃🄰 „𝘐𝘤𝘩, 𝘑𝘶𝘴𝘵𝘪𝘯𝘦 𝘊𝘢𝘭𝘭𝘢𝘨𝘩𝘢𝘯, 𝘭𝘦𝘪𝘵𝘦𝘯𝘥𝘦 𝘚𝘵𝘢𝘢𝘵𝘴𝘢𝘯𝘸ä𝘭𝘵𝘪𝘯 𝘪𝘮 𝘍𝘢𝘭𝘭 𝘋𝘢𝘴 𝘝𝘰𝘭𝘬 𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘊𝘩𝘢𝘳𝘭𝘰𝘵𝘵𝘦 𝘛𝘩𝘰𝘳𝘯𝘦, 𝘨𝘦𝘭𝘰𝘣𝘦, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘪𝘤𝘩, 𝘴𝘰𝘭𝘭𝘵𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘈𝘯𝘨𝘦𝘬𝘭𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘡𝘶𝘬𝘶𝘯𝘧𝘵 𝘫𝘦𝘮𝘢𝘭𝘴 𝘦𝘯𝘵𝘭𝘢𝘴𝘵𝘦𝘵 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘛𝘰𝘥𝘦𝘴𝘴𝘵𝘳𝘢𝘧𝘦 𝘦𝘮𝘱𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦 𝘸𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘦, 𝘢𝘭𝘴 𝘷𝘰𝘭𝘭𝘴𝘵ä𝘯𝘥𝘪𝘨𝘦 𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘯𝘨𝘦𝘮𝘦𝘴𝘴𝘦𝘯𝘦 𝘞𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳𝘨𝘶𝘵𝘮𝘢𝘤𝘩𝘶𝘯𝘨 𝘥𝘦𝘴 𝘑𝘶𝘴𝘵𝘪𝘻𝘪𝘳𝘳𝘵𝘶𝘮𝘴, 𝘸𝘪𝘦 𝘦𝘴 𝘪𝘮 𝘚𝘵𝘢𝘵𝘦 𝘙𝘦𝘮𝘦𝘥𝘪𝘦𝘴 𝘈𝘤𝘵 𝘷𝘰𝘯 2016 𝘧𝘦𝘴𝘵𝘨𝘦𝘭𝘦𝘨𝘵 𝘸𝘶𝘳𝘥𝘦.“ 🅉🅄🄼 🄸🄽🄷🄰🄻🅃 Um die Todesstrafe in den USA endgültig abzuschaffen, hat Justine mit einer Reihe Kommilitonen die Bewegung "Vita" ins Leben gerufen. Doch um allen Seiten genüge zu tun war das Ergebnis der sogenannte "Remedies act": Fordert ein Staatsanwalt die Todesstrafe, stimmt er zu, dieselbe zu empfangen, sollte der Verurteilte unschuldig sein. Fordert ein Staatsanwalt die Todesstrafe, stimmt er zu, dieselbe zu empfangen, sollte der Verurteilte unschuldig sein. Dies führte dazu, das die Todesstrafe fast nie mehr verhängt - genau wie es die Vita-Bewegung es sich vorgestellt hatte. Justine, inzwischen selbst Staatsanwältin und seit dem gewaltsamen Tod ihres Mannes alleinerziehend, hat die Todesstrafe nur ein einziges Mal gefordert. Der Verurteilte ist längst hingerichtet. Justine trägt sich schwer mit der Bürde. Der schlimmste mögliche Fall tritt ein als neue Beweise auftauchen.... 🄼🄴🄸🄽🄴 🄼🄴🄸🄽🅄🄽🄶 Einen dystopischen Justiz -Thriller der besonderen Art hat Christina Dalcher hier für uns parat, der nicht mit ernsthaften Themen rund um Justizirrtum, Gerechtigkeit, Reue, Wiedergutmachung, Todesstrafe und Menschlichkeit geizt. Am beeindruckendsten fand ich die Art, in der die Autorin den Diskurs zum Thema Todesstrafe erörtert. In so vielen Facetten und mit soviel Details habe ich das Thema noch nicht durchdacht. Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben: Zum einen aus der Sicht der Staatsanwältin Justin, deren Beweggründe, Motive, Emotionen und Gewissensbisse wir hier geschildert bekommen. Wir erfahren, wie Justine zum Kopf der Vita Bewegung wurde und aus welchen Gründen sie letztlich entgegen ihrer Überzeugung das Todesurteil verhängt über den Beschuldigten Milford. Auf der anderen Seite ist es aus der Sicht von Insasse 39384 - Milford - erzählt, der beleuchtet, wie es ist, als verurteilter Kindermörder im Todestrakt auf die Umsetzung des Todesurteils zu warten. Ein unfassbar nahegehender Thriller, der mich erschüttert und aufgewühlt zurück bleiben lässt. Viele Details rund um die zum Teil noch immer praktizierten Todesurteile, die Maschinerie die dabei in Gang gesetzt wird und der Ablauf der letzten Tage und Stunden im Leben des Verteilten waren mir in dem Maße nicht bekannt. Auch in wievielen Fällen die Todesart bestialisch war oder gar einen Unschuldigen getroffen hat. Die Todesstrafe ist, auch wenn Rufe nach ihr in bestimmten Fällen nachvollziehbar sind, barbarisch, rückständig und unmenschlich - das ist meine Meinung. Ich gebe 5 von 5 Sternen! Eine Empfehlung für alle die sich gern mit ethischen Fragen beschäftigen und die keine Angst davor haben, etwas zu lesen, was einen längerfristig beschäftigen und tief bewegen wird.

