Keine leichte Kost,aber dennoch ein sehr interessantes Buch.

Bright Young Woman ist ein Buch, das bewusst die Frauen in den Mittelpunkt stellt – nicht die Männer, denen sie zum Opfer fielen. Es erzählt die Geschichten dieser Frauen und der Menschen, die mit Schmerz, Trauer und offenen Fragen zurückbleiben. Dabei wird eindrücklich gezeigt, wie schwer es für Frauen ist, in einer von Vorurteilen geprägten Gesellschaft Gehör zu finden – und wie sehr sie sich verbiegen müssen, um nicht als „hysterisch“, "schwach" oder auch "unglaubwürdig" abgestempelt zu werden. Das Buch beleuchtet auch kritisch, wie stark Täter in den 1970er- und 80er-Jahren von Medien und Öffentlichkeit glorifiziert wurden. Etwas, dass sich leider auch noch heute beobachten lässt. Obwohl der Ausgang der Geschichte von Beginn an klar ist, fiebert man mit jeder Seite mit. Man spürt die Wut, das Mitgefühl und die Hilflosigkeit – bis hin zum unausweichlichen Ende. Die Protagonistinnen sind mir dabei sehr ans Herz gewachsen. Obwohl ich Zeitsprünge in Romanen sonst eher nicht so gerne mag, waren sie hier stimmig, spannend und fesselnd – ich wollte nichts überspringen. Ein absolut lesenswertes Buch, das ich jederzeit weiterempfehlen würde.
Gänsehaut! Bewegend hoch 10
Worum geht’s? Zwei Handlungsstränge - der eines Opfers und der einer Überlebenden eines Serienmörders. Man begleitet die beiden. Die beiden Perspektiven werden zT auch in verschiedenen Zeitsträngen erzählt (wodurch es zu jeder Sekunde spannend bleibt). Pamela (eine Überlebende und Zeugin) berichtet über die Ermordung ihrer besten Freundin im Studentenwohnheim und ihrer Erfahrungen von kurz vor der Tat bishin zu über 30 Jahre später. Und Ruth erzählt in der Ich-Perspektive von ihrem Leben bis hin zu ihrer eigenen Ermordung. Die beiden Frauen verbindet jedoch etwas und es ist spannend dies zu beobachten. Let me Tell you - dieses Buch ist spannend, atmosphärisch und absolut brillant. Am Ende fügen sich alle Puzzleteile Stück für Stück zusammen, sodass ich es gar nicht mehr weglegen konnte. Ein paar Elemente fand ich besonders: - der Name des Täters wurde nicht genannt (zurecht!). Es geht hier um die Geschichte der Frauen, der Überlebenden und der Opfer. - Die Rolle und das Bild der Frauen von damals bis heute, wie es sich entwickelt hat aber auch allgemein wie es damals war, ist total spannend. Als jemand, der die Zeit nicht erlebt hat, war es für mich schockierend, zum Kopfschütteln, überraschend aber auch gleichzeitig ermutigend - Die Charaktere sowie die Art wie die Geschichte erzählt ist, fühlt sich authentisch und ehrlich an Absolutes Highlight. 5/5 ⭐️

Sehr gut...
In diesem Buch geht es um einen der schlimmsten Serienmörder der USA und einen der bekanntesten. Da sein Name im Buch nicht erwähnt wird, werde ich es auch nicht tun. Kann die Meinung teilen das diesem Mann schon genug Aufmerksamkeit zuteil wurde und in dieser Geschichte die Opfer im Mittelpunkt stehen sollen. Vorrangig geht es um Pamela, Überlebende und Ruth, eins seiner Opfer. Die Geschichten sind angelehnt an die damaligen Verbrechen, beinhalten Fakten und "fiktive" Ereignisse die sich so oder so ähnlich zugetragen haben könnten. Ich fand das Buch sehr gelungen, erschütternd und beeindruckend. Klare Leseempfehlung 👍🏻

Zeigt die wichtigen Perspektiven der Opfer und Betroffenen eines Serienkillers. Stellenweise war ich so wütend.
Das Buch erzählt von den Opfern eines Serienkillers in einem Studentenwohnheim in den 70ern. Ich fand es sehr gut dass das leider sehr reale Vorbild nicht namentlich genannt wird, um ihm keine Aufmerksamkeit zu geben, die er nicht verdient. Das Buch richtet ganz klar den Blick auf die Opfer und erzählt auch von langfristigen Auswirkungen der Geschehnisse. Und vor allem wie lange die Überlebenden gezwungen sind sich mit dem Täter und damit auch mit dem Tod von ihnen lieben Menschen zu beschäftigen. Es wird zum eine die Perspektive der einzigen überlebenden Augenzeugin über die Jahre und Jahrzehnte erzählt. Die zweite Perspektive ist die von Ruth, einem der Opfer von einem der früheren Morde des Täters. Gerade im Verlauf des Buches hat die Perspektive von Ruth mir das Herz gebrochen. Man erfährt von ihrem Leben und von ihrer Suche nach sich selbst, nur um von einem Monster aus dem Leben gerissen zu werden. Es werden auch die unverdienten Sympathien gezeigt, die der Täter bekommt und wie unverständlich sich Menschen im Zusammenhang mit ihm verhalten. Dabei geht es nicht nur um Privatpersonen, sondern auch um Behörden und Menschen in öffentlichen Jobs, zum Beispiel Richter! Ein wirklich wichtiges und bewegendes Buch, was viele Sachverhalte in ein für mich richtiges Licht rückt und neue Perspektiven für Gewaltverbrechen schafft. Denn viel zu oft geht es zu sehr um die Täter und nicht um die Opfer und Überlebenden und die Konsequenzen ihrer Taten. Auch die Belastungen eines eigentlich eindeutigen Gerichtsverfahrens wird gut dargestellt. Mir hat es manchmal ein wenig an Tempo gefehlt, nichtsdestotrotz eine definitive Empfehlung!
