
„Malavita Springs – Seelendieb“ konnte mich leider gar nicht fesseln. Die Grundidee, eine starke Kopfgeldjägerin, die sich durch die magischen Lande schlägt, klang vielversprechend, aber die Umsetzung war eher enttäuschend. Die Charaktere, allen voran Lilith und Calab, waren für mich leider nur schwer greifbar. Lilith, als die „beste Kopfgeldjägerin der Hölle“, hätte viel mehr Tiefe verdient. Stattdessen wirkte sie oft nur überheblich und ihre Beweggründe blieben mir zu undurchsichtig. Calab als Seelenhüter und Gefährte von Lilith hätte ebenfalls mehr Charakterentwicklung gebraucht. Ich konnte keine wirkliche Verbindung zu den beiden aufbauen, was mich emotional von der Geschichte distanziert hat. Die Handlung selbst war mir zu verworren und teilweise zu chaotisch. Es gab viele übernatürliche Wesen, die nicht wirklich zur Story beitrugen und nur zur Verwirrung führten. Auch die Konflikte zwischen den Charakteren wirkten nicht authentisch und die Dialoge waren oft unnötig lang und wenig spannend. Der Schreibstil der Autorin war zwar flüssig, aber die Spannung kam nur selten auf. Vieles war zu vorhersehbar, und die Liebesgeschichte zwischen Lilith und Calab wirkte für mich nicht glaubwürdig, sondern eher erzwungen. Die Nebencharaktere waren zwar da, aber auch sie blieben blass und funktionierten lediglich als Platzhalter. Für mich war „Seelendieb“ leider eine Enttäuschung. Die Geschichte bot viel Potenzial, aber die Charaktere und die Handlung konnten mich nicht überzeugen. Wer tiefgründige Fantasy-Romane mit komplexen Charakteren und spannungsgeladenen Handlungen sucht, wird hier leider nicht fündig.