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Bewertung:5

Absolut lesenswert

Alex möchte nach ihrer Schulzeit erst einmal die Welt entdecken und reist durch Europa. Als es sie dann nach Frankreich, ins gebirgige Lubéron verschlägt, lernt sie dort eine Gruppe von Künstlern und Intellektuellen kennen und bleibt. Darunter auch Mado, Loic und Fantomas und die Vier werden bald unzertrennlich. Doch jeder trägt eine Unruhe in sich und so driftet die kleine Gruppe wieder auseinander. Das vordergründig idyllische Dorfleben weicht immer mehr der harten und unbarmherzigen Realität. Dieser Roman spielt in den 1980ern und in der Gegenwart, wobei für mich der Rückblick den größeren Teil einnimmt. Er hat mich in eine Zeit geführt, in der der politische Terror der RAF sehr präsent war. Er handelt von Zielen, Träumen, Sehnsüchten und einer Gemeinschaft von Menschen, die anders denken und auch handeln und sich zumeist im Schatten der Gesellschaft bewegen. Die Erzählweise ist sehr dicht, sehr atmosphärisch und ich würde am liebsten meinen nächsten Urlaub im Lubéron verbringen. Er handelt auch von einer starken Freundschaft, die abrupt endet und Jahrzehnte später die losen Enden wieder aufnimmt. Der Charakter von Mado, die absolut nicht das ist, was sie zu sein scheint, fand ich hier beeindruckend und großartig ausgearbeitet. Es hat mich in eine Zeit versetzt, an die ich mich mit all den damals gegenwärtigen Fahndungsplakaten und den Nachrichten über den Terror der 1. RAF-Generation noch sehr gut erinnere. Ich empfehle es allen, die gern einen Roman lesen, der sich mit einer politischen Zeit beschäftigt, die noch gar nicht so lange in der Vergangenheit liegt

Die Frau, die es nicht mehr gibt: Ein Roman über dunkle Geheimnisse und verdeckte Identitäten
Die Frau, die es nicht mehr gibt: Ein Roman über dunkle Geheimnisse und verdeckte Identitätenvon Maiken NielsenRowohlt E-Book