Endlich mal ein anderer Blick auf einen Serienmörder - die Opfer im Mittelpunkt
Amerika in den 80igern - die Zeit der tausend Serienmörder und auf den Spuren eines dieser sind wir in diesem Buch - aber hier ist schon der erste absolut prägnanteste Unterschied - sein Leben, seine Vergangenheit. „ER“ ist unwichtig in dieser Geschichte - wir erleben die Geschichten von Ruth, eines seiner ersten Opfer und Pamela, eines seiner letzten Überlebenden, die aber ebenso eine Freundin durch den „Angeklagten“ verloren hat. Das Buch ist ein absolutes Highlight, da hier endlich das geschafft wird, was eigentlich immer am wichtigsten ist - die Opfer und deren Geschichten zu sehen. Lesenswert
Serienkiller Ende der 70er
Also.. ich tu mir gerade etwas schwer, nun aber der Reihe nach. Serienmorde Ende der 70er zu lesen bzw die Nachwirkungen dieser in einer Studentenverbindung ist sehr spannend. Vor allem die feministischen Themen vom damals werden sehr krass dargestellt und schon alleine das fand ich toll. Das Ende hat mich gerade etwas vom Hocker gehauen, weil ich nicht wusste, dass es tw tatsächlich auf wahre Begebenheit beruht.. Nun würde ich natürlich gerne wissen, wieviel ist wahr? Aber hätte ich das Buch anders gelesen bzw verstanden, wenn ich das gewusst hätte ? Ich werde es wohl nie erfahren.. das letzte Drittel hat sich gezogen, aber als ich dann auf den letzten 10 Seiten schnellte, was ich da wirklich lese.. omg Weiterempfehlen? Wenn man interessiert ist, an der besch***** Männer dominierenden Welt Ende der 70er, auf jeden fall.. da bekommt man echt das gruseln. Der Fall selber hat mich nicht ganz sooo vom Hocker gehauen..aber wenn ich vielleicht gewusst hätte... vielleicht dann eben doch mehr?
Naja... Gut, aber kompliziert, I guess?
Diese Rezension zu schreiben ist gar nicht so einfach... Einerseits ist es eine sehr wertvolle Geschichte, die nicht den Täter in den Vordergrund rückt, sondern alle Frauen, drumherum. Die leiden, trauern, wütend sind und ungerecht behandelt werden. Es ist komplex, tiefgreifend und erschreckend real. Andererseits konnte ich der Geschichte nur schwer folgen. Erst zum Ende hin war ich in der Story drin. Irgendwas hat gemacht, dass es sich für mich nur wie eine sachliche Wiedergebung von Ereignissen angefühlt hat... Ich kann wirklich verstehen, warum andere das Buch so gut finden, aber ich hatte so meine Schwierigkeiten damit🙈 Die Sternebewertung bezieht sich hier wirklich nur auf mein persönliches Leseerlebnis und nicht unbedingt auf das anze Buch🫠~
Highlight!
Was für ein gutes Buch! Optisch ist es auf jeden Fall schon mal ein Hingucker mit seinem neonfabenem Cover und dem pinken Farbschnitt. Aber von solchen Oberflächlichkeiten lasse ich mich natürlich nicht einwickeln, also konzentriere ich mich mal auf den Inhalt. Florida 1978. Der Serienkiller Ted Bundy ist am Werk: Stop! Nicht gleich sagen „das ist nix für mich. Thriller und so“. Denn das hier ist kein Thriller. Hier geht es um die Frauen! Während so oft die Männer als Täter in den Mittelpunkt gerückt werden, werden die Opfer unsichtbar. Aber nicht bei Knoll. Wir folgen in der Geschichte Frauen, die auf die eine oder andere Art Opfer wurden. Nicht nur des berüchtigten Serienmörders, sondern auch von der Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die einem vermeintlich charismatischen Mann mehr glaubt als einer Frau. Einer Gesellschaft, die Frauen die Schuld gibt an Übergriffen, an Verg3walt1gung, an Gewalt ausgeübt von Männern. Jede dieser Frauen war strahlend, jung, voller Hoffnung auf die Zukunft. Und mit einem Fingerschnipp kann das ganze verblassen. Gleichzeitig ist die Geschichte aber auch kraftvoll und mutig, denn die Frauen geben nicht auf. Sie suchen nach Gerechtigkeit und kämpfen dafür. Ein wahnsinnig tolles und wichtiges Buch. Bitte lest es!
Ich schwanke ein bisschen zwischen 3 und 4 Sternen. Der Anfang und das Ende des Buches hat mich total gecatcht, der Mittelteil hat mich zwischendurch etwas gelangweilt. Alles in allem ist das aber ein tolles Buch!
Ein eindringlicher Roman über einen True-Crime Fall aus den 70ern, in denen endlich mal die Opfer im Vordergrund stehen und nicht der Täter, dessen Name im Buch nicht erwähnt wird, sondern nur als „der Angeklagte“ bezeichnet wird. Im Buch gibt es unterschiedliche Erzählperspektiven, wobei mir die von Pamela aus den 70ern am besten gefallen hat. Trotz einiger Längen hat mir das Buch gut gefallen. Ich würde es weiterempfehlen 🙂
Highlight
Ein wahnsinnig tolles Buch! Ich konnte es kaum aus der Hand legen.
Wow, das hat mich wirklich beeindruckt! Eine Geschichte, die schon tausendemale erzählt wurde, aber definitiv noch nie aus dieser Perspektive. Ich konnte so gut mitfühlen und mich hineinversetzen. Wer sich für True Crime interessiert, sollte diese Buch definitiv lesen!
Jessica Knoll nimmt sich in Bright Young Woman dem True-Crime-Genre an – allerdings mit einer deutlichen Wendung: Im Mittelpunkt steht nicht der Täter (der hier bewusst anonym bleibt), sondern Pamela Schumacher, die Überlebende. Klug, wütend und entschlossen kämpft sie gegen die mediale Glorifizierung von Mördern und für Gerechtigkeit für die Frauen, deren Stimmen sonst untergehen. Das ist stark – thematisch relevant, klar feministisch und mit viel Haltung geschrieben. Knoll kritisiert den Voyeurismus in True Crime, ohne selbst reißerisch zu werden. Aber: Der Roman kommt nicht durchgehend auf den Punkt. Die Spannung flackert eher, als dass sie konstant glüht. Einige Nebenfiguren wirken blass, und emotionale Tiefe bleibt manchmal auf der Strecke. Ich habe mit dem Kopf genickt – aber nicht mit dem Herzen mitgefiebert. Bright Young Woman ist definitiv kein schlechter Roman, aber eben auch keiner, der lange nachhallt. Wer auf starke feministische Stimmen steht, sollte trotzdem reinschauen – nur bitte nicht mit der Erwartung eines Pageturners.
Ein wirklich eindringlicher Roman über einen Angriff in den 70er Jahren auf Studentinnen in einem Wohnheim. Erzählt wird über mehrere Zeitebenen und aus verschiedene Perspektiven. Es werden Vorverurteilungen der Opfer, Ermittlungsfehler und die Courage der Opfer thematisiert. Sehr gut umgesetzt. Dieses Buch ist aber wahrscheinlich besser als Buch, als als Hörbuch geeignet. Die Zeiten und Personen wechseln und ich hätte es wahrscheinlich noch besser gefunden, wenn ich es gelesen hätte und zurückblättern hätte können.
Trotz geringer Erwartungshaltung anders als erwartet
Ich habe mit einem 100-prozentigen True-Crime-Buch gerechnet, das sich voll und ganz auf die Erfahrungen der Opfer und Angehörigen konzentriert. Es wurde stets damit geworben, sich sogar damit gebrüstet, dass der Name des Täters nirgendwo genannt wird, weil er schon genug Aufmerksamkeit hatte und der Fokus nicht auf ihm liegen sollte. Fand ich gut, die meisten True-Crime-Dokus schieben die Opfer stets in den Hintergrund und befassen sich hauptsächlich mit den Tätern. Darum war ich sehr verwundert, dass im inneren Klappentext doch der Name zu finden war, mit dem Zusatz „der berüchtigte Serienmörder“. Na ja. Der Fokus der Geschichte lag zwar auf den Opfern, allerdings war dies eine Mischung aus Realität und Fiktion. Es gab ein fiktives Opfer, aus dessen Ich-Perspektive geschrieben wurde. Fand ich sehr schwierig, für mich war das den wahren Opfern und Angehörigen gegenüber moralisch eher verwerflich. Generell fiel es mir schwer, zu unterscheiden, was nun wahr ist und was fiktiv – es sollte ja darum gehen, diesen Fall aus einer neuen Perspektive zu schreiben und das ist für mich dadurch gescheitert. Meiner Meinung nach, hätte es entweder rein fiktiv gehalten werden müssen, oder eben zu 100 % real. Von den wahren Opfern war kaum die Rede, die wurden nur mal nebenbei erwähnt. Wenn der Fokus auf ihnen liegen sollte, hätte wenigstens hinten eine Liste mit all ihren Namen stehen können, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Außerdem waren mir zu viele irrelevante Bemerkungen und Handlungsstränge eingebaut, wofür ich ein perfektes Beispiel gefunden habe, das beides beinhaltet: »Ich sah zu Tina. Ihre nachwachsenden Haare hatten eine rätselhafte Struktur – nicht glatt wie alle anderen, aber auch nicht wirklich lockig. Sie waren gekreppt, wie ich während des Trends im nächsten Jahrzehnt feststellen würde. Tina würde für den Rest ihres Lebens zwei widerspenstige Strähnen links und rechts am Kopf tragen, wie ein Stinktier unter Strom.« 1. Es wurden zu oft oberflächliche Bemerkungen über Aussehen oder Kleidung in den Vordergrund geschoben, die der Geschichte nicht sachdienlich waren. So war es auch mit einigen Handlungssträngen, die irrelevant für die Geschichte waren. 2. Die Kapitel wurden aus Sicht zweier Personen geschrieben. Bei einer der beiden gab es außerdem Kapitel, die in der Zeit des Angriffs spielten, und die anderen in der Gegenwart. Trotzdem wurden in den Kapitel aus der Vergangenheit oftmals Dinge genannt, die dann in der Zukunft erst herausgefunden wurden, siehe das Beispiel. Da es extra Kapitel zu der Gegenwart gibt, hätte das ruhig strikt getrennt bleiben können, da es so schon öfter etwas verwirrend war. Im Großen und Ganzen fand ich es aber gut und man kann das Buch auf jeden Fall lesen, da dennoch wichtige und interessante Dinge darin vorkamen. Besonders wenn es um die Polizeiarbeit geht, die in dem Fall (nicht) stattfand.
Als Hörbuch vielleicht nicht die Beste Entscheidung. Die Zeitsprünge haben es etwas kompliziert gemacht. Zudem es auch zu den Zeiten verschiedene Protagonisten waren. Dennoch, toll gelesen.
Mitreißende Geschichte aus der Sicht der Frauen.
Eine harte Nuss, die mein Inneres aufgewühlt hat.
Das Buch behandelt fiktive Figuren mit einem wahren Hintergrund, eingepflegt in eine der dramatischen Serienkiller Zeiten der amerikanischen Geschichte. Doch dieses Buch stellt die Opfer und die hinterbliebenen, starken, unbeirrbaren jungen Frauen in den Vordergrund, nicht wie jeder Zeitungsartikel, jede Doku oder jedes Buch, den Angeklagten. Es werden drei Zeitstränge miteinander verwoben und wir begleiten Pamela und Tina. Pamela ist Hauptzeugin im Verfahren und Tina der festen Überzeugung, dass ihre Freundin auch ein Opfer von ihm ist, doch niemand will ihr glauben. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so wütend war, während ich das Buch gelesen habe. Diese offenkundige frauenverachtende Gesellschaft, die darauf abzielt, irgendwie den Frauen die Schuld am Geschehen zu geben. Sie klein zu halten, sie allein zu lassen. Gleichzeitig war ich so oft dankbar, für diese starken Frauen, für die Willensstärke und für die Repräsentation einer unverblümten Darstellung, was es bedeutet eine Frau zu sein. Feministische Literatur wird meiner Meinung nach immer und immer wichtiger. Sich kritisch auseinandersetzen mit vermeintlichen festgelegten Rollenbildern und den damit einhergehenden Ungleichheiten. Warum wird ein Mann für seine Taten regelrecht gefeiert, während die Namen der Opfer kaum zur Kenntnis genommen werden? - Weil die Opfer Frauen waren?
Ein spannender und zugleich nachdenklich stimmender Roman, der sich mit der strukturellen Unsichtbarmachung von Gewalt gegen Frauen und der medienwirksamen Täterzentrierung auseinandersetzt. Positiv hervorzuheben ist die klare, aber nie überzeichnete feministische Perspektive, die den Fokus konsequent auf die Betroffenen und ihre Solidarität richtet. Die zahlreichen Zeitsprünge empfand ich als gelegentlich verwirrend, mich störten zudem (Übersetzungs-)Fehler. Dennoch: ein bedeutendes Buch mit klarem gesellschaftlichem Anliegen, das allein deshalb unbedingt empfehlenswert ist!
Sehr spannendes, erschütterndes und bewegendes Buch. Diese Thematik ging mir sehr nah und sollte deutlich sichtbarer in unserer Gesellschaft sein. Trotz der kleineren Längen hat mich das Buch bis zum Ende hin wirklich in Atmen gehalten. Stark 💪🏼
Für alle true crime fans ist das ein absolutes muss!! Dieses buch beschäftigt sich mit den hinterbliebenen der Opfer eines berühmten echten Kriminalfalls. Während Charaktere und Details fiktiv sind, sind es die Daten und die Locations nicht. Anfangs hatte ich meine zweifel, denn der Fall wurde ja schließlich schon gelöst, kann es denn überhaupt spannend sein? Aber froh kann ich sagen: dieses Buch hat mich sämtliche Emotionen fühlen lassen. Ich war sauer, frustriert, traurig, erleichtert, enttäuscht, verwirrt und noch so viel mehr. Zwar wurde sich natürlich auf den fall konzentriert, allerdings wird auch die Zeit des Falls sehr ins Detail genommen, was Frauenfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit und Rassismus angeht. Ich bin sehr froh, dass dieses buch auch wirklich den Opfern gewidmet ist, in dem Sinne dass es wirklich um sie geht. Oft werden Geschichten erzählt, wo die täter die Protagonisten sind und damit bekommen, was sie wollen. Aufmerksamkeit. Schön ist es, das hier wirklich die Zurückgebliebenen im Vordergrund stehen und sich der Ungerechtigkeit stellen. Große Empfehlung!
In mehrfacher Hinsicht richtig richtig gut 👍🏻 feministisch und stark 💪🏻
Die Sprache und der Aufbau der Geschichte sind ganz individuell und nicht vorhersehbar. Das is mir immer sehr wichtig - nichts is langweiliger, als das Ende des Satzes oder sogar des Buchs vorhersehen zu können. Die Autorin springt zwischen mehreren Erzähl- und Zeitebenen, erzählt abwechselnd aus der Perspektive der Zeugin Pamela und der Perspektive des Mordopfers Ruth, die in Pamelas Zeitebene bereits von Bundy ermordet wurde. Obwohl man weiß, dass Ruth in ihrer Zeitebene sterben wird, bleibt man am Ball. Genauso wie man weiß, dass die Titanic untergehen wird. Trotzdem ist es spannend, weil Ruth als Charakter unheimlich plastisch wird und eine tragische Geschichte mit sich bringt, die nicht nur die Unterdrückung von Frauen, sondern auch die von Homosexuellen in den 70ern abbildet! Pamela kämpft darum, ihrer Perspektive Geltung zu verschaffen, für Gerechtigkeit für die getöteten jungen Frauen und gegen die öffentliche Meinung, die den Serienmörder idolisiert. Denn der Mythos über Ted Bundy überschattet die Wahrheit. Tatsächlich wird dessen Name nur ein einziges Mal erwähnt: im Klappentext auf der Innenseite des Umschlags. Denn es soll nicht schon WIEDER um dieses frauenhassende Arschloch gehen. Diese weibliche Perspektive ist der Autorin mMn super gelungen! Hierzu ein paar Zitate: „Es gab Männer, die ihre Fingerknöchel knacken ließen, während sie mir anvertrauten, was sie dem Angeklagten antun würden, wenn sie die Chance dazu bekämen, und dachten, es würde mir ein beruhigendes Gefühl geben. Dabei stellte ich lediglich fest, dass der Unterschied zwischen dem Mann, der Denise Gewalt angetan hatte, und den vielen Männern, die mir jeden Tag auf der Straße begegneten, gar nicht so groß war.“ - S. 77 „National übergreifende Inkompetenz, gepaart mit einer problematischen Einstellung zu Verbrechen gegen Frauen, ließen eine Art Vakuum entstehen, durch das sich ein Studienabbrecher mit einer schweren, emotionalen Störung über Jahre hinweg ungestraft bewegen konnte. Die Behörden machen lieber aus einem Langweiler, ein Genie, als dass sie sich ernsthaft mit der Rolle auseinandersetzen, die sie selbst in diesem ganzen Spektakel gespielt haben. Ich habe es satt zu sehen, wie sie […] in […] Dokumentationen über die Intelligenz, den Charme und die Raffinesse eines gewöhnlichen Frauenhassers reden. Die Wahrheit ist eine andere.“ - S. 106 „Frauen hatten so ein seltsames Gefühl bei ihm. Ein Gefühl, das wir alle bekommen, wenn etwas nicht stimmt, wir aber nicht wissen, wie wir uns höflich aus der Situation befreien sollen, ohne das Risiko auf Gewalt und Belästigung zu erhöhen. Das gehört nicht zu den Dingen, die man Frauen beibringt, genauso wie man Männern nicht beibringt, dass man Frauen in Ruhe lässt, wenn sie in Ruhe gelassen werden wollen.“ - S. 234 Also von wegen krasse Ausstrahlung und Wirkung auf andere Menschen! Es gibt einen Spielfilm, in dem er von Zac Efron gespielt wird. Er sieht des echten Bundy tatsächlich ein bisschen ähnlich, den haben sie gut hergerichtet 😅 Eine Überlebende im Buch hat die Theorie, dass Bundy Frauen umgebracht hat, die das erreicht hatten, was er gerne sein wollte: angehende Juristinnen, intelligente Frauen!
Ein wichtiges Buch
Zunächst habe ich das Hörbuch gehört allerdings ist mir schnell aufgefallen, dass der Inhalt komplex ist und man ihn aufmerksam lesen sollte. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, die Charaktere sind sehr klar beschrieben und ihre Geschichten sind greifbar. Das bedrückende Gefühl beim Lesen geht nie wirklich weg. Teilweise war ich etwas verwirrt weil ich den Faden verloren hatte. Daher der Hinweis das Buch aufmerksam zu lesen.
Regt zum nachdenken an
Spannende Geschichte von Pamela und ihrer Freundin Denise. Ein Stern Abzug, weil manchmal Dinge zu schnell abgehandelt oder in den Zeiten/Personen gesprungen wurde ohne Erläuterung. Manche Situationen waren schwer nachvollziehbar. Aber kann das Buch jedoch sehr empfehlen!
Mutige Frauen
Ein Mythos über einen Serienmörder. Pamela bleibt an einem Samstagabend 1979 im Verbindungshaus. Die anderen Mädels gehen aus. Ein Mann bricht ein, in ihr Verbindungshaus auf der Florida State University und tötet mehrere junge Frauen, u.a. Pamela’s beste Freundin Denise. Es geht ein Kampf um die Wahrheit los, ein Kampf um Gerechtigkeit von Frauen, ein Kampf gegen das Justizsystem. „Niemand sagt dir, wie schmerzhaft Angst sein kann, wie ein Bienenstich, der das gesamte Nervensystem lahmlegt.“ In diesem Buch wird die Geschichte des berüchtigten Serienmörders Ted Bundy neu geschrieben. Aber diesmal geht es um mutige Frauen. Es geht um Pamela, die um ihre beste Freundin kämpft. Es geht um Tina, deren Partnerin dem gleichen Mann erlag und nie gefunden wurde. Frauen, die für die Wahrheit einstehen, und ein Recht auf Leben wollen. Tolles Buch trotz schlimmer Ereignisse. Schicksal, dass ich es am Weltfrauentag fertig gelesen habe? Egal - auf uns, Frauen 💫🧡 „Niemand möchte Nörgler, und wir wollen unbedingt, dass andere ein positives Bild von uns hatten.“
"Bright Young Women" ist völlig anders als ich es erwartet hatte - und hat dadurch meine Erwartungen übertroffen. Zunächst einmal: Dem Buch liegen offenbar die Morde des Ted Bundy zugrunde, allerdings taucht sein Name in dem Buch nicht auf. Der Fokus liegt vielmehr auf den Opfern bzw. den Überlebenden. Es ist diese Verschiebung des Fokus, die das Buch für mich zu etwas besonderem macht Alles beginnt mit einem Brief, den die Ich-Erzählerin Pamela im Jahr 2021 erhält. Dieser Brief, von dem wir anfangs nur die Einleitung zu lesen bekommen, lässt Pamela Revue passieren. Denn Pamela hat nicht nur die Mordserie im Verbindungshaus in Florida überlebt, sie ist sogar die einzige Augenzeugin. Und so erfahren wir durch sie, was damals geschah - vor allem auch, was nach der Tat geschah: wie sie von der Polizei behandelt wurde, von den Behörden, von Richtern, den Medien und so weiter und so fort - und wie sie sich emanzipierte und langfristig zu sich selbst fand. Ähnlich verhält es sich mit Ruth, der zweiten Ich-Erzählerin im Buch. Ruth - das ist von Anfang an klar, wird eines der Opfer des "Angeklagten" (wie der Täter im Buch genannt wird) sein. Sie bildet das emotionale Fundament, ist das Opfer, das uns vor Augen führt, dass alle Opfer völlig sinnlos und unverdient gestorben sind. Ruth ist ein Kniff der Autorin, uns nicht nur mit (teils grausamen) Fakten zu konfrontieren, sondern wirklich mitzufühlen. Das gelingt ihr sehr gut. Die Autorin vermischt in "Bright Young Women" gekonnt die realen Ereignisse mit fiktiven Elementen. Dabei arbeitet sie hervorragend die gesellschaftlichen Zustände in den 70er Jahren heraus, die eine Mordserie wie die von Ted Bundy überhaupt möglich machten. Das Erschreckendste daran ist, dass vieles von dem, was damals galt, auch heute noch gilt, wenn auch nicht mehr so stark ausgeprägt und so offensichtlich. Und doch habe ich mich immer wieder dabei ertappt, dass ich dachte, dass ich beschriebene Situationen und/oder Denkmuster leider nur allzu gut kenne. Auch arbeitet die Autorin sehr gut heraus, dass viel von der Faszination für Ted Bundy und andere Serienmörder vor allem darauf zurückzuführen ist, dass Medien und Behörden die Täter überhöhen und ihnen Attribute zuschreiben, die nicht zutreffend sind. Im Fall von Behörden liegt das oft daran, von eigenen Fehlern ablenken zu wollen, indem sie Täter als intelligenter und gewiefter darstellen, als sie tatsächlich waren bzw. sind. Im Fall der Medien ist es der Versuch, eine Story zu verkaufen. Und was ist mit den Opfern, sowohl den getöteten als auch den überlebenden? Denen wird meist keine Beachtung geschenkt und wenn, dann sollen sie gefälligst der ihnen zugeteilten Opferrolle gerecht werden, sonst haben sie im Zweifel auch noch verdient, was ihnen angetan wurde. "Bright Young Women" ist kein Thriller und kein klassischer True-Crime-Roman. Insofern sollte man keinen Pageturner erwarten. Der Roman ist über weite Strecken nicht unbedingt spannend. Trotzdem hat er mich gepackt, eben weil er so anders ist und die ausgetretenen Pfade weitgehend verlässt. Und auch wenn "Bright Young Women" kein Spannungsfest ist, ist die Gerichtsverhandlung im letzten Drittel des Romans für mich kaum auszuhalten gewesen und bildet einen spannungsgeladenen Höhepunkt. Ruths Schicksal wiederum hat mich emotional gepackt. Ansonsten verspürte ich während des Lesens auch viel Wut über die (damaligen) gesellschaftlichen Verhältnisse, das Versagen der Behörden, die Rolle der Medien und so weiter. Aber es gibt auch Hoffnung: Die Emanzipationsgeschichten von Pamela und Ruth und auch die letzten Kapitel bieten nicht nur Hoffnung, sondern ein versöhnliches Ende. Alles in allem hat mir "Bright Young Women" sehr gefallen. Herausragend ist der vor allem der Ansatz, nicht den Täter in den Vordergrund zu stellen. Tatsächlich war mir bis zu diesem Buch gar nicht bewusst, wie sehr wir uns auf die Täter fokussieren, wie wir ihnen dadurch eine Plattform bieten, die wir den Opfern dadurch aber leider entziehen. Schon allein dafür bin ich der Autorin dankbar.
Spannend, tragisch, teilweise mit Längen. Das Ende ist etwas verwirrend.

Ganz nett
Mir hat es ganz gut gefallen. Im Fokus des Buches steht der Angriff auf die Florida State University. Hier stehen nicht die Taten von Ted Bundy im Mittelpunkt, sondern die systematischen Fehler der Justiz und die mediale Verklärung des Täters. Die Autorin zeigt, wie die Inkompetenz der Polizei und die Sensationslust der Presse dazu beitrugen, dass Täter wie Bundy länger unbehelligt blieben während den tatsächlichen Opfern kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Eine Achterbahn der Gefühle, dieses Buch hat mich auf vielen Ebenen berührt. Wut, Trauer, Hoffnung, Entsetzen. Ich habe dieses Buch geliebt und verschlungen, würde es jedem Empfehlen!
Ich hatte zu Beginn Angst dieses Buch zu lesen. Im Klappentext wird schon offensichtlich, wer der Angeklagte ist und da ich durch mein Psychologiestudium und mein Spezialinteresse zu Verbrechen bereits ziemlich weit in der Materie über den Angeklagten steckte, überkam mich die Angst, dass es sich wieder um eine beinahe auf perverse Weise Glorifizierung der ach so seltenen positiv besetzten Eigenschaften des Angeklagten handelt. Dem war glücklicherweise nicht so. Die Autorin scheint ähnlich angeekelt wie ich von der Berichterstattung um "Serienmörder" oder "Psychopathen" (wie in den Medien so inflationär gebraucht wird) zu sein wie ich und so handelt ihre Version der Geschichte um die Sichtweise der einzigen Augenzeugin und eines seiner Opfer. Ich persönlich habe mich ein bisschen in die beiden Erzählerinnen verliebt und war erleichtert zu sehen, dass in dieser Version der Geschichte das Augenmerk auf die wahren Heldinnen dieser Tragödie gelegt wird: die Überlebenden und die Frauen, denen die Chance auf Leben genommen wurde. Und nicht ein kleiner Mann, der eben unterdurchschnittlich gebildet, durchschnittlich attraktiv und dafür überdurchschnittlich wütend auf Frauen war, die eine Zukunft in (akademischen) Bereichen hatten, für die er niemals die Fähigkeiten gehabt hätte.

Jeder kennt den Namen des Täters. Aber was ist mit den Opfern? Dieses Buch beschäftigt sich mit den Verbrechen eines weltbekannten Serienmörders, aber aus einer Sichtweise, die leider viel zu oft vergessen wird. Jessica Knoll gibt dem Täter keine Bühne, sondern erzählt die Geschichte der Frauen, die unter ihm, seinen Taten und dem Umgang in der Öffentlichkeit gelitten haben. Ein großartiges, sehr wichtiges Buch.
"Er will uns auslöschen - wir sind diejenigen, die ihn daran erinnern, dass er gar nicht so klug und gar nicht so gut aussehend ist, wie er denkt, sondern dass er überhaupt nichts Besonderes ist." (S. 235) Am 15. Januar 1978 dringt ein Mann in eines der Verbindungshäuser der Florida State University ein und überfällt mehrere junge Frauen im Schlaf. Zwei von ihnen sterben. Der Täter wird in die Geschichte eingehen als charismatisches, geniales Monster, während seine Opfer hinter dem Mythos, den Presse und Justiz erschaffen, verblassen. Doch über die folgenden gut vierzig Jahre bleiben zwei Frauen hartnäckig an diesem Fall dran, um den Täter zu entglorifizieren und den Persönlichkeiten seiner Opfer ein Denkmal zu setzen. "Ich gebe Folgendes an euch weiter: Der Mann war kein diabolisches Genie. Er war ein durchschnittlicher Incel, den ich im Gerichtssaal beim Popeln beobachtet habe. Mehrmals." (S. 202) Ich habe nichts übrig für Krimis, True Crime und dergleichen. Diese Geschichten geben Mördern oft die große Bühne und verehren sie fast, während die Opfer in den Hintergrund gedrängt werden und zu Randfiguren in ihrer eigenen Tragödie verkommen. Warum lese ich dann ein Buch über einen Serienmörder? Weil hier nicht der Täter im Zentrum steht. Jessica Knoll schenkt ihm nicht die Bühne, die ihm nicht zusteht, nennt nicht mal seinen Namen. Stattdessen zeigt sie fiktional die Perspektive der Frauen, die ihm zum Opfer fielen, und derjenigen, die mutig an ihrer Seite stehen. Es ist ein Prozess - nicht nur der juristische. In erster Linie beschreibt Knoll den Prozess einer Generationen übergreifenden, dauerhaften Emanzipation. In "Bright Young Women" geht es um Frauen, die in einer misogynen Welt tagtäglich darum kämpfen, Haltung zu bewahren. In einer Gesellschaft, die Frauen als leichte Opfer sieht. In der sich hartnäckig die Vorstellung hält, sie seien selbst schuld, begäben sich bewusst in Gefahr und es läge allein an ihrem Verhalten. "Du musst Nein sagen, sonst nehmen die dich niemals ernst. Aber dabei musst du nett bleiben, sonst wirst du als verkniffene Emanze abgestempelt." (S. 218) Dieser Roman zeigt, wie taktisch Frauen vorgehen müssen, damit man ihnen glaubt, so dass die richtigen Schlüsse und Konsequenzen gezogen werden. Denn die einzig wahren Fehler, die sie begehen, sind die, nicht ihrem Gefühl zu trauen, sich zu verbiegen und die Meinung anderer höher zu hängen als ihre eigene. Es geht um weibliche Solidarität und weibliche Wut als "angemessene Reaktion auf die gegebenen Umstände". Frauen, die sich verketten mit anderen Frauen, um standhalten zu können gegen eine männliche Wand aus verletzter Ehre, Geltungsbedürfnis und vermeintlicher Überlegenheit. Ein fesselnder Roman, in einer wahnsinnig guten Übersetzung, mit einem beeindruckenden Schlusssatz: "Dinge wachsen anders, wenn sie beschädigt sind, sie zeigen uns, wie man neuen, unbekannten Raum einnimmt, um rot und nicht mehr grün zu blühen. So kann man uns finden, denn wir sind heller als zuvor." (S. 457)

“Right here, right now, I want you to forget two things: he was nothing special, and what happened was not random.”
Bright Young Woman von Jessica Knoll ist ein spannender und sehr frustrierender, aber ebenso wichtiger Roman, den ich in einer Sitzung gelesen habe. Es handelt von einem berühmten Serienmörder und einer Hauptzeugin, deren Leben sich nach der Schicksalshaften Nacht am 15. Januar 1978 für immer verändert. Als Pamela, Studentin an der Florida State University und Vorsitzende des Studentinnenwohnheimes, einen ihr unbekannten Mann aus dem Wohnheim fliehen sieht, weiß sie noch nicht, dass sie die einzige Hauptzeugin eines großen Mordfalles sein soll. Der Name des Serienmörders wird nicht erwähnt, jedoch sollte denen, die True-Crime verfolgen, schnell klar werden, um wen es sich hier handelt. Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven und Zeitsträngen erzählt. Jessica Knoll rückt hier die Opfer und Zeugen in den Vordergrund und spricht sehr wichtige Themen wie Sexismus, Homophobie und Politik an, die den Fall unweigerlich manipuliert, verzögert und aus dessen Folgen weitere Frauen zum Opfer wurden. Es ist ein bemerkenswerter und äußerst interessanter Fall, der einen ungläubig zurücklässt. Der Kampf, den Pamela mit ihrer Verbündeten Tina hinlegen, um die Wahrheit nicht verdrehen und den Serienmörder nicht gewinnen zu lassen und die Opfer, deren Andenken besudelt werden, weil sie nicht „in die Gesellschaft passen“, ist, was Bright Young Woman so wichtig macht. Die Geschichten der einzelnen Schicksale wurden bemerkenswert und real erzählt. Die Zeitsprünge zwischen den Geschehnissen, am Anfang für mich leicht verwirrend, haben mit der Zeit Sinn ergeben und ich denke, man hätte es nicht besser erzählen können. Eine sehr frustrierende und aufwühlende True Crime Story, die aus den total falschen Gründen berühmt wurde, bekommt hier aus den richtigen Gründen die wohlverdiente Aufmerksamkeit. Ich als leidenschaftliche Verfolgerin des Falles habe das Buch verschlungen und finde, dass jeder das Buch gelesen haben sollte.
Empörend und wütend machend
In „Bright Young Women“ erzählt Jessica Knoll die tragischen Geschehnisse einer Reihe an Morden mit einem Perspektivwechsel weg vom Täter hin zu den Frauen und Opfern der schrecklichen Taten. Pamela ist 1978 Studentin an der Florida State University und hat als Einzige den Mörder ihrer Mitbewohnerinnen und Freundinnen gesehen. Trotzdem ist es den Behörden nicht möglich, den Täter zu stellen und so nehmen die Frauen die Ermittlungen selbst in die Hand. Auch besonders die Stärke, die sich entwickelnden Freundschaften und der Zusammenhalt zwischen den Frauen waren für mich zentrale Punkte der Geschichte. Die Erzählung hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen und immer wieder empört. Durch den Perspektivwechsel lag meine Empörung aber weniger auf den Taten oder Perversionen des Täters, sondern vielmehr in dem systemischen Versagen der Behörden. Ein Versagen, das zurückzuführen ist auf Misogynie und das Vertuschen eigener Fehler. Und hierbei würde ich gerne behaupten, dass das ein Problem der Zeit war, in der die Handlung stattfindet, fürchte aber, dass wir heute höchstens wenige Schritte weiter sind. Neben Pamelas Perspektive wird schon früh eine zweite Erzählstimme eingeführt. Ruth ist dem Täter bereits 1974 begegnet und ihr Schicksal verbindet sich später mit Pamelas. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. „Bright Young Women" ist ein Roman, der mich vom ersten Moment an packen konnte. Knoll ist der Perspektivwechsel so eindrücklich gelungen, dass mich der Roman immer wieder wütend und sprachlos gemacht hat. Für mich ein Lesehighlight und eine Empfehlung. Aufgrund der Thematik möchte ich anmerken, dass bei Bedarf vor dem Lesen Content Warnings recherchiert werden sollten, im Buch selber sind keine enthalten.
Eine Geschichte, die dem Täter keinen Namen gibt
Ich mochte den Ansatz sehr, dem Täter nicht mehr macht zu geben in dem man ihm seinen Namen nimmt. Und so stark es angefangen hat. So schwach fand ich die lange Mitte und die nervigen Zeitsprünge. Dennoch fand ich die Sicht einer Frau in verschiedenen Zeiten total spannend zu lesen

Sehr empfehlenswert
Das war mein erstes Buch der Autorin und es hat mich absolut umgehauen, vor allem inhaltlich, ich konnte es gar nicht aus der Hand legen. Das Buch behandelt die Perspektive der Opfer und Überlebenden von Serienmörder Ted Bundy. Es ist fiktiv, aber eng angelehnt an die tatsächlichen Ereignisse. Ich wusste vorher gar nichts über ihn und seine Taten und das Buch nennt auch nicht seinen Namen, denn es geht um seine Opfer. Es gibt dabei mehrere Perspektiven und verschiedene Zeitstränge. Pamela (eine Überlebende und spätere Zeugin / Anwältin) berichtet über die Ereignisse im Studentinnenwohnheim der Florida State University. Und Ruth (das war besonders schlimm) erzählt in der Ich-Perspektive von ihrem Leben bis hin zu ihrer eigenen Ermordung 😭😭. Die Geschichte ist durchgehend spannend und natürlich extrem verstörend. Denn wie auch heute noch mit vielen Mördern etc., wurde auch damals der Täter von vielen Leuten als besonders schlau, charismatisch und attraktiv angehimmelt. Dagegen wehrt sich dieses Buch. 💛Zitat💛 „Er war nichts besonderes und das, was damals passierte, war kein Zufall.” Die Lektüre hat mich stark mitgenommen und ich bin so so froh, dass ich durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Große Empfehlung! 5/5⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schockierend, fesselnd und berührend !
Jessica Knoll zeigt in diesem Roman die Geschichte des Serienmörders Ted Bundy aus einer ganz anderen Perspektive. Aus der Perspektive von mutigen, jungen Frauen, die allen gesellschaftlichen Einstellungen und sexistischen Rollenbildern zum Trotz trotzdem aufstehen und Gerechtigkeit für ihre verstorbenen Freundinnen fordern. Auch wenn der Roman immer noch ein Roman ist erzählt er doch eine wahre Geschichte über das Schlimmste, das einem Menschen passieren kann, aber auch wie es weitergeht und wie wichtig es ist, für seine Meinung einzustehen. Grade für Frauen war es in den 70ern und 80ern ja immer noch nicht einfach, aber es wurde viel gekämpft und viel protestiert. Dieser Roman setzt auf scharfsinnige und berührende Weise allen Frauen ein Denkmal, die die Idolisierung eines Mörders verhindern wollten und bis zu letzt für Gerechtigkeit kämpften.
Ein Buch über einen der bekanntesten Serienmörder der Geschichte, jedoch aus der Perspektive der Opfer erzählt. Man durchlebt mit den zwei Erzählerinnen deren Vergangenheit, die Taten, die Ermittlungsarbeit und auch die Verhandlung. Ein großer Teil ist auch die Darstellung des Serienmörders durch die Presse. Vor allem den Aspekt des Buches mochte ich sehr gerne.
Ein spannender Roman, der auf den Morden von Ted Bundy basiert und die Perspektive der weiblichen Opfer in den Fokus nimmt, indem ihnen eine Stimme gegeben wird. Der Roman zeigt auf drastische Weise, wie Frauen seit unzähligen Jahren diskriminiert, misshandelt und missbraucht werden… Einige Stellen waren so krass geschrieben, dass ich sie zweimal lesen musste, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verlesen habe.
ich mochte das buch sehr gerne. Kann ich nur empfehlen!
Spannende Geschichte mit realem Hintergrund
Im Januar 1978 wird im Verbindungungshaus der State University of Florida, die Welt von Pamela Schumacher auf den Kopf gestellt. Ein Serienmörder dringt in die Zimmer einiger Mädchen ein und bringt mehrere von ihnen auf brutalste Weise um. Ihre beste Freundin Denise ist eine davon. Pamela hat den Mörder gesehen und könnte ihn identifizieren, doch eine vorschnelle Äußerung, die sie sofort zurücknimmt, führt dazu, dass man ihr nicht glauben möchte. Vier Jahre vorher verlor Tina ihre große Liebe durch ein ähnliches Ereignis. Nur wurde die Leiche von Ruth nie gefunden. Das Misstrauen gegenüber den Aussagen der Frauen ist in diesem Buch allgemein größer als in Bezug auf die deutlichen Belege dafür, wer der Mörder sein könnte. Pamela und Tina verbinden sich um den Mörder für seine Taten büßen zu lassen. Erzählt wird aber nicht die Jagd auf den „Angeklagten“, sondern die Geschichte der Opfer und das Versagen der Ermittler und der Justiz. Es ist also kein Thriller, sondern mehr ein Roman mit Spannungelementen. Tina und Pamela lassen sich nicht beirren und überwinden viele Hürden um ihren Freundinnen gerecht zu werden. Der reale Hintergrund dieses Plots macht den Roman sehr, besonders. Die Autorin hat bewusst, seinen Namen nicht genannt, aber es gab ihn, den “All America Sex Killer“, der am Mord von über 30 Frauen schuldig war und der von Presse und Medien glorifiziert wurde, der Heiratsanträge ins Gefängnis bekam und die Faszination für seine Person sehr genoss. Knolls Intention dieses Buch zu schreiben, war aber, den Opfern ein Denkmal zusetzen. Mit den Protagonist*innen Pamela und Tina ist ihr das gelungen denn sie kämpfen nicht nur für mehr Gerechtigkeit, sondern auch gegen patriarchale Strukturen und Sichtweisen, die offensichtliche Beweise vertuschen. ich musste häufig den Kopf schütteln. über die frauenverachtenden Sichtweisen, nicht nur von Männern. Das 70er Setting ist gut getroffen. Das Buch liest sich schnell und einfach. Es gibt mindestens zwei Erzählstimmen zu unterschiedlichen Zeiten. Ich konnte dem aber gut folgen und sie trennscharf lesen. Interessant geschrieben und eine Empfehlung für alle. die spannende Bücher mögen und die Verbrechen auf eine andere Ebene heben.
Nicht zu vergleichen!
Dieses Buch hat mich für ein paar Tage völlig vereinnahmt, weil hier den Opfern eine Geschichte geschrieben wurde und nicht, wie allzu oft, dem Täter. Ich konnte mitfühlen und ein Gefühl für die Gesellschaft, die Ängste und Verzweiflung der betroffenen jungen Frauen gewinnen, wie es bisher noch keine True-Crime-Doku geschafft hat. Jetzt muss ich das alles erstmal sacken lassen.
Vielversprechender Start, enttäuschendes Ende
Das auffällige Cover von „Bright Young Women“ hat mich sofort angesprochen, und der spannende Einstieg zog mich direkt in die Geschichte. Anfangs war ich begeistert von der packenden Atmosphäre, doch leider ließ diese Spannung schnell nach. Ab der Mitte des Buches fiel es mir zunehmend schwer, dranzubleiben, und ich musste mich regelrecht durch die letzten Kapitel quälen. Die Geschichte von Ruth wirkte auf mich viel zu langatmig und überflüssig. Viele der beschriebenen Situationen fühlten sich irrelevant an und trugen wenig zum eigentlichen Plot bei. Insgesamt hat das Buch für mich sein Potenzial nicht ausgeschöpft, obwohl der Beginn vielversprechend war. Fazit: Ein Buch mit einem starken Start, das leider im weiteren Verlauf an Reiz verliert.

𝔼𝕚𝕟 𝕗𝕖𝕞𝕚𝕟𝕚𝕤𝕥𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕣 𝔹𝕝𝕚𝕔𝕜 𝕒𝕦𝕗 𝕖𝕚𝕟 𝕕𝕦𝕟𝕜𝕝𝕖𝕤 𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝
Bright Young Women von Jessica Knoll ist weniger Thriller, mehr gesellschaftskritische Erzählung. Statt den Serienmörder zu glorifizieren, stehen die Perspektiven der Opfer und Überlebenden im Fokus – ein starker und wichtiger Ansatz. Die Kritik an patriarchalen Strukturen der 70er Jahre überzeugt, auch wenn die Handlung teils langatmig wirkt. Trotz fehlender Spannung an manchen Stellen bleibt die Botschaft kraftvoll und das Buch für feministisch interessierte Leserinnen absolut empfehlenswert.

2024_#109 ♀️
Das Buch erzählt die Geschichte des Serienmörders Ted Bundy, ohne jedoch auch nur ein einziges Mal dessen Namen zu nennen oder ihm überhaupt einen Namen zu geben. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von zwei oder eigentlich eher drei Frauen erzählt, die auf unterschiedliche Arten in seine Verbrechen involviert sind. Sie kämpfen um Gerechtigkeit und vor allem darum, ernst genommen zu werden. Trotz des Themas war das Buch kein Thriller. Die Art, wie die Geschichte erzählt wurde, war absolut berührend und mitreißend und hat mir sehr gut gefallen. Ich habe total mit den Frauen mitgefühlt. Auf jeden Fall eine Empfehlung!

„Dinge wachsen anders, wenn sie beschädigt sind(…).“
Genau davon zeugt dieses Buch. Darum geht es: (Ausschnitte aus dem Klappentext) 1978, ein Verbindungshaus und ein Einbruch. Bei diesem werden auf die unvorstellbarste Weise mehrere junge Frauen getötet. Schon bald wird der Mann als Serienmörder in die Geschichte eingehen. Doch das faszinierende am Buch: Es geht nicht um die Tat als solche, sondern vielmehr um Frauen, die diese Tat überstanden haben und andere. Denn Sie alle finden Verbündete und kämpfen von nun an um Gerechtigkeit und gegen Widerstände aus Justiz und Polizei. Meine Empfindungen: 🌪️💜💥🤯😯💪🏻 Der Aufbau hat mir einiges an Mitdenken abverlangt aufgrund der vielen Frauen um die es geht. Kapitelweise wechselt die Geschichte beziehungsweise geht nach mehreren Kapitel die Geschichte einer Frau erst weiter. Nicht nur das: Es sind auch unterschiedliche Erzählebenen (Vergangenheit und Gegenwart). Das hat mich hier und da, gerade nach Lesepausen, verwirrt. Trotzdem oder gerade deshalb ist das Buch sehr gut und empfehlenswert. Vereinzelt langatmig und doch abwechslungsreich mit immer wieder neu auftretenden Geschehnissen, Erkenntnissen und Spannungsbögen. Wirklich gut gemacht. Interessant zu lesen. Bisher selten bis noch nie so gelesen. Aber Achtung: 🚨 Wer hier eine hochspannungsreiche Story eines Serienmörders sucht, wird lange suchen und diese nicht finden. Es geht um die Frauen und wie Sie ihr Leben leben. Welche Prägungen die Ereignisse und ihr Aufwachsen in der Kindheit und im Jugendalter angenommen haben und wie sie heute „funktionieren“, denken und agieren. Interessant miteinander verwoben.
Spannend, dramatisch, feministisch
Ein spannendes Buch, aus einer ganz neuen Sichtweise erzählt. Eine Stimme gegen den Täter-Kult. Es hat mir gut gefallen, zwischendurch hatte das Buch ein paar Längen.