Wow, was für eine Geschichte. Ich kenne von der Autorin bereits "Vox" und "Q" und beide waren außergewöhnliche Bücher, doch mit diesem hier hat sie für mich noch ein Scherflein draufgelegt. Im Mittelpunkt steht die Todesstrafe. In den USA ein gängiges Mittel zur Abschreckung. Aber die VITA Bewegung hat einiges in Bewegung gebracht, um diese nicht mehr zu verhängen. Die Staatsanwältin bzw. der Staatsanwalt muss im Falle der Todesstrafe mit ihrem/seinem Keben bürgen, falls sich doch die Unschuld des Angeklagten erweisen sollte. Der Fall Jake Milford könnte solch ein Fall sein. Es gibt angeblich Beweise für seine Unschuld und Justine Callaghan war damals die verantwortliche Anklägerin. Muss sie nun mit ihrem Leben einstehen? Mein Fazit: Wieder schafft es die Autorin ein kontroverses Thema aufzugreifen. Dieses Mal geht sie sehr in Tiefe, jedoch mit einem sehr persönlichen Blick. Selten noch hat mich die Lektüre so bedrückt, selten noch hatte ich das Gefühl ein riesiger Kloß säße auf meinem Brustkorb, der mir das Atmen erschwert. Denn die Story zielt auf unseren Gerechtigkeitssinn aber auch auf unseren Überlebensinstinkt. Moral, Ethik, Wahrheit, Lüge und Selbsterkenntnis bilden hier die Grundpfeiler. Beim Lesen muss sich jeder selbst die Fragen beantworten und diese Antworten könnten unbequem sein. Grandios geschrieben und erzählt. Lesetipp!

Christina Dalcher bindet das Thema „Todesstrafe“ in ihrem neuesten Werk „Vita“ gesellschaftskritisch in diesen Roman ein, der aber so viel mehr als nur ein Roman ist. Wir begleiten größtenteils Justine, aber auch einen Insassen und erfahren durch ihn seine Geschichte. Mich haben beide Stränge die zusammengehören sehr bewegt und mich emotional berührt. Mit etwas mehr als dreihundert Seiten ist diese Geschichte nahegehend und tiefgründig. Meine Leseerfahrung war intensiv und ich musste an der einen oder anderen Stelle eine Pause machen, um einmal kräftig durchzuatmen. Dieses Buch wirft sehr viele Fragen auf, zum Beispiel: Wie geht man mit Mördern und ihren dunklen kranken Seelen vom Strafmaß her um? Ist eine Todesstrafe überhaupt „gerecht“? Wann wissen wir sicher, ob jemand ein Mörder ist? Ist jemand wirklich schuldig, obwohl er sich schuldig bekennt? Ab wann kann man überhaupt von Gerechtigkeit sprechen? Fragen über Fragen, die mich jetzt auch im Nachhinein immer wieder beschäftigen und nicht loslassen. Was bei mir ebenfalls positiv punkten konnte ist, wie sehr wir in Justines Welt eintauchen. Justine war als Figur greifbar, authentisch und ich war ihr die ganze Zeit beim Lesen nah. Wir tauchen in ihre Gedankenwelt und Leben ein, wo wir ihre Zweifel, Ängste und psychischen Belastungen miterleben und welche Auswirkungen diese mit sich bringen, was ich durchweg fühlen konnte. Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende, denn das hätte ich mir klarer gewünscht. Es passt so wie es ist zwar absolut zur Geschichte, ist mir aber zu offen, denn sonst hätte ich alle Sterne vergeben. Christina Dalcher hat mich nachhaltig beeindruckt, einiges in Bezug auf Strafe und Urteile überdenken lassen und bereichert. Happy reading! Jasmin ♡
Heftiges Thema, aber unglaublich durchdacht und so, dass es unter die Haut geht. Es steckt so viel darin, es ist spannend, aufrüttelnd und tiefgehend.
Das Thema an sich ist schon krass genug, aber wie genial verstrickt, verwoben und undurchsichtig war bitte diese Story? Es steckt so viel mehr auf diesen paar Seiten, als man auf den ersten Blick vermutet und die Umsetzung ist einfach grandios. Ein Jahreshighlight für mich! 🤟🏼
Unerwartetes Highlight
Das Buch bringt einiges mit sich, weshalb ich es als Highlight betitel. Zum einen das Thema: Wie sicher kannst du dir über ein Urteil sein? Würdest du dein eigenes Leben riskieren? Christina Dalcher erzählt in diesem Buch über die Todesstrafe, Urteile, Theorien und Praktiken und hat es unglaublich spannend gestaltet. Das Buch unterhält nicht nur, sondern regt auch zum Nachdenken an. Ebenfalls hat mir gefallen, wie harte, reale Fakten liebevoll in den Text eingearbeitet wurden. Zudem habe ich mich Kapitel für Kapitel in den Schreibstil verliebt. Er ist sachte und eindrucksvoll, sanft und hart zugleich. Und wenn das nicht genug war, fand ich auch die Charakterentwicklung einfach klasse! Alles in allem ein Buch, bei dem man als Leser wie auch als Autor sehr viel mitnehmen kann.
Wow, definitiv wieder ein Highlight. Es ist anders als ihre bisherigen Bücher. Weniger nervenaufreibend. Dafür regt es umso mehr zum Nachdenken